Bundestagswahl 2025

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brotaufstrich
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von brotaufstrich »

Fab hat geschrieben: 20.01.2025, 21:42 Na ja, hab ich auch gesehen, objektiv geht anders.
Man muss halt wissen, daß Fratzscher "Gewerkschaftswissenschaftler" ist.
Na, haben wir so die "Welt" wieder in Ordnung gebracht?! :)
Ich fürchte nein. Es ist lauter durchzurechnen, was was kostet. Und dass dies alles nicht bezahlbar ist. Ein Teil kommt herzlos aus dem Sozialen, und dann der Rest aus der wunderbaren Welt der Sondertöpfe. Eine neue Regierung macht Kassensturz und ruft den Notstand aus. Die Wahlen sind dann vorbei, der Ball wieder weggezogen und Charly beim oder nach dem Salto.

Wenn die Vorschläge der SPD die billigsten sind, heißt das nicht, dass man SPD wählen muss.

Und als Juniorpartner kann für die SPD etwas abfallen, womit sie das kommende grausliche Paket unterschreiben kann; zumal auch Sondertöpfe dabei sind. Aber sind dann Übungen, bei denen ich als Wähler draußen vor bin.
Ich habe ja schon lange die pessimistische Auffassung, dass die AfD der große Gewinner sein wird.
Die kann die Altparteien alle in einen Sack stecken und abwatschen; vor allem Klartext reden, wo andere von Wirtschaftsaufschwung und glorreichen Zeiten sprechen. Und natürlich auf Asylanten herumtrampeln, den Rechtlosesten der Rechtlosen.
Die AfD hat jetzt die Gerechtigkeitslücke entdeckt, dass z. B. lang einzahlende Arbeitslosenempfänger besser (vielleicht 4 Wochen?) versichert werden sollen, als jüngere oder weniger lang Einzahlende; um damit die Sozialsysteme gegen die Wechselfälle des Lohnlebens an die Wand zu fahren und zu unterminieren.

Da ich für den 23. Februar eine Einberufung habe "Wahlhelfer", brauche ich mich auch nicht mit der Frage herumschlagen, wo ich mein Kreuz machen soll.
Sollte ich tatsächlich grün wählen, müsste ich hinterher mit Habeck leben. :help:
Reinhard
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Reinhard »

Nicoletta hat geschrieben: 20.01.2025, 21:50
Fab hat geschrieben: 20.01.2025, 21:13
Damit ist offensichtlich nicht deine geliebte SED-Nachfolgepartei gemeint, sondern die politische Linke in Deutschland. Also SPD, B90/Grüne u. Die LINKE.
Interessant was du so "Links" einordnest
Na ja, so ganz falsch finde ich die Eingruppierung nicht, allenfalls etwas sehr vereinfacht. Durch die Flügel in den Parteien wird es eben etwas komplex.

Die Linke würde ich schon an den linken Rand des deutschen demokratischen Spektrums einordnen. Noch weiter links würde dann so langsam mit unserer aktuellen Gesellschaftsordnung inkompatibel. So MLPD und vergleichbares. Die Grünen puh, die Realos finde ich schwer ins links/rechts Schema einzuordnen gefühlsmäsig leicht links der Mitte, aber kann man gerne auch anders sehen. Der Rest der Partei und vor allem die Jugend sind schon gut links einzuordnen. Wo man einen Winfried Kretschmann verortet? Würde ich als Ausreißer einsortieren. SPD, die Seeheimer sind für mich schon gut Mitte, mit so einem leichten Hang Richtung rechts. Überschneidet sich dann irgendwie mit dem Arbeiterflügel der Union bzw. so manchen Merkel-Gewächsen in der Union. Aber der Rest der SPD? Also eine Saskia Esken sehe ich schon links der Mitte und gute Teile der Jusos genau so.

Um so weiter man selbst weg ist, um so schwerer wird es die Feinheiten zu sehen.
Aber ich lasse mich gerne korrigieren wenn ich da jetzt was falsch sehe.

Richtig brutal wird es, wenn man ganz stumpf eine Gaußkurve auf den Bundestag legt dann rutschen sogar Teile der Union in die linke Hälfte. Die Sichtweise wird ja von stramm rechts gerne in den Raum geworfen. Da habe ich dann schon so meine Probleme mit der Anwendung von Mathematik auf gesellschaftliche Phänomene.
Zuletzt geändert von Reinhard am 20.01.2025, 22:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Laurin »

Fab hat geschrieben: 20.01.2025, 21:13
Laurin hat geschrieben: 20.01.2025, 14:27 Ich wüsste ja nicht, dass die Linke in diesem Jahrtausend irgendwie an einer Bundesregierung beteiligt gewesen wäre und so irgendwas verhindert hätte... ;)
Damit ist offensichtlich nicht deine geliebte SED-Nachfolgepartei gemeint, sondern die politische Linke in Deutschland. Also SPD, B90/Grüne u. Die LINKE.
Links ist nicht immer da, wo der Daumen rechts ist. :rolleyes: :P

Im Grunde balgen sich die traditionellen Parteien SPD/CDU/FDP/Grüne mit leichten Varianten um die Mitte, wobei die CDU/CSU seit Merkel wieder deutlicher nach rechts gerückt ist - was eine SPD aber nicht linker sondern höchstens vernünftiger macht. Die Grünen waren mal links, was seit dem Durchmarsch der Realos aber schon lange vorbei ist - deswegen liebäugeln die ja auch so mit der CDU.

Der Wunsch zur Erhaltung der Natur ist im Grunde eine höchst konservative Einstellung. Links hat etwas mit Änderung der Macht- und Eigentumsverhältnisse zu tun - weg von einer Gesellschaft mit wenigen dominierenden Reichen á la Musk hin einer Gesellschaft in der wirklich alle etwas zu sagen haben. Das ist als Ziel auch bei einer SPD schon lange aufgegeben, da begnügt man sich mit eher kosmetischen Verschönerungen der kapitalistischen Strukturen.
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Laurin »

Reinhard hat geschrieben: 20.01.2025, 22:00 ... für mich sind die SPD Fantasien eindeutig nicht die Besseren. Und wenn die das so unbedingt wollen, warum haben die das eigentlich die letzten 3 Jahre nicht vorangetrieben?
...
Vielleicht weil die FDP alles blockiert hat?
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Reinhard »

Laurin hat geschrieben: 20.01.2025, 22:51
Reinhard hat geschrieben: 20.01.2025, 22:00 ... für mich sind die SPD Fantasien eindeutig nicht die Besseren. Und wenn die das so unbedingt wollen, warum haben die das eigentlich die letzten 3 Jahre nicht vorangetrieben?
...
Vielleicht weil die FDP alles blockiert hat?
Ach ja, die FDP hat alles blockiert, als ob eine FDP Steuererleichterungen blockiert hätte, wenn die SPD die gefordert hätte. Wenn jeder Euro Erleichterung mit 10 Euro neuen Schulden verknüpft wird braucht man sich nicht wundern, dass eine FDP nicht mitmacht. Das haben die drei Parteien schon schön gemeinsam vergeigt.
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Laurin »

Steuererleichterungen für Unternehmen ist halt nicht gerade eine SPD-Kernforderung. :rolleyes:

Und Steuererleichterungen für alle funktioniert auch nicht, wenn man einen gewaltigen Umbau hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft inkl. klimaneutralem Verkehr und Wohnen zu stemmen hat, inkl. dem riesigen Infrastruktur-Backlog aus 16 Jahre Merkel, wo alles liegen geblieben ist. Der Wunsch von weniger Staat sind eher neoliberale FDP-Träume, die mit den aktuellen Herausforderungen unserer Realität nichts viel gemein haben.

Tatsache bleibt, die SPD war nicht alleine am Ruder, und die FDP hat sich leider immer mehr als Blockierer zentraler Vorhaben herausgestellt.
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Fab
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Fab »

@Laurin, Nicoletta u. Rebecca

Was "Links" betrifft, habt ihr es ja mit einigen Verrenkungen probiert.
Es würde euch helfen, wenn ihr einfach berücksichtigt, wie sich die von mir als links bezeichneten Parteien selbst sehen.
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Nicoletta »

Fab hat geschrieben: 21.01.2025, 02:11 @Laurin, Nicoletta u. Rebecca

Was "Links" betrifft, habt ihr es ja mit einigen Verrenkungen probiert.
Es würde euch helfen, wenn ihr einfach berücksichtigt, wie sich die von mir als links bezeichneten Parteien selbst sehen.
Das ist einfach. Die SPD singt keine Internationale mehr auf dem Parteitag, wenn dann max. eine Strophe. Die Grünen gar nicht. Die Linke mit Inbrunst alle Strophen, auch wenn die Musik nicht mehr spielt.

rechts ist eine wirtschaftsliberale Ausrichtung. Die erleben wir von den führenden Grünen bis hin zur AfD. Mehr Priatisierung, schlanken Staat mit weniger Regulierungen bis hin zu libertären Phantasien von Privatstädten. Abschaffung des Sozialstaates. Gewinne an privat und Verluste sozialisieren.

Links ist ist eine sozialliberale Ausrichtung. Die sehe ich derzeit primär nur bei den Linken und das auch erst wieder jetzt mit dem letzten Parteitag sichtbar. Dazu gehört eine progressive Wirtschaftspolitik, die bei der Linke bisher nur im Ansatz erkennen kann.

Kapitel Klimakrise steht in den Parteiprogrammen nicht vorne.
Ansätze Krieg zu beenden, nicht weiter auszudehnen zeigt sich als versagen alle Parteien bis auf BSW, Linke und teilweise die AfD. Die AfD allerdings nicht des Friedenswillen und ohne EU.

Von der Zeitenwende spricht der noch Kanzler, begriffen hat er sie nicht und mit ihm alle Parteien die uns bieten nicht.
Weder sind die Parteien europäisch ausgerichtet noch wird begriffen das sich das nicht nur auf Deutschland und Europa bezieht, sondern die ganze Welt. Die das begriffen haben sind eher bei den kleinen Parteien unter Sonstigen zu finden.

Was ist nun "Mitte". Die Mitte sind die Desinteressierten, die Nichtwähler und die haben sich radikalisiert in Verschwörungen und Staatsfeindlichkeit. Ihre Propheten sind Crashpropheten, Bicoin brows (Dort fischt gerade die FDP um die 5% zu schaffen) und Kriminelle.
* Die Radikalität der Realität ist so radikal das die Politik in ihrer Nichtradikalität nicht hinterher kommt. *
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von giffi marauder »

Fab hat geschrieben: 21.01.2025, 02:11 @Laurin, Nicoletta u. Rebecca

Was "Links" betrifft, habt ihr es ja mit einigen Verrenkungen probiert.
Es würde euch helfen, wenn ihr einfach berücksichtigt, wie sich die von mir als links bezeichneten Parteien selbst sehen.
Hier gehts zur Einordnung:
https://www.politicalcompass.org/germany2025
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Reinhard »

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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Rebecca »

Immer so eine Frage, was man auf die Achsen schreibt und wie man es bewertet... das ist wahr:
https://www.fes.de/internationale-polit ... tober-2017
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von giffi marauder »

Ja, keine Frage, das kann man machen wie man will.

Ich zitier hier mal die FAQ des "Political Compass".
https://www.politicalcompass.org/crowdchart2

Punkt 23:
Most governments and political figures are plotted on the right. Doesn’t that mean that your centre is misplaced?

The Political Compass chart represents the whole spectrum of political opinion, not simply the range within a particular nation or region. The timeless universal centre should not be confused with merely the present national average. The former is far more meaningful and informative. By showing the whole spectrum of political thought, we can indicate the width or narrowness of prevailing mainstream politics within any particular country. It also enables us to chart the drifts one way or another of various parties, governments and individuals.

Twenty-five years ago, social democracy was riding high in western Europe. A chart at that time would have shown a number of EU governments to the left of the centre. In our globalised age, however, the shift has been rightward, which accounts for the altogether different cluster that the contemporary chart depicts. In other words most democracies, either reluctantly or enthusiastically, have embraced neoliberalism (ie a right leaning economy) to a greater or lesser extent.

Curbs on civil liberties, rationalised by issues such as illegal immigration and terrorist threats, accounts for the concurrent drift upwards on the social scale.
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Gucky_Fan »

Egal wie man es schönredet, wenn deutliche von der Mehrheit so empfundene Probleme nicht gelöst werden, wird die Afd immer stärker werden.
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Reinhard »

giffi marauder hat geschrieben: 21.01.2025, 13:03 Ja, keine Frage, das kann man machen wie man will.
Ich zitier hier mal die FAQ des "Political Compass".
https://www.politicalcompass.org/crowdchart2
So rein Gesellschaftstheoretisch gehe ich das mit.
Ob der Mittelpunkt aber wirklich so neutral gewählt wurde?
Da von der Meinung zum Fakt zu kommen würde ich lieber von der Bande aus betrachten als selbst auf dem Spielfeld zu stehen.
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Re: Bundestagswahl 2025

Beitrag von Rebecca »

Gucky_Fan hat geschrieben: 21.01.2025, 13:13 Egal wie man es schönredet, wenn deutliche von der Mehrheit so empfundene Probleme nicht gelöst werden, wird die Afd immer stärker werden.
In dem Punkt stimme ich dir voll und ganz zu. Dinge müssen angegangen und nicht ignoriert werden. Trotzdem sollte man sich nicht das populistische Vokabular der AfD da zu eigen machen, aber gleichzeitig bitte auch kein Vokabular benutzen, dass die Bürger*innen dann nicht mehr verstehen und nicht erkennen, worum es geht und welche Probleme angegangen werden.

Wir haben viele Probleme. Aber ich bin mir sicher, dass das Hauptinteresse der AfD nicht die Lösung derer ist... ihr Hauptinteresse ist Angst zu machen und Stimmen zu erhalten.
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