Natürlich gibt es schon jetzt ein Gesamtbild oder sollte zumindest eines geben, wenn man nicht im vorletzten Zyklusband einen zuvor nie erwähnten Reservechaotarchen in die Story einpflegt (wie in der vorletzten Großgeschichte) oder eine situativ aufgetauchte Verdoppelungsmaschine (wie im Abschlussband 3299).Ennerhahl hat geschrieben: ↑09.08.2025, 08:31
Nur weil wohl die meisten Leser (mich eingeschlossen) noch kein Gesamtbild sehen, heißt das nicht, dass es keins gibt.
Das kann man erst am Ende des Zyklus wirklich beurteilen.
Und ich für meinen Teil spekuliere lieber etwas herum und lasse mich auch mal überraschen, als Wochen im Voraus die Lösung zu kennen.
Eine gut gemachte Story streut kleine Hinweise, die sich dem/der Einen schon früher, dem/der Anderen halt später zum Gesamtbild erschließen!
Wenn eine Geschichte sogar wirklich fein erzählt ist, kommt zum Schluss noch ein kleiner netter Gruß aus der Küche, der vorab
nicht gekannt werden kann.
Wenn das Ganze hingegen mit einem dicken Klopper beendet werden muss, der ansonsten zum ganzen vorher servierten Menü nicht richtig passt, dann war etwas falsch am Story-Telling.
Ziemlich falsch sogar: Methode "Holzhammer und logischer Notausgang".
Ich bevorzuge ganz entschieden die Methode "Stimmigkeit und Logik":
Ich will nachher sagen können, dass ich die Lösung zwar nicht erkannt habe, man sie aber durchaus hätte erkennen können, wenn man die über die Zeit gestreuten Kleinhinweise nur richtig gedeutet hätte.
So sieht für mich eine konklusiv strukturierte Geschichte aus!
Das ist wie in vielen anderen Bereichen des Lebens auch:
Ab wann zieht man die richtigen Schlüsse aus vorhandenen Signalen … oder man verpasst die Signale oder deutet sie falsch?
Im Nachhinein kann man immer noch überlegen, welches Verkehrsschild man übersehen und welche Straßenabfahrt man verpasst hat.
In einer guten Erzählung sind solche Schilder da und es ist nicht ein Ende "Huch, wie komm ich plötzlich nach Buxtehude?“
Der eine Arzt, der eine Ökonom, der eine Politiker deutet Zeichen früher, die anderen deuten sie später oder nie.
Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich gerne von Entwicklungen überraschen oder gar überrollen lassen, die man sich durchaus perspektivisch hätte erschließen können. Das gilt nur nicht für Weihnachten und andere Geschenkfeste.
