Darmok hat geschrieben: ↑29.12.2024, 19:28
Miras-Etrin hat geschrieben: ↑29.12.2024, 19:15
Finde diesen Ausdruck sehr suboptimal. Gibt's da kein deutsches Wort für?
Der Begriff „Pantser“ kommt von der englischen Redewendung „to fly by the seat of one’s pants“, die so viel bedeutet wie: „aus dem Bauch(gefühl) heraus handeln“. Eine alternative Bezeichnung ist discovery writer, also Entdeckungsautor.
"Entdeckungsautor" ist doch ein netter Begriff.
Das Thema war nicht Autorenschaft eines Einzelromans, sondern die Exposéschreibe von Großgeschichten, meist aus 100 Bänden.
Dafür ist mir das Prinzip "Entdeckerei" dann doch zu wenig!
Das kann man gerne in einem Einzelwerk, einem Buch machen und manchmal entwickelt sich daraus sogar etwas Tolles!
Bei einem Planungsplot für eine Vielzahl von Heften, die in der Regel gar nicht persönlich geschrieben werden, halte ich "Entdeckung" als Vorgehensprinzip für hochproblematisch.
Man beginnt ohne detaillierten Plan Richtung eines ungefähren Ziels und "entdeckt" die Geschichte während des Zyklusprozesses.
Dabei lässt man sich von "spontanen Einfällen und Inspirationen“ leiten.
Typisches Beispiel für Zyklussinnloskonzeption war die vielgerühmte Terraniatrilogie aus "Fragmente":
Per se schön geschrieben von MMT ergab sie für den Zyklus insgesamt dann fast keinen bis gar keinen Sinn.
Der dort eingeführte CdL spielte später zunehmend geringere Rolle, die Yaqana verliefen im Sande, ihre Bedeutung wurde viel später nochmal kurz als Genquelle für die Irreführungsbombe der Zukunftsjülziish aufgewärmt. Einen "Unsterblichen hinter dem CdL" gab es letztlich nicht. Mercant kam zum Zyklusschluss nochmal vor, aber nicht im Kontext des "Siegels des Großadministrators". Die "vertikale Zeitbotschaft von ES" wurde nie geklärt, das seltsame Verhalten Stätters, der auf "andere Zellduscher“ wartete, auch nicht. Der Expokrat Vandemaan köchelte in PR 3285 das "Zu klein zum Zerbrechen" aus PR 3210 nochmal an, geklärt wurde das ebensowenig wie die "Perforation der Maschinenstadt".
Wahnsinnig langatmige Piratenschippereien in Spaphu konterkarierte man dafür mit einem erläuterungsfreien Hauruckende der Fragmentegeschichte. Wofür RT-Flug, Mucy-Besuch, Vieles in Morschaztas/Gruelfin, "Abschied im Fremden Universum" etc. überhaupt dienen sollten, blieb völlig unklar.
Womöglich war Ziel des Zyklus einfach das sinnbefreite Wiederzusammenbringen der ES-Fragmente, wobei man überhaupt keinen Einfluss auf den Regenese-Prozess hat, sofern es überhaupt das ist, was jetzt in der Yodorsphäre okkult abläuft.
Kopfschüttel!
Wahrscheinlich ist für solches Werkeln Pantserei sogar noch ein hocheuphemistischer Begriff, denn mit "Entdeckung" hat das viel weniger zu tun als mit schlichtem "Irgendwie vor sich Hinwerkeln“. Einfach das Prinzip "Schau mer mal, was beim spontanen Hausbau hintennach Dadaistisches rauskommt!".
Sagen wir mal so:
Ein literarisches Analogon zu Antoni Gaudí's Sagrada Familia
waren die WV/CM-Zyklen jedenfalls nicht!
Gaudí hatte sehr detaillierte Planungen.