Meinungen zum Zyklus "PHOENIX" - Band 3300 - 3349

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Richard
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Re: Meinungen zum Zyklus "PHOENIX" - Band 3300 - 3349

Beitrag von Richard »


Da die nachfolgende Diskussion sich mehr und mehr vom Hauptthema "Meinungen zum Zyklus PHOENIX wegbeweg wurde er in einem eigenen Thread ausgelagert.

Mod Richard
Lakardon
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Re: Meinungen zum Zyklus "PHOENIX" - Band 3300 - 3349

Beitrag von Lakardon »

Der Phönix-Zyklus ist beendet, und die beiden Handlungsebenen Agolei sowie Solsystem/Milchstraße kann man als eine Art Vorspiel zum kommenden Geschehen des nächsten Zyklus betrachten. Meine Bewertung zur Handlungsebene Agolei habe ich bereits im Thread zu Band 3347 abgegeben.

Meine Bewertung der Handlungsebene Solsystem/Milchstraße ist leider noch schlechter ausgefallen. Das liegt vor allem an den zentralen Protagonisten Cameron und Jasper, deren zerrüttete Gedanken- und Gefühlswelt für meinen Geschmack viel zu stark im Fokus stand. Eine gelegentliche Innenperspektive kann die Figuren bereichern, doch Psychokrisen in diesem Ausmaß wirken auf mich eher kontraproduktiv. Ich kann mir zudem kaum vorstellen, dass man auf diese Weise neue Leser an die Serie bindet.

Eine grundlegende Schwäche dieser Handlungsebene ist das Fehlen eines klaren Antagonisten in Gestalt eines mächtigen Gegners. Eine Ex-TLD-Agentin – namentlich Celina Bogarde – erfüllt diese Rolle nicht, und ihre Auftraggeber bleiben nebulös. Die drei BNs erwiesen sich im Verlauf des Zyklus als wenig bedrohlich, da ihr Wachstum überschaubar blieb. Ein tatsächliches Bedrohungsszenario entstand zu keinem Zeitpunkt.

Die gesamte Handlung rund um die Ylanten und das spätere Konstrukt war nicht allzu spannend, aber zumindest gelang es MAH, mit der Figur Sahira Saedelaere ein wenig Flair hineinzubringen. Als Tolot gemeinsam mit Cameron und Jasper in die Weiten der Milchstraße aufbrach, schöpfte ich kurzzeitig Hoffnung, dass nun mehr Dynamik in die Geschichte käme – doch das blieb leider aus. Stattdessen wurde eine zähe Schnitzeljagd präsentiert, deren Ende das arg an den Haaren herbeigezogene Wylon Hypertech Physiotron war. Der Showdown im Solsystem verlief vorhersehbar und dadurch ebenfalls spannungsarm.

Auf der Metaebene betrachtet muss ich feststellen, dass mich BCH mit seiner ersten Zykluskonzeption als neuer Chefautor nicht überzeugen konnte. Das Konzept weist eklatante Schwächen auf, insbesondere in der Handlungsebene Agolei. Vieles wirkt unausgereift und spiegelt sich in den Romanen wider. Dennoch habe ich zu meiner eigenen Überraschung festgestellt, dass meine Gesamtbewertung des Phönix-Zyklus besser ausgefallen ist als die des Fragmente-Zyklus. Die Messlatte der früheren Expokraten war allerdings auch nicht allzu hoch.

Ich hoffe, dass der Phönix-Zyklus lediglich ein „Warmlaufen“ für den neuen Chefautor war und die Qualität des nächsten Zyklus deutlich zulegt.

Schaun wir mal …
kad
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Re: Meinungen zum Zyklus "PHOENIX" - Band 3300 - 3349

Beitrag von kad »

Der Zyklus PHOENIX hat bei mir einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen.
Für mich viele gute und spannende Einzelromane. Eine interessante neue Semitronik. Erfrischende Charakterstudien. Spannung, ob NATHAN zurückkehren würde. Etc.

Trotzdem empfand ich den Zyklus weniger als die Summe seiner Einzel-Romane/Teile. Das heisst: ich habe dem Fortgang der Geschichte selten entgegengefiebert. Das lag nun nicht an den Inkonsistenzen, die ich einfach ausblenden kann. Die Zyklus-Story hat mich im Grossen und manchmal auch im Kleinen nicht gepackt. Wahrscheinlich für mich zu bodenständig.
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Tennessee
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Re: Meinungen zum Zyklus "PHOENIX" - Band 3300 - 3349

Beitrag von Tennessee »

kad hat geschrieben: 24.10.2025, 12:57 Der Zyklus PHOENIX hat bei mir einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen.
[...]
Das heisst: ich habe dem Fortgang der Geschichte selten entgegengefiebert. Das lag nun nicht an den Inkonsistenzen, die ich einfach ausblenden kann. Die Zyklus-Story hat mich im Grossen und manchmal auch im Kleinen nicht gepackt. Wahrscheinlich für mich zu bodenständig.
Mir ging es aus ähnlichen Gründen ähnlich. Die Idee z.B. einer zerfallenen Superintelligenz und deren Nachkommenschaft, und eben deren unterschiedlichem Mind-Set, fand ich schon gut. Auch die Terra-Ebene mit z.B. Tolot, Rioz und Cole und die Waylon Machenschaften und die Cassandra-Agentin fand ich von den Ideen her gut. Auch das Verhältnis von bodenständig/bodenlos fand ich für mich okay.

Aber auch ich habe dem Fortgang der Geschichte selten entgegen gefiebert. Das ging dann soweit, dass ich viele Romane dann nur noch überflogen hatte und auch gar nichts mehr dazu schreiben konnte/wollte.

Sehr gefremdelt habe ich mit dem Phoenix-Setting, KI und Schiff, einfach weil ich dies sehr kopfgeboren fand. Auch mit Shrell wurde ich nicht warm. Einige Schrägheiten in der Gesamtstory haben mich schon gestört, aber nicht so stark, dass dies für eine Deklassierung des Gesamtzyklus ausschlaggebend gewesen wäre. Auch da konnte ich oft Dinge ausblenden. Das Zurückholen von Bully in die Handlung wurde früher schon mal von UA als "sehr schwierig" (o.ä.) bezeichnet und genau so fand ich das auch. Den Umständen entsprechend eben.

Müsste ich eine Note geben, so würde ich dem Zyklus eine knappe 3- geben.
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Re: Meinungen zum Zyklus "PHOENIX" - Band 3300 - 3349

Beitrag von PHOENIX »

Nun, mein erster Punkt ist die Frage "Wann war das letzte Mal ein PR-Zyklusfinale spannend?"

Sehr schwierig!

Gehen wir mal retrograd vor:
Die CM/WV-Zyklen glänzten fast alle durch exzessive, weiträumige und teils unübersichtliche Bühnenaufbauten sowie weitschweifige Erzählungen mit etlichen Nebenschlenkern und Wildcards bis kurz vor Torschluss. Die Enden und Auflösungen waren schmal, ließen etliche Fragen offen oder im Ungefähren.

Doch auch zuvor war es vielfach nicht anders.
Die Finals als Höhepunkt, als Endspiel des Turniers, gaben oft nicht viel her, die Auflösungen waren erwartbar, kein letzter Kick mehr!
Immerhin hatte man ja in der Regel zwei Jahre auf die Auflösung gewartet.

TRAITOR zog ab, das Atope Tribunal zog ab, die Cairaner verdünnisierten sich, FENERIK zog ab, die WERKSTATT samt Vrochonenflotten zogen irgendwohin ab etc. etc.! Etliche Geheimnisse blieben liegen, fielen Platzmangel zum Opfer oder schlicht dem Vergessen anheim!

Immerhin waren manche umfänglichen Bühnenaufbauten ob ihres Verwirrpotenzials zeitweise als Knobelrätsel spannend, wenn auch die Finals dann nie den vorher aufgestellten Feuerwerksbatteriearrangements entsprachen.

Meistens enden seit langem PR-Zyklen weniger mit einem genialen Knall als vielmehr mit einem Winseln. Spannung und Überraschung waren an den Zyklusenden eher dünngesät oder das vorher errichtete Großgebäude wurde schnell komplett eingerissen wie etwa im Thoregon-Komplex.

Der aktuelle Zyklus litt an verschiedenen Dingen, die andere Foristen - und auch ich - schon erwähnt haben.
Wirkliche Spannung kam so gut wie nie auf, bei Vielem war glasklar, dass da nichts Ernsthaftes zu Schaden kommen würde.
Das betraf Erde und Mond und die Hauptprotagonisten.
Die einzige Figur mit der man diesbezüglich tiefgründiger hätte spielen können, war Sichu Dorksteiger. Die Zhobotterisierung war zwar ein überraschender Move, aber das Thema Alter und Tod war damit relativ frühzeitig vom Tisch.
Die Zeittafel der Agoleihistorie geriet mit Vandemaans PR 3346 völlig ins Parareale, der Inhalt von Eschbachs PR 3345 hätte durchaus als nicht wirklich ernstzunehmender 3333-Roman reüssieren können.

Die Verbindung zwischen Agolei- und Heimatebene in Hinblick auf den San-Feind im Hintergrund wirkte gezwungen und sehr künstlich konstruiert.

Shrell war keine hochkarätige Gegnerin, zumal in Teilen durch Celina Bogarde fremdgesteuert. Immerhin war sie nicht ganz so irre und dümmlich wie zuletzt Kmossen.

Das Blatt Aelor ist noch nicht wirklich ausgespielt, die Reproiden mögen in ihrem Kettenreaktionsvermehrungsverhalten hochgefährlich sein, aber das konstruierbare Schreckenspotenzial bleibt doch eher dünn und intellektuell uninteressant. Ich hoffe, dass die explosive Weltenverfütterung durch die sich mit Ultraspeed selbstreproduzierenden Kleinrobots nicht endet wie einst das Abruse- oder Goedda-Szenario.

Unspannend und nur mit gelegentlichem intellektuellem Tiefgang plätscherte der Zyklus die 50 Bände ab.
Das Duo Cameron / Jasper zündete bei mir überhaupt nicht, ebensowenig wie der Kleinhopser PHOENIX mit seinem wycondrischen
Überlicht-Verstärker.

In meinen Augen leuchteten auch die FENERIK-Revival-Bände nicht.
Bull kam sehr durchwachsen rüber und blieb sogar im Schatten von Anzu Gotjian.
Foersh: Na ja!
Das Gucky-Yuit-Trio ein kleiner Lichtblick!!!
Dass Wylon HT nicht völlig zerschlagen wird, hat wirklich nur den Grund, dass man den Konzern noch im PEGASOS-Zyklus braucht.
Wirklich logisch ist das nicht.

Vieles blieb unklar wie etwa die schnellen Bewegungen der Sternspitzenflotten im Vorfeld der Agolei oder von Einzelpersonen wie Wuranok. Das "vollständige und nicht mehr anmessbare Verdunsten des Schwarms" in der Agoleistruktur ist in den genannten Zeiträumen astrophysikalisch eh so unmöglich wie die Rhodansche Erspähung von mehr als 200 Mio LJ entfernten Galaxien mit bloßem Auge. Die auf weitgehende Enthirnung gesteuerte ultrarapide Sichu-Klonierung mit den Bordmitteln eines kleinen ad hoc-ausgestatteten Fernexpeditionsraumers empfand ich eher als Gag denn als halbwegs plausibel, die in die Länge gezogene Handlung um die Ylantenkugel war so merkwürdig wie die missratenen Wylon-Forschungen an der Zelldusche.

Immerhin hebt sich in meiner Zyklusbewertung "PHOENIX" mit einer
3 minus von der 4 minus für "Fragmente" doch eine ganze Stufe positiver ab.

Aber ein großer Zyklus war das nicht wirklich: Und das betrifft tatsächlich nicht nur die 50er-Länge!
Ad Astra!
brotaufstrich
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Re: Meinungen zum Zyklus "PHOENIX" - Band 3300 - 3349

Beitrag von brotaufstrich »

Mit dem jetzt erreichten Abstand - 2874 als Antwort auf ein spannendes Finale.
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