Klimakatastrophe

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giffi marauder
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von giffi marauder »

Eisrose hat geschrieben: 18.11.2025, 10:37
giffi marauder hat geschrieben: 18.11.2025, 10:20 Jede nicht in die Luft geblasene Tonne CO2 verlangsamt den Klimawandel, verschafft allen mehr Zeit
und sorgt dafür, dass bei Erreichen von CO2-Neutralität die bis dahin erfolge Temperaturanstieg möglichst gering ist.
Da mir bisher keiner darauf antwortet, nochmal ganz konkret eine Nachfrage: Um eine Sache herzustellen, benötigt man ein gewisse Energiemenge, die man entweder fossil oder aus erneuerbaren Quellen erzeugen kann. Was nutzt es jetzt, wenn wir diese Sache zwar hier mit erneuerbaren Quellen erzeugen könnten, dies aber nicht tun und diese Sache stattdessen irgendwo auf der Welt mit fossilen Quellen herstellen und zu uns transportieren lassen? Und auf welches Land sollte die daraus entstehenden Emissionen eigentlich angerechnet werden?

Wie gesagt: ich bin natürlich nicht gegen die Ersetzung von fossilen durch erneuerbare Quellen, bitte hier keine Unterstellungen. Aber ich finde, dass eine regionale Reduktion der CO2-Emissionen das oben genannte Problem in keinster Weise löst. Und das dies ein ganz entscheidendes Problem ist.
In Bezug auf das Klima ist es ziemlich egal, welchem Land da was angerechnet wird.
Hergestellt und nach hier transportiert wird, was die Konsumenten konsumieren.
Da hier vor allem der Preis eine Rolle spielt, würde eine massive Erhöhung der CO2-Steuern regulierend eingreifen.
Dies sowohl auf Basis des CO2-Ausstoßes des Ursprungslandes als auch von CO2-spezifischen Produktionszertifikaten.

Teil des "Globalisierungserfolges" war ja, diese Kosten so lange zu exportieren, bis es den Dreck auch an die eigene Küste schwemmt.
Das ist nun insbesondere bei dem Klimafolgekosten der Fall.

Ok, für einige wärs wohl ein veritabler Schock, auf diese Weise erfahren zu müsschen, dass wir uns unseren Wohlstand
doch nicht ganz so redlich verdient haben, wie wir gerne glauben möchten.

Also nicht wie bisher die Umwelt-/Klimakosten einfach an die Enkerl vererben, sondern fairerweise
den jetzigen Verursachern sprich Konsumenten aufbürden.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von giffi marauder »

Eisrose hat geschrieben: 17.11.2025, 20:56
Eine Zusatzfrage zu den ganzen Artikeln wäre noch: Geht es da um Messungen oder wurden die Emissionen berechnet und dabei ungenutzte aber hochgefahrene Kohlekraftwerke nicht berücksichtigt?
Kommt auf die Artikel an.
Einige thematisieren die eigentlich Anzahl der Kraftwerke.
Bis auf den benötigten Zement und Energie bei der Errichtung aber wenig relevant.
Einige den theoretischen Kapazitätszuwachs.
Auch dieser Wert hat wenig Aussagekrfat.

Was wesentlich zählt, ist schlußendlich wieviel fossiler Kohlenstoff (Kohle, Öl, Erdgas) dem Kreislauf zugeführt wird,
da ein Großteil davon noch immer zu CO2 verbrannt wird.

Und ja auch Kohlenstoffverbrennung zur Gewinnung von thermischer Energie (nicht nur Strom) bzw.
die auf fossilem Kohlenstoff basierende Chemie spielt da eine Rolle.

Am effizientesten wär ja, schon bei der Förderung von Kohle, Öl und Gas sowie für die Netto-Biomasse-Differenz
eine Rechnung zu präsentieren, da alles was da rausgeholt wird, doch früher oder später zusätzlich in der Athmosphäre landen wird.

Diese Gelder wären von den Ländern in einen globalen Klimafond einzuzahlen, woraus wiederum
- Technische Dekarbonisierungsprojekte
- Alternative Energien
- Aufforstungen bzw. Schutzgebiete
- existentielle Klimawandelfolgekosten
finanziert würden.

Länder die nicht mitspielen, werden mit entsprechenden Exportzöllen belegt.

Und ja, das wird jedenfalls irgendwann kommen, weil alternativlos.

Ich persönlich schätze so um das Jahr 2040 und mittlerweile +2°
Mit etwas intelligenter Vorausplanung sind wir dann nicht unter den Netto-Zahlern.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Reinhard »

giffi marauder hat geschrieben: 18.11.2025, 10:20 Äh nein, "weniger CO2 auszustoßen" ist keine Liebhaberei oder nette Gefälligkeit sondern eine Notwendigkeit in Hinblick auf gute Lebensumstände nachfolgender Generationen.
Dieser Verantwortung nachzukommen, sehe ich als Verpflichtung für jede ernsthafte Partei mit gesamtgesllschaftlichen Anspruck und nicht nur kurzfristigen Partikularinteressen.
...
Selbstverständlich ist der Klimawandel nicht die einzige Baustelle.
Nichts anders schreibe ich, es ist eine Abwägung und Frage der Prioritätensetzung. Der überwiegenden Teil der Menschheit hat sich entschieden, dass CO2 Einsparung "nice to have" ist, so leid es mir tut, außerhalb der EU sieht es bezüglich konkreter Handlungen sehr übersichtlich aus. Die EU geht derzeit mit so ca. 3-4% Reduktion pro Jahr an die Thematik ran. Vom Rest des Planeten höre ich in erster Linie schöne Worte, wenn sie das Problem nicht komplett leugnen.
Und jetzt erneut der Punkt um den es mir in den letzten Tagen geht. Welche Konsequenz hat eine Veränderung des CO2 Reduzierungspfades der EU, also bis 2050 Klimaneutral zu sein. Können wir mit egal was wir jetzt noch glaubwürdig zusätzlich machen, bzw. mit gewissen Parteien, die geistig so um 1950-60 unterwegs sind überhaupt noch +/- 0,1 °C bewirken. Ich denke nicht.
Das ist doch genau das Narrativ gewisser Parteien (und Politker) die geistig so um 1950-60 unterwegs sind.
Natürlich können wir etwas bewirken.

Wir sind Teil des Problems, also sind wir auch Teil der Lösung.
Jede nicht in die Luft geblasene Tonne CO2 verlangsamt den Klimawandel, verschafft allen mehr Zeit
und sorgt dafür, dass bei Erreichen von CO2-Neutralität die bis dahin erfolge Temperaturanstieg möglichst gering ist.

Jenseits von +3° ist das, was wir jetzt als Wohlstand verstehen sowieso Makulatur.
Dann mal Butter bei die Fische. Ich habe weiter oben schon mal ein paar Zahlen dazu geschrieben. Was sollen wir (die EU) zusätzlich tun, um den Klimawandel um 0,1°C zu reduzieren bzw. ihn um 1 Jahr aufzuhalten?

Bei dem 1 Jahr reden wir über ca. 40 Mrd. Tonnen, das ist besser greifbar als die 0,1°C da kann ich die Zahl in Tonnen nicht so direkt nennen, weil das vom verwendeten Szenario abhängt. Wenn die EU sich an ihr bisheriges Ziel hält, stoßen wir noch etwas über 31 Mrd. Tonnen aus bis wir netto null erreichen. Für 1 Jahr Klimawandel Verschiebung, hätten wir im Dezember 2023 bereits Klimaneutral sein müssen. Auch wenn meine Schallplatte langsam leiert. Wir können auf der Ebene gar nichts mehr zusätzlich tun um ernsthaft was zu bewirken.

Verhindern, dass die Klimawandelleugner an den Stellen, die noch nicht ausreichend eigenes Momentum haben die Ziele abkündigen, ist das beste was wir innerhalb der EU noch machen können, der Rest ist beschlossen und eingetütet.

Darüber hinaus können wir Druck auf den Rest des Planeten ausüben, das Thema jetzt auch endlich mal ernsthaft anzugehen. So sehr ich z.B. für eine CO2 Besteuerung über die volle Lieferkette bin, mit welcher Macht üben wir diesen Druck auf China, USA, Russland, die arabischen Länder, Venezuela und ein paar andere denn aus?

Alternativ können wir anfangen Geo-Engineering zu entwickeln um unsere "Sünden" der letzten 150 Jahre rückgängig zu machen. Das wird die Welt nämlich brauchen.

Und da wir das Thema die nächsten 100+ Jahre an der Backe haben schadet es sicher nicht sich auch damit zu befassen mit den zu erwartenden Auswirkungen klar zu kommen.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von giffi marauder »

Passen zum Thread.
Schornsteinfeger in China. :-D
https://www.youtube.com/shorts/RsSojjcI ... ture=share
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von giffi marauder »

Reinhard hat geschrieben: 18.11.2025, 11:57 Alternativ können wir anfangen Geo-Engineering zu entwickeln um unsere "Sünden" der letzten 150 Jahre rückgängig zu machen. Das wird die Welt nämlich brauchen.

Und da wir das Thema die nächsten 100+ Jahre an der Backe haben schadet es sicher nicht sich auch damit zu befassen mit den zu erwartenden Auswirkungen klar zu kommen.
Ohne Klimaneutralität ist "Rückgängigmachen" oder "mit den Auswirkungen klar zu kommen" gar nicht möglich.
Je weniger sich der Erde bis dahin erhitzt hat, umso eher ist dies möglich.
Und ja, da zählt jedes 10-tel Grad.

Die EU 27 zeichnen da noch immer für mindestens 6,5% der jährlichen Emission verantwortlich.
Das ist keineswegs so wenig wie du dir einzureden versuchst.

Natürlich steht es dir frei, das über den geringeren Anteil von
DE oder Berlin oder Kuhdorf 17 oder dir persönlich so klein zu rechnen wie du es für dich brauchst
um die Hände in den Schoß legen und mit dem Finger auf andere zeigen zu können.

Der durchschnittliche Deutsche setzt 8,1 t CO2 jährlich frei,
der durchschnittliche Europäer immerhin nur 6,9.
Da geht noch was in DE. ;)
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Laurin »

Eisrose hat geschrieben: 18.11.2025, 10:37
giffi marauder hat geschrieben: 18.11.2025, 10:20 Jede nicht in die Luft geblasene Tonne CO2 verlangsamt den Klimawandel, verschafft allen mehr Zeit
und sorgt dafür, dass bei Erreichen von CO2-Neutralität die bis dahin erfolge Temperaturanstieg möglichst gering ist.
Da mir bisher keiner darauf antwortet, nochmal ganz konkret eine Nachfrage: Um eine Sache herzustellen, benötigt man ein gewisse Energiemenge, die man entweder fossil oder aus erneuerbaren Quellen erzeugen kann. Was nutzt es jetzt, wenn wir diese Sache zwar hier mit erneuerbaren Quellen erzeugen könnten, dies aber nicht tun und diese Sache stattdessen irgendwo auf der Welt mit fossilen Quellen herstellen und zu uns transportieren lassen? Und auf welches Land sollte die daraus entstehenden Emissionen eigentlich angerechnet werden?
...
Das scheint mir doch eine etwas seltsame Frage, da sie implizit die Behauptung enthält, dass wir zwar klimaneutral produzieren 'könnten' - es aber nicht tun - und statt dessen die Verschmutzung nur auslagern, wenn wir hier die Auflagen erhöhen - und unser Land damit 'deindustrialisieren'. Das ist eine Behauptung, die gerne von den entsprechenden Lobbyisten aufgestellt wird, um entsprechende Umweltauflagen zu verhindern.

Wer hier die Auflagen erhöht, darf natürlich schlechter hergestellte Produkte nicht einfach unkontrolliert ins Land strömen lassen, ob das jetzt Chlorhühnchen sind, Genmais oder Wegwerfkleidung aus Indien bis China, oder irgendwelche Billig-Gadgets von Temu usw. Es gibt ja bereits bestimmte Mindeststandards, wie z.B. das CE-Zeichen für elektrische bzw. elektronische Produkte usw., die ließen sich m.E. ohne weiteres auch auf andere Produktgruppen, und vor allem in Richtung eines CO²-Fußabdrucks erweitern, wenn man das wollte.

Wobei ich mir drei Stufen vorstellen kann: 1: Eine entsprechende Deklarationspflicht, sodass der Verbraucher weis, was er da ggf. für ein Zeug kauft, 2: Einen Umweltaufschlag bei Unterschreiten von CO²-Mindeststandards 3: Eine Entsorgungspflicht zur Müllvermeidung

Wenn dies sowohl für in- wie ausländische Produkte gelten würde, wo wäre dann das Problem?

Wir haben mit der EU einen riesigen Binnenmarkt, der nach gemeinsamen Standards funktioniert, und sollten den und die entsprechenden Standards immer wieder anpassen und bedarfsgerecht verbessern, um Auslagerungen in Billiglohnländer mit zweifelhaften Produktionsmethoden zu unterbinden bzw. zumindest zu erschweren. Die aktuelle Bundesregierung ist aber leider dabei, entsprechende Errungenschaften wie z.B. das Lieferkettengesetz rückabzuwickeln und dem Götzen des ungezügelten Kapitalismus zu opfern. Das Problem liegt daher eher in der aktuellen Bundesregierung, die sich weigert, umfassende Standards und Rahmenbedingungen einzuführen, als in den Standards selbst - und so vermüllen und verpesten wir fröhlich unsere Umwelt weiter, weil die entscheidenden Leute in der Regierung zu dicke Freunde vom großen Geld und ihren Lobbyisten sind (Blackrock & Co lassen grüßen).
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Reinhard »

giffi marauder hat geschrieben: 18.11.2025, 12:32
Reinhard hat geschrieben: 18.11.2025, 11:57 Alternativ können wir anfangen Geo-Engineering zu entwickeln um unsere "Sünden" der letzten 150 Jahre rückgängig zu machen. Das wird die Welt nämlich brauchen.

Und da wir das Thema die nächsten 100+ Jahre an der Backe haben schadet es sicher nicht sich auch damit zu befassen mit den zu erwartenden Auswirkungen klar zu kommen.
Ohne Klimaneutralität ist "Rückgängigmachen" oder "mit den Auswirkungen klar zu kommen" gar nicht möglich.
Je weniger sich der Erde bis dahin erhitzt hat, umso eher ist dies möglich.
Und ja, da zählt jedes 10-tel Grad.

Die EU 27 zeichnen da noch immer für mindestens 6,5% der jährlichen Emission verantwortlich.
Das ist keineswegs so wenig wie du dir einzureden versuchst.
Bei 5,5% der Weltbevölkerung, hoher Industrialisierung und einer Klimazone, in der man dummerweise heizen muss. So schlecht ist der Wert nicht.
Auch da hab ich weiter oben schon was zu geschrieben. Ich rede mir da gar nichts ein, ich arbeite mit Zahlen und zwar Gesamt EU und Welt. Die EU hat einen Plan bis 2050 Klimaneutral zu sein. Der bis dahin anfallende Gesamt CO2-Äquivalent der EU ist kleiner als das was die restliche Welt jedes Jahr raus haut, Tendenz derzeit steigend.
Natürlich steht es dir frei, das über den geringeren Anteil von
DE oder Berlin oder Kuhdorf 17 oder dir persönlich so klein zu rechnen wie du es für dich brauchst
um die Hände in den Schoß legen und mit dem Finger auf andere zeigen zu können.
Die Anschuldigung hätte ich jetzt gerne mal begründet, kleiner als komplett Deutschland habe ich hier noch nicht argumentiert, üblicherweise hantiere ich hier mit Zahlen für die EU. Ich finde auch die Selbstwahrnehmung spannend, die Handlungsweise der einzigen Region, die großmaßstäblich bereits ihren CO2 Ausstoß runter fährt als Hände in den Schoß legen zu bezeichnen. Dafür passt mir das Büßer-Hemd leider nicht gut genug.
Der durchschnittliche Deutsche setzt 8,1 t CO2 jährlich frei,
der durchschnittliche Europäer immerhin nur 6,9.
Da geht noch was in DE. ;)
Ja, dann erzähl mal was noch geht. Wir haben einen Plan 2050 klimaneutral zu sein. Es geht mir genau darum was denn zusätzlich noch geht? Ich mach da gerne mit und unterstütze das, wenn es mir plausibel und umsetzbar erscheint. Viele CO2 Quellen sind nun mal langfristig beplant, die werden wir realistisch betrachtet nicht kurzfristig los werden. Ich will kein man müsste halt hören. Ich wiederhole mich: Butter bei die Fische, was geht, und was willst du wie politisch/gesellschaftlich umsetzen? Und wie viele Tonnen bringt das von 2026 bis 2050. Wenn da nichts kommt, ist die Diskussion müßig weil dann kein Unterschied zwischen deiner und meiner Sicht besteht.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Reinhard »

Laurin hat geschrieben: 18.11.2025, 13:01 Wer hier die Auflagen erhöht, darf natürlich schlechter hergestellte Produkte nicht einfach unkontrolliert ins Land strömen lassen, ob das jetzt Chlorhühnchen sind, Genmais oder Wegwerfkleidung aus Indien bis China, oder irgendwelche Billig-Gadgets von Temu usw. Es gibt ja bereits bestimmte Mindeststandards, wie z.B. das CE-Zeichen für elektrische bzw. elektronische Produkte usw., die ließen sich m.E. ohne weiteres auch auf andere Produktgruppen, und vor allem in Richtung eines CO²-Fußabdrucks erweitern, wenn man das wollte.

Wobei ich mir drei Stufen vorstellen kann: 1: Eine entsprechende Deklarationspflicht, sodass der Verbraucher weis, was er da ggf. für ein Zeug kauft, 2: Einen Umweltaufschlag bei Unterschreiten von CO²-Mindeststandards 3: Eine Entsorgungspflicht zur Müllvermeidung

Wenn dies sowohl für in- wie ausländische Produkte gelten würde, wo wäre dann das Problem?
Sachlich kann ich dem zustimmen. Jetzt zum Problem.

Das müssten wir durchsetzen. Wenn ein beliebiges anderes Land genau das zum Geschäftsmodel macht, sich unsere Industrieproduktion, oder z.B. KI und cloud computing zueigen zu machen und aufgrund von geringeren Gesundheit-, Klima-, Umwelt-, Sozialstandards einen Wettbewerbsvorteil unserer einheimischen Produktion gegenüber erzielt, werden die diesen Vorteil nicht freiwillig aufgeben. Irgend einen dritte Welt Staat kann die EU da wenn sie will die Daumenschrauben anlegen. Zu wie viel Prozent das erfolgreich ist oder umgangen wird, tut hier nichts zur Sache. Auf kleiner 100% Erfolgsquote können wir uns wohl einigen.

Jetzt legen wir uns mal mit dem Kaliber USA und China an. Ich hab es oben schon geschrieben, ich befürworte diesen Handelskrieg, aber ich traue das weder unserer Politik noch unserer Bevölkerung zu das wirklich durchzuziehen.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Eisrose »

Ein bisschen erscheint mir diese ganze Diskussion merkwürdig.

Was mich angeht: ich bin jedenfalls nicht dagegen, dass die EU klimaneutral wird. Ich muss da also nicht überzeugt werden.

Aber das es auf dem Weg, auf dem wir uns im Moment befinden, ganz massive Probleme gibt, kann doch eigentlich niemand bestreiten. Unser Hauptklimaziel wurde gerade ganz offiziell gerissen, also läuft etwas falsch. Dennoch werden alle Probleme bestritten und so getan, als wenn wir grundsätzlich auf dem richtigen Weg wären und diesen Weg nur nicht konsequent genug verfolgen. Dass der Weg falsch oder zumindest fehlerhaft sein könnte, darf man dann nicht mal denken und dass es Ursachen dafür geben könnte, warum wir nicht konsequent genug sind, wird ignoriert. Mir unverständlich.
Möge der US-Präsident jede Nacht gut schlafen, jedes Golf-Turnier gewinnen, so dass er seine schlechte Laune nicht an der Welt auslässt.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von giffi marauder »

Eisrose hat geschrieben: 18.11.2025, 16:38 Ein bisschen erscheint mir diese ganze Diskussion merkwürdig.

Was mich angeht: ich bin jedenfalls nicht dagegen, dass die EU klimaneutral wird. Ich muss da also nicht überzeugt werden.

Aber das es auf dem Weg, auf dem wir uns im Moment befinden, ganz massive Probleme gibt, kann doch eigentlich niemand bestreiten. Unser Hauptklimaziel wurde gerade ganz offiziell gerissen, also läuft etwas falsch. Dennoch werden alle Probleme bestritten und so getan, als wenn wir grundsätzlich auf dem richtigen Weg wären und diesen Weg nur nicht konsequent genug verfolgen. Dass der Weg falsch oder zumindest fehlerhaft sein könnte, darf man dann nicht mal denken und dass es Ursachen dafür geben könnte, warum wir nicht konsequent genug sind, wird ignoriert. Mir unverständlich.
Natürlich gibts auf dem Weg massive Probleme.
Die Transformation zur CO2-neutralen nachhaltigen Wohlstandsgesellschaft ist beileibe kein Honigschlecken.
Allerdings ist diese alternativlos und wird umso desaströser je später wir dran sind und je schneller wir dann in die Gänge kommen müssen.
Dies völlig unabhängig davon, was der Rest der Welt so macht.
In diesem Sinne gibts auch keine richtigen oder falschen Weg, sondern nur einen.

Ich denke ja, dass dieser schlussendlich ungefähr so aussehen wird:
https://de.wikipedia.org/wiki/Notfallsp ... %C3%A4lle)
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Eisrose »

giffi marauder hat geschrieben: 18.11.2025, 16:50 Die Transformation zur CO2-neutralen nachhaltigen Wohlstandsgesellschaft ist beileibe kein Honigschlecken.
Allerdings ist diese alternativlos und wird umso desaströser je später wir dran sind und je schneller wir dann in die Gänge kommen müssen.
Ja, es gibt keine Alternative zur Transformation, aber das stimmt auch nur so allgemein formuliert. Denn was man unter Transformation versteht und auf welchem Weg man sie erreicht, ist eben nicht alternativlos.

Und nochmals: Schon die Zielformulierung kann man vollkommen unterschiedlich vornehmen. Auch wenn wir uns im Kreis drehen:

Was bitte ist denn falsch daran, wenn ich unser Ziel anders formuliere, nämlich, dass Kohle, Gas und Öl im Boden bleiben müssen? Das kann ja jetzt niemand bestreiten. Das ist das, was letztendlich erreicht werden muss, es sei denn, wir erfinden eine Technik, die CO2 wieder aus der Atmosphäre holt. Jeder, der etwas anderes sagt, hat das Problem nicht verstanden.

Und ich sehe da eben schon einen Unterschied, ob man sagt "Transformation zur CO2-neutralen nachhaltigen Wohlstandsgesellschaft" oder "Kohle, Gas und Öl müssen im Boden bleiben". Unter ersterem versteht jeder etwas anderes, bei meiner Zielformulierung sieht dagegen jeder sofort, dass etwas falsch läuft, weil in allen drei Bereichen nicht nur nichts im Boden bleibt, sondern die Fördermengen sogar steigen. Und noch problematischer wirds mit der Zielformulierung "Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzen". Das ist nämlich bei genauem Hinschauen noch schwammiger als Deine Formulierung.

Und wenn schon die Zielformulierung einen Unterschied macht, wie siehts dann erst beim Weg und dem ganzen Rest aus? Jedenfalls beginnt schon da das Schlamassel...
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von giffi marauder »

Eisrose hat geschrieben: 18.11.2025, 17:31
giffi marauder hat geschrieben: 18.11.2025, 16:50 Die Transformation zur CO2-neutralen nachhaltigen Wohlstandsgesellschaft ist beileibe kein Honigschlecken.
Allerdings ist diese alternativlos und wird umso desaströser je später wir dran sind und je schneller wir dann in die Gänge kommen müssen.
Ja, es gibt keine Alternative zur Transformation, aber das stimmt auch nur so allgemein formuliert. Denn was man unter Transformation versteht und auf welchem Weg man sie erreicht, ist eben nicht alternativlos.

Und nochmals: Schon die Zielformulierung kann man vollkommen unterschiedlich vornehmen. Auch wenn wir uns im Kreis drehen:

Was bitte ist denn falsch daran, wenn ich unser Ziel anders formuliere, nämlich, dass Kohle, Gas und Öl im Boden bleiben müssen? Das kann ja jetzt niemand bestreiten. Das ist das, was letztendlich erreicht werden muss, es sei denn, wir erfinden eine Technik, die CO2 wieder aus der Atmosphäre holt. Jeder, der etwas anderes sagt, hat das Problem nicht verstanden.

Und ich sehe da eben schon einen Unterschied, ob man sagt "Transformation zur CO2-neutralen nachhaltigen Wohlstandsgesellschaft" oder "Kohle, Gas und Öl müssen im Boden bleiben". Unter ersterem versteht jeder etwas anderes, bei meiner Zielformulierung sieht dagegen jeder sofort, dass etwas falsch läuft, weil in allen drei Bereichen nicht nur nichts im Boden bleibt, sondern die Fördermengen sogar steigen. Und noch problematischer wirds mit der Zielformulierung "Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzen". Das ist nämlich bei genauem Hinschauen noch schwammiger als Deine Formulierung.

Und wenn schon die Zielformulierung einen Unterschied macht, wie siehts dann erst beim Weg und dem ganzen Rest aus...
Ich denke nicht, dass ich Dir in Deiner Forderung nach "Kohle, Gas und Öl müssen im Boden bleiben" widersprochen hätte.
Widersprochen hatte ich in Bezug auf die Bedeutung zusätzlicher chinesischer Kohlekraftwerke auf den Klimawandel.

Wobei nicht ganz vergessen werden sollte, dass der CO2-Peak zwischen 2025 und 2030
von China vor einigen Jahren mittel des 14. 5-Jahresplanes auch so angekündigt wurde.
viewtopic.php?p=65735#p65735

Damit liegt China im Gegensatz zu manch europäischen Staaten noch im Rahmen der geplanten RoadMap. :devil:

Dass China den CarbonPeak aber schon erreicht hätte, so wie hier behauptet wird, sehe ich allerdings nicht.
https://kurier.at/chronik/welt/china-tr ... /403102069

Die haben aktuell lediglich eine massive Konjunkturdelle.
Sollte diese nachhaltig sein oder sich gar verschärfen, haben wir ein anderes Problem. :help:
Aber schaun mer mal. ;)

Ich persönlich schätze mittlerweile den globalen CarbonPeak auf 2035 bei ca. +2°,
dann gehts 30 Jahre nach unten mit +2,5° um 2050 um sich dann nach 2065 bei 2,7°bis 3°einzupendeln.

2055 sind meine Kinder dann so alt, wie ich jetzt bin. :help:

Vorausgesetzt die Punkte kippen nicht schon vorher.
Und nein, mit +3° ist die Welt keineswegs mehr so, wie sie mal war. :(
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Laurin »

Eisrose hat geschrieben: 18.11.2025, 16:38 ...
Aber das es auf dem Weg, auf dem wir uns im Moment befinden, ganz massive Probleme gibt, kann doch eigentlich niemand bestreiten. Unser Hauptklimaziel wurde gerade ganz offiziell gerissen, also läuft etwas falsch. Dennoch werden alle Probleme bestritten und so getan, als wenn wir grundsätzlich auf dem richtigen Weg wären und diesen Weg nur nicht konsequent genug verfolgen.
...
Ja, leider gibt es diese Probleme. Die fallen aber nicht wie Naturgesetze vom Himmel, sondern können konkret mit politischem 'Wollen / nicht Wollen' beschrieben werden. Wir sind seit Jahrzehnten Opfer einer Desinformationskampagne, die aus ideologischen und Gründen alles daran setzt, eine Energiewende zu verhindern bzw. auszubremsen. Dahinter steht die mächtige Lobby der Fossilindustrie, die ihren Profit auskosten will, so lange es geht - egal, welche Konsequenzen das hat.

Beschlüsse zur Abgasreduzierung im Automobilsektor werden seit Jahrzehnten von der deutschen Regierung blockiert. Heizungsgesetze (die eigentlich noch unter Merkel entstanden sind) werden annulliert. Gegen eine ökologischere Landwirtschaft wurden die Bauern mobilisiert. Lieferkettengesetzte werden aufgehoben. Das Aus vom Verbrenner-Aus wird vorbereitet, neue Gaskraftwerke errichtet ... Deutschland rutscht im Klimaschutzindex seit Ende der Ampel von Platz 16 auf Platz 22 ab. So funktioniert das natürlich nicht.

Und diese (verbrecherische) Lobby hat mit der Inthronisierung von Trump einen verheerenden Erfolg erzielt. Diese massiven Probleme sind aber rein machtpolitisch.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von thinman »

Ich wiederhole mich nur ungern, aber ich halte es für absoluten größenwahnsinnigen Schwachsinn, dass mn unbedingt zuerst aus der Atomernergie ausgestiegen ist, bevor man aus Kohle, Öl und Gas raus ist.

In dem Moment, als Frau Merkel dem populistischen Drängen bestimmter Kreise nachgegeben hat, war mir klar, dass der Kampf um das Weltklima bei uns verloren war.

und ehe jetz wieder jemand in Schnappatmung verfällt - das Problem mit dem radiokltiven Abfall haben wir Menschen sein 1945. Ob da ein paar Kubikmeter pro Jahr und Reaktor dazu kommen, macht auch keinen sonderlichen Unterschied mehr. Das hochradioaktive Zeug muß natürlich so aufbewahrt werden, dass es nicht in den biologischen Kreislauf eintritt. Und das ist mit Feststorffen bei weiten einfacher zu erreichen als mit einem Gas, daß man erst mühsam unter großen Energieaufwand unter die Erde pressen muss und da, falls es wieder in die Atmosphäre gelangt, problemlos Zehntausende an Lebenwesen einfach erstickt. Der Vulkansee in Afrika sollte uns da eine Warnung sein.

Das Problem ist der Mensch mit seiner Gier nach Wohlstand und Status.
Und ja, ich bekenne mich da auch schuldig.

thinman
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Troh.Klaus »

thinman hat geschrieben: 18.11.2025, 23:14 Ich wiederhole mich nur ungern, aber ich halte es für absoluten größenwahnsinnigen Schwachsinn, dass mn unbedingt zuerst aus der Atomernergie ausgestiegen ist, bevor man aus Kohle, Öl und Gas raus ist.
Jammer nicht, das Schwein ist geschlachtet. Der Ausstieg aus der Atomenergie (in Deutschland) war seit Gründung der Grünen das absolute Primärziel der Partei/Bewegung. Merkel hat 2011 die Straße dazu gepflastert, die Ampel den Sargnagel gesetzt. Du solltest Dich freuen - in Deutschland wird es kein Tschernobyl, kein Fukushima geben. Du solltest Merkel und den Grünen dankbar sein. Und das bisschen Klimawandel werden wir (in Deutschland) bis 2030, 2040, 2050 auch auf die Reihe bekommen. Die Bürger müssen nur die Richtigen wählen. Die den Ernst der Lage erkennen und ohne Rücksicht auf Verluste (für Deutschland) die CO2-Neutralität durch setzen. Ich freue mich schon darauf. :devil:
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