uhumatrix hat geschrieben: ↑10.10.2024, 21:20
Einfach nur abgedreht. Im negativen Sinne.

Die Rezeption ist unterschiedlich, mir hat der Roman gefallen, ziemlich abgedreht,
statt Kaninchen eine Schlange, da hat jemand seiner Fantasie viel freien Raum gelassen.
In einem Rutsch durchgelesen, passierte in der letzten Zeit zu selten.
Vor allem das Ende gefiel mir.
Bin auf die Reaktionen der anderen Foristen gespannt.
Ich will hier nicht umfassend darauf eingehen, es ist der falsche Thread.
PR 3295 ist einer von Vandemaans typischen Psychedelieromanen an der sprachlichen Grenze zwischen Drogenrausch und Wahnsinn.
Das ist genau das, was der Expokrat und Autor am besten kann.
Ein Paganini abgedrehter Gedankengänge und Verbalien.
Das sind Patisserieromane, die man etwa dreimal pro Jahr lesen kann, alles Mehr wäre too much!
Man verdirbt sich an zuviel Exzellenzpatisserie leicht Magen und Gedärm.
Klar ist nach dem Roman praktisch gar nichts!
Das Zukunftsfragment trug Stätter selbst in sich.
Die ganzen Ereignisse aus PR 3210 um Stätter auf Wanderer bleiben letztlich ungeklärt, ebenso die Perforation der Maschinenstadt und die "Dinge zu klein zum Zerbrechen".
Stätter ist nicht mehr. Warum die Vernichtung der Dislokatorvase
den Roboter in der Zukunft abgeschnitten haben sollte, ist ebenfalls nicht klar. Die Nichtrückkehr des ES-Partials war doch im Kmossen-Sinne. So oder so. Es wäre auch damit nicht schlimm gewesen. Die Zeitsaltofähigkeit Usuchtanes spielt im Plot gar keine Rolle.
Das ganze Szenario erinnert wieder einmal an einen wilden Mix zwischen Hieronymus Bosch, Salvador Dalí und den Phantasmagorien eines Charles Manson.
Mu Sargai bleibt natürlich unklar, letztlich lebt sie zugleich in jeder Zeit und überall oder gar nicht. Ansonsten feiert der Vandemaansche Eternalismus fröhliche Urständ.
Ja, man kann sowas mal lesen, eigentlich gehört dazu noch feinster Schnee als Würze in die Magic Mushroomsuppe.
Dazu Kraftwerk und King Crimson.
Der Roman zeigt explizit, warum Wim immer gut ist für einen außergewöhnlichen Romanrausch, aber eben nicht als Steuermann der Großgeschichte.