Richard hat geschrieben: ↑30.06.2024, 20:36
Eric Manoli hat geschrieben: ↑30.06.2024, 14:24
Richard hat geschrieben: ↑30.06.2024, 13:30
Vielleicht mag Thora 1961 als starke Frau angekommen sein ... heuzutage eher nicht wie ich finde.
Wie willst du Romanfiguren anders beurteilen als aus der Zeit, in der sie geschrieben wurden?
Nun, ich kenne 1961 nicht aus eigenem Erleben. Ich kann Thora daher nicht mit dem Blickwinkel aus 1961 bewerten/beurteilen.
Diese Zeiten, die eigentlich - rein geschichtlich betrachtet - noch nicht so lange her sind, stellen so was wie eine Lücke im Geschichtsunterricht (von mir) dar.
Ich habe im Geschichtsunterricht kaum mehr was aus der Zeit erfahren.
Ich habe Thora damals wirklich in ihrer Zeit gelesen.
Und ich war fasziniert. Eine solche Frauenfigur in einer Männerdomäne, was die Serie ansonsten war.
Thora hat mir genauso gefallen wie
Leutnant Tamara Jagellovsk aus der Raumpatrouille.
Wobei diese Rolle der Schauspielerin Eva Pflug damals massiv geschadet hat, wie sie erst Jahre später in einem Interview zugab. Man wollte ihr keine Rollen mehr geben, weil sie sich so einer solche Rolle "hergegeben" hatte.
Thora und Tamara waren ihrer Zeit beide weit voraus. Und diese Zeit war noch nicht reif für starke Frauenfiguren in Romanen.
Heute ... sage ich ganz klar bei
Thora: Es hätte doch etwas sehr viel mehr sein dürfen. Aber das hätte in den 60er Jahren kein Verlag veröffentlicht. Heute frage ich mich, wie eine Frau, die derart irrational reagiert wie Thora, überhaupt die Auswahlkriterien für eine Kreuzerkommandantin, überhaupt einer Offizierin, von deren Entscheidungen Menschenleben abhängen können, erfüllen könnte. Antwort: Gar nicht.
Daher habe ich eine PR-Fangeschichte geschrieben, die Thora so zeigt, wie ich sie mir vorstelle - wie sie hätte m.E. sein können - aber in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts niemand auf die Idee kam, diese Figur zu gestalten.
Die Geschichte beantwortet gleichzeitig die Frage, warum Thora und Crest wirklich von Arkon losgeflogen sind. War es wirklich "nur" eine Forschungsmission - oder steckte auch etwas ganz Anderes dahinter? Immerhin war Thora die Schwester des letzten regierenden Imperators.
Später erfahren wir, dass das Robotgehirn eine Sicherheitsschaltung hatte, die ihm vorschrieb, einem aktiv gebliebenen Arkoniden mit einem bestimmten Mindest-IQ die Macht zu übergeben.
Da stellt sich für mich die Frage:
Hat Thora diesen IQ?
Wenn ja, haben die Erbauer, eben Epetran,
ausgeschlossen, dass eine Frau Imperatorin werden kann?
Entweder hatte Thora den Mindest-IQ nicht - oder die weibliche Erbfolge war im Regenten nicht vorgesehen. Ansonsten hätte der sie nach den Erkenntnissen in Bezug auf Atlan (Band 89 - Der Schlüssel zur Macht) anerkennen müssen.
Interessante Frage ...
Veröffentlicht ist diese Geschichte im Gedenkwerk des Terranischen Club EdeN (TCE) zum 60-jährigen Jubiläum der Serie.