USA unter Trump - Angriff auf die Demokratie

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giffi marauder
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Re: USA unter Trump - Angriff auf die Demokratie

Beitrag von giffi marauder »

brotaufstrich hat geschrieben: 11.06.2025, 11:06 Und - der Bürger lehnt sich jetzt also entspannt zurück? Gewollt wie gewählt? Really?
Du unterschätzt die Macht der Angst.
Große Teile der US-Bevölkerung befinden sich in Schockstarre.
https://www.dwds.de/wb/Schockstarre
Zustand nach einem einschneidenden Ereignis oder einer die Routine störenden dramatischen Situation, in dem man nicht bereit oder fähig ist, die Lage realistisch zur Kenntnis zu nehmen und angemessen zu reagieren.
Physik ist keine grüne Ideologie.
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Eisrose
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Re: USA unter Trump - Angriff auf die Demokratie

Beitrag von Eisrose »

Als ich das geschrieben habe, hatte ich das irgendwo im amerikanischen Fernsehen gesehen:
Eisrose hat geschrieben: 10.06.2025, 18:28 Da fahren nicht gekennzeichnete Autos vor, aus denen schwerbewaffnete, maskierte Personen springen, die ohne sich irgendwie auszuweisen, Leute von der Strasse oder vom Arbeitsplatz wegfangen, die dann ohne jeden Anwalt, geschweige denn eines Gerichtsverfahrens, an unbekannten Orten in Abschiebehaft genommen und abgeschoben werden. Du willst doch nicht behaupten, dass die amerikanische Verfassung dem Präsidenten solche Rechte verleiht?
Jetzt gibt es eine zeigbare Quelle: Lanz vom 10.6. beschreibt es exakt genauso. Sehr sehenswert, wer wissen will, was da los ist...

P.S. Derweil sind die Panzer für Trumps Militärparade am Samstag in Washington eingetroffen.
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brotaufstrich
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Re: USA unter Trump - Angriff auf die Demokratie

Beitrag von brotaufstrich »

Ehrlich gesagt, atemberaubend - der ZDF-Spagat.

Was Trump macht, ist eine übliche Berichtserstattung, wie sie auch hierzulande bekannt ist und genauso praktiziert wird. Jetzt hat diese Technik einen Namen - Verdichtung. (Ob das eine Ableitung von Dichtung/Literatur ist??). Dass also das ZDF haargenau brennende Autos herunterspielt, zum Nonevent macht, ist schon erstaunlich.

Die Macht der Bilder gegen die (Ohn)Macht der Worte.

Unklar, ob da Politprofis oder Provokateure unterwegs waren.

Dass nun obendrein ganz offiziell Ausgangssperren verordnet wurden, erleichtert überhaupt nicht die Auseinandersetzung mit Trump.

PS: "Bürger" - gemeint war der heimländische schreibende Bürger.
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Eisrose
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Re: USA unter Trump - Angriff auf die Demokratie

Beitrag von Eisrose »

brotaufstrich hat geschrieben: 12.06.2025, 12:25 Dass also das ZDF haargenau brennende Autos herunterspielt, zum Nonevent macht, ist schon erstaunlich.
Also ich halte die Berichte, dass es gerade mal zwei Orte gab, wo tatsächlich Autos brannten und die Gewalt eskalierte, für absolut glaubwürdig.

Wenn in Berlin früher am 1. Mai Autos brannten, es zu Strassenschlachten kam und Geschäfte geplündert wurden, war das wahrscheinlich schlimmer als in Los Angeles. Und auch, während sich irgendwo so etwas abspielte, ging es eigentlich in (fast) ganz Berlin völlig normal und friedlich zu. Man konnte normal spazieren gehen, seinen Hobbys nachgehen, kulturelle Veranstaltungen besuchen. Eigentlich bekommt kein Normalberliner irgendetwas von solchen Kravallen mit und sieht das auch nur im Fernsehen. Nicht mal, wenn man ganz konkret nach den Kravallen sucht, sind die einfach zu finden, lach... Das wird in Los Angeles nicht anders sein.
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Re: USA unter Trump - Angriff auf die Demokratie

Beitrag von brotaufstrich »

Hierzulande hatte eine Handvoll pubertierender Jugendlicher in Neukölln im jahresendzeitlichen Rausch der Hormone/Alkohol und legal mit Sprengkörpern ausgerüstet zu tatsächlich allgemeinen und ernsthaft geführten Debatten geführt über Missachtung von Polizei und Rettungskräften.

Zu hoffen, dass das in LA anders laufen wird, diese Hoffnung dürfte gering. Die Macht der Bilder steht eher auf Seiten der Aufhetzer. Und Ausgangssperre befördert das eher noch.

Die Migrantenhatz und die Art und Weise der Umsetzung und Durchführung bleibt und wird fortgesetzt. Die Aufteilung in Migranten und Legale ist überaus giftig.
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Fab
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Re: USA unter Trump - Angriff auf die Demokratie

Beitrag von Fab »

Wer je in Burbank am L. A.-International (LAX) gelandet ist, wird Eisrose zustimmen.
LAX liegt am Pazifik - vor Landung überfliegt man das nicht enden wollende Stadtgebiet.

Berlin dehnt sich ja schon in die Breite. Im Vergleich zu L. A. ist Berlin nur ein Fleck im Grün.

Bei Konfrontationen in 2 Straßen ist schon "punktuell" eine Übertreibung.
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Re: USA unter Trump - Angriff auf die Demokratie

Beitrag von Reinhard »

Fab hat geschrieben: 12.06.2025, 17:34 Wer je in Burbank am L. A.-International (LAX) gelandet ist, wird Eisrose zustimmen.
LAX liegt am Pazifik - vor Landung überfliegt man das nicht enden wollende Stadtgebiet.
Dem möchte ich noch hinzufügen, das Kalifornien eine Einwohnerzahl von fast 40 Millionen Menschen hat. Darum weiter oben meine nur halb ernst gemeinte Bemerkung was denn jetzt die Anhänger des 2. Verfassungszusatzes eigenlich machen und warum die jetzt nicht die paar Tausend Soldaten aus ihrem Staat hinaus komplimentieren. Allerdings frage ich mich schon, warum fast 40 Millionen Menschen es nicht schaffen so zu protestieren, dass die 4.700 Soldaten eine irrelevante Größe sind. Oder ganz einfach, warum soll ein Soldat angeblich 8383 Menschen in Schach halten können. So eine richtige Massenbewegung sind die Proteste leider noch nicht. Wenn noch nicht mal in Kalifornien jetzt mal endlich genug Menschen aufstehen um ihre Meinung kund zu tun sehe ich echt schwarz für die Demokratie in den USA. Die paar Deppen, die dann Autos anzünden oder Geschäfte plündern machen es Medial natürlich dann auch nicht besser.
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Re: USA unter Trump - Angriff auf die Demokratie

Beitrag von Gucky_Fan »

Laut N.tv und Focus hat die Heimatschutzministerin einen demokratischen Senator aus der Pressekonferenzwerfen lassen.. Vielleicht ist das der Vorfall, dass die Demokraten sich wehren.
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Eisrose
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Re: USA unter Trump - Angriff auf die Demokratie

Beitrag von Eisrose »

Reinhard hat geschrieben: 12.06.2025, 22:21 Dem möchte ich noch hinzufügen, das Kalifornien eine Einwohnerzahl von fast 40 Millionen Menschen hat. Darum weiter oben meine nur halb ernst gemeinte Bemerkung was denn jetzt die Anhänger des 2. Verfassungszusatzes eigenlich machen und warum die jetzt nicht die paar Tausend Soldaten aus ihrem Staat hinaus komplimentieren. Allerdings frage ich mich schon, warum fast 40 Millionen Menschen es nicht schaffen so zu protestieren, dass die 4.700 Soldaten eine irrelevante Größe sind. Oder ganz einfach, warum soll ein Soldat angeblich 8383 Menschen in Schach halten können. So eine richtige Massenbewegung sind die Proteste leider noch nicht.
Nicht nur, dass die Proteste keine Massenbewegung sind, die Mehrheit der Menschen unterstützen sogar Trumps Einwanderungspolitik, wohl auch in Los Angeles. Das macht die Geschichte politisch schwierig.

Dann hier noch ein vielleicht interessanter Artikel im New Yorker, aber nicht falsch verstehen, ich will die Lage nicht beschönigen, sondern nur erklären, warum es (noch) keine Massenbewegung gibt:

Auf der Suche nach der Nationalgarde in Los Angeles

Die Quintessenz des Artikels: Nicht nur die Proteste sind eher klein und konzentrieren sich auf ein paar Bundesgebäude im Zentrum der Stadt, auch die Nationalgarde ist so gut wie unsichtbar und bewacht halt diese wenigen Bundesgebäude. Weder die Nationalgarde, noch die Marines haben übrigens irgendwelche operativen Befugnisse, daher müssen diese trotz martialischen Aussehens wiederum vom LAPD beschützt werden, lach.

Dort, wo die normalen Proteste stattfinden, hätten diese ein "kalifornisches" Flair. Also Happenings mit Motorrädern, die Kreise drehen, Leute mit Scream-Maske und jede Menge Skateboards. Da wird vieles medial aufgebauscht.

Dass heisst jetzt nicht, dass in Los Angeles nichts passiert ist. Aber es sind halt doch immer die selben Bilder der brennenden Autos und selben Bilder der zerstörten Polizeiautos. Ja, das ist passiert, aber der Ottonormalbürger in Los Angeles bekommt das nur übers Fernsehen mit und lebt sein Leben ansonsten wie immer weiter. Meine Berlinbeschreibung von weiter oben trifft es wohl übertragen ganz gut.

Dass die Nationalgarde unsichtbar bleibt, heisst natürlich auch nicht, dass das, was Trump da abzieht, deswegen in Ordnung ist. Seine Aktionen sind unrechtmässig und masslos übertrieben. Und natürlich ist es gefährlich, wie er die USA umbaut, auch wenn das im realen Leben abstrakt bleibt. Und es ist vor allem für diejenigen brandgefährlich, die von seiner Willkür und vom Unrecht, das da geschieht, direkt betroffen sind. So gehts halt los.
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Re: USA unter Trump - Angriff auf die Demokratie

Beitrag von RBB »

Nun, die amerikanische Bevölkerung erlebt grade, wie unliebsamen Fragestellern umgegangen wird. Das soll und dürfte abschreckend auf viele wirken. DT setzt eben immer noch einen drauf. Es geht an die Menschenrechte. Und das, was wir hier und heute sehen, ist erst der Anfang.

Wie war das noch mit Martin Niemöller?
Als sie (die Nazis) die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen, denn ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, denn ich war ja kein Gewerkschaftler.
Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, denn ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.


Wie würden wir uns verhalten?
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Re: USA unter Trump - Angriff auf die Demokratie

Beitrag von brotaufstrich »

Ich habe aus der Lanz-Sendung im Ohr, dass vieles, was Präsidenten können und dürfen, keineswegs schwarz und weiß verankert ist.
Heißt - es spielt keine Rolle, wie groß und effektiv da Marines sind; es geht dann wohl um die Gelegenheit und Möglichkeit eines solchen Einsatzes, um Bedarfsfall wo auch immer dann Truppen in anderem und größeren Maßstab einzusetzen; dann unter Berufung auf Kalifornien.
Wäre verwunderlich, wenn der Bund/Bundesbehörden = das Gesamtideelle Amerika, sich zurückhalten und zuschauen, wie eventuell in einzelnen Bundesstaaten Bewegungen aus dem Ruder laufen. Und es gilt die Legalität der ICE-Einsätze zu flankieren.

In den 60ziger und 70ziger Jahren hatten Bürgerrechtsbewegung und Anti-Vietnam-Anti-Kriegsbewegung und sonstige Bewegungen einen Rahmen gebildet und sich gegenseitig ge- und unterstützt. Derartiges fehlt heute. Sozial wird die Axt mit dem Streichungen bei Medicaid angesetzt und der Migranten benutzt, um die Bevölkerung zu spalten und gegeneinander aufzuhetzen; um Milliardäre zu bespaßen und Gelder zuzuschieben.
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Eisrose
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Re: USA unter Trump - Angriff auf die Demokratie

Beitrag von Eisrose »

US-Berufungsgericht gibt Trump vorerst Kommando über Nationalgarde zurück

Das heisst wohl noch nichts endgültiges, trotzdem ein Etappensieg für Trump.
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Re: USA unter Trump - Angriff auf die Demokratie

Beitrag von Eisrose »

Nur der Vollständigkeit halber:

Bei demjenigen, der hier von FBI-Agenten zunächst auf die Knie, dann komplett auf den Boden gezwungen, in Handschellen gelegt und verhaftet wurde, handelt es sich um den kalifornischen Senator Alex Padilla. Sein Vergehen: er hatte Heimatschutzministerin Kristi Noem in einer Pressekonferenz unterbrochen.

https://www.youtube.com/watch?v=i7gPEAaBCnk
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Re: USA unter Trump - Angriff auf die Demokratie

Beitrag von Gucky_Fan »

Ich hoffe ja echt dass es ein Nachspiel hat und der Senator sich wehrt. Ich glaube auch, dass sowas in Amerika Konsequenzen hat.
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Re: USA unter Trump - Angriff auf die Demokratie

Beitrag von Laurin »

ICE macht Jagd auf Landarbeiter: https://www.youtube.com/shorts/cHq2pfHa8nw
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