Wahlumfragen

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Gucky_Fan
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Gucky_Fan »

Man könnte natürlich auch endlich mal Polutik machen, die die AFD m Westen klenhält. Zum Beispiel endlich mit den Sanierungen zu beginnen statt endlich zu warten. Nd eklatante Probleme mal angehen

Vermögensprüfung ausländischer Vermögenswerte und Fahrzeuge beim Bürgergeld
Armutszuwanderung aus EU-Ländern
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wepe
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von wepe »

brotaufstrich hat geschrieben: 25.09.2025, 09:52...
Da fließt viel Hoffnung und Energie in dieses Modell. Und auch in sein Pro und Contra.
Und was ist mit Selbstermächtigung der AfD entgegenzutreten?
Diesbezüglich beinahe kontraproduktiv.
...
Ich verstehe ehrlich nicht, was Du hier mit "Selbstermächtigung" meinst - und wie die aussehen sollte.
Selbstermächtigung sehe ich in den Hassaktionen der Rechten, im Osten, in Dortmund oder anderswo, wenn sie missliebige Menschen verfolgen und verprügeln. Das kannst du ja wohl nicht meinen, unterstelle ich mal. Das ist Terror des Pöbels und sollte deftig sanktioniert werden.
"Meine Meinung - Ja, das lässt sich hören!
Deine Deutung könnte da nur stören."

Reim von Robert Gernhardt
brotaufstrich
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von brotaufstrich »

Hallo, ist der Versuch, die Idee Empowerment zu verdeutschen. Anstatt Selbstermächtigung wäre tatsächlich Selbstbemächtigung formal und inhaltlich sinnvoller gewesen. Also die Frage, wie mit der AfD umzugehen, nicht der Politik und Justiz zu überlassen, sondern der AfD entgegenzutreten.

Ohne die Menschen dafür zu mobilisieren und zu gewinnen, wird es schwer werden, die sich verhärtenden Strukturen wie im Osten aufzubrechen. Das helfen Verbotsverfahren meiner Meinung nach wenig und könnten eher demobilisierend sein.
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Fab
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Fab »

Die Vorgänge um die OB-Wahl in Ludwigshafen, wo dem AfD-Kandidaten das passive Wahlrecht unter fragwürdigen Umständen entzogen wurde, liefern Argumente für Demobilisierung.

Unter 30 % Wahlbeteiligung.
Von den abgegebnen Stimmen waren knapp 10% ungültig.

Demokratietheoretisch ein Komplettdisaster.
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von brotaufstrich »

Mit der genannten Wahl beschäftigt sich auch tagesschau.de
Auch mit dem Abschneiden der AfD bei Kommunalwahlen. Zumindest für den Westen.
Da würde ich nicht unbedingt einen Hüftschuss wagen. Ein möglicher Baustein auf jeden Fall.

Kommunalwahlen haben mittlerweile den Charakter, zwischen Pest und Cholera zu wählen; oder den eigenen Metzger zu bestimmen, der einen ausnimmt. Kommunalwahlen sind das letzte Glied, das Bundesgesetze umsetzen, ausführen - und dem Wahlvolk verkaufen muss.

Entsprechend niedrig sind die jeweiligen Wahlbeteiligungsquoten, wenn diese Wahlen nicht mit Landes- oder Bundestagswahlen verknüpft sind.
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von brotaufstrich »

Eines zeigen die Kommunalwahlen in NRW auch (noch) - geht es ums Ganze, um entweder oder, dann wird im Westen immer noch der bürgerliche Kandidat aus den "Altparteien" gewählt.
Und selbst im Osten wird dieser nicht einfach von der AfD überrannt, zieht man die Wahlbeteiligung hinzu.

Aber wer soll die Wähler im Osten mobilisieren!
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Gucky_Fan »

Gut aber nach 35 Jahren Vereinigung verstehe ich ehrlich gesagt nicht, warum der Osten so anders tickt.
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Eisrose
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Eisrose »

Gucky_Fan hat geschrieben: 02.10.2025, 09:55 Gut aber nach 35 Jahren Vereinigung verstehe ich ehrlich gesagt nicht, warum der Osten so anders tickt.
1. Ostdeutsche Identität

Die Wiedervereinigung war in Wahrheit eine Abwicklung des Ostens, Stichworte: Treuhand, hohe Arbeitslosigkeit, Wessis in Schlüsselpositionen. Das hat massenhaft Lebensläufe zerstört. Gleichzeitig waren die DDR-Bürger autoritär geprägt, Stichworte: Stasi, Überwachung, Militarismus. Die autoritäre Prägung kriegt man nicht mehr so einfach weg. Die Leute sehnen sich noch heute nach Ordnung, Stärke, Einfachheit. Gleichzeitig konnte man in der DDR, wie in jedem autoritärem System, gut leben, wenn man mitmachte. Dies führt zu einer (falschen) Ostalgie durch Verklärung der Vergangenheit.

Abwicklung, autoritäre Prägung und Ostalgie führten zur Herausbildung einer ostdeutschen Identität, um sich vom Westen abzugrenzen. Diese wurde so stark, dass sie noch heute besteht und zwar unabhängig davon, ob man die Gründe für deren Herausbildung noch miterlebt hat, wurde also auch von der Jugend übernommen, die sich per se abgrenzen will.

Im Ergebnis führt diese ostdeutsche Identität dazu, dass man AfD wählt, weil auch der Nachbar AfD wählt. Ich halte diesen Punkt für die Hauptursache für die Stärke der AfD im Osten.

2. Falsches Demokratieverständnis/Staatsverständnis

Es gibt massive Lücken in der politischen Bildung, bei den älteren Ostdeutschen bedingt durch ihre DDR-Vergangenheit, die zur Verachtung des Systems führen. Man versteht sich selbst nicht als Teil des Staates, sondern sieht den Staat und seine Vertreter als Gegner, wenn nicht sogar als Feind. Gleichzeitig will man aber, paradoxerweise, dass der Staat die eigenen Probleme löst, was er nicht tut. Mangelnde politischen Bildung ist dann auch noch ein Problem der Jugend, allerdings in Ost und West, die ihr Wissen heute über TikTok und andere asozialen Medien beziehen.

3. Wenig Frauen

In ländlichen Gebieten des Ostens ziehen die Frauen weg. Auf 100 Männer kommen nur noch 70 Frauen. Die Differenz an Männern sucht nach Ursachen und findet sie bei sich selbst, in Form von Selbstverachtung oder Selbstüberhöhung. Beides bildet Charaktere aus, die noch mehr Frauen fliehen lässt... Jedenfalls führt das zu Unzufriedenheit, die wieder zur Verachtung des Systems führt und welches wieder die ostdeutsche Identität bestärkt. Ich halte dieses Problem für unterschätzt.
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Fab »

Den von dir angeführten Punkten 2 u. 3 pflichte ich teilweise zu.
Andererseits zeigt es auch ein wenig den tendenziell verächtichen Blick auf den Osten.

Grad heut las ich eine Umfrage aus Bayern.
Kurzversion: Wiedervereinigung wurscht, hätt man nicht gebraucht. Gilt nicht für die Regionen im Norden Bayerns wo ich wohne. Da sind die Ergebnisse umgekehrt mit einem positiven Blick.

Zu Punkt 2 möchte ich anfügen, daß die Ossis :-D, erfahren durch Jahrzehntelanges Belügen durch die Mauermörderpartei, Heuchel- und Lügensprech schneller durchschauen und entprechend avers reagieren als viele entpolitisierte Wessis.
Ein Punkt den sich die meisten Wessis nicht vorstellen können.

Bin ja aus Bayern, also dem Land wo der Himmel blauer und das Gras grüner ist :-)
Vor 35 Jahren, auch seinerzeit mit Ausbildung befasst, war ich schon überrascht feststellen zu müssen, daß die Boys und Girls aus der "Zone" :P besser Deutsch in Schrift und Sprache beherrschten als die Unsrigen.

Zu deinem Punkt 3

Glaube auch daß der Frauenmangel deutliche Folgen hat. Von der Küchenpsychologie halt ich mich mal fern. Davon halt ich nix.
Möchte aber einen Bogen zum AfD-Erfolg schlagen.
Seit Jahren wird ja von feministischer Seite und damit auch speziell vom "linksgrünen" Medienkomplex gegen Männer und Jungs geätzt (toxische Männlichkeit).

Bei einem gewachsenen Selbstverständnis und ausreichender Bildung kann man damit umgehen. Darunter wirds m. E. schwierig.
Da wurde viel Schaden angerichtet. Der aufkeimende Kulturkampf und die AfD-Erfolge haben m. E. viel damit zu tun.
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Eisrose »

Fab hat geschrieben: 02.10.2025, 19:20 Den von dir angeführten Punkten 2 u. 3 pflichte ich teilweise zu.
Bliebe noch die Frage, wie Du Punkt 1 siehst. Interessiert mich tatsächlich.
Fab hat geschrieben: 02.10.2025, 19:20 Andererseits zeigt es auch ein wenig den tendenziell verächtichen Blick auf den Osten.
Jetzt, wo Du es sagst, fällt mir das auch auf. Tatsächlich wollte ich Missstände und Ursachen beleuchten, nicht Menschen abwerten. Vor allem wollte ich nicht den Osten pauschal abwerten. Ich habe Respekt vor dem, was viele Ostdeutsche seit der Wende geleistet haben. Beim nächsten Mal drücke ich mich besser aus.
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Fab »

Eisrose hat geschrieben: 02.10.2025, 19:48
Fab hat geschrieben: 02.10.2025, 19:20 Den von dir angeführten Punkten 2 u. 3 pflichte ich teilweise zu.
Bliebe noch die Frage, wie Du Punkt 1 siehst. Interessiert mich tatsächlich.
....................
Nun ähh, offen gestanden war ich ein wenig zu faul zu 1 was zu schreiben :blush: , denn ganz nach meinem Motto "in der Kürze..." geht in dem Fall nicht.

Werd was schreiben. Aber ob ich es morgen schaffe, weiß ich noch nicht.
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Fab »

Hab ja versprochen zu Punkt 1 was zu schreiben - aber wo fang ich an?

Was und wie du schreibst ist in meinen Augen, obwohl du weiblich bist :P , paternalistisch und küchenpsychologisierend.

Ich würd mich das nicht trauen, obwohl ich durch die verschiedene Umstände, beginnend bei räumlicher Nähe, Einblick hatte.
War damals 39 Jahre alt und habs noch voll in Erinnerung.

Auch warum, im Osten stärker, AfD gewählt wird, hab ich nur eine Vermutung.
Denke AfD-Wähler glauben es läuft grundsätzlich zu viel völlig falsch.

Offen gestanden glaub ich das auch. Nur erhoff ich mir halt von den wirren AfDlern nullkommanix.

Du schreibst
Eisrose hat geschrieben: 02.10.2025, 11:41 Die autoritäre Prägung kriegt man nicht mehr so einfach weg.
Dabei lässt du völlig außer acht, daß die Ostdeutschen sich selbst von der sozialistischen Diktatur befreit haben.
Wir sind noch nicht mal in der Lage uns vom Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunk zu befreien :-))

Ferner schreibst du
Eisrose hat geschrieben: 02.10.2025, 11:41 Die Wiedervereinigung war in Wahrheit eine Abwicklung des Ostens, Stichworte: Treuhand, hohe Arbeitslosigkeit, Wessis in Schlüsselpositionen.
Die Wiedervereinigung war ein freiwilliger Beitritt. Ergebnis der Volkskammerwahl vom 18.3.90
Daß die DDR-Wirtschaft dann "abgewickelt" wurde ist ein anders Thema, auf das ich zu sprechen kommen werde.

Die freie Volkskammerwahl endete ja, entgegen der Vorraussage zahlreicher selbsernannter "Experten" mit einem Sieg der schnellen Beitittsbefürworter und einer Niederlage der linken Parteien.

Das der seinerzeitige SPD-Parteivorsitzende Lafontaine vor den hohen Kosten warnte - und überhaupt ihm ein armer südafrikanischer Minenarbeiter näher sei als die DDRler, war "drüben" kein Wahlkampfhit.

Deinen Stichworte
Eisrose hat geschrieben: 02.10.2025, 11:41 Abwicklung und Treuhand
haben ja, auch dank des doppelzüngigen (noch geschmeichelt) Stasi-Handlangers Gregor Gysi einen seltsamen Unterton bekommen.

Vorneweg. Die DDR-Wirtschaft war in einem freien Weltmarkt in keinem Aspekt konkurrenzfähig. In keinster Weise. Es gab nichts was man im Weltmarkt gebraucht hätte.

Will eine Begebenheit erzählen die mir unvergessen ist.

Im Frühjahr 90, die Dinge nach der Volkskammerwahl waren klar,
traf ich einen Bekannten, ich nenn ihn mal G.
Ein Unternehmer in der Leichtmetallbranche, der sich geschätzt 15 Jahre vorher selbständig gemacht hatte. Mithilfe selbsentwickelter Patente zu einem der Marktführer und parallel zum Multimillionär geworden.

Der war, mit einigen anderen Unternehmen der Region, nach Südsachsen rübergefahren, um sich nach Investitionsmöglichkeiten umzugucken.
G. hat mir, mit großen Augen erzählt "Sie können sich nicht vorstelle in welchem Zustand die Betriebe sind. Die neuesten Maschinen waren aus dem Jahr 1938. Seit über 50 Jahren wurde dort nix investiert. Alles unzeitgemäßer Schrott"

Diese Erzählung wurde X-fach bestätigt.
Eisrose hat geschrieben: 02.10.2025, 11:41 Treuhand
"Drüben" ein Reizthema.
Man muss sich mal die Situation, den ungeheuren Zeitdruck vor Augen führen.

Praktisch zeitgleich musste die Regierung Kohl Wiedervereinigung und Währungsunion, angesichts des völligen Zusammenbruchs organisieren.
Ich lass mal das politische Zeugs außen vor.

In der Währungsumstellungsfrage hatte Kohl ja die meisten "Experten" gegen sich.

Angeführt vom Bundesbankpräsidenten Pöhl (Bundesbankpräsidenten hatten ein papstähnliches Ansehen in der BRD) plädierten die für einen krassen Umtauschkurs von 1 zu 7
"Ochsert" wie er nunmal war, sagte Kohl, er sehe keinen Sinn der Bevölkerung des Beitrittsgebiets das Geld zu entwerten und die Leute zwangszuveramen.

Zudem skandierten die Massen auf den Straßen mittlerweile "Wir sind ein Volk" und
"Kommt de Mark dann bleim wa hia, kommt se nich gehn wir zu ihr"

Die eindringlichen Inflationwarnungen Pöhls & Co. wischte er vom Tisch.
Ein Referatsleiter, ein Staatssekretär und sein Finanzminister brachten schnell (kann man sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen) die Währungsunion auf die Schiene.

Der Referatsleiter war Thilo Sarrazin, der Staatssekretär der spätere Bundespräse Horst Köhler und Theo Waigel war der Finanzminister.

Übrigens: Kohl behielt recht. Die "Experten" lagen daneben.
Ich hab seinerzeit begriffen, daß mit der Schullehre was Inflation betrifft was nicht stimmt.

In desem Umfeld mussten die Staatsbetriebe via Treuhand in Privatbesitz überführt werden - und zwar möglichst schnell.
Inkl. einzelne Technikcluster (z.B. Carl Zeiss Jena) zu erhalten und konkurrenzfahig zu machen.
Fals Interesse an Details. Die Leiterin der Treuhand Birgit Breuel hat sicher was geschrieben.

Eisrose hat geschrieben: 02.10.2025, 11:41 Wessis in Schlüsselpositionen.
Wer denn sonst.

Die Parteikader die dort die Staatsbetriebe führten konnten ja noch nicht mal eine Bilanz verfertigen oder lesen.
Es gab stattdessen ein sozialistisches Kennzahlensystem.

So - für meine Verhältnisse ein Roman :-)

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Re: Wahlumfragen

Beitrag von Eisrose »

Mir scheint, so weit liegen wir gar nicht auseinander.
Fab hat geschrieben: 06.10.2025, 19:19 Denke AfD-Wähler glauben es läuft grundsätzlich zu viel völlig falsch.

Offen gestanden glaub ich das auch. Nur erhoff ich mir halt von den wirren AfDlern nullkommanix.
Und ich glaub das auch. Nur, wenn das alle glauben, ists halt keine Besonderheit des Ostens mehr.
Fab hat geschrieben: 06.10.2025, 19:19 Du schreibst
Eisrose hat geschrieben: 02.10.2025, 11:41 Die autoritäre Prägung kriegt man nicht mehr so einfach weg.
Dabei lässt du völlig außer acht, daß die Ostdeutschen sich selbst von der sozialistischen Diktatur befreit haben.
OK, gutes Argument. Nur eine kleine Anmerkung: ich glaube nicht, dass es "die Ostdeutschen" waren. Die meisten saßen während der ganzen friedlichen Revolution zuhause auf dem Sofa. Trotzdem natürlich ein identitätsstiftendes Element, dass sich heute die meisten, die sich als Ossis sehen, zurechnen.
Fab hat geschrieben: 06.10.2025, 19:19 Wir sind noch nicht mal in der Lage uns vom Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunk zu befreien :-))
Von dem möchte ich mich gar nicht befreien. Wir können wirklich glücklich sein, dass wir den haben. Aber das ist ein anderes Thema.
Fab hat geschrieben: 06.10.2025, 19:19 Ferner schreibst du
Eisrose hat geschrieben: 02.10.2025, 11:41 Die Wiedervereinigung war in Wahrheit eine Abwicklung des Ostens, Stichworte: Treuhand, hohe Arbeitslosigkeit, Wessis in Schlüsselpositionen.
Die Wiedervereinigung war ein freiwilliger Beitritt. Ergebnis der Volkskammerwahl vom 18.3.90
Da stimme ich voll zu.
Fab hat geschrieben: 06.10.2025, 19:19 Die DDR-Wirtschaft war in einem freien Weltmarkt in keinem Aspekt konkurrenzfähig. In keinster Weise. Es gab nichts was man im Weltmarkt gebraucht hätte.
Auch da stimme ich zu, auch den weiteren Ausführungen.
Fab hat geschrieben: 06.10.2025, 19:19
Eisrose hat geschrieben: 02.10.2025, 11:41 Wessis in Schlüsselpositionen.
Wer denn sonst.
Und hier bist Du ja schlimmer als ich, lach.

Insgesamt: dass die DDR-Wirtschaft marode war, wie Du mit Beispielen beschreibst und (fast) nichts produzierte, was man im Weltmarkt gebraucht hätte und es (nach Dir) keine Alternative zu Wessis in Schlüsselpositionen gab, widerlegt doch meine These nicht, dass genau diese Punkte dazu beitrugen, eine ostdeutsche Identität zu begründen. Im Gegenteil: eigentlich lieferst Du nur noch weitere Argumente. Darunter sogar ein positives weiteres Argument, nämlich, dass dem Osten eine friedliche Revolution gelang. Mir ging es in meiner Argumentation nicht darum, die Wiedervereinigung als "Abwicklung des Ostens" schlecht zu reden, sondern Gründe für eine ostdeutsche Identität aufzuzählen. Und dass es (nach Dir) keine Alternative zur Abwicklung, Treuhand oder zu Wessis in Schlüsselpositionen gab, entkräftet diese Punkte nicht als identitätsstiftende Elemente.

Und falls das nicht durchschimmert: Ich selber mag die Unterscheidung zwischen Ossi und Wessi eigentlich gar nicht. Die sollte inzwischen überholt sein, ist es nur leider nicht.
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Re: Wahlumfragen

Beitrag von thinman »

Eisrose hat geschrieben: 06.10.2025, 21:04 Mir scheint, so weit liegen wir gar nicht auseinander.

( snip )



Und falls das nicht durchschimmert: Ich selber mag die Unterscheidung zwischen Ossi und Wessi eigentlich gar nicht. Die sollte inzwischen überholt sein, ist es nur leider nicht.
Vielleicht sind sich Ost und West auch ähnlicher als sie denken, nur mit einem 40 Jährigen Versatz.

Sind wir doch ehrlich - wir haben uns doch immer mirt unseren Regimen arragiert, denn wir wußten, wenn wir auffallen, sei es als Volks- oder Klassenfeind, wird es ungemütlich. Wenn der Spuk dann weg war, verdrängten wir doch die unangenehmen Sachen und erinnerten uns der keinen bidermeilichen Freuden unseres Alltages.

Wie hieß es doch so schön, die SED, der große Freund der kleinen Nazis, denn in Ostberlin konnte man immer so schön auf die größeren im Westen zeigen.
Der Unterschied ist, dass die Nazifunktionäre seit den 1980ern alle in Rente sind, hingegen die letzten SED-Funktionäre jetzt erst in Rente gehen.

Und ja, ich mag die Unterscheidung auch nicht.

thinman
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