Verbreitet sind heute noch Krimi- und Western-Romane, mit wesentlich männlicher Leserschaft und Romantik im weitesten Sinne mit weiblicher. Daneben noch ein bißchen Grusel, Horror und Arzt- und Heimat-Reihen. Aber PR als SF ist ein Unikat.
Das ist für sich schon mal eine Leistung bei einer potentiell sinkenden Leserschaft, denn daß gerade junge Männer kaum noch lesen (können), ist eine traurige Tatsache. Dann das sinkende Interesse an Heftromanen allgemein, zusammen mit der sinkenden Zahl an Verkaufsstellen, dem Verschwinden von Kiosken, dem Schließen von Bahnhöfen und dem Verwahrlosen der anderen, macht allen Printprodukten zu schaffen, die dort verkauft werden. Da nach über 60 Jahren noch so präsent am Markt zu sein, wo alle Konkurrenzprodukte verschwunden sind, muß man erst mal schaffen. Da können Redaktion und Autoren so viel nicht falsch gemacht haben.
Allerdings sollte man keine Wunder erwarten. Der Zeitschriftenhandel hat es schwer, einfach weil er so sehr an Strukturen hängt, die immer mehr zum Verschwinden gebracht werden, und daran hängen auch Heftromane, und damit auch Perry Rhodan. Zwar hat die Redaktion sehr früh auf E-Books gesetzt und später auf Hörbücher, aber den Zeitschriftenhandel kann das wohl noch nicht ersetzen. Dafür überwindet das die größte Beschränkung einer Heftromanserie, ihr kurze Verfügbarkeit. Früher hat man dafür Auflagen nachgedruckt (die Älteren werden sich erinnern) das ist heute nicht mehr nötig, wird aber, wie ich gehört habe, bei Reihen, die keine Serien sind, immer noch gemacht, zB. bei Western.
Insgesamt finde ich an der fortbestehenden Existenz der Perry-Rhodan-Serie mehr zu bewundern als zu kritisieren, und das, wie bemerkt haben wird, wer mir bis hierher gefolgt ist, vollkommen ohne auf die Serieninhalte einzugehen, zu denen man schon immer stand wie man wollte. In diesem Sinne: Happy Birthday, Perry!
