Tennessee hat geschrieben: ↑17.08.2025, 15:54
Tell Sackett hat geschrieben: ↑17.08.2025, 11:54
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Für mich die Beschreibung einer keinesfalls konservativen Star Trek Episode!
Wir sprachen aber, so habe ich unser Gespräch bisher verstanden (btw. vielen Dank für diese schöne, reichhaltige und unaufgeregte Diskussion), über Schreibkonzepte (figurenzentriertes Schreiben, Heldenreise o.ä.) und nicht über ungewöhnliche Inhalte. (...)
Na ja, ich listete mit HdR, James Bond und Star Trek eben einige eher alte Unterhaltungkonzepte auf, die durch Modernisierungen sehr wohl in der aktuellen Unterhaltungsbranche Fuß gefasst haben.
Daraufhin führtest du Star Trek - Discovery als eher gemischt aufgenommene moderne Star Trek Serie auf, was ja auch stimmt. Bei Star Trek - Strange New Worlds hingegen ist die meiner Meinung nach aber gelungen. Du hast angemerkt, das SnW eher konservativ inszenierte SF sei, was ich wiederum mit der 9. Folge der 2. Staffel zu widerlegen trachtete...egal!
Tennessee hat geschrieben: ↑17.08.2025, 15:54
Discovery z.B., die m.E. bzgl. figurenzentriertes Schreiben und Heldenreise die bisher konsequenteste erzählerische Ausformung hatte, wurde vielerorts sehr geschmäht. Aber das ist genau das, was ich für PR (bzgl. der Hauptfiguren) fragwürdig finde. Wie stark kann man für diese Figuren auf Heldenreisen und figurenzentriertes Schreiben zugreifen? Oder müsste man bei diesen Figuren doch immer wieder sagen: Naja, da gibt es halt den neuen Zyklus, da erleben die halt neue Abenteuer. Dann wäre man doch wieder dabei, dass der Inhalt/Struktur die Figurenaktionen vorgibt.
Nun finde ich Star Trek - Strange New Worlds zwar wesentlich konsequenter hinsichtlich des figurenzentrierten Schreibens (praktisch in jeder Folge der ersten beiden Staffeln rückt ein anderer Charakter ins Zentrum der Aufmerksamkeit), aber das mag auch nur von mir so gesehen werden.
Tatsächlich sehe ich diese Form des figurenzentrierten Schreibens in der Perry Rhodan Serie als wesentlich schwieriger an, da es ja sinnigerweise mit einer Fortentwicklung der jeweiligen Figur verbunden wäre. Dies durch verschiedene Autoren einigermaßen kontinuierlich darzustellen, erscheint mir fast unmöglich.
Das wäre meiner Ansicht nach das zentrale technische Problem dabei.
Möglich wäre es wohl in jedem Fall, allerdings würde ein deutlicher Bruch hinsichtlich der bisherigen Schilderung und Beschreibung der jeweiligen Figur unvermeitlich.
In der Regel habe ich das figurenzentrierte Erzählen meist so wahrgenommen, dass die betreffenden Charaktere Fehler, Brüche und Schwächen in ihren bisher perfekten Persönlichkeitsstrukturen erhielten.
Am ehesten wäre eine solche Neustrukturierung wohl in NEO möglich gewesen...und man hätte sie dort eigentlich auch erwarten müssen...
In der EA würde es - wie gesagt - zu einem Bruch der bisherigen Schilderungen bestimmter Charaktere kommen.
Moralische Konflikte wären hier ebenso denkbar wie folgenschwere Fehlentscheidungen mit erheblichen persönlichen Konsequenzen.
Allerdings wäre all dies in einer wöchentlich erscheinenen Heftserie wohl schwierig umsetzbar...aber in der Vorstellung recht verlockend.
Sicherlich müsste man den Hauptcharakteren aber eben ihren Nimbus der Unfehlbarkeit nehmen und dies dürfte nicht jedem gefallen.
Wer Perry Rhodan in der Nähe Old Shatterhands sieht, dürfte von dieser Idee eher nicht begeistert sein...
Es müsste ja auch nicht unbedingt alle Figuren gleichzeitig treffen - das wäre ohnehin wenig überzeugend.
Dennoch eignet sich ein fehlbarer Perry Rhodan natürlich wesentlich besser als Indentifikationsfigur, als ein perfekter, fehlerloser Übermensch ohne wirkliche menschliche Wesenszüge.
Reizvoll würde ich es finden, die technische Machbarkeit hingegen erscheint mir fraglich.
Den Mut zu einer solchen Neuausrichtung der Serie, hat in der Redaktion z.Z. sicherlich niemand...
