Re: Klassiker - BARDIOC (800-867)
Verfasst: 01.08.2025, 11:22
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Es gab wohl fast in allen PR Epochen Figuren, die die Leserschaft etwas spalteten. Teilweise fand ich das Duo Thatcher und Dalaimoc ok, teilweise war es wirklich zu viel. Und sie waren immerhin schon seit dem Schwarmzyklus aktiv...
Ich habe den 1000er-Zyklus erst vor kurzem als Silberbände (bzw. Silber Editionen) gehört. Sagen wir es einmal so: Viel würdest du nicht versäumen.Retro hat geschrieben: ↑01.08.2025, 12:03 Naja, ob ich ab 999 weiterlese, glaub ich fast nicht. Ich werd eher die Cantaro in Angriff nehmen und vielleicht irgendwas um 1800 rum. Wenn überhaupt. Mal schauen, was sich beruflich tut und ich anders eingespannt werde. Dann vielleicht Negasphäre/Stardust.
Nächste Woche geht übrigens nix, da Nachtschicht. Evtl morgen noch ein Heft.
Das war mein Wiedereinstieg.
Szenenwechsel. Aus der Gemengelage der Milchstrasse, hin zu Rhodan und der SOL, ihren recht ausgiebigen Abenteuern bei den Varben und den schröcklichen Inkarnationen Bardiocs...
Gruß.Die Varben sind ein recht interessantes Völkchen. Es geht zwar aus dem Roman nicht so hervor, aber man könnte den Eindruck gewinnen, dass sie eine gewisse Leidenschaft für fliegende Wesen wie Vögel und ähnliches entwickelt haben, die sie anhand ihrer Gravitationsspielereien ausleben. Auch die Bezeichnung ihrer besiedelten Systeme wie Stammnest usw. deutet darauf hin. Komisch, da sie selbst so gar nichts von Luftwesen haben.
So recht will aber sich kein Gefühl für ihre angebliche Meisterschaft der Gravitation einstellen. Sicher, einige nette Budenzaubertricks und gewagte Architektur gibt`s wohl, aber derartige "Wunder" sollten niemanden vom Hocker reissen, der ebenfalls die künstliche Schwerkraft beherrscht. Voltz wirft zwar viel und oft mit "gravitional" um sich, nähere Erläuterungen aber, was die Varbentechnologie nun so besonders macht und worin die eigentliche Beziehung der Varben dahin besteht, kommen nicht.
Überhaupt sagt mir Voltz`Stil in diesem Roman nicht zu. Des öfteren kommt dieses ärgerliche Stilmittel von Andeutungen über kommende Entwicklungen durch den Erzähler vor, die Figuren kommen aus dem Nichts ebenfalls öfter auf die richtigen Ergebnisse, dazu die eingebaute Werbung für den bald startenden neuen Zyklus der Atlanserie um Razamon, Atlantis usw. - nicht recht mein Geschmack. Das trifft übrigens auch auf die beiden anderen Voltzromane bisher zu, die mich ebenfalls nicht beeindruckten. Da waren andere Autoren bisher besser.
In Silberband / Silber Edition 124 "Atlans Rückkehr" haben sie die Reihenfolge vertauscht, also nicht wundern.
Tja, so unterschiedlich sind die Geschmäcker...
Die Dick und Doof Assoziation kam mir später dann auch. Obwohl es eigentlich offensichtlich war.
Gruß.817 - Statthalter des Bösen... hm. Nach Romanlektüre finde ich den Titel nicht passend. Denn so böse finde ich bisher die Bardiocschergen gar nicht. Eher rührend. Denn CLERMAC, man muß es so offen sagen, enpuppt sich als ganz schöne Pfeife. Ok, Dalaimoc Rorvic scheint schon ein recht mächtiger Mutant zu sein, irgendwie kann der ja fast alles. Aber dass sich die Inkarnation (immerhin einer Superintelligenz!) mit ihm so schwer tut, ist schon verwunderlich. Wiederholt erscheint das Vorgehen und Auftreten BARDIOCS bzw. seiner Gehilfen alles andere als super. Die Beratungen der drei Inkarnationen könnten problemlos auch als Telefonkonferenz von Abteilungsleitern irgendeiner Institution durchgehen.
Der Roman selbst... ein typischer Ewers mit Rorvic/ a Hainu plus den anscheinend unvermeidbar gewordenen Molekularverformern, wenn auch hier als seitenschinderisches Einsprengsel. So recht schlau werde ich aus der ganzen Sache nicht. War das für Ewers ein Mittel, sich das ganze Schreiben zu erleichtern, indem er einfach immer die selbe Figuren und wiederkehrende Rahmenhandlung verwendete und das jeweilige Exposé daran anpasste anstatt umgekehrt? Einerseits eine nachvollziehbare Handlungsweise, andererseits tritt doch schnell Gewöhnung ein. Den Klamauk ordne ich mal unter "typisch für die 70er" ein, wenn ich da an so manche filmischen Machwerke komödiantischen Merkmals aus dieser Zeit denke...![]()
Ansonsten war der Roman passabel, das spezielle Verhältnis der Varben zur Gravitation wurden hier besser herausgearbeitet, als letzte Woche bei Voltz.
Immer wieder witzig ist die unterschwellige Zigarettenwerbung die, schon seit vielen Romanen, irgendwo ab Seite 45 jedesmal auftaucht. Mal als mehr oder weniger witziger Comic, mal als Nachrichten getarnt, hier ein Foto eines quarzenden Belmondo...
Bemerkenswert ist in dem Zusammenhang auch das spektakuläre Scheitern Voltz`, welcher sich in seiner Antwort auf der LKS an einer Ehrenrettung Kneiffels versucht.Retro hat geschrieben: ↑02.08.2025, 09:42 Band 818 - Die Gravo-Schleuse - Hans Kneifel
...
Das wichtigste steht eigentlich fast schon in der LKS: Zwei 15-jährige beschweren sich, genauso wie ich, darüber dass bei Kneifel Drogen so überpräsent sind. Alkohol und Koffein sind welche, ganz klar. Und was macht Atlan in dem Roman? Nen fetten Kaffee reinzwitschern und mit Alkohol nachspülen.
Die "Falle", die die Inkarnationen hier versuchen aufzubauen, läßt sich nur mit viel Wohlwollen als solche bezeichnen. Spiegelt eigentlich nur die "Kompetenzen" dieser wieder.Ansonsten muss ich sagen, der Handlungsabschnitt bei den Varben gestaltet sich als Ganzes doch interessant. Besser als die Feyerdaler letztes Mal. Wenn man absieht von den Unzulänglichkeiten bei BARDIOCs Inkarnationen. Das mit der Hulkoo-Flotte ist schon etwas schwach, auch wenn die Zahlen beeindrucken sollten.
Gruß.Apropos Alkoholsucht... Auf der LKS von 818 - Die Gravoschleuse monieren zwei fünfzehnjährige Leser die Schreibweise von Kneifel in der Art, wie ich es schon aus dem Forum hier kenne: dass die Männer in seinen Romanen andauernd saufen und die Frauen nicht nur immer blendend aussehen, sondern auch stets den Männern überlegen seien. LKS-Onkel Voltz verneint das natürlich, mit Verweis auf den vorliegenden Roman, in dem "wir weder "trinkende Männer" noch "maskuline Frauen" entdecken" könnten. Hat er wohl den Roman nicht gelesen. Möglich, dass im Exposè nichts davon stand, im fertigen Heft siehts aber wieder ganz anders aus. Da ist es diesmal Atlan, der sich, natürlich im Dienst, einen Kaffee und erstmal "einen großen Schnaps, ja?" (S. 38) erbittet, nachdem er sich auch ein "wenig besser" fühlte. Die Rolle der taffen Schönheit wird hier von der Varbin Shaadjamenth ausgefüllt, die den Kontakt mit den Solanern managed und nach der sich permant alle männlichen Varben umdrehen. Ganz so falsch lagen die beiden LKS Jünglinge also nicht.
Abgesehen davon ist der Roman selbst ganz ordentlich. Die angebliche gegenseitige Geringschätzung, von der Rhodan und Co. stellenweise reden, habe ich so zwar in den Heften zuvor nicht herauslesen können, aber die Abstimmung unter den Autoren war zu dieser Zeit technischbedingt wohl nicht immer die beste, wie ich gelernt habe. Über Rorvic/a Hainu darf anscheinend nur Ewers schreiben, deswegen wird das Mutantenpärchen mit Tschubai/Wyt neu besetzt. Kneifel gelingt es bisher am besten, das einzigartige Verhältnis der Varben zur Gravitation darzustellen. Auch das Gruselkabinett der Röhrengeschädigten war recht packend geschildert.
Dass die ganze Angelegenheit stinkt, ist spätestens mit der Ankunft der Hulkooflotte klar. Die Ausführung ist allerdings eher lasch. Bisher sehe ich noch nicht so recht, worin die Falle besteht. Die SOL ist noch uneingeschränkt bewegungsfähig, mit wenigen Ausnahmen sind alle Besatzungsmitglieder an Bord - im Ernstfall könnten sich die Solaner aus dem Staub machen, ohne dass die Hulkoos und dieser unfähige CLERMAC da etwas dran ändern könnten...
Gute Zusammenfassung, kann ich weitgehend unterschreiben. Bei Ewers müssen auf jeden Fall noch die Molekülverformer mit rein. Darlton verliert sich gerne mal in kosmischen "Schwurbeleien", ohne jetzt die in letzter Zeit zunehmend negative Konnotation des Begriffs einzubeziehen... vielleicht eher "Träumereien". Francis gerne mal mit holzschnittartiger Nebenhandlung und -figur. Vlcek verbinde ich grundsätzlich mit gut geschriebenen Romanen bzw. Darstellungen. Dazu schreibe ich später in der Zyklusbetrachtung mal noch was. Peter Terrid habe ich später in der Serie für mich als Peter Terror benannt, da er gerne mal Grusel- und Horror/Splatterelemente verwendete. Bin da nicht sicher, wann das bei ihm einsetzte. Der Serienbereich 900 - ca. 1450 ist bei mir noch ziemlich unausgeleuchtet.Retro hat geschrieben: ↑03.08.2025, 13:17 Man kann ziemlich einfach feststellen, wer welchen Roman geschrieben hat:
-Ewers: Entweder Dick und Doof sind dabei, oder irgendwer "tastet" sich ein Getränk. Tastet schreibt NIEMAND sonst!
-Kneifel: Entweder Dschungelwelt oder Alkohol, Zigarretten und Kaffee - nicht zwingend in dieser Reihenfolge.
-Darlton: Gucky ist der Alleinretter der Welt oder jemand strandet auf einer Koloniewelt.
-Francis: Frauenfeindliche Schreibweise oder Quohlfahrt ist wieder unerträglich.
-Scheer: Schwere und Schwerste Raumer waren im Anflug! (ich wünschte, es gäbe wenigstens Romane von Scheer in diesen Zyklen... ich habe noch keinen bis auf #1 von ihm wirklich bewusst gelesen)
-Voltz: Einfühlsame Charaktere oder der braunrot gefleckte Katzer oder ein sympatischer Charakter stirbt am Ende.
-Mahr: Technisch und trotzdem spannend (meistens) und meist veraltete Sprechweise
-Vlcek: Hat irgendwie keinen eigenen Schreibstil. Schwer zu sagen.
-Terrid und Sydow kann ich überhaupt noch nicht einschätzen, mag aber jeweils ihre wenigen Romane. Terrid greift allerdings gerne mal was sehr lang vergangenes aus...