Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus

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Rebecca
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus

Beitrag von Rebecca »

3317 - Binas Visionen von Susan Schwartz
spacemanspiff hat geschrieben: 15.03.2025, 17:57
Roman durch. Hmmm. Weiß nicht so recht. Irgendwie hab ich immer wieder den Eindruck, da wird bewusst für jugendliche Neuleser*innen geschrieben.
Auch schon bei einigen anderen Heftchen. Die Szenen zwischen Tolot und Monkey beispielsweise. Oder der Auftritt der TLD-Chefin. Das hätte ich in jungen Leserjahren so hingenommen. Die Zwistigkeiten zwischen den beiden Zacies sind noch ok, wahrscheinlich muss man die Rollen ab und zu resetten. Aber eine Geheimdienstchefin, die mangels geeignetem Personal an die vorderste Demo-Front geht? Wie glaubwürdig ist das denn?

Da hab ich mich dann doch zum weiterlesen zwingen müssen. Zum Glück ist eine S-Bahnfahrt nicht sehr ablenkungsreich. Gefallen hat mir dann die Szene mit „Kodak-Auge“ und „Kugelblitz“. Camerons Reaktion war sehr stark. Auch der Agentinneneinsatz - endlich mal wieder die Kleinen von Siga. Und natürlich der für diesen Zyklus fast schon traditionelle Cliffhanger. Ich denke mal, da taucht Aufelia im Holo auf.
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Rebecca
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus

Beitrag von Rebecca »

3317 - Binas Visionen von Susan Schwartz
Kaenen hat geschrieben: 16.03.2025, 15:18
„Binas Visionen“ von Susan Schwartz

An erster Stelle möchte ich noch einmal mein aufrichtiges Beileid zum Verlust von Swen Papenbrock aussprechen. Sein Titelbild der aktuellen Ausgabe hat mich, als ich es in Print in den Händen hielt, überrascht, da ich, als ich zuvor das Vorschaubild auf meinem Handy angeschaut hatte, nicht gesehen hatte, dass die „Farbtupfer“ die Gliedmaßen der Ylanten darstellen sollen. Erst als ich nach dem Kauf am Kiosk das Bild genauer betrachtete, wurde mir das klar. Es hat fast etwas von einer geometrischen Abstraktion à la Kandinsky, wenn man es mit den im Perryversum üblichen gestaltungstechnischen Charakteristika kombiniert. Fand das wunderbar. Allerdings hat mir die Innenillustration zum ersten Mal besser gefallen als das Cover, da mir die Komposition sehr zugesagt hat: Zwei brennende Nichts, die die Bildfläche von beiden Seiten füllen, während die Stadt im Hintergrund zu sehen ist, die symbolisch von dem unnatürlichen Phänomen „erdrückt“ wird, während im Vordergrund die Gleiter dem Chaos entfliehen. Alles in allem eine gut umgesetzte Idee, die dem Text eine weitere Ebene verleiht.

Ich freue mich persönlich sehr, wieder einen Roman von Frau Schwartz lesen zu dürfen, da ich ihre Beiträge sehr vermisst habe. Ihre lockere Art des Erzählens mit Fokus auf Charaktere, gepaart mit einem Sinn für Humor, sind für mich immer gerne gelesene Werke.

Der Roman kann grob in drei Abschnitte unterteilt werden:

Aurelia Bina: Ich fand es toll, dass Frau Schwartz sich am Anfang die Zeit genommen hat, um die Atmosphäre in Terrania zu schildern und gleichzeitig AB als Gegenpol zu nutzen, was in der Beschaffenheit ihres Charakters liegt. Dadurch wird ein komplementärer Kontrast erzeugt, der eine gewisse Spannung über die Szene legt. Die Schilderungen von Binas Komazustand fand ich sehr effektiv geschrieben, und ich hätte gerne mehr davon gelesen.

Cam und Monkey: Meine Lieblingsszene! Komplett! Von der ersten Begegnung bis zum Zusammenbruch von Cam. Ich habe es zweimal gelesen und hätte es auch locker ein drittes Mal tun können. Als jemand, der selbst täglich meditiert, fühlte ich mich beim Lesen an meine eigenen Erfahrungen erinnert, als ich, wie Cam im Roman, mit dem Meditieren begann. Es ist einfacher in der Theorie als in der Praxis, und Frau Schwartz schildert diese Phase mit Bravour.

Siganesen auf Wanderung: Mein einziger Kritikpunkt an diesem Abschnitt wäre, dass er für meinen Geschmack etwas zu lang war. Da jedoch viel Atmosphäre aufkam und Siganesen immer putzig sind, war das für mich in Ordnung. Frau Schwartz hat hier ihre Stärken, in Bezug auf Charakterisierungen, hervorragend genutzt. Und dieser Cliffhanger am Ende… uff.

Fazit: Mir hat der Roman sehr gefallen, und die Susan-Schwartz-Magie hat mir beim Lesen des Romans wieder einmal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

P.S.: Auf der LKS gab es einen Brief von Marcel Paulus, den ich 1:1 genauso hätte schreiben können, auch wenn ich ein paar Jährchen jünger bin als er. Keine Ahnung, ob er auch hier im Forum angemeldet ist, aber es ist schön zu lesen, dass es da draußen weitere Leser in meiner Altersgruppe herumlungern. :)
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus

Beitrag von Rebecca »

3317 - Binas Visionen von Susan Schwartz
GECP hat geschrieben: 20.03.2025, 09:39
Im Vergleich zu Band 3316 schon ein bißchen zäh.

Das ist das Problem bei den heute leider üblichen Doppelbänden. Im ersten wird ausführlich auf Befindlichkeiten usw. eingegangen, bevor man im zweiten so langsam auf das eigentliche Thema übergeht.

Eine Szene, die mir in Erinnerung geblieben ist: Aurelia Bina bläst sich als Leiterin des TLD auf und verhält sich ziemlich arrogant gegenüber terranischen Bürgern. Ein Roboter leitet eine terranische Behörde? Na ja, wenn's schön macht.
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus

Beitrag von Rebecca »

Band 3318 - Konstrukt der Ylanten von Susan Schwartz
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus

Beitrag von Rebecca »

3318 - Konstrukt der Ylanten von Susan Schwartz
Miras-Etrin hat geschrieben: 22.03.2025, 17:15
Der Roman hat mir nicht besonders gefallen.
Da war zuviel Siganesen-Ylantenthema (Sauerstoffmangel, Diskussionen über Essenz) langatmig.
Tolot und Monkey arbeiten jeder für sich.
Agentenmilitär ("bei drei feuern!")
Wozu hat Aurelia die zwei getötet?
Und wieder ein Langzeitplan von ES. Wieviel gibt es denn noch? :zzz:
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus

Beitrag von Rebecca »

3318 - Konstrukt der Ylanten von Susan Schwartz
Oceanlover hat geschrieben: 23.03.2025, 17:01
Ich bin beim Lesen des Romans leider nicht so auf meine Kosten gekommen.

Er war zwar sehr leserfreundlich, also sehr leicht zu lesen, geschrieben. Aber für mich war er wie bereits der erste Teil zu wenig spannend und hatte letztlich wenig Handlungsfortschritt (wobei mir Letzteres bei interessanten oder spannenden Romanen eher egal ist).

Wie andere Foristen bereits bemerkten, sind die letzten zwei Bände wohl die Vorbereitung für das Heft vom Chef. Somit war das noch nicht die erwartete Steigerung. Die kommt dann hoffentlich diese Woche.
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus

Beitrag von Rebecca »

3318 - Konstrukt der Ylanten von Susan Schwartz
Kaenen hat geschrieben: 23.03.2025, 17:40
„Konstrukt der Ylanten“ von Susan Schwartz

Schön, wieder einen Alfred Kelsner auf dem Cover zu sehen. Ich kann mich an seinen Werken nicht sattsehen, und er ist der einzige TB-Künstler, der dem Weltraum Tiefe verleiht und gleichzeitig das Gefühl von kosmischer Erhabenheit vermittelt.

Frau Schwartz hat nun den zweiten Teil des Doppelromans hingelegt und bleibt auf dem qualitativen Niveau des Vorgängers. Eine lockere, schnell zu lesende und spannende Geschichte, die meinen Sonntag versüßt hat. Ich saß in meinem Stammcafé und habe während der Lektüre zwei riesige Milchkaffees getrunken und einen leckeren veganen Käsekuchen verspeist. Die Musikauswahl vor Ort war auch nicht von schlechten Eltern: Ka, Frank Ocean, Earl Sweatshirt und MF DOOM gaben den Soundtrack zum Text.

Meine Highlightszene war die, in der Aurela Bina seziert wurde. Da hatte ich direkt Flashbacks zu Alan Moores „The Anatomy Lesson“ (Swamp Thing Vol. 2 Nr. 21, 1984). Die Atmosphäre im Labor, wie Frau Schwartz sie beschrieben hat, war sehr intensiv, und ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass ich selbst dabeistehe und die Anspannung fast greifen könnte. Als Bonnifer die Velamen-Hülle entfernen wollte und dann der Aufschrei erfolgte, mitsamt dem Zücken von Waffen, musste ich schon lachen, als Bonnifer da komplett verwirrt im Labor dastand. Kulturelle Unterschiede nennt man wohl solche Situationen. Ha.

Ich freue mich schon auf den nächsten Roman, in dem ich hoffentlich wieder psychedelische Szenen zu lesen bekomme. :)

Fazit: Ein Dankeschön an Frau Schwartz.
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus

Beitrag von Rebecca »

Band 3319 - Rettet NATHAN! von Ben Calvin Harry
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus

Beitrag von Rebecca »

3319 - Rettet NATHAN! von Ben Calvin Harry
Lakardon hat geschrieben: 28.03.2025, 08:55
Der aktuelle Roman von BCH hat mir etwas besser gefallen als die Vorgängerromane. Es gibt einige überraschende Wendungen. Ich hatte mit der Rückführung NATHANS gerechnet, aber das scheint aufgeschoben zu sein. Das Ende von Aurelia Bina hat mich sehr verwundert.

Der Roman hat jedoch auch einige Schwächen. Die siganesischen USO-Agenten nerven mich nur noch, da sie gefühlt permanent wirr herumfliegen. Da dürfen dann auch sonderbare Szenen nicht fehlen, wie der Angriff auf Hazard, durchgeführt von mehreren Kampfsonden mit ihren Impulsstrahlern. Trotz Punktbeschuss schaffen es die Kampfsonden nicht, einen relativ schwachen siganesischen Prallschirm zu überwinden.

Des Weiteren hat mich gewundert, dass das Zellplasma in der Ylantenkugel auf Grundlage des Plasmas eines Posbis nachgezüchtet wurde, obwohl das Plasma von Millionen Ylanten zur Verfügung steht.

Dass Cameron anscheinend einen finsteren Entwicklungsweg beschreitet, hat mich ebenfalls überrascht. Vom potenziellen Helden zum Bösewicht wider Willen – so könnte Camerons Werdegang aussehen.
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus

Beitrag von Rebecca »

3319 - Rettet NATHAN! von Ben Calvin Harry
Gucky_Fan hat geschrieben: 29.03.2025, 23:34
Flüssig und spannend zu lesen. Da ich die zwei Vorgängerbände weggelassen hatte, fand ich bisher den Zyklus straff und Ben kann Cameron einfach toll schildern.
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus

Beitrag von Rebecca »

3319 - Rettet NATHAN! von Ben Calvin Harry
Oceanlover hat geschrieben: 31.03.2025, 09:54
Für mich war das ein zum Teil "abgefahrener" Roman, der mich aber erst im letzten Drittel so richtig abgeholt und gepackt hat. Denn ehrlich gesagt, fand ich die zwei Vorgängerromane und die ersten Kapitel des aktuellen Bandes, wo es um die Siganesen ging, nicht so sonderlich spannend. Doch später kam dann die Steigerung, wobei ich viele der Schilderungen für "Esoterik" halte. Aber das gehört wohl so zum Standard bei Perry Rhodan. Ben's Schreibe fand ich gut und die Schilderungen des Zwiespalts, in dem sich Cameron befand, sehr gelungen. Mit seinen "grauen" Entscheidungen entwickelt seine Person mehr Glaubwürdigkeit.

Alles in allem: ein lesenswertes Heft.
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus

Beitrag von Rebecca »

3319 - Rettet NATHAN! von Ben Calvin Harry
Kaenen hat geschrieben: 31.03.2025, 10:23
„Rettet NATHAN!“ von Ben Calvin Hary

Um eins meiner Lieblingsmemes zu zitieren: "Well, that escalated quickly." Dieser Roman hat meine Erwartungen übertroffen und hatte eine Intensität, die dazu führte, dass ich ab und an das Heft zur Seite legen musste, um mal durchzuatmen – natürlich auf die Art, wie es Monkey abnicken würde.

Was mir an Bens Romanen gefällt, ist der psychologische Unterbau seiner Texte. Es wird auch kein Zufall sein, dass Cam ein Student der Kosmopsychologie ist, wohl genauso wenig wie die Tatsache, dass er ein Trividder ist. Was mir in Bezug auf die psychologischen Gedankengänge des Verfassers einfällt, ist zum Beispiel das Veranschaulichen der psychischen Beschaffenheit der Siganesen, die in einer Gesellschaft leben, in der alles um sie herum riesig ist. Dass dadurch natürlich Symptome wie Minderwertigkeitskomplexe und/oder ein transgenerationales Trauma entstehen können, sind super interessante Aspekte, die eine tiefergehende Analyse der Völkerpsychologie im Perryversum zulassen.
Schon in Bens Vorgängerband „Die Schattenhand“ habe ich die feine Auffassungsgabe des Autors gelobt. I like it!

Aus Bens Interviews hört man nicht selten, dass er ein leidenschaftlicher Gamer ist. Ich zocke zwar auch gerne, aber nie solo, sondern immer nur Multiplayer-Games mit Freunden, wenn man abends einen vorglüht. Die Tatsache allein hat natürlich dazu geführt, dass ich die Gamingszenen sehr genossen und gefühlt habe. Es ist immer eine gute Sache, wenn Autoren ihre Leidenschaften in ihren Texten einweben. Dadurch wirkt es dann auch „persönlicher.“ Die Gamingszenen waren aber auch wundervoll in den Gesamtkontext integriert und dienten nicht einfach dazu ein paar Seiten zu füllen. Spiel und Gamer spiegelten sich hier und erschufen eine weitere Nuance des Innenlebens, die nach außen gestülpt wird.

Mitforisten, die meine Texte gelesen haben, wissen, wie sehr ich psychodelische Textpassagen und Romane liebe. Umso abgefahrener, desto geiler. Ben gibt mir das, wonach ich lechze, und bleibt dabei seiner Linie treu, indem er die psychische Beschaffenheit der Charaktere, vordergründig Cameron, mit einbezieht und ein Gefühlschaos sondergleichen erschafft. Ich persönlich empfand diese Textstellen als sehr intensiv. Auch gefallen haben mir die dadaistischen Sätze wie z. B.: „Ein Kind hält seine neugeborene Mutter. (…) Ein pensionierter Raumadmiral. Die Rekruten sind seine Vorgesetzten. Sie lachen ihn aus“ (S. 47). Sick! :)

Wenn ich einen Kritikpunkt äußern darf, ist es, dass Jasper Cole mir noch etwas zu blass ist. Ben hat in seinem letzten Roman ein stabiles Fundament für den Charakter geschaffen, aber leider wurden die „Bauarbeiten“ bisher nicht weiter vorangetrieben.

Fazit: :yes:
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus

Beitrag von Rebecca »

3319 - Rettet NATHAN! von Ben Calvin Harry
Laurin hat geschrieben: 04.04.2025, 15:41
Abgesehen von dem 3300er-Band hat mir der Zyklus aufgrund der spannenden Schreibe der Autoren bislang eigentlich recht gut gefallen - aber diese Handlung rund um NATHAN weniger. Zum einen hatte ich den Eindruck, dass 3319 denkbar schlecht zum Vorgängerheft synchronisiert war - in 3318 heißt es am Ende, das Tolot nicht mit von der Partie bei der Verfolgung der Spacejet mit den drei Delinquenten ist, bei 3319 ist er aber dabei. Auch sind die in 3319 erwähnten Kampfsonden die die Siganesen angeblich schon beim Eindringen in das Ylantenkonstrukt verfolgt haben, in 3318 m.W. nicht größer erwähnt. Solche Holpereien sollten eigentlich nicht passieren (besonders nicht als Expo-Chef).

Dann nervt das übertriebene Teenie-Gehabe von Cameron ziemlich; auch dass der zum Mörder an der Posmi gemacht wird und am Ende alles ruiniert finde ich sehr unbefriedigend - mit dieser Gut-/Böse-Seitenwechselei hat man es m.E. übertrieben. Die Figur ist damit im Grunde kaputt geschrieben und ich hoffe nicht mehr allzu viel davon zu lesen.

NATHAN und auch Aurelia Bina sind gut aufgebaute Elemente/Figuren der Serie und ein solch banales Ende wäre nicht toll.

Unschön auch der Cliff-Hänger am Ende ...
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus

Beitrag von Rebecca »

Band 3320 - Der Orden der Datenkunde von Leo Lukas
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Re: Schaukasten: Exilrezensionen zum Phoenix-Zyklus

Beitrag von Rebecca »

3320 - Der Orden der Datenkunde von Leo Lukas
kad hat geschrieben: 04.04.2025, 01:16
Gut gemacht!
Ich war bestens unterhalten durch die sehr spannend erzählte Geschichte von den Geschehnissen auf Rugyra und dem Weltfragment.
Verbunden sind die beiden Handlungsebenen u.a. auch durch den Codeschlüssel, den Gucky vom Weltfragment mitbringt und mit Hilfe dessen die Schriften aus den Katakomben entziffert werden können. Es wird vom OTP Verschlüsslungsverfahren gesprochen und auf den Satz von Shannon hingewiesen. Alles interessant. Nur, und hier meine etwas spitzfindige Kritik: so wie der praktische Einsatz von OTP im Roman beschrieben wird (e.g. der Schlüssel wird mehr als einmal verwendet) ist das Verfahren angreifbar und nicht sicher. Da nützt der Satz von Shannon nichts, der beweist dass OTP unknackbar ist (falls richtig angewendet).
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