Reinhard hat geschrieben: ↑12.06.2025, 22:21
Dem möchte ich noch hinzufügen, das Kalifornien eine Einwohnerzahl von fast 40 Millionen Menschen hat. Darum weiter oben meine nur halb ernst gemeinte Bemerkung was denn jetzt die Anhänger des 2. Verfassungszusatzes eigenlich machen und warum die jetzt nicht die paar Tausend Soldaten aus ihrem Staat hinaus komplimentieren. Allerdings frage ich mich schon, warum fast 40 Millionen Menschen es nicht schaffen so zu protestieren, dass die 4.700 Soldaten eine irrelevante Größe sind. Oder ganz einfach, warum soll ein Soldat angeblich 8383 Menschen in Schach halten können. So eine richtige Massenbewegung sind die Proteste leider noch nicht.
Nicht nur, dass die Proteste keine Massenbewegung sind, die Mehrheit der Menschen unterstützen sogar Trumps Einwanderungspolitik, wohl auch in Los Angeles. Das macht die Geschichte politisch schwierig.
Dann hier noch ein vielleicht interessanter Artikel im New Yorker, aber nicht falsch verstehen, ich will die Lage nicht beschönigen, sondern nur erklären, warum es (noch) keine Massenbewegung gibt:
Auf der Suche nach der Nationalgarde in Los Angeles
Die Quintessenz des Artikels: Nicht nur die Proteste sind eher klein und konzentrieren sich auf ein paar Bundesgebäude im Zentrum der Stadt, auch die Nationalgarde ist so gut wie unsichtbar und bewacht halt diese wenigen Bundesgebäude. Weder die Nationalgarde, noch die Marines haben übrigens irgendwelche operativen Befugnisse, daher müssen diese trotz martialischen Aussehens wiederum vom LAPD beschützt werden, lach.
Dort, wo die normalen Proteste stattfinden, hätten diese ein "kalifornisches" Flair. Also Happenings mit Motorrädern, die Kreise drehen, Leute mit Scream-Maske und jede Menge Skateboards. Da wird vieles medial aufgebauscht.
Dass heisst jetzt nicht, dass in Los Angeles nichts passiert ist. Aber es sind halt doch immer die selben Bilder der brennenden Autos und selben Bilder der zerstörten Polizeiautos. Ja, das ist passiert, aber der Ottonormalbürger in Los Angeles bekommt das nur übers Fernsehen mit und lebt sein Leben ansonsten wie immer weiter. Meine Berlinbeschreibung von weiter oben trifft es wohl übertragen ganz gut.
Dass die Nationalgarde unsichtbar bleibt, heisst natürlich auch nicht, dass das, was Trump da abzieht, deswegen in Ordnung ist. Seine Aktionen sind unrechtmässig und masslos übertrieben. Und natürlich ist es gefährlich, wie er die USA umbaut, auch wenn das im realen Leben abstrakt bleibt. Und es ist vor allem für diejenigen brandgefährlich, die von seiner Willkür und vom Unrecht, das da geschieht, direkt betroffen sind. So gehts halt los.