Klimakatastrophe

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Eisrose
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Eisrose »

Aktuell findet ja mal wieder die Weltklimakonferenz in Brasilien statt, also vom 10. bis 21. November. Diesmal ohne grosse Wir-tun-was-Reden, wie auch, die erste offizielle Aussage war, dass das 1,5-Grad-Ziel definitiv gerissen ist und nicht mehr erreicht werden kann. Nur falls das niemand mitbekommen hat. Auch Greta Thunberg ist nicht vor Ort und grosse Demos gibt es ebenfalls nicht mehr. Es entsteht fast der Eindruck, dass jetzt, wo die Katastrophe in vollem Gange ist, das Thema nicht mehr wichtig ist...
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Eisrose
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Eisrose »

Hier noch ein Artikel dazu:

Forscher begraben das 1,5-Grad-Ziel endgültig

Interessant finde ich dort auch das Diagramm zum weltweiten CO2 -Ausstoss, dass sich kein bisschen abflacht, schon gar nicht sinkt, sondern einfach, trotz aller bisherigen Bemühungen, kontinuierlich wächst. Als hätten wir rein gar nichts unternommen.

P.S. Bis Ende des Jahrhunderts steuern wir jetzt auf 2,3 bis 2,5 Grad Erwärmung zu aber nur, wenn wir nicht noch schlechter werden. Die UN geht sogar von 2,8 Grad aus.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von TC2024 »

Eisrose hat geschrieben: 14.11.2025, 08:28 Hier noch ein Artikel dazu:

Forscher begraben das 1,5-Grad-Ziel endgültig

Interessant finde ich dort auch das Diagramm zum weltweiten CO2 -Ausstoss, dass sich kein bisschen abflacht, schon gar nicht sinkt, sondern einfach, trotz aller bisherigen Bemühungen, kontinuierlich wächst. Als hätten wir rein gar nichts unternommen.

P.S. Bis Ende des Jahrhunderts steuern wir jetzt auf 2,3 bis 2,5 Grad Erwärmung zu aber nur, wenn wir nicht noch schlechter werden. Die UN geht sogar von 2,8 Grad aus.
Warum da nichts mehr gemacht wird und sogar falsche Informationen über die Klimaveränderung gebracht werden ist, weil das CO2 nicht mehr da oben so einfach verschwindet, sondern 500 (länger oder kürzer) Jahre stabil bleiben wird. Das wissen auch die Gegner von Klimamassnahmen und legen sich schön zurück :devil: . Warum was machen, wenn das zu unseren und vielen weiteren Generationen sich eh nicht mehr schnell ändert. Ich bin auch viel Fahrrad gefahren und habe mir vor 40 Jahren den Mund fusselig über das Klima mit anderen geredet. Keine Reaktion :devil: Man bekommt für seine Bemühungen ja keinen Pokal überreicht (von den hohen Mächten).
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Reinhard »

TC2024 hat geschrieben: 15.11.2025, 06:13 Warum da nichts mehr gemacht wird und sogar falsche Informationen über die Klimaveränderung gebracht werden ist, weil das CO2 nicht mehr da oben so einfach verschwindet, sondern 500 (länger oder kürzer) Jahre stabil bleiben wird. Das wissen auch die Gegner von Klimamassnahmen und legen sich schön zurück :devil: . Warum was machen, wenn das zu unseren und vielen weiteren Generationen sich eh nicht mehr schnell ändert. Ich bin auch viel Fahrrad gefahren und habe mir vor 40 Jahren den Mund fusselig über das Klima mit anderen geredet. Keine Reaktion :devil: Man bekommt für seine Bemühungen ja keinen Pokal überreicht (von den hohen Mächten).
Ja, sicher.

Und da drauf kommt noch, dass so langsam auch viele Menschen, die selbst den Klimaschutz für wichtig halten erkannt haben, dass es eben genug Teilnehmer an der CO2 Erzeugung gibt, die man unterhalb von Waffengewalt nicht überzeugen wird das zu ändern. Ich nehme jetzt mal China, die stellen einerseits etwa so viel Photovoltaik auf wie der Rest des Planeten zusammen, andererseits bauen sie weiter Kohlekraftwerke als ob 50% Kohlestrom doch ganz ok seien. Die machen die erneuerbaren Energien eben nicht primär aus Klimaschutz, sondern aus Kosten und Technologiegründen und haben als Primärziel minimale Gesamtkosten und Versorgungssicherheit.

Das wollen die Klimabewegten bei uns nicht hören, aber solange wir China, USA und die Länder, die Kohle und Öl billig aus dem Boden holen nicht überzeugen können damit deutlich zügiger als bisher geplant aufzuhören hat alles was wir machen nur einen aufschiebenden Effekt, so ca. im Bereich 1 bis 2 Jahre. Ich will jetzt gar nicht tiefer auf den Effekt eingehen, dass wir durch unsere Maßnahmen die fossilen Energieträger einzusparen deren Weltmarktpreise senken und alle anderen damit einen Richtung mehr CO2 verschoben Sweet Spot bezüglich kostenoptimale CO2 lastige Energieerzeugung haben. Womit jegliche CO2 Einsparung bei globaler Betrachtung eine gegenläufige Position von x% erzeugt. Mit diesen Argumenten erzeuge ich regelmäßig Schaum vor dem Mund einiger Leute.

Meine Schlussfolgerung lautet schon seit Jahren, selbst in Richtung CO2 Neutralität planen, aber nur so schnell, dass es keine so hohen Kosten/Wirtschaftsschäden verursacht dass wir uns gegenüber China/USA freiwillig einen Klotz ans Bein binden. Weil das dem Klima einfach so gut wie nichts bringt. Die dadurch freiwerdenden Gelder würde ich in die Anpassung an den Klimawandel und die Entwicklung von Geo-Engineering stecken. Denn entweder werden wir ein paar hundert Jahre mit 2°C+ ich behaute sogar 3°C+ klar kommen müssen, oder wir reparieren den Schaden, weil verhindern werden wir ihn nicht.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Eisrose »

Reinhard hat geschrieben: 15.11.2025, 09:03 Das wollen die Klimabewegten bei uns nicht hören, aber solange wir China, USA und die Länder, die Kohle und Öl billig aus dem Boden holen nicht überzeugen können damit deutlich zügiger als bisher geplant aufzuhören hat alles was wir machen nur einen aufschiebenden Effekt, so ca. im Bereich 1 bis 2 Jahre. Ich will jetzt gar nicht tiefer auf den Effekt eingehen, dass wir durch unsere Maßnahmen die fossilen Energieträger einzusparen deren Weltmarktpreise senken und alle anderen damit einen Richtung mehr CO2 verschoben Sweet Spot bezüglich kostenoptimale CO2 lastige Energieerzeugung haben. Womit jegliche CO2 Einsparung bei globaler Betrachtung eine gegenläufige Position von x% erzeugt. Mit diesen Argumenten erzeuge ich regelmäßig Schaum vor dem Mund einiger Leute.
Bei mir rennst Du damit offene Türen ein. Ich predige hier auch schon seit Jahren, dass Kohle, Öl und Gas im Boden bleiben müssten, wenn wir wirklich was ändern wollen. Zum Beispiel hier oder ab hier (speziell hier) oder ab hier. Und ja, so mancher wollte das nicht hören. Auch, dass das 1,5-Grad-Ziel bereits gerissen ist, hab ich dort schon öfter hingewiesen und Widerspruch geerntet.

Es ist aber völlig richtig: Solange weltweit gesehen immer mehr Kohle, Gas und Öl gefördert wird, nutzt eine regionale Reduktion nichts. Es scheint: die westliche Klimapolitik verfolgt den völlig falschen Ansatz.
Reinhard hat geschrieben: 15.11.2025, 09:03 Meine Schlussfolgerung lautet schon seit Jahren, selbst in Richtung CO2 Neutralität planen, aber nur so schnell, dass es keine so hohen Kosten/Wirtschaftsschäden verursacht dass wir uns gegenüber China/USA freiwillig einen Klotz ans Bein binden. Weil das dem Klima einfach so gut wie nichts bringt. Die dadurch freiwerdenden Gelder würde ich in die Anpassung an den Klimawandel und die Entwicklung von Geo-Engineering stecken. Denn entweder werden wir ein paar hundert Jahre mit 2°C+ ich behaute sogar 3°C+ klar kommen müssen, oder wir reparieren den Schaden, weil verhindern werden wir ihn nicht.
Insbesondere die Forderung nach Anpassung an den Klimawandel wurde in obigen Threads übrigens in Frage gestellt. Das Problem dabei ist, dass Anpassung alleine auch nicht hilft. Ich will nicht darüber streiten, ob die Menschheit nun bei 5 oder erst bei 7 Grad Erderwärmung komplett untergeht. Oder ob sie schon bei 2 oder erst bei 3 oder 4 Grad drastisch dezimiert wird. Bei aller Anpassung, wenn wir den Klimawandel nicht begrenzen können, wird die Menschheit wohl untergehen. Und ich weiss nicht, ob wir schon so weit sind, dass wir die Bekämpfung des Klimawandels zu Gunsten einer Anpassung komplett aufgeben sollten, weil das unseren Untergang besiegelt. Es sei denn, es geschieht ein Wunder (z.B. Geo-Engineering).
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Reinhard »

Eisrose hat geschrieben: 15.11.2025, 11:18 Insbesondere die Forderung nach Anpassung an den Klimawandel wurde in obigen Threads übrigens in Frage gestellt. Das Problem dabei ist, dass Anpassung alleine auch nicht hilft. Ich will nicht darüber streiten, ob die Menschheit nun bei 5 oder erst bei 7 Grad Erderwärmung komplett untergeht. Oder ob sie schon bei 2 oder erst bei 3 oder 4 Grad drastisch dezimiert wird. Bei aller Anpassung, wenn wir den Klimawandel nicht begrenzen können, wird die Menschheit wohl untergehen. Und ich weiss nicht, ob wir schon so weit sind, dass wir die Bekämpfung des Klimawandels zu Gunsten einer Anpassung komplett aufgeben sollten, weil das unseren Untergang besiegelt. Es sei denn, es geschieht ein Wunder (z.B. Geo-Engineering).
Ich sage ja nicht, dass man den Klimawandel nicht bekämpfen/begrenzen soll, wenn ich aber als Europa/Deutschland die Wahl habe, den Klimawandel um 2 Jahre zu verschieben und die eigene wirtschaftliche/technische Basis aufrecht zu erhalten, oder ihn um 3 Jahre zu verschieben und zur zukünftigen 3.Welt Region zu werden, dann entscheide ich mich für die erste Option. Ein negativ-Wachstum bei uns, wegen 100% Fokus auf Klimaschutz, was ja manchmal gefordert wird mit einem Wirtschaftswachstum von 2-5% im Rest der Welt macht uns binnen einer Generation zur völlig irrelevanten Größe in der Weltpolitik. Wenn die Auswirkungen des Klimawandels voll zuschlagen das technisch abgehängte Armenhaus des Planeten zu sein erscheint mir keine besonders erstrebenswerte Zukunft.

Der Untergang der Menschheit wird in der Diskussion gerne in Form eines Todschlag Arguments verwendet. Da wir das mit unserer bisherigen Strategie nicht ändern werden sagt mir mein indischer Guru auf der Schulter: "why worry" und ich lass das auf uns zukommen. Also 3°C lösen in China folgende Reaktion aus. Ich zitiere aus dem Gedächtnis: "China ist so groß und hat so viele Klimazonen, irgendwo kann man da schon noch leben, dann siedeln wir halt ein paar hundert Millionen Menschen um". Einfach mal folgendes Gedankenexperiment: Wadepuhl fliegt nach China und bittet die chinesische Regierung auf 1% Wirtschaftswachstum für ein Jahr zu verzichten um die globale Erwärmung um 0,1°C zu verringern. Das lachen hörst du ohne elektronische Medien bis nach Europa.

Und das "Wunder" Geo Engineering werden wir meiner Meinung nach brauchen, wenn wir nicht dazu in der Lage sind 3°C ohne massive Einschränkungen zu überstehen. Damit rechne ich persönlich, ohne mich jetzt speziell mit weiterführenden Kippunkten auseinandersetzen zu wollen.

Und genau so würde meine persönliche Strategie aussehen. Eigene CO2 Emissionen so "schnell" reduzieren, wie das wirtschaftlich unbedenklich ist. Eine gewisse Geschwindigkeit hat ja sogar einen positiven wirtschaftlichen Effekt. China ist langfristig auch auf der Schiene, also sich so 5-10 Jahre vor China legen, weil wir da tatsächlich derzeit spürbar voraus sind. Sämtliche Kompensationsgeschäft-Finanzierung (ja ich blicke auf Brasilien) einstellen, weil global wirkungslos bis betrügerisch. CO2 Besteuerung als primäres Steuermedium, über Import-Zölle auch auf andere Regionen wirkend. Den daraus folgenden Handelskrieg mit voller Härte durchziehen, solange wir weltpolitisch/wirtschaftlich noch irgend ein Gewicht haben. Das ganze sonstige global wirkungslose klein-klein, dass wir im Namen des Klimaschutzes betreiben rigoros einstellen und die dabei frei werdenden Ressourcen in Klimaanpassung und Entwicklung von Geo-Engineering stecken. Hätten wir vor 20 Jahren schon in die Richtung umsteuern sollen, aber wir haben halt nur Politiker gewählt, die Aussitzen als Königsdisziplin für alles angesehen haben.

Das wäre in meinen Augen die anstehende Lebensaufgabe für die heutige junge Generation.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von George »

Reinhard hat geschrieben: 15.11.2025, 12:36 Ich sage ja nicht, dass man den Klimawandel nicht bekämpfen/begrenzen soll, wenn ich aber als Europa/Deutschland die Wahl habe, den Klimawandel um 2 Jahre zu verschieben und die eigene wirtschaftliche/technische Basis aufrecht zu erhalten, oder ihn um 3 Jahre zu verschieben und zur zukünftigen 3.Welt Region zu werden, dann entscheide ich mich für die erste Option. Ein negativ-Wachstum bei uns, wegen 100% Fokus auf Klimaschutz, was ja manchmal gefordert wird mit einem Wirtschaftswachstum von 2-5% im Rest der Welt macht uns binnen einer Generation zur völlig irrelevanten Größe in der Weltpolitik. Wenn die Auswirkungen des Klimawandels voll zuschlagen das technisch abgehängte Armenhaus des Planeten zu sein erscheint mir keine besonders erstrebenswerte Zukunft.
Die Frage, die ich mir stelle, ist, woher diese Gewissheiten kommen? Die fossile Industrie hat von Anfang an gegen die Erneuerbaren Stimmung gemacht. Anfangs hieß es, man könne schon aus physikalischen Gründen niemals mehr als 5% Erneuerbare haben. Die Erkenntnisse über den Klimawandel wurden systematisch geleugnet und bekämpft.

Es gibt auch Stimmen, die den wirtschaftlichen Aufschwung und sinkende Preise in dem massiven Ausbau der Erneuerbaren sehen. Wer jetzt nicht mit aller Kraft in die Elektrifizierung der Mobilität investiert, wird im Markt untergehen.

Ich habe die Befürchtung, dass die, die mit Fossilen das große Geld machen, sich nur für sich selbst interessieren. So nach dem Motto: Nach mir die Sintflut. Das könnte dann wirklich so kommen.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Reinhard »

George hat geschrieben: 15.11.2025, 15:17 Die Frage, die ich mir stelle, ist, woher diese Gewissheiten kommen? Die fossile Industrie hat von Anfang an gegen die Erneuerbaren Stimmung gemacht. Anfangs hieß es, man könne schon aus physikalischen Gründen niemals mehr als 5% Erneuerbare haben. Die Erkenntnisse über den Klimawandel wurden systematisch geleugnet und bekämpft.
Ähm, das war eine Kombination aus Unverständnis und nach mir die Sintflut Einstellung. Eine sehr gute Kombination sich selbst ins Desaster zu manövrieren.

Meine "Gewissheiten" kommen daher, dass ich ein ganz gutes naturwissenschaftliches Verständnis habe und gleichzeitig hohes Interesse an den Mechanismen politischer und gesellschaftlicher Meinungs- und Willensbildung. Ersteres sagt mir worauf das ungefähr raus läuft, wenn wir jeweils was tun oder eben nicht tun und letzteres sagt mir welchen Handlungspfad wir (die Menschheit) oder eine Teilgruppe daraus (einzelne Länder, Unternehmen, bis runter zu kleinen Gruppen) vermutlich einschlagen werden.

Der naturwissenschaftliche Hintergrund des Klimawandels ist seit etwa 50 Jahren bekannt und wurde trotz aller Angriffe bisher nicht fundamental erschüttert, sondern Stück für Stück verfeinert. Dennoch gibt es genug Menschen und Entscheidungsträger, die das irgendwie nicht ernst nehmen.

Daraus leite ich ab, auf welchem Pfad wir uns befinden. Und der lautet eben nicht, die Menschheit hats verstanden und reißt jetzt das Ruder massiv herum.

Außerhalb Europas schaut es in weiten Teilen echt finster aus und der Anteil Europas am Klimawandel mag historisch bedingt in der Vergangenheit recht hoch sein aber auf die Zukunft bezogen ist unsere direkte Steuermöglichkeit relativ übersichtlich. Derzeit liegt die EU bei so um die 3.000.000.000 Tonnen pro Jahr und einem halbwegs glaubwürdigen Plan diese auf 0 zu reduzieren. Da wir weder morgen auf Bäume klettern und das auf 0 reduzieren, noch back to the 70s "drill baby drill" diesen Wert wieder auf 4.400.000.000 Tonnen des Jahres 1990 erhöhen werden ist die Bandbreite für glaubhafte Zukunftsszenarien von "einsparen was geht" bis zu "immer locker bleiben, die anderen sparen auch kein CO2 ein" irgendwo im unteren 2-stelligen Milliarden Tonnen Bereich. Da der weltweite Ausstoß derzeit so um die 38.000.000.000 Tonnen liegt und sich das in der Zeit, die sich die EU als Ziel für 0 netto Emission ausgegeben hat (2050) eher nach oben als nach unten bewegen wird, komme ich auf die Aussage: zwischen einem moderaten CO2 Einsparungspfad und einem aggressiven CO2 Einsparungspfad der EU liegt ungefähr eine Verschiebung des Klimawandels um ein Jahr. Und da bin ich schon optimistisch, mathematisch komme ich da eher auf 6 Monate oder weniger.

Daraus leite ich ab, dass es keine so gute Idee ist die wirtschaftliche und technische Entwicklung Europas abzuwürgen in der Hoffnung den Klimawandel damit zu bekämpfen.
Es gibt auch Stimmen, die den wirtschaftlichen Aufschwung und sinkende Preise in dem massiven Ausbau der Erneuerbaren sehen. Wer jetzt nicht mit aller Kraft in die Elektrifizierung der Mobilität investiert, wird im Markt untergehen.
Ok, jetzt wird es persönlich. :-D
Ich arbeite seit 2001 im Bereich Elektromoblität. Die Messe ist gelesen. Da können Wahlkämpfer vom Aus vom Verbrenneraus fabulieren wie sie wollen. Die Verbrenner sind tot. Die laufen noch 20 Jahre als Zombies rum, aber das wars dann. Ich will gar nicht auf die Details eingehen. Wie schnell wir die Zombies unter die Erde kriegen hat auf den Klimawandel eine aufschiebende/beschleunigende Wirkung von ein oder zwei Monaten. Und da rede ich nicht von der EU sondern weltweit.
Ich habe die Befürchtung, dass die, die mit Fossilen das große Geld machen, sich nur für sich selbst interessieren. So nach dem Motto: Nach mir die Sintflut. Das könnte dann wirklich so kommen.
Da liegst du völlig richtig. Die Gestehungskosten eines Barells Erdöls (159l) liegen teilweise immer noch unter 10U$ daraus werden gerne etwa 150 Liter zu Treibstoff mit einem Gesamtenergieinhalt von etwa 1350 KWh, der verbrannt wird. Klar kommen da noch Transport und Raffinerie dazu, aber da gibt es schon den ein oder anderen Bereich, da ist das wirtschaftlich. Und das ist mittelfristig nicht die Mobilität. Von Kohle mal ganz zu schweigen. Versuch mal z.B. China davon zu überzeugen, dass es die neu gebauten Kohlekraftwerke nicht 40 oder zumindest 20 Jahre lang betreiben wird (dann sollte die EU wirklich Richtung null CO2 sein). Nur mal so ein paar Zahlen, die haben die letzten Jahre jeweils so ca. 30 GW Kohlekraftwerke ans Netz gebracht und 2024 Neubauten mit einer Kapazität von 94,5 GW begonnen. Das ist mal knapp das doppelte des durchschnittlichen Stromverbrauchs Deutschlands. Schön, dass die auch Solaranlagen in unglaublicher Größe bauen, aber ihr Kohlestromanteil bleibt erst mal bei 50%. Übrigens geht ein guter Teil des Stroms in Elektroautos. Fürs Klima auch nicht besser als ein Verbrenner, aber der Smog ist aus den Städten raus und es fahren chinesische Autos und keine japanischen, koreanischen, europäische.

Und darum meine These, selbst wenn wir (Deutschland/die EU) uns fürs Klima komplett aufopfern wird das nur sehr wenig bewirken und deshalb sollten wir unsere Politik bezüglich Klimawandel verhindern/verschieben und/oder damit klar kommen mit Verstand basierend auf Zahlen und Fakten betreiben und nicht auf wünsch dir was.

PS. Ich könnte statt über China auch über die USA schreiben, aber bezüglich dieses Thema kenne ich mich in China besser aus.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Josiep »

Ob der Klimawandel nun vom Menschen gemacht wurde, oder Zyklus bedingt ist, ist erstmal zweitranig, da wir damit leben müssen. :gruebel:

Die Chinesen besorgen sich Land in Africa, was die da wohl machen Urlaub sicher nicht. Ein bischen umziehen in China geht sicher aber die haben halt offizell so um die 1,3 Millarden Menschen und ich schätze mit allen die man nicht zählt so um die 1,8 Millarden Menschen davon gut 500.000.000 (500 Millonen) Leute die sehr arm sind und so als Armee oder sonstige manöverie Masse dienen können, z.B. auswandern. :o

Ich glaube bei uns leben so um die 2 Millonen Ukrainer, viele arbeiten, aber trozden werden oder sollen ihnen die Leistungen gekürzt werden. :no:

Sagen wir mal der XI nimmt Wade-hate-du-da-aussi-mini-ister ernst und schickt mal 10 Mios namenlose, rechtlose Landarbeiter nach Deutschland, nach einen halben Jahr gibt er noch großzügig 1 Billon Kredit und der Merz kann entlich in seiner Kernkompitenz glänzen und Deutschland in eine AG umwandeln, möchte dann nicht mehr hier leben und ob XI uns dann noch läst ist auch fraglich. :help:

Es geht also um fruchtbares,bewirtschaftbares Land wir habne da noch eine ganze Menge davon, aber trotzdem müssen wir sparsam damit umgehen unsere Kinder und Enkel brauchen auch noch eine Lebensgrundlage. :rolleyes:

Resurssen schonen wär angesagt dann kriegen wir auch den Klimawandel hin. :yes:

Ja Leute aus Hamburg lernt bayrisch mir tun bei platt die Füsse weh. ;)
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Laurin »

Mit etwas, was menschengemacht ist, muss man nicht zwangsläufig leben - da man es dann ja auch ändern kann. Vorausgesetzt man will es überhaupt ändern - und verpasst nicht den richtigen Zeitpunkt.

Auch Reinhard mit seiner Herunterstufung unserer Möglichkeiten würde ich widersprechen. Wir sind nicht nur ein kleines Land mit beschränkten Möglichkeiten, sondern das wirtschaftlich führende Land der EU, und haben darüber einen nicht unerheblichen Hebel - und damit auch eine potentielle weltweite Vorbildfunktion.

Klimaschutz und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit sind auch kein Widerspruch. Seitdem die weltweite Tendenz immer stärker in regenerative Technologien geht, wird Klimaschutz zunehmend sogar zur Voraussetzung für längerfristige Wirtschaftlichkeit. Das hätte man auch schon zu Merkel-Zeiten wissen können, als sich Deutschland unter dem Einfluss der Autolobby immer wieder erfolgreich als Bremser bei stärkeren Grenzwerten und sonstigen Veränderungen auf dem Weg der Dekarbonisierung aufgestellt hat. Die Folge sehen wir heute am einbrechenden Automobilmarkt in China, und dass China unsere behäbige Automobilindustrie in der Elektromobilität weltweit gnadenlos abgehängt hat, oder auch dass die Solarindustrie Großteils nach China abgewandert ist.

Statt die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen, machen wir eine Rolle nach der anderen rückwärts - mit der Hoffnung auf kurzfristige Quartalsergebnisse, aber auf Kosten von Innovationskraft und wirtschaftlicher Zukunft. Leute wir Merz tun uns nicht gut. Und wenn mal jemand anderes mit Visionen die Dinge wirklich anpacken und verändern will, wird er von gestrigen Kleingeistern a la BL*D etc. aus Ideologiegründen totgehetzt.

ich frage mich nur, auf welchem Planeten die in Zukunft leben wollen?
:hm:
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Reinhard »

Laurin hat geschrieben: 16.11.2025, 03:47 Mit etwas, was menschengemacht ist, muss man nicht zwangsläufig leben - da man es dann ja auch ändern kann. Vorausgesetzt man will es überhaupt ändern - und verpasst nicht den richtigen Zeitpunkt.

...

Statt die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen, machen wir eine Rolle nach der anderen rückwärts - mit der Hoffnung auf kurzfristige Quartalsergebnisse, aber auf Kosten von Innovationskraft und wirtschaftlicher Zukunft. Leute wir Merz tun uns nicht gut. Und wenn mal jemand anderes mit Visionen die Dinge wirklich anpacken und verändern will, wird er von gestrigen Kleingeistern a la BL*D etc. aus Ideologiegründen totgehetzt.

ich frage mich nur, auf welchem Planeten die in Zukunft leben wollen?
:hm:
Joah, nach mir die Sintflut beschreibt es schon ganz gut, bzw. die Idee, ich hab genug Geld, Technologie, militärische Macht um das irgendwie zu überstehen. Dummerweise könnten die damit sogar teilweise recht haben und die anderen sind eben selbst schuld oder stehen auch nicht besser da, wenn es doch so richtig schief geht.

Aber ich möchte doch noch mal darauf hinweisen, die EU ist der einzige größere CO2 Emittent, der real auf einem Pfad ist die Emissionen spürbar zu reduzieren, derzeit etwa bei 2/3 dessen was wir zum Maximum so um 1990 hatten. Dem Vorbild folgen nur die "Dreckschleudern" nicht. Und so lange die das nicht tun ist das Zahlenspiel gar nicht so kompliziert.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von George »

Reinhard hat geschrieben: 16.11.2025, 08:29 Dem Vorbild folgen nur die "Dreckschleudern" nicht. Und so lange die das nicht tun ist das Zahlenspiel gar nicht so kompliziert.
Meines Wissens hat Deutschland ca. 1% der Weltbevölkerung und ist für 6% des CO2 in der Atmosphäre verantwortlich. Wer ist also die "Dreckschleuder"?

Ich verfolge auf YouTube Professor Gerdes zum Ukraine-Krieg. Der sagt immer, man solle nicht ihm glauben, sondern an die Daten-Quellen gehen und diese vergleichen, ob das stimmig ist und zusammen passt.

Wenn ein Journalist etwas schreibt; ist das gut recherchiert und mit Experten-Wissen untermauert, oder Meinungsmache oder eine Auftragsarbeit eines Interessenverbandes?

Wenn ein Politiker etwas sagt; welche Interessen vertritt er da? Den Wähler, die Forschung, den Lobbyisten?

Wenn ein Professor etwas behauptet; kann ich mich darauf verlassen? Oder vertritt der seinen Fachbereich? Wer bezahlt seine Forschung?

Wenn man in all diesen Unsicherheiten eine solide Grundlage haben möchte, dann muss man sich auf Fachleute berufen. Nur die haben eine echte Chance die komplexen Zusammenhänge richtig zu gewichten. Dann zählen Fakten und Argumente. Eine Talk-Runde mit Experten auf Augenhöhe wäre da sicherlich eine interessante Quelle. So eine Art Presse-Club, nur mit Leuten, die wirklich etwas von der Materie verstehen. Leider bekommt man im Fernsehen so etwas nicht. Und so bastelt sich jeder seine eigene Wahrheit zusammen.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Eisrose »

Laurin hat geschrieben: 16.11.2025, 03:47 Mit etwas, was menschengemacht ist, muss man nicht zwangsläufig leben - da man es dann ja auch ändern kann. Vorausgesetzt man will es überhaupt ändern - und verpasst nicht den richtigen Zeitpunkt.
Dann haben wir den richtigen Zeitpunkt verpasst oder wollen überhaupt nichts ändern.

Du wirst mir sicher zustimmen, dass wir, die Menschheit, bereits einige Massnahmen auf den Weg gebracht haben. Nur so gut und richtig diese sind, konkrete Auswirkungen sind davon bisher nicht sichtbar geworden:

Die weltweite Erdölförderung: Steigt!
Die weltweite Erdgasförderung: Steigt!
Selbst die weltweite Kohleförderung: Steigt!

Es gibt weder eine Abflachung bei den weltweit steigenden Fördermengen und schon gar keinen Rückgang, weder bei Öl, noch bei Gas, nicht mal bei Kohle. Trotz aller Massnahmen, die wir in der Vergangenheit schon auf den Weg gebracht haben.

Macht auch keinen Sinn: So schön es ist, wenn die weltweite Armut sinkt, gibt es aber weltweit auch immer mehr Menschen, die immer mehr Dinge haben wollen und diese auch bekommen. Und für die westlichen Industriestaaten gilt: es macht für das CO2 überhaupt keinen Unterschied, ob die Dinge, die wir kaufen, bei uns in den westlichen Industriestaaten produziert werden oder eben woanders in der Welt. Im Gegenteil: woanders gibts dann halt schlechtere CO2-Bedingungen und der Transport kommt noch oben drauf.

Anders ausgedrückt: Wir schimpfen beim CO2 immer auf China. Kommt es nicht viel mehr darauf an, wer die chinesischen Produkte kauft?

Und ich habs schon öfter geschrieben: Tatsächlich sind etwa 100 Firmen weltweit für über 70 Prozent des weltweiten CO2-Ausstosses verantwortlich. Eine Ansprache (um nicht zu sagen Regulation) von nur 100 Firmen könnte also einiges erreichen. Könnte man auch mal thematisieren, zumindest zusätzlich zu Ländervergleichen...

Letztendlich: wenn wir weniger CO2 in die Atmosphäre pusten wollen, müssen Öl, Gas und Kohle im Boden bleiben. Davon ist NICHTS, rein gar NICHTS sichtbar. Bisher wird jede Einsparung fossiler Energieträger irgendwo auf der Welt, auch unsere in Europa, woanders in der Welt mehr als kompensiert.

Es ist nur logisch, dass jetzt auch offiziell das 1,5-Grad-Ziel gerissen ist.

Und wenn wir ehrlich sind weiss jeder, dass auch das 2-Grad-Ziel bereits gerissen ist, auch, wenn das (noch) nicht offiziell ist.

Fazit: Die Frage, ob eine CO2-Einsparung überhaupt Sinn macht oder ob das der völlig falsche Ansatz ist, da er offensichtlich bisher nicht wirkt, ist berechtigt. Jede Einsparung von CO2 irgendwo auf der Welt wird bisher immer woanders auf der Welt kompensiert. Jedenfalls sorgt die CO2-Einsparung bisher nicht dafür, dass fossile Energieträger im Boden bleiben.
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Laurin »

Eisrose hat geschrieben: 16.11.2025, 11:30 ...
Fazit: Die Frage, ob eine CO2-Einsparung überhaupt Sinn macht oder ob das der völlig falsche Ansatz ist, da er offensichtlich bisher nicht wirkt, ist berechtigt. Jede Einsparung von CO2 irgendwo auf der Welt wird bisher immer woanders auf der Welt kompensiert. Jedenfalls sorgt die CO2-Einsparung bisher nicht dafür, dass fossile Energieträger im Boden bleiben.
Es wäre auch verwunderlich gewesen, wenn die Welt in dem Moment wo 'wir' etwas anders machen, uns auf dem auf dem Fuße folgt - nach dem wir lange Zeit der größte CO²-Emmitent gewesen sind und die halbe Welt kolonialisiert und ausgebeutet haben. Unser moralischer Credit ist fragwürdig - die historische Schuld hoch und unbeglichen. Das ist ja einer der Verhandlungsgegenstände auf der Klimakonferenz, dass die Staaten, deren Reichtum auf industrieller Ausbeutung beruht, nun auch entsprechend einzahlen sollen, um die anderen zu enablen.

Wenn wir aber selber den Rückwärtsgang einlegen - mit der Ausrede 'die anderen ...!', macht das alles nur noch schlimmer.

Und man möge sich mal überlegen, was wäre denn, wenn wir als die historisch größten CO²-Emittenten unseren Ausstoß nicht zurückgefahren hätten,. sondern einfach so weiter gemacht oder gar noch schlimmer geworden wären? Der Gedankengang "Jede Einsparung von CO2 irgendwo auf der Welt wird bisher immer woanders auf der Welt kompensiert" führt jedenfalls in die falsche Richtung. Ohne unsere Anstrengungen würde alles noch viel schlimmer kommen, und wäre jede Chance vertan.


Und ein letzter Gedanke: Wenn man sich anschaut, dass die weltgrößten Emittenten Konzerne und Milliardäre sind, weis man eigentlich wo das Problem liegt.
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Troh.Klaus
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Re: Klimakatastrophe

Beitrag von Troh.Klaus »

Laurin hat geschrieben: 16.11.2025, 13:40 Und ein letzter Gedanke: Wenn man sich anschaut, dass die weltgrößten Emittenten Konzerne und Milliardäre sind, weis man eigentlich wo das Problem liegt.
Ja. Bei den Konsumenten.
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