Klimakatastrophe

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Reinhard
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Reinhard »

giffi marauder hat geschrieben: 17.11.2025, 15:14 Richtig ist, dass China viele Kohlekraftwerke baut, das bedeutet aber nicht automatisch, dass dort insgesamt mehr Kohle verstromt wird.
Tatsächlich geht der "Kohlestrom" auch absolut zurück und nicht nur realtiv durch die massiv steigende Stromproduktion aus alternativen Quellen.
https://finanzmarktwelt.de/warum-china- ... zt-369795/
Das ist einer der Gründe, warum ich oben geschrieben habe, dass China die neuen Kohlekraftwerke möglicherweise 40, sicher aber 20 Jahre betreiben wird. Die bauen die Dinger nicht um die morgen abzuschalten, sondern um jetzt gemeinsam mit den anderen Kraftwerken, von Kernkraft über Wasser bis zu Wind und Sonne einen stabile, sichere, steigende Energieversorgung zu optimalen Kosten darstellen zu können. Das ist deren Fokus. Wenn Wind und Sonne in Zukunft mehr liefern, werden die Kohle reduzieren. Und zwar ganz einfach weil die variablen Kosten von Kohlestrom höher sind. Aber da ist erst mal noch kein Klimaschutzgedanke dahinter, sondern eben Versorgungssicherheit und Kosten.

Da wir uns etwas stärker/früher auf Klimaschutz konzentrieren als die meisten Länder ist bei uns die Kilowattstunde völlig überraschend etwas teurer, weil wir uns den Freiheitsgrad einfach bei Bedarf mehr CO2 auszustoßen aus eigenem Antrieb versagen. Da ist erst mal nicht viel überraschendes dabei. Langfristig bin ich relativ sicher, das China schneller seinen CO2 Fußabdruck reduzieren wird als die USA, weil die da völlig unideologisch die regenerativen Energien puschen um die Kosten zu optimieren und die Energieimporte zu senken. Aber bis dahin hauen die auch raus was in den Heizkessel passt, solange das wirtschaftlich Sinn macht. Und bei der Menge wird es uns schwer fallen, da einen zusätzlichen Beitrag zu leisten der über statistisches Rauschen in der CO2 Kurve hinausgeht. Oberhalb einer gewissen Geschwindigkeit wird die Transformation zur CO2 freien Gesellschaft eben aufwändig und teuer. Wir können ganz sicher davon ausgehen, das sich China nicht schneller als diese Grenzgeschwindigkeit transformieren wird. Und was die USA, oder auch die arabischen Öl-Staaten, Venezuela, Russland... bezüglich dieses Themas so treiben, da fällt man wirklich vom Glauben an die Menschheit ab.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von giffi marauder »

Eisrose hat geschrieben: 17.11.2025, 15:37
giffi marauder hat geschrieben: 17.11.2025, 15:14 Richtig ist, dass China viele Kohlekraftwerke baut, das bedeutet aber nicht automatisch, dass dort insgesamt mehr Kohle verstromt wird.
Tatsächlich geht der "Kohlestrom" auch absolut zurück und nicht nur realtiv durch die massiv steigende Stromproduktion aus alternativen Quellen.
https://finanzmarktwelt.de/warum-china- ... zt-369795/
Das ist das, was ich mit Effizienzsteigerungen meinte. Solange ineffizientere Kohlekraftwerke durch effizientere ersetzt werden oder komplett neue Kohlekraftwerke effizienter sind, solange wird relativ gesehen weniger Kohle benötigt. Wenn diese Effizienzgewinne aber mitgenommen wurden, steigen sowohl der Kohleverbrauch, als auch die CO2-Emissionen wieder...
Äh nein, der verlinkte Artikel liefert andere Informationen.
Nicht nur der Kohleverbrauch zur Stromerzeugung ging durch Effizienzsteigerungen zurück,
sondern die absolute Produktion von Kohlestrom an sich ebenfalls.
In China wächst das Netz neuer Kohlekraftwerke schneller als irgendwo sonst. Seit Beginn des Jahres wurden nach den Veröffentlichungen der staatlichen Statistikbehörde (NBS) knapp 50 Gigawatt thermische Leistung gebaut. Doch die Stromproduktion aus Kohle stagniert seit Anfang 2024. Laut den offiziellen Daten ging sie in den ersten neun Monaten leicht um 0,12 Prozent zurück.
...
Viele dieser Projekte werden nie ans Netz gehen oder nur sporadisch betrieben. Sie sind Investitionsruinen, die buchstäblich Dampf ablassen, aber kaum Strom liefern. Offiziell firmieren sie als Reservekapazität für Solar- und Windparks. In Wahrheit wirken sie wie ein gigantisches Konjunkturprogramm unter dem Deckmantel der Energiesicherheit.
Die Chinesen bauen also aus vielerlei Gründen Kohlekraftwerke, Stromerzeugung gehört da weniger dazu. ;)
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Laurin »

Eisrose hat geschrieben: 17.11.2025, 14:49
Laurin hat geschrieben: 17.11.2025, 13:38 Trendwende bei den CO²-Emissionen in China
Das stimmt so allgemein nicht ganz. Die CO2-Emissionen sind nur bei der Stromerzeugung gesunken. In China kommt jetzt also mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen und aus Kernkraft. Die CO2-Emissionen aus anderen Sektoren, insbesondere in der Chemie- und Metallindustrie, steigen weiterhin, da sie schwerpunktmässig auf Kohle setzen. Auch die Energiegewinnung aus Kohle steigt insgesamt. Weiterhin wird wöchentlich ein neues Kohlekraftwerk in Betrieb genommen. Eine leichte Abflachung der Zunahme ist hier nur auf Effizienzsteigerungen zurückzuführen. Wenn diese Effekte mitgenommen wurden, dürften die Emissionen auch insgesamt wieder steigen.
Quelle???

Die Beiträge die ich zitiert habe, bezogen sich ja auf die Gesamt-CO²-Emissionen von ca. 11 Mrd. Tonnen pro Jahr. Wenn du behauptest, das stimmt nicht, wäre eine Quelle sinnvoll, die das belegt.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von giffi marauder »

Reinhard hat geschrieben: 17.11.2025, 15:46 Da wir uns etwas stärker/früher auf Klimaschutz konzentrieren als die meisten Länder ist bei uns die Kilowattstunde völlig überraschend etwas teurer, weil wir uns den Freiheitsgrad einfach bei Bedarf mehr CO2 auszustoßen aus eigenem Antrieb versagen.
Ich denke, es gibt viele gute Gründe den CO2 Ausstoß möglichst klein zu halten
und dass es "den Freiheitsgrad einfach bei Bedarf mehr CO2 auszustoßen" jenseits von
"der Freiheit zu tun, was andere auch tun" genaugenommen nicht gibt.

Du pflückst doch auch keine Wildblumen am Strassenrand um sie mit nach Hause zu nehmen,
mit der Begründung, dass nach dir wahrscheinlich jemand kommt, der genau das tun wird, oder? :gruebel:
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Troh.Klaus »

giffi marauder hat geschrieben: 17.11.2025, 16:34 Du pflückst doch auch keine Wildblumen am Strassenrand um sie mit nach Hause zu nehmen, mit der Begründung, dass nach dir wahrscheinlich jemand kommt, der genau das tun wird, oder? :gruebel:
Nun, wenn die fünf größten Rüpel der Umgebung schon gerade dabei sind, die Blumen am Straßenrand zu zertreten, ist es vielleicht nicht so abwegig, ein paar zu pflücken und zu Hause in die Vase zu stellen, oder? :gruebel:
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Reinhard »

giffi marauder hat geschrieben: 17.11.2025, 16:34
Reinhard hat geschrieben: 17.11.2025, 15:46 Da wir uns etwas stärker/früher auf Klimaschutz konzentrieren als die meisten Länder ist bei uns die Kilowattstunde völlig überraschend etwas teurer, weil wir uns den Freiheitsgrad einfach bei Bedarf mehr CO2 auszustoßen aus eigenem Antrieb versagen.
Ich denke, es gibt viele gute Gründe den CO2 Ausstoß möglichst klein zu halten
und dass es "den Freiheitsgrad einfach bei Bedarf mehr CO2 auszustoßen" jenseits von
"der Freiheit zu tun, was andere auch tun" genaugenommen nicht gibt.
Doch natürlich hätten wir die Freiheit mehr CO2 auszustoßen, wer sollte uns dran hindern, außer wir selbst. In Deutschland ausgebaggerte Braunkohle wäre immer noch eine wirtschaftliche Energiequelle zur günstigen Stromerzeugung.

Wir haben als Gesellschaft entschieden dass es uns die Kosten (direkt in Geld, daraus abgeleitet, Wettbewerbsfähigkeit und der ganze Rattenschwanz der sich daraus ergibt) Wert ist, weniger CO2 auszustoßen (und weniger sonstigen Dreck in der Luft zu haben). Das war eine freie kollektive Willensentscheidung durch Wahl z.B. der Grünen statt einer anderen Partei.

Es war uns in Deutschland hingegen weniger wichtig als der schnellstmögliche Atomausstieg. Da haben wir die Entscheidung getroffen, lieber schnell weg mit den Atomkraftwerken, statt ein paar Tonnen weniger CO2 in die Luft zu pusten. Also ganz offensichtlich ist uns Klima schon wichtig, aber nicht das alleinige Argument für alles.

Weiter zurückblickend hat sich z.B. Österreich komplett gegen Atomkraft entschieden und Deutschland deutlich weniger darauf gesetzt als z.B. Frankreich. Jeder Deutsche hat damit auf die Vergangenheit bezogen in den letzten 50 Jahren deutlich mehr CO2 verursacht als ein Franzose. So ca. 550 Tonnen gegen 325 Tonnen. Diese Entscheidung Deutschlands nicht voll Atomkraft zu gehen wie Frankreich das getan hat, hat also vereinfacht betrachtet jedem Deutschen der heute 50 oder älter ist 225 Tonnen CO2 aufs Klimagewissen geladen. Der Wert ist jetzt nicht 100% exakt weil es noch ein paar andere Gründe für den Unterschied gibt, die Größenordnung dürfte schon stimmen. Entscheidungen haben nun mal Konsequenzen. Die Vergangenheit können wir aber nicht mehr ändern.

Die Entscheidung fast aller Industrieländer außerhalb der EU ihren aktuellen und zukünftigen CO2 Ausstoß entspannter zu sehen als wir Europäer hat eben die Konsequenz, dass das 1,5°C Ziel sich erledigt hat und das zumindest meiner Meinung nach eher Richtung 3°C als 2°C läuft.

Und jetzt erneut der Punkt um den es mir in den letzten Tagen geht. Welche Konsequenz hat eine Veränderung des CO2 Reduzierungspfades der EU, also bis 2050 Klimaneutral zu sein. Können wir mit egal was wir jetzt noch glaubwürdig zusätzlich machen, bzw. mit gewissen Parteien, die geistig so um 1950-60 unterwegs sind überhaupt noch +/- 0,1 °C bewirken. Ich denke nicht.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Josiep »

Kurzer Einschub, wahrscheinlich wird es aber sowieso jeden und jeder klar sein wer hier unterwegs ist. :-)

Co² wird in amerikanischen Greenhousegas genannt und bei uns früher Treibhausgas ( jetzt einfach Klimakiller (NR.3)), habe mal die Nr. 3 dahinter gestellt da es noch schlimmere gibt wie Metan und ev. Schwefelwasserstoff ( da bin ich mir nicht sicher).

Das bedeutet das sich das Gas in der Atmossphäre ausbreitet und anreichert sich auch über lange Zeit nicht abbaut ob es jetzt 500 Jahre sind weiß ich nicht. Die Sonnenstrahlen kommen durch erwärmen die Meere werden aber von Gas wieder reflectiert und so heizen sich die Meere und die Atmossphäre auf.

Eigentlich eine Win Win Situation, warum wir brauch uns um unsere Abgasse nich kümmern und wir haben es schön warm, die Pflanzen lieben angenehm warme Temperaturen und viele Tiere lieben eben schön sattes Grün. :gruebel:

Der Klimawandel wäre also eigentlich gar nicht schlimm. :nein:

Dummerweise gibt es auch noch das WETTER (( keine SI) :-D) eine wärmere Atmossphäre kann mehr Wasserdampf aufnehmen so kommt es zu größeren Niederschlägen, mehr Regen auf den m², ein Hurrican wie der jetztige wir wohl in 50 Jahren zu den schwächeren gehören. :o

Der Permafrost geht zurück und die Tuntra in Sibieren taut auf es entweicht sehr viel Metan, dem Phytoplanton in den Ozianen wird es zuwarm und es stirbt ab, ist auch eine haupt Nahrungsquelle für viele Fische und Wale, bzw. es speichert CO² dies entweicht bzw. kann nicht mehr aufgenommen werden. :help:

Ich denke das das Phytoplanton für die Regulierung des Co² zuständig ist. ( das ist nur meine Meinung) :preif:
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wepe
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von wepe »

giffi marauder hat geschrieben: 17.11.2025, 15:00 ...
PS:
Auf der Suche nach Daten bin ich da drüer gestolpert:
https://www.mein-autolexikon.de/magazin ... alter.html
Fahrleistung nach Fahrzeugalter

Nicht nur die Infrastruktur öffentlicher Verkehrsmittel ist ausschlaggebend für die häufige Nutzung von Fahrzeugen. Auch das Alter des Fahrzeuges entscheidet darüber, ob es oft genutzt oder doch lieber stehen gelassen wird. Denn: Je älter der Pkw, umso weniger wird er genutzt. Fahrzeuge, die bis zu 5 Jahre alt sind, legen im Schnitt 13.656 Kilometer zurück. So sinkt die durchschnittliche Fahrleistung von Pkws in Deutschland und beträgt bei älteren Fahrzeugen über 20 Jahren etwa 9.085 Kilometer.
Diese Schlussfolgerung ist, gelinde gesagt, "interessant". :-D
Das ist wirklich spannend, teils kann ich das aus eigenem Erleben bestätigen.
Ich fahre seit gut 50 Jahren eigene Autos, aber es waren insgesamt nur 6 PKW (immer Kombi). Immer Neuwagen. Und es wären nur 5 oder 4 gewesen, wäre mein wunderbarer R4 nicht von einem Taxigleiter wüst zerquetscht worden und hätte der R6 dem Rost besser widerstanden. Vermutlich ist es eher untypisch, dass ein Auto so lange vom selben Besitzer gefahren wird. :devil: Aber zu Alter und km-Leistungen:
Das hat vermutlich in der Statistik auch mit dem Älterwerden des Fahrers und nicht nur des Autos zu tun, in den letzten Arbeitsjahren bin ich weniger gefahren, seit meine Rente noch weniger.
Statistisch zuschlagen dürfte auch, dass die meisten Autofahrer Gebrauchte kaufen und fahren, in der schrägen Hoffnung, dass sei billiger. Wer dann Gebrauchte fährt, könnte auch sparsamer bei Kilometerleistungen sein, um Geld zu sparen. Ich bin mir dagegen ziemlich sicher, dass mein 14 Jahre alter Roomster, Benziner, Voll-Kat, in der ökologischen Gesamtbilanz besser dasteht als jeder neue SUV-Hybrid. Und sogar mein Ex-Xsara im hohem Alter von 25 Jahren, gurkt noch in Duisburg herum (weit weg traut sich der Besitzer allerdings nicht mehr ... :har: ) .
Aber bei anderen Autofahrern hätte allein die Produktion von 1 oder gar 2 Neuwagen eine Riesenmenge Ressourcen und CO² verbraucht!
"Am Ende wird alles gut, und wenn es doch nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende."
Der Lusitanier Kokolores, in Asterix Bd. 41
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Eisrose »

giffi marauder hat geschrieben: 17.11.2025, 15:53
Eisrose hat geschrieben: 17.11.2025, 15:37 Das ist das, was ich mit Effizienzsteigerungen meinte. Solange ineffizientere Kohlekraftwerke durch effizientere ersetzt werden oder komplett neue Kohlekraftwerke effizienter sind, solange wird relativ gesehen weniger Kohle benötigt. Wenn diese Effizienzgewinne aber mitgenommen wurden, steigen sowohl der Kohleverbrauch, als auch die CO2-Emissionen wieder...
Äh nein, der verlinkte Artikel liefert andere Informationen.
In der Tat hat dein Artikel nichts mit meiner ursprünglichen Aussage zu tun. Dort gehts nämlich um Strom, während ich vom Industriesektor geredet habe, speziell von der Chemie- und Metallindustrie.

Also nochmal langsam:

Chinas Kohlekraftwerke werden allgemein effizienter, daher wird in neueren Kohlekraftwerken weniger Kohle für die gleiche Energiemenge benötigt und weniger CO2 freigesetzt. Beim Strom werden die Kohlekraftwerke aber ersetzt, daher spielt das dort nur eine untergeordnete Rolle. Davon habe ich daher überhaupt nicht geredet, daher passt da auch dein verlinkter Artikel nicht.

In der Chemie- und Metallindustrie werden dagegen weiterhin Kohlekraftwerke genutzt. Und dort werden einmal ineffiziente Kraftwerke ersetzt und zum anderen wird auch massiv hinzugebaut. Und anders als beim Strom, stehen die Kohlekraftwerke dort auch nicht nur zur Sicherheit rum, sondern werden eingesetzt, da man dort gar nicht mit Strom arbeiten kann. Und da die Kraftwerke effizienter werden und teilweise alte durch neue Kraftwerke ersetzt werden, flacht die Zunahme des Kohleverbrauchs, die es dort aber noch immer gibt, ein bisschen ab. Und damit flacht gleichzeitig die Zunahme der CO2-Emmissionen im Industriesektor ab. Aber es gibt eben immer noch eine Zunahme des Kohleverbrauchs im Industriesektor und langfristig pendelt sich das wieder auf eine stärkere Zunahme ein, da dieser Sektor stark wächst.

Wobei es das Zusatzproblem im Stromsektor gibt, dass die Sicherheitskraftwerke tatsächlich im Dauerbetrieb laufen, auch, wenn sie nicht zur Stromerzeugung genutzt werden. Das unterschlägt der von Dir verlinkte Artikel.
Möge der US-Präsident jede Nacht gut schlafen, jedes Golf-Turnier gewinnen, so dass er seine schlechte Laune nicht an der Welt auslässt.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Josiep »

Mich hat auch immer der Rost oder das Steuergerät vom Auto getrennt, wens mal beim rumsuchen waren wo den der Fehler liegt ist
Zeit fürn Neuen. Durchsnittlich 12 -14 Jahre gingen da ins Land.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Eisrose »

Laurin hat geschrieben: 17.11.2025, 16:22 Quelle???

Die Beiträge die ich zitiert habe, bezogen sich ja auf die Gesamt-CO²-Emissionen von ca. 11 Mrd. Tonnen pro Jahr. Wenn du behauptest, das stimmt nicht, wäre eine Quelle sinnvoll, die das belegt.
Ich habe nicht geschrieben, dass das nicht stimmt, sondern dass das so allgemein nicht stimmt.

Also wenn Du genau liest, steht das sogar in dem von Dir verlinkten Artikel. Jedenfalls steht dort drin, dass es um den Stromsektor geht und nicht um den Industriesektor, obwohl der am Rande, wenn Du genau liest, auch erwähnt wird.

Und ja: insgesamt sinken die Emissionen aktuell, das habe ich überhaupt nicht bestritten. Nur ist das eben nur die halbe Wahrheit, wenn wir im Industriesektor trotz momentaner Abflachung wieder eine steilere Zunahme sehen werden.

Zur Zunahme der Kohlekraftwerke im Chemiekohlebereich, siehe z.B. hier.

Wobei es bei der Kohleverstromung auch massive Probleme gibt.

Eine Zusatzfrage zu den ganzen Artikeln wäre noch: Geht es da um Messungen oder wurden die Emissionen berechnet und dabei ungenutzte aber hochgefahrene Kohlekraftwerke nicht berücksichtigt?

Also zum Beispiel der von giffi verlinkte Artikel: da steht ja drin, dass China die zur Stromerzeugung gebauten Kohlekraftwerke gar nicht nutzt. Tatsächlich werden in China aber Sicherheits-Kohlekraftwerke in der Regel nicht nach Bedarf hoch und runtergefahren, sondern laufen einfach im Dauerbetrieb, auch, wenn sie nicht genutzt werden. Die produzieren dann keinen Strom aber laufen einfach trotzdem. Wenn diese Kraftwerke bei den Emissionen nicht berücksichtigt werden, stimmt die ganze Rechnung hinten und vorne nicht.

Will heissen: da müsste so einiges noch genauer hinterfragt werden.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von giffi marauder »

Reinhard hat geschrieben: 17.11.2025, 18:15
giffi marauder hat geschrieben: 17.11.2025, 16:34
Reinhard hat geschrieben: 17.11.2025, 15:46 Da wir uns etwas stärker/früher auf Klimaschutz konzentrieren als die meisten Länder ist bei uns die Kilowattstunde völlig überraschend etwas teurer, weil wir uns den Freiheitsgrad einfach bei Bedarf mehr CO2 auszustoßen aus eigenem Antrieb versagen.
Ich denke, es gibt viele gute Gründe den CO2 Ausstoß möglichst klein zu halten
und dass es "den Freiheitsgrad einfach bei Bedarf mehr CO2 auszustoßen" jenseits von
"der Freiheit zu tun, was andere auch tun" genaugenommen nicht gibt.
Doch natürlich hätten wir die Freiheit mehr CO2 auszustoßen, wer sollte uns dran hindern, außer wir selbst.
Wer Freiheit ohne Verantwortung propagiert, sollte andere nicht "Rüpel" nennen. ;)
Wir haben als Gesellschaft entschieden dass es uns die Kosten (direkt in Geld, daraus abgeleitet, Wettbewerbsfähigkeit und der ganze Rattenschwanz der sich daraus ergibt) Wert ist, weniger CO2 auszustoßen (und weniger sonstigen Dreck in der Luft zu haben). Das war eine freie kollektive Willensentscheidung durch Wahl z.B. der Grünen statt einer anderen Partei.
Äh nein, "weniger CO2 auszustoßen" ist keine Liebhaberei oder nette Gefälligkeit sondern eine Notwendigkeit in Hinblick auf gute Lebensumstände nachfolgender Generationen.
Dieser Verantwortung nachzukommen, sehe ich als Verpflichtung für jede ernsthafte Partei mit gesamtgesllschaftlichen Anspruck und nicht nur kurzfristigen Partikularinteressen.
Es war uns in Deutschland hingegen weniger wichtig als der schnellstmögliche Atomausstieg. Da haben wir die Entscheidung getroffen, lieber schnell weg mit den Atomkraftwerken, statt ein paar Tonnen weniger CO2 in die Luft zu pusten. Also ganz offensichtlich ist uns Klima schon wichtig, aber nicht das alleinige Argument für alles.
Selbstverständlich ist der Klimawandel nicht die einzige Baustelle.
Und jetzt erneut der Punkt um den es mir in den letzten Tagen geht. Welche Konsequenz hat eine Veränderung des CO2 Reduzierungspfades der EU, also bis 2050 Klimaneutral zu sein. Können wir mit egal was wir jetzt noch glaubwürdig zusätzlich machen, bzw. mit gewissen Parteien, die geistig so um 1950-60 unterwegs sind überhaupt noch +/- 0,1 °C bewirken. Ich denke nicht.
Das ist doch genau das Narrativ gewisser Parteien (und Politker) die geistig so um 1950-60 unterwegs sind.
Natürlich können wir etwas bewirken.
Wir sind Teil des Problems, also sind wir auch Teil der Lösung.
Jede nicht in die Luft geblasene Tonne CO2 verlangsamt den Klimawandel, verschafft allen mehr Zeit
und sorgt dafür, dass bei Erreichen von CO2-Neutralität die bis dahin erfolge Temperaturanstieg möglichst gering ist.

Jenseits von +3° ist das, was wir jetzt als Wohlstand verstehen sowieso Makulatur.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor giffi marauder für den Beitrag:
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von giffi marauder »

wepe hat geschrieben: 17.11.2025, 20:13
giffi marauder hat geschrieben: 17.11.2025, 15:00 ...
PS:
Auf der Suche nach Daten bin ich da drüer gestolpert:
https://www.mein-autolexikon.de/magazin ... alter.html
Fahrleistung nach Fahrzeugalter

Nicht nur die Infrastruktur öffentlicher Verkehrsmittel ist ausschlaggebend für die häufige Nutzung von Fahrzeugen. Auch das Alter des Fahrzeuges entscheidet darüber, ob es oft genutzt oder doch lieber stehen gelassen wird. Denn: Je älter der Pkw, umso weniger wird er genutzt. Fahrzeuge, die bis zu 5 Jahre alt sind, legen im Schnitt 13.656 Kilometer zurück. So sinkt die durchschnittliche Fahrleistung von Pkws in Deutschland und beträgt bei älteren Fahrzeugen über 20 Jahren etwa 9.085 Kilometer.
Diese Schlussfolgerung ist, gelinde gesagt, "interessant". :-D
Das ist wirklich spannend, teils kann ich das aus eigenem Erleben bestätigen.
Ich fahre seit gut 50 Jahren eigene Autos, aber es waren insgesamt nur 6 PKW (immer Kombi). Immer Neuwagen. Und es wären nur 5 oder 4 gewesen, wäre mein wunderbarer R4 nicht von einem Taxigleiter wüst zerquetscht worden und hätte der R6 dem Rost besser widerstanden. Vermutlich ist es eher untypisch, dass ein Auto so lange vom selben Besitzer gefahren wird. :devil: Aber zu Alter und km-Leistungen:
Das hat vermutlich in der Statistik auch mit dem Älterwerden des Fahrers und nicht nur des Autos zu tun, in den letzten Arbeitsjahren bin ich weniger gefahren, seit meine Rente noch weniger.
Statistisch zuschlagen dürfte auch, dass die meisten Autofahrer Gebrauchte kaufen und fahren, in der schrägen Hoffnung, dass sei billiger. Wer dann Gebrauchte fährt, könnte auch sparsamer bei Kilometerleistungen sein, um Geld zu sparen. Ich bin mir dagegen ziemlich sicher, dass mein 14 Jahre alter Roomster, Benziner, Voll-Kat, in der ökologischen Gesamtbilanz besser dasteht als jeder neue SUV-Hybrid. Und sogar mein Ex-Xsara im hohem Alter von 25 Jahren, gurkt noch in Duisburg herum (weit weg traut sich der Besitzer allerdings nicht mehr ... :har: ) .
Aber bei anderen Autofahrern hätte allein die Produktion von 1 oder gar 2 Neuwagen eine Riesenmenge Ressourcen und CO² verbraucht!
Na ja, ich denke nicht, dass man weniger fährt weil man ein älteres Auto hat,
sondern dass man eher ein neueres Auto hat, wenn man viel fährt. ;)
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Eisrose »

giffi marauder hat geschrieben: 18.11.2025, 10:20 Jede nicht in die Luft geblasene Tonne CO2 verlangsamt den Klimawandel, verschafft allen mehr Zeit
und sorgt dafür, dass bei Erreichen von CO2-Neutralität die bis dahin erfolge Temperaturanstieg möglichst gering ist.
Da mir bisher keiner darauf antwortet, nochmal ganz konkret eine Nachfrage: Um eine Sache herzustellen, benötigt man ein gewisse Energiemenge, die man entweder fossil oder aus erneuerbaren Quellen erzeugen kann. Was nutzt es jetzt, wenn wir diese Sache zwar hier mit erneuerbaren Quellen erzeugen könnten, dies aber nicht tun und diese Sache stattdessen irgendwo auf der Welt mit fossilen Quellen herstellen und zu uns transportieren lassen? Und auf welches Land sollte die daraus entstehenden Emissionen eigentlich angerechnet werden?

Wie gesagt: ich bin natürlich nicht gegen die Ersetzung von fossilen durch erneuerbare Quellen, bitte hier keine Unterstellungen. Aber ich finde, dass eine regionale Reduktion der CO2-Emissionen das oben genannte Problem in keinster Weise löst. Und das dies ein ganz entscheidendes Problem ist.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von giffi marauder »

Eisrose hat geschrieben: 17.11.2025, 20:53
giffi marauder hat geschrieben: 17.11.2025, 15:53
Eisrose hat geschrieben: 17.11.2025, 15:37 Das ist das, was ich mit Effizienzsteigerungen meinte. Solange ineffizientere Kohlekraftwerke durch effizientere ersetzt werden oder komplett neue Kohlekraftwerke effizienter sind, solange wird relativ gesehen weniger Kohle benötigt. Wenn diese Effizienzgewinne aber mitgenommen wurden, steigen sowohl der Kohleverbrauch, als auch die CO2-Emissionen wieder...
Äh nein, der verlinkte Artikel liefert andere Informationen.
In der Tat hat dein Artikel nichts mit meiner ursprünglichen Aussage zu tun. Dort gehts nämlich um Strom, während ich vom Industriesektor geredet habe, speziell von der Chemie- und Metallindustrie.

Also nochmal langsam:

Chinas Kohlekraftwerke werden allgemein effizienter, daher wird in neueren Kohlekraftwerken weniger Kohle für die gleiche Energiemenge benötigt und weniger CO2 freigesetzt. Beim Strom werden die Kohlekraftwerke aber ersetzt, daher spielt das dort nur eine untergeordnete Rolle. Davon habe ich daher überhaupt nicht geredet, daher passt da auch dein verlinkter Artikel nicht.
In Bezug aufs Klima ist ja weniger relevant, wieviele Kohlekraftwerke es gibt, sondern wieviel Kohle dort verbrannt wird.
Und dies fast ausschließlich zur Stromerzeugung.

Natürlich wird in China Kohle auch für andere Zwecke verbrannt, das hat aber dann mit den Kohlekraftwerken nichts zu tun.
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