Markhor de Lapal hat geschrieben: ↑04.08.2024, 11:07
Wenn eine Geschichte von einem oder mehreren Autoren konzipiert, aber von einem Team ausgeführt wird, dann ist der wichtigste Punkt, dass eben alle verstehen, was die Geschichte soll, wohin sie geht und welche Inhalte zu vermitteln sind. Kennt man ja auch aus Projekten aus der Arbeit.
Wenn Du schreibst, dass Wim es deutlicher als die anderen Autoren ausdrücken kann, um was es geht, dann ist es seine oder eine Gemeinschaftsaufgabe, dass eben alle das auch verstehen. Und dann eben auch schreiben.
Es gibt mindestens drei Erklärmöglichkeiten:
1. Viele der Einzelautoren der Serie sind vielleicht nicht fähig, das "genial entwickelte Exposégrundkonzept" wirklich zu verstehen, zu durchdringen oder umzusetzen, was natürlich auch an der Plausibilität und Kohärenz des Grobentwurfs oder intern fehlender korrekter romanübergreifenden Erklärung der Zukunftsplanung liegen könnte.
2. Das Exposé könnte hochgradig ein "Rolling Release" sein, was bedeuten könnte, dass z.B. ein MMT, der in PR 3210 von "Perforation der Maschinenstadt bzw. kleinen unzerbrechlichen Strukturen" und seltsamen Stätterbegegnungen zu schreiben hat, damals noch gar nicht weiß, was dazu in PR 3285 vom Autor WV kommen wird.
Möglicherweise wusste das damals WV in seiner Eigenschaft als Expokrat selbst noch gar nicht. Im aktuellen Heft macht der Spielertrainer Vandemaan diesbezüglich eigentlich auch nichts Neues. Die Aussagen werden lediglich wiederholt. Es ist sehr die Frage, ob solche Dinge wirklich kohärent vorausgeplant sind oder
zunächst einfach in den Raum gestellt werden, wobei es frei ist, ob Solches später wieder aufgegriffen oder schlicht weggelassen oder vergessen wird. Die Sache mit dem Iridium ist auch so eine vergleichbare Kiste.
Die Frage ist also, ob MMT, ja auch WV, damals schon wussten, was mit der Perforation und den unzerbrechlichen kleinen Dingen werden würde.
Meine persönliche Meinung dazu: Man stellt seltsame und verwirrende Dinge auf die Bühne, von denen man zunächst noch gar nicht konkret weiß, was man später damit anfängt. Alternativ kann man sie vergessen oder schlicht bewusst weglassen.
Warum eigentlich hat man Diva Wintersturm und die Zains in der Handlung in Lundmark gehabt? Von der Diva kam wenig, von den Zains garnichts. In Spaphu hat man lange fröhlich herumpiratiert, von den Rätseln der Galaxis wurde so gut wie Nichts gelöst. Selbst bezüglich der Sorgoren nicht. Ihre Bedeutung für die Hohen Mächte blieb völlig unklar.
Welche Bedeutung hat eigentlich das kontratemporale Alterversum für die Gesamthandlung, außer dass man Irgendetwas im Kontext der Geschichte von Mu mit Zou anmunkelte und via Kontratemporalizität jetzt ein Ausflug in die Vergangenheit Terras erfolgen wird?
War der Zyklus im Motiv der "dunklen Seite" wirklich von Anfang an in Richtung "rettender Rückführung von ES auf den richtigen Pfad Richtung Thez" geplant? Das ist das von WV vermittelte Stättersche Narrativ. Das Kmossensche ist doch ein ganz anderes.
Wenn es im Kern um Scherversum und Thezversum, Brückenbau oder Wiederherstellung der Unität der Splittung geht, warum macht man dann das Fass mit Mu und Zou und Alterversum auf?
3. Blieb der zu erreichende Zielpunkt des Zyklus seit dessen grober Vorplanung identisch oder musste er durch den im Vorfeld noch ungeplanten zwischenzeitlichen Expokratiewechsel verändert werden, da BCH natürlich einen für ihn und eine Neuausrichtung der Serie passenden Vorgeschichtenabschluss braucht?
Müssen jetzt auf die Schnelle wenigstens einige liegengebliebene Handlungsfäden aus der Expokratiezeit von WV / CM aufgeräumt werden, damit BCH einen einigermaßen sauberen Schreibtisch hat?