3323 - Odysee in der Agolei von Wim Vandemaan
Laurin hat geschrieben: ↑07.05.2025, 01:14
Ich lese Wim Vandemaan eigentlich ganz gerne, aber dieses Heft war mir als Overdose to much - ich habe es wegen der wabernden ausschweifenden Beschreibungen öfters weggelegt, weil ich es einfach nicht mehr ertragen habe. Das Problem mit Vandemaans Schreibe ist, dass alle handelnden Personen diesen lakonischen und leicht beschwipsten Umgangston verpasst bekommen, die Leun, Phoenix, Aelor ... alle scheinen ihre Umgebung durch die gleiche Brille zu betrachten und ähneln sich dadurch irgendwie. So sehr ich Fabulierkraft schätze, leiden die einzelnen Charakterisierungen darunter wenn man die gleiche nette Zutat über alle streut. Erst Rhodan der am Ende die Szenerie betritt, hebt sich in seinem Realismus davon wohltuend ab.
Was mich aber mindestens genauso genervt hat, ist die inkonsequente Selbst-Aufopferungsbereitschaft des PHOENIX, nur um ja keinen Schaden an den Invasoren anzurichten - eine fast naive Friedfertigkeit, die der Autor in der Person des Aelors ja irgendwann hellsichtig sogar als quasi debil kritisiert. Und man reist auf gefährliche Mission ein paar hundert Millionen Lichtjahre weit, nimmt aber
keinen einzigen Kampfroboter mit? Arrrrrgh ...
Und der Aelor, der als Gespinst in den Klon einsickert, wird Rhodan ohne Vorsichtsmaßnahmen vorgestellt - er könnte sich so ja theoretisch sogar auch Rhodan aneignen ???
PHOENIX springt auf der Flucht vor den Leun mal hier hin, mal dorthin, z.T. über 50 Lichtjahre, bewegt sich dabei ziellos in einem riesigen Raumsektor - und begegnet dann
zufällig Rhodan? Ok, es gab dieses Notsignal was die Überlebensbox Aelors aufgefangen hatte - aber trotzdem, ein sehr unwahrscheinlicher Zufall; wo man dann eher den Eindruck bekommt, die Story verlangte halt danach.
Sorry, das hat mir jetzt insgesamt nicht so besonders gefallen.