Migration in Deutschland

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Nicoletta
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Nicoletta »

Gucky_Fan hat geschrieben: 08.06.2025, 09:28 Rebecca das hatte ich fest. Ich finde aber man sollte öffentlichkeitswirlsam dagegen vorgehen um dieaufgekochte Stimmung zu beruhigen.Einfach nichts zu tun aus Befindlichkeit finde ich das Fatale. Da du aus einer ähnlichen Branche kommst, hoffe ich doch auf etwas Verständnis. Und ich finde schon, dass gerade im Bereich Migration im Bereich Eingliederung in die Gesellschaft und Arbeit aber auch im Bereich Schwarze Schafe und Strafe einiges im Argen liegt.
Cum-Ex und Cum-Cum kosten dem Staat jährlich immer noch Millarden, Verzicht auf erhebungen von Schenkungs und Erbschaftssteuern der Rechen wird verzichtet wenn der Finanzbehörde erklärt wird das die Zahlung einer Steuer nicht zumutbar sei. Wohlgemerkt es handelt sich dabei um reiche Leute. Das Finanzamt prüft das nicht mal und erlässt per Bescheid die Steuer in Millionenhöhe. Selbsständige, KMUs sind in der Exiastenz bedroht wenn sie nicht mal die Steuerlast stunden dürfen.

Was interessieren da einen schwarze Schafe, mini kleine Grüppchen die nicht mal eine Belastung in der Summe darstellen.
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von brotaufstrich »

Immerhin schreibt der DGB zu Migration und Antirassismus

https://www.dgb.de/politik/bildung-und- ... nspolitik/

Antirassismus

Die Spaltung der Gesellschaft entlang ethnischer Kriterien oder mittels rassistischer Zuschreibungen ist ein zentrales Thema der extremen Rechten. Rassismus und ethnische Diskriminierung geht jedoch auch von Menschen aus, die nicht den rechten Ideologien anhängen.


Wer noch mehr lesen will und sehen will, wohin Gesellschaften sich entwickeln können, empfehle ich

https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... t-102.html

Wir gehen schnell auf die "geistigen" Barrikaden, wenn Gerichtsurteile anderswo ignoriert werden. Dabei muss gar nicht so weit - über den Atlantik - gegangen werden! Haben wir inzwischen selber - in Deutschland
Reinhard
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Reinhard »

Auch wenn es nicht direkt was mit Migration zu tun hat. Ich will das aufgrund des Zitats nicht selbst wo anders hin verschieben.
Nicoletta hat geschrieben: 07.06.2025, 19:16 Übrigens zahlen menschen mit Transferleistung die meisten Verbrauchssteuern. Sie geben hnahezu zu 100% ihre Leistung innerhalb eines Monats aus. Schneller kann Geld nicht in die Wirtschaft gelangen als durch kleine Einkommen und Leistungsbezug. Wer gut verdient konsomiert nicht unbedigt im gleichen Maße mehr, sondern sprt und entzieht damit Geld dem Geldkreislauf.
Das ist jetzt auch wieder so eine Formulierung aus der linken Mottenkiste, die ich nicht unwidersprochen stehen lassen will.

Was richtig ist. Transferleistungsempfänger genau wie alle Menschen die eher wenig Geld einnehmen, haben eine niedrige Sparquote, bis runter zu 0%, manche verschulden sich sogar progessiv. Die bringen also ihr Geld ziemlich schnell wieder in den Kreislauf.

Aber, und das ist ein praktisch kontinuierliches Spektrum, wer mehr Geld hat, gibt absolut betrachtet mehr davon aus und zahlt damit mehr Verbrauchssteuern. Ich will jetzt nicht mit Finanzstatistiken langweilen, aber wer 5x soviel Geld wie ein Transferleistungsempfänger bekommt hat üblicherweise keine Sparquote von 80%. Selbst das oberste 1% der Einkommensbezieher hat im Durchschnitt "nur" eine Sparquote von 35% https://www.boeckler.de/de/boeckler-imp ... n-9353.htm. Die Ultra-Reichen, die kein klassischen Einkommen haben sind in der Form nicht wirklich erfassbar. Die haben je nach Börsenschwankungen auch gerne mal ein negatives "Einkommen" bzw. sind z.B. bei anderen Gesellschaftsformen ihres Unternehmsensbesitzes gar nicht so einfach zu erfassen.

Und nicht zu vergessen Menschen die tatsächlich über mehr als ein Jahrzehnt eine Sparquote von 30% überschreiten hauen das dann ganz gerne in Form von Betongold raus. 100.000 € Mehrwertsteuer stecken ganz schnell in einem kleinen Häuschen, das privat so gebaut wird. Sparen ist ja für die meisten Menschen kein Selbstzweck. Die wollen sich davon irgendwann mal was leisten können.

Genau diese Propaganda Formulierungen, ganz knapp an der Tatsachenverdrehung lassen mich immer zurückschrecken wenn ich beginne Sympathien für etwas weiter links stehende Parteien oder Menschen zu empfinden.

Was wäre denn die Lösung?
Auch Menschen mit gutem Einkommen geben alles was sie haben sofort aus. Sparquote Null für alle. Denke nicht, dass die Mehrheit das toll findet.
Transferleistungsempfänger bekommen genug Geld, dass sie 20% zur Seite legen können. Die Frage, nach wer das gut findet erspare ich mir mal. Grad wenn das auch für migrantische Leistungsempänger gelten sollte hat die AfD bei der nächsten Wahl problemlos die absolute Mehrheit.
Wir machen die Steuertarife so steil, dass auch Menschen mit hohem Einkommen kaum was zum Sparen übrig haben. Wieder der Satz mit der Mehrheit.
Alle bekommen annähernd das gleiche EInkommen, egal, was oder wieviel sie arbeiten. Ach ja Mehrheit etc.

Damit komme ich zur Binsenweisheit die eigentlich hinter dem Satz steht.

Je mehr Einkommen um so größer die Konsumausgaben und Verbrauchsteuern aber auch die Sparquote.
oder fürs linke Spektrum
Weniger Einkommen zwingt die Menschen gleichzeitig zu weniger Konsum und geringer Sparquote und damit den höchsten prozentualen Verbrauchssteuern.

Hört sich nicht mehr ganz so wahlkampftauglich an ist aber ehrlicher.
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Gucky_Fan »

Wenn wie im Focus beschrieben, die 25 Afghanen auf Einreise klagen, frage ich mich, was passiert, wenn sie recht bekommen. Die Stimmung kippt doch sowieso gerade und die Frage muss gestellt werden dürfen, ob man Gesetze nicht verschärfen darf, wenn die Mehrheit und die neue Regierung es will. Juristisch Frage ich mich ja, warum nicht in Deutschland lebende Ausländer vor einem deutschen Gericht klagen dürfen.
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Reinhard »

Gucky_Fan hat geschrieben: 20.06.2025, 09:32 Wenn wie im Focus beschrieben, die 25 Afghanen auf Einreise klagen, frage ich mich, was passiert, wenn sie recht bekommen. Die Stimmung kippt doch sowieso gerade und die Frage muss gestellt werden dürfen, ob man Gesetze nicht verschärfen darf, wenn die Mehrheit und die neue Regierung es will. Juristisch Frage ich mich ja, warum nicht in Deutschland lebende Ausländer vor einem deutschen Gericht klagen dürfen.
Ich bin ja auch kein Freund davon, jeden der will einfach so nach Deutschland zu lassen. Auch die aktuelle Ausgestaltung des Rechtswegs und die "Flüchtlings-Unterstützer-Industrie" (Kabul Luftbrücke und ähnliche) sehe ich durchaus kritisch. Auch der einen oder andern Gesetzesänderung, bzw. schärferer Umsetzung bestehender Gesetze stehe ich positiv gegenüber.

Aber wenn Deutschland denen die Aufnahme versprochen hat, dann sollten wir unser Versprechen schon halten. Und dafür muss der Rechtsweg da sein. Warum, wie und von wem die Versprechen gegeben wurden ist unser Problem und nicht das Problem der betroffenen Afghanen.
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von ganerc »

Gucky_Fan hat geschrieben: 20.06.2025, 09:32 .........Juristisch Frage ich mich ja, warum nicht in Deutschland lebende Ausländer vor einem deutschen Gericht klagen dürfen.
Weil halt deutsche Gerichte für deutsches Recht zuständig sind. Wie wollen die Ausländer deutsches Recht im Ausland einklagen? Da sagt jedes Gericht: das sind nicht unsere Gesetze, da können wir nicht verurteilen.
Das geht dann allenfalls vor dem internationalen Gerichtshof oder dem EU-Gericht. Dazu muss aber zuerst in D selbst geurteilt worden sein wenn es um deutsches Recht geht. Und genau da sind jetzt die Kläger.
Übrigens ist es in der Gelehrtenrepublik wie in anderen Republiken: man liebt einen schlichten Mann, der still vor sich hin geht und nicht klüger sein will als die anderen. Schopenhauer
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von brotaufstrich »

Gucky_Fan hat geschrieben: 20.06.2025, 09:32 Juristisch Frage ich mich ja, warum nicht in Deutschland lebende Ausländer vor einem deutschen Gericht klagen dürfen.
Der Goldstandard der Asylpolitik - sozusagen. Wir gewähren Asyl - ihr dürft aber nicht klagen.
Oder Asylpolitik 2025.
Im Netz der ARD gibt es eine Analyse, die besagt, dass Dobrindt aktuelles Recht und Gerichtsurteile bricht. Wir brauchen also nicht auf Amerika mit dem Finger zeigen. Haben wir alles selber.
Wie eine Monstranz - Verehrung der konsekrierten Hostie = Überforderung - wird die Überforderung der Öffentlichkeit durch die Öffentlichkeit getragen, was aktuell so nicht zutreffend ist. Aber das ist gegenwärtig nicht Mainstream.

Aktuell werden die Risiken einer atomaren Verseuchung in Nahost diskutiert.
Sollte in dieser Richtung sich etwas tun, dann flammt die Migrationsdebatte wieder voll auf. Schon jetzt suchen viele Iraner einen Weg in die Türkei, um sich aus dem Kriegsgebiet Iran fernzuhalten.
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Rebecca
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Rebecca »

Gucky_Fan hat geschrieben: 20.06.2025, 09:32 Juristisch Frage ich mich ja, warum nicht in Deutschland lebende Ausländer vor einem deutschen Gericht klagen dürfen.
Die Frage des Gerichtsstandes ist nicht unbedingt abhängig vom Aufenthalt oder der Nationalität der Kläger*innen (so ganz generell - gilt nicht nur für Fragen des Asylrechts).

Es gibt die Fälle der gewillkürten Gerichtsbarkeit (häufig im Zivil-, und Handelsrechts. Da findet man in den Verträgen, welche Gerichte zuständig sein sollen, wenn es Streit über den Vertrag gibt - ist eingeschränkt bei Verbrauchern in Europa aufgrund der europäischen Gesetze zum Verbraucherschutz, die dort strenger sind als z.B. die in den USA).
Aber z.B. können auch Deutsche in den USA gegebenenfalls Firmen vor US-Gerichten verklagen (und dann wird dort auch nach US-Recht entschieden - aber eben auch die ganze Prozessbarkeit läuft danach).
Es ist z.B. geregelt, dass zur Durchsetzung der Rechte der europäischen Bürger*innen, diese in den USA klagen, können, wenn sie ihre Rechte z.B. durch die US-Regierung verletzt sehen. Das ist extra geschaffen worden durch völkerrechtlichen Vertrag, damit die EU die Datenübertragung in die USa wieder als DSGVO-konform (unter den Bedingungen des neuen Privacy-Abkommens) werten kann (bis das EuGH auch dort feststellen wird, dass das genauso wenig funktioniert, wie die vorigen Abmachungen).

Dazu hier auch vertiefend einige Ausführungen: https://de.wikipedia.org/wiki/Internati ... utschland)

Wenn nun unsere Regierung verpflichtet ist, sich an Verträge zu halten, die sie selbst geschlossen hat (und dazu zählen auch Verträge der Vorgängerregierung) und sie tut daas nicht, dann kann sie natürlich im Inland verklagt werden. Wie immer wenn sich unsere Regierung nicht an Recht und Gesetz hält (die Exekutive (Regierung) und auch die Legislative (Parlament, Gesetzgeber) steht nicht über der Judikative (Gerichte) - deren Gewalten sind mehr oder weniger gut gegeneinander austrahiert, je nachdem welches Land man sich anschaut (das grundsätzlich die Gewaltenteilung hat...).

Aber in kurz:

1. Legislative (Parlament - bei uns Bundestag/Bundesrat - auf Bundesebene) macht die Gesetze - aber muss sich dabei eben auch an die Verfassung und anderen Gesetze halten, die schon vorher gemacht wurden (so diese nicht aufgehoben werden, was aber z.B. bei Verfassungsrecht 2/3 Mehrheit erfordert und bei Grundrechten sogar quasi gar nicht geht (Ewigkeitsgarantie unserer Verfassung, damit nicht nur weil ein Populist die Mehrheit des Volkes hinter sich bekommt die Grundrechte einfach formal abschaffen kann (Lehren aus der Weimarer Republik/3ten Reich, wo das passiert ist).

2. Exekutive führt die Gesetze aus - auch die Exekutive ist wieder an Recht, Gesetz, Verfassung gebunden bei der Ausführung. D.h. die Exekutive (Verwaltung, Ämter etc.) dürfen Gesetze nicht ignorieren, d.h. sie müssen sogar, wenn der Gesetzgeber Sachen übersehen hat (was gar nicht selten vorkommt) in anderen Gesetzen weiter berücksichtigen und die Gesetze dabei so anwenden/auslegen, dass sie insgesamt möglichst stimmig bleiben. Oftmals kann z.B. eine verfassungskonforme oder europakonforme Auslegung eines einfachen deutschen Gesetzes notwendig sein (weil diese höherrangig sind). Dadurch kann z.B. ein Gesetz in der effektiven Anwendung so reduziert sein, dass eben statt einen Ermessensspielraum zu gewähren , immer nur eine Entscheidung möglich ist - das mag dann der Gesetzgeber sich noch anders gedacht haben, aber der darf eben auch nicht Gesetze ignorieren.

Das gilt übrigens nicht nur für das oft (zu Unrecht) geschasste EU-Recht, sondern durchaus ein Problem was häufig im Konflikt zwischen Bund und Ländern auftaucht. Denn es gibt viele Bereiche, wo die Bundesländer unmittelbar in der Gesetzgebung sind (wir haben ja auch Landesverfassung z.B.) aber in vielen Bereichen ist konkurrierende Gesetzgebung, wo die Länder nur soweit Gesetze erlassen/ausführen dürfen, solange sie dabei Bundesrecht nicht brechen (so ist das Sozialgesetzbuch z.B. Bundesrecht und Bayern oder Schleswig-Holstein können nicht einfach ein Landesgesetz machen, was die Regelung dort ignoriert oder abwandelt...). Auch hier ist die (Landes)Exekutive gefragt, bei der Umsetzung der (Landes)gesetze die Bundesgesetze zu berücksichtigen, soweit sie vorrangig sind, auch wenn damit Gesetzesideen des Landesgesetzgebers ins Leere laufen oder nicht funktionieren.

Die Exekutive wird aber stark dominiert von der Legislative (Regierung = Exekutive und stellt in unserer Demokratie auch immer die aktuelle gesetzgebende Mehrheit), weswegen letztlich die Gesetze oftmals sehr im Sinne der Legislative ausgelegt werden ... da ist unsere Gewaltenteilung immer ein bissel schwach... ABER...

3. dann kommt die Judikative, die aufgrund einer stärkeren Unabhängigkeit von der aktuellen Regierung/Parlament, auch unabhängiger die Gesetze prüfen und auslegen kann und dann die Exekutive eben anweisen kann, Gesetze auf bestimmte Art und Weise auszulegen.
Der Punkt (im allgemeinen auch "Rechtsstaatsprinzip" ) genannt, ist quasi der Anker der in den westlichen Demokratien die Gewaltenteilung rettet, solange eben auch die Exekutive denn die Judikative respektiert ( ein Rechtsstaat bricht sehr schnell zusammen, wenn die Exekutive, die die faktische tägliche Macht hat (Polizei, Ordnungskräfte, Armee usw.) die anderen Mächte einfach ignoriert... (das geht auch in Richtung Parlament, wie man durchaus in anderen Ländern immer wieder mal sehen kann...).

Die Judikative ist da auch häufig wichtig, um die Landesgesetzgeber zu stoppen, die vorpreschen und ihre Ideen durchsetzen wollen, die aber Bundesrecht widersprechen bzw. wo die Landesgesetzgeber gar nicht die notwendige Gesetzgebungskompetenz haben (das gibt es im Verhältnis Land zu Bund // aber eben auch Bund zu EU).

--------------------------- Ausführungen zu unserer Verfassung und der Gewaltenteilung ---------------------------

Die Konstruktion unserer Verfassung und Gewaltenteilung, geht war davon aus, dass das Volk der Soverän ist, aber eben kein willkürlicher Soverän, der wenn ihm gerade danach ist (Mehrheit), einfach von heute auf morgen alles anders entscheiden kann und dabei immer noch nach den Regeln unseres Staates handelt (bewaffnete Revolutionen bewegen sich außerhalb der verfassungsgemäßen Ordnung).
Sinn ist eben, dass nur weil aktuell eine Stimmung da ist, nicht Grundrechte außer Kraft gesetzt können werden sollen, unmittelbar. Es soll eben nicht so sein, dass wenn jemand gerade sagt, "wäre aber besser wenn die Frauen nur noch arbeiten dürfen, wenn es der Ehemann oder der älteste männliche Verwandte auch gut findet und schriftlich erlaubt", dass eben nicht so ohne weiteres wieder eingeführt werden kann, nur weil plötzlich 2/3 der Wahlberechtigten dafür sind.
Wir können unsere eigenen Grundrechte nicht einfach abwählen. Wir können sie ausgestalten, wir können Verfahren regeln, da wo es die Verfassung erlaubt, können wir sie auch einschränken (insbesondere wenn Grundrechte gegeneinander abgewogen werden sogenannte Schrankenschranken der Grundrechte), aber es kann eben nicht einfach so beschlossen werden, weil gerade eine Mehrheit da ist, die Parlament (und damit automatisch bei uns auch Regierung) bestimmend stellt - sondern wir haben eben noch die Judikative (wo übrigens die höchsten Richter auch von der Legislative bestätigt sind - aber die haben eben anders als Regierung und Parlament nicht immer den gleichen Wahlzyklus, damit unsere Demokratie nicht zu einer Diktatur der Mehrheit wird.
Demokratie (nach westlichem Verständnis) ist nämlich mehr als dass der Souverän (das Volk) in seiner aktuellen Mehrheit alles diktieren kann, und dabei die Rechte der Minderheiten (die einen gerade nerven, unbequem sind, nicht so wichtig genommen werden), ignoriert. Die Minderheit diktiert natürlich auch nicht der Mehrheit. Aber die Rechte der Minderheiten, schränken den (unmittelbaren) Gestaltungsspielraum der aktuellen Mehrheit ein.

An der Stelle sei erinnert, dass aufgrund der Erfahrungen im Dritten Reich wir beschlossen haben, dass das Asylrecht ein Grundrecht ist. Die Ausgestaltung des Asylrechts kann man rechtlich verändern, aber das Asylrecht abschaffen wohl nicht. Und ab wann eine Veränderung eine effektive Abschaffung ist, die dann verfassungswidrig und damit nichtig wäre, darüber entscheidet dann eben auch die Judikative (und ja wenn alle drei Gewalten unsere Verfassung gemeinsam brechen... dann hilft auch nichts mehr... aber wir teilen die Macht des Souveräns (des Volkes) ja schon extra auf in die drei geteilten Säulen, damit gemeinsamer Bruch nicht so einfach ist... und auch nicht der Tagespolitik unterliegt.
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Rebecca »

Ein Beispiel, wie notwendig die Gewaltenteilung ist:

Legislative sagt: Asylrecht ist zu gewähren, wenn die Personen, die Asyl suchen Schutz suchen und in ihrer Heimat ihre Grundrechte bedroht oder sogar direkt verletzt werden (Grundrechte nach deutschem Verständnis) und sie deswegen dort in Gefahr sind.

Exekutive (Regierung) sagt: Also in Afghanistan ist ja kein Krieg mehr... also kann man nicht vor dem Krieg flüchten. Man braucht nun schon individuelle Fluchtgründe, dass einem da wirklich durch die Herrschenden vor Ort was geschehen kann und die Grundrechte und Leib und Leben gefährdet sind --> BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) achte gefälligst darauf bei den Asylanträgen.

Sachbearbeiter (männlich im BAMF) guckt die junge Frau aus Afghanistan an: "Also ... warum sind sie jetzt hier? Ich verstehe nicht, dass sie verfolgt werden. Sie sind doch keine Minderheit, es gibt so viele Frauen in Afghanistan, da können sie ja keine Minderheit sein. Sie sind auch nicht lesbisch... bzw. wenn sie das nun behaupten, müssenj wir erstmal prüfen und sie müssen mal Belege zeigen, dass das nicht nur vorgetäuscht ist. Haben sie Fotos oder Zeugen, die das belegen können? Nein.. ach sie sind gar nicht lesbisch. Sie sind heterosexuell. also... warum brauchen sie Schutz???? Sie können doch gut in Afghanistan leben!!! - Ne sehe keinen Asylgrund."

Judikative (wo die Exekutive bis in die höchste Instanz (Bundesverwaltungsgericht in dem Fall klagt): Ähm... Frauen werden in ihren elementarsten Menschenrechten in Afghansitan beschnitten, müssen dort Angst um Leib und Leben haben, elementare Gesundheitsversorgung ist nicht gegeben etc. etc. ... ja d.h. jede afghanische Frau, die es bis zu uns schafft, hat AUTOMATISCH derzeit einen Asylgrund, weil sie FRAU ist.
Dass es unser Bundesverwaltungsgericht braucht diese Offensichtlichkeit festzustellen... und die Exekutive (Regierung/Behörden) da nicht schon bei den Vorinstanzen nachgegeben haben, fand ich sehr traurig.

Ich habe durchaus manchmal (nicht immer!) den Eindruck, dass in manchen Fällen ganz bewusst die Fälle vor Gericht gebracht werden, wo dann die Gerichte entscheiden, dass das so nicht geht, damit die Regierenden dann sagen können "Wir hätten ja... aber die Gerichte!!!!" --> und das primär, weil sie wussten, dass das wovon sie tönen verfassungswidrig ist... aber für die Wähler sieht es ja besser aus, wenn die Gerichte dann "schuld" sind - besser für die eigene Wiederwahl.
Leider sehr schlecht für unsere Gewaltenteilung und Demokratie, weil durch diese Angriffe auf eine der drei Gewalten, diese natürlich ausgehöhlt wird.
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Rebecca »

Und hier noch ein Interview mit HIntergründen zum Fall der 24 Afghanen:

https://www.n-tv.de/politik/Hier-soll-e ... 48901.html

Bei denen geht es nicht um "normales" Asyl, denn dazu müssten sie ja bis an unsere Grenze kommen.
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Gucky_Fan »

Sehr erhellend von Rebecca, allerdings wirft das bei mir die Frage auf, warum konnten diese Afghanen nicht von Behörden überprüft werden, dass nicht so viele Berichte kursieren. Wr haben tausende Beamte in Behörden, die man doch mal ins Bamf stecken könnte.
Die Frage, die ich aber gerne aufwerfe ist, ist das Jetzige Asylrecht noch zeitgerecht oder soll/muss es reformiert werden und brauchen wir in Einwanderungsgesetz?
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Rebecca »

Gucky_Fan hat geschrieben: 21.06.2025, 11:09 Sehr erhellend von Rebecca, allerdings wirft das bei mir die Frage auf, warum konnten diese Afghanen nicht von Behörden überprüft werden, dass nicht so viele Berichte kursieren. Wr haben tausende Beamte in Behörden, die man doch mal ins Bamf stecken könnte.
Die Frage, die ich aber gerne aufwerfe ist, ist das Jetzige Asylrecht noch zeitgerecht oder soll/muss es reformiert werden und brauchen wir in Einwanderungsgesetz?
Auch dazu ein wenig zu hoffentlich mehr Erhellung und Hintergrund.

1. Wir haben ein Einwanderungsgesetz in Deutschland (es heißt bei uns Zuwanderungsgesetz) das hat aber nichts mit dem Asylrecht zu tun (Asyl ist ein Grundrecht und eben Schutz/Flucht etc. als Grundlage - bei der Zuwanderung geht es mehr um qualifiziertes Personal zu uns zu bekommen:
Hier ein paar Äußerungen des BAMF dazu anlässlich 20 Jahre Zuwanderungsgesetz: https://www.bamf.de/SharedDocs/Intervie ... ?nn=282600

2. Nicht zu verwechseln mit unserem Aufenthaltsgesetz oder dem Asylverfahrensgesetz (Verfahren, weil das Asylrecht selbst ein Grundrecht ist und in der Verfassung geregelt ist ... nur die Umsetzung (Verfahren) ist dann in der weiteren Gesetzgebung geregelt.

3. In der Flüchtlingskrise sind hunderte von Angestellten der Bundesagentur für Arbeit temporär zum BAMF gewechselt, um dort auszuhelfen. Das BAMF hat übrigens von Hause aus 8400 Mitarbeitende (da ist aber alles drin - auch die Leute, die in der IT, in der Personalabteilung usw. dort arbeiten - nicht nur die operativ arbeitendende Mitarbeitenden (Sachbearbeiter*innen).
https://www.bamf.de/DE/Karriere/Arbeitg ... -node.html

4. Ob man das Asylverfahrensgesetz überarbeiten müsste etc. sind durchaus gute Fragen. Aber man darf nie vergessen. Es wird (wie die meisten Gesetze bei uns) regelmäßig überarbeitet angepasst etc. durch das Gesetz mit dem das Zuwanderungsgesetz eingeführt wurde, wurden z.B. auch Änderungen am Aufenthaltsgesetz und am Asylverfahrensgesetz durchgeführt.
Aber da das nicht im Fokus stand, wird das auch nicht berichtet.
Wenn der Bundestag aber ein neues "Gesetz" beschließt, ist es oft nicht die Einführung eines komplett neuen Regelungswerks sondern eine lange Liste von Veränderungen/Anpassungen in existierenden Gesetzeswerke, um eben das Ziel des neuen "Gesetzes" umzusetzen. Die meisten beschlossene "Gesetze" sind quasi nur Änderungsregelungen für existierende Gesetze und nicht "Neueinführung" eines komplett neuen Regelwerks (das gibt es aber auch).
Das Gesetz zum Bürgergeld besteht nur aus Änderungen im bereits existierenden Gesetz "Sozialgesetzbuch II - Zweites Buch Sozialgesetzbuch". Weswegen da sich auch gar nicht soooviel geändert hat, außer die Wahrnehmung...

__________________________________________ Beamte _____________________________________________

5. Ich zuck immer ein wenig, wenn ich von "Beamten" lese. In den Bundesbehörden (Agentur für Arbeit, Bundesanstalt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) usw. gibt es eher wenige bis keine Beamten mehr. Beamtentum wird gerade auf Bundesebene (außerhalb der Ministerien) und auf Landesebene (außerhalb der Ministerien) stark zurückgefahren. Das meiste dort sind auch Angestellte (die dann auch streiken dürfen, weil sie nicht beamtet sind - dafür aber auch weniger bekommen, weniger Sicherheiten haben und dann auch noch den Ärger aushalten müssen, wenn sie für bessere Bedingungen streiken, weil sie doch Grundversorgung sind!!! - Wären sie das sollte man sie vielleicht besser (oder zumindest eine Kerngruppe) verbeamten... das tut man aber nicht.
In den Jobcentern ist der Beamtenanteil oftmals höher als in den Bundesbehörden. Das liegt daran, dass die Jobcenter entweder gemeinsame Einrichtungen sind, oder in den Optionskommunen von den Kommunen alleine geführt werden.

Das Personal wird also entweder anteilig von der Bundesagentur für Arbeit und der Kommune dem Jobcenter zur Verfügung gestellt (via Zuweisung - so etwas wie öffentlich-rechtliche Leiharbeit unter Behörden - so würde ich es für Laien ausdrücken ;)) - Jobcenter selbst stellen nicht ein. Wenn sie ausschreiben, dann für ihre Anstellungsträger (eben Kommune und Bundesagentur) um Stellen dort zu besetzen. Das führt übrigens dazu, dass beide Anstellungsträger (wir müssen Personal dahin geben, haben aber weniger Einfluss und Kontrolle dort) die Jobcenter (die eigenständige kleine Bundesbehörden jeweils sind) stiefmütterlich behandeln...

Die Kommunen haben einen erheblich höheren Anteil von Beamten in ihren Reihen (weil die Kommunen noch am ehesten erkennen, dass eben viele Aufgaben Grundseinfürsorge und Staatsaufgaben sind - und auch weil wenn kommunale Strukturen zusammenbrechen die Bürger*innen das unmittelbar bemerken und das Gemeinwesen schneller gefährdet ist). Und auch in den Kommunen ist über die Hälfte der Mitarbeitenden nicht verbeamtet...

Kurzum: Die meisten Mitarbeitenden in BAMF, Bundesagentur für Arbeit und Jobcenter sind Angestellte (von den Sachbearbeitenden, über die Führungskräfte bin hin zu den Bereichsleitungen und auch Geschäftsführungen dort (wir haben keinen Amtsleiter im rechtlichen Sinne - es ist nach dem Gesetz ein Geschäftsführer - der durch die Trägerversammelung (sowas wie der Aufsichtsrat in AGs gewählt/bestimmt wird - immer nur auf Zeit und die Erreichung von Ziele werden überprüft etc. In der Trägerversammlung sitzen Vertreter die von den Anstellungsträger bestimmt werden und eben über die Organisation und ihren Aufbau wachen (ähnlich wie halt in einem Aufsichtsrat bei AGs).

Und ja Beamte kann ich leichter zu anderen Behörden schicken, um auszuhelfen (solange die Beamten auf der gleichen Ebene sind: Kommunale Beamte, Landesbeamte, Bundesbeamte - Förderalismus! Ich kann nicht Kommunalbeamte einfach in Bundesbehörden schicken und umgekehrt. Da sind unterschiedliche Dienstherren - eben wegen Förderalimus).
Angestellte aber eben nicht. Da kann ich nur Anreize schaffen und intern werben (was in der Flüchtlingskrise gemacht wurde - und natürlich direkt zu Personalproblemen in den Jobcentern führte... denn dort will eh kaum jemand arbeiten).

6. In dem Zusammenhang sei themenfremd darauf hingewiesen, dass gerade unsere aktivistische Presse (Springerverlag - insbesondere Bild) sich nicht um korrekte Begriffe bemüht, sondern um Begriffe, die den Effekt haben, den sie beim Leser ausüben wollen.
Sie reden von "Amtsleiter" - statt Geschäftsführer eines Jobcenters (Amtsleiter klingt ja auch kleiner und mehr nach Amtsschimmel).
Sie reden von "Stütze" wobei ich den Begriff weder unter Bürger*innen vernommen habe noch er irgendwo im Gesetz steht. Viele verbinden das mit der alten "Sozialhilfe" die auch nicht mehr existiert. Es gibt heute nur Grundsicherung: Grundsicherung für Erwerbsfähige (SGB II), Grundsicherung für Nichterwerbsfähige (SGB XII), Grundsicherung im Alter (SGB XII), Grundsicherung in außergewöhnlichen Notlagen (SGB XII), Jugendhilfe (so eine Art Grundsicherung für Jugendliche, die von ihren Eltern getrennt leben - SGB VIII) --> letztere im Jugendamt, die XII-er Sachen beim Sozialamt.
Die aufstockende Rente und auch die Grundrente, die mindestens 100 Euro höher ist als reine Grundsicherungsleistungen ist aber auch eben als Sonderregelung in der Grundsicherung geregelt.

Kurzum: da wird in der Zeitungspresse viel Politik gemacht mit Framing - aber ehrlicherweise das tut unsere Regierung auch. Ist aber nach meiner Wahrnehmung auf beiden Seiten in den letzten 20 Jahren deutlich schlimmer geworden als davor (oder ich habe es da noch nicht so wahrgenommen).
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Gucky_Fan »

Tatsächlich was gelernt wie immer bei Rebecca. Das mit den Beamten beim Bamf wusste ich tatsächlich nicht. Ich finde aber wirklich, dass auch besser kommuniziert werden muss von der Regierung, den Ämtern. Natürlich fübertreibt die Bildzeitung, allerdings berichten Focus und Welt auch, teilweise übertrieben, von Misständen, die die linkeren Zeitungen gerne vernachlässigen.
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Rebecca »

Gucky_Fan hat geschrieben: 21.06.2025, 13:54 allerdings berichten Focus und Welt auch, teilweise übertrieben, von Misständen, die die linkeren Zeitungen gerne vernachlässigen.
Welt bringt häufig die "intellektuellere Variante" der Bildartikel... da wäre ich auch vorsichtig. Da ist man vorsichtiger mit tendenziösen Begriffen, weil es da mehr auffällt. Es ist aber immer noch da.
Aber ja, Welt, Bild, Zeit, Faz, Ntv, Spiegel, Cnn, Guardian, Foxnews und Msnbc lese ich alle täglich um zumindest ansatzweise ein objektiveres Bild der Wirklichkeit zu bekommen.
Für eine halbwegs neutrale Berichterstattung empfehle ich tatsächlich n-tv (leider auch oft nicht so vertieft). Wenn man Welt liest sollte man immer Spiegel und Zeit gegenlesen, um so ein wenig die Mitte zu finden usw. ;)

Aktuell ist mein Jobcenter groß in der Bildpresse. Ich könnte Romane schreiben, um Dinge zu korrigieren bzw. in den richtigen Kontext zu setzen usw. ... <seufz> ... aber da ist offenkundig einer unserer Mitarbeitenden (gerade Arbeitsvermittler sind häufig Quereinsteiger, die oftmals wenig von den Hintergründen in Verwaltung, Gesetz und Politik verstehen) sehr verärgert und Dokumente der Bild geschickt um Aufreger zu schaffen...
Aber das gehört nicht in diesen Thread ;).

Nur die Warnung: Missstand ist nicht immer ein Missstand... erst hat die Bild jahrelang sich beschwert, dass zuviel Geld in die reine Lebenshaltung bei der Grundsicherung fließt und nicht das Steuergeld in Fördermaßnahme die helfen, dass die Leute mehr Arbeit finden gesteckt wird... weil das doch viel sinnvoller wäre dort das Steuergeld einzusetzen.
Und das worüber man sich nun aufregt sind genau die Fördermittel, die in Einzelfällen(!) wenn sie notwendig sind gegeben werden, um Leute in Arbeit zu bringen. Jetzt ist das auch falsch...
Wobei selbst Bild zugegeben musste, dass jemand der arbeitet, egal wie viele Kinder er hat usw. IMMER mehr Geld hat, als jemand der gar nicht arbeitet, solange sich halt jeder auch die Zuschüsse abholt, die auch Menschen, die arbeiten zustehen und man die mit einrechnet.

Ich fasse zusammen: Grundsicherung für Erwerbslose und Fördermittel damit diese in Arbeit kommen ist für die Springerpresse eigentlich IMMER falsch.

P.S.: Aus meiner anekdotischen Erfahrung der Jobcenter in denen ich sowohl in Rechtsstellen, als auch im Leistungsbereich vorher gearbeitet habe. Der höchste Leistungsmissbrauch in Geld und Summen wo Steuergelder versickern ist bei den Arbeitgebern und Firmen, die sich häufig Förderungen abgreifen, die ihnen nicht zustehen und dann sobald sie das Geld haben die Leute wieder auf die Straße setzen.
Die tatsächlichen Leistungsbezieher sind meist arme Schweine... und selbst die wenigen, die dort betrügen... das ist in Summen ein WITZ, verglichen was einzelne Arbeitgeber so abziehen und dann anfangen über die Behörden zu lästern, sobald man sie darauf hinweist... quasi CUM-EX im Kleinen.
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Gucky_Fan »

Ich finde ja auch das ganze System krank, dass die Arbeitgeber die Förderung einstreichen können und dann quasi doch kündigen.ich lese immer Focus, Zeit, Spiegel, Welt und n.tv. Meist ergibt sich dann ein differenzierteres Bild. Bei meinen Aufregerthemen der Woche findet sich überraschenderweise dann wenig.
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