Das PR Autorenteam im Wandel der Zeiten

Allgemeine Themen zur Perry Rhodan-Serie
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Clark Flipper
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Das PR Autorenteam im Wandel der Zeiten

Beitrag von Clark Flipper »

GECP hat geschrieben: 27.05.2025, 09:47 Aber was in diesem Zyklus auffällt: In vielen Romanen erzählen die Autor:innen in 80% des Romans worauf sie gerade Lust haben und in den letzten 20% kommen sie dann langsam zum eigentlichen Thema. Und das erfolgt dann meistens ziemlich überstürzt und gerne auch mit heftigen Logikfehlern.
Ich will es bewusst nicht Teamgeist nennen, der wird vorhanden sein, aber ich finde schon das seit dem
Ende des ersten Jahrzehnt diese Jahrtausend die Mannschaft und die Serie nicht mehr miteinander umgehen können. :unsure:

Ich denke letztlich ist der eigen Erfolg, die eigene möglich Karriere, das Ziel.
Die Gründerväter sahen den Erfolg dieser Serie als ihren persönlichen Erfolg,
ihre Leistung in ihrer Karriere. Vielleicht. :gruebel:

Aber die Aussage, der Zyklus hatte viele gute Einzelromane aber der Zyklus war nicht meins,
ist etwas was mir erst damals anfing aufzufallen. :mellow:
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Tell Sackett
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Re: Meinungen zum Zyklus "PHOENIX" - Band 3300 - 3349

Beitrag von Tell Sackett »

Clark Flipper hat geschrieben: 27.05.2025, 15:10 (...)
Die Gründerväter sahen den Erfolg dieser Serie als ihren persönlichen Erfolg,
ihre Leistung in ihrer Karriere. Vielleicht. :gruebel:
(...)
Interessanter Gesichtspunkt!
In den 60er, 70er und 80er Jahren war die Perry-Rhodan-Serie natürlich auch ein (wenn auch intellektuell ungeliebter) Gigant am Himmel der deutschen SF.
Zwar war der Heftroman und somit auch Perry Rhodan verpönt, aber finanziell wahrscheinlich die sicherste Herberge für den deutschen SF Autoren. Hinzu kommt ja auch der Umstand, das die PR Autoren sich meist aus den hauseigenen Heftserien a la Terra Astra u.s.w. rekrutierten.
Auch der Umstand, dass sowohl ihr Talent, als auch die Veröffendlichungsmöglichkeiten hinsichtlich eigenständiger Romane in Deutschland doch recht limitiert waren, trugen sicher dazu bei, dass die damaligen PR Autoren stärker mit der Serie identifizierten und sich ihr wohl auch verbundener fühlten.
Das sind natürlich auch alles nur Spekulationen...
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PHOENIX
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Re: Meinungen zum Zyklus "PHOENIX" - Band 3300 - 3349

Beitrag von PHOENIX »

Tell Sackett hat geschrieben: 27.05.2025, 17:44 In den 60er, 70er und 80er Jahren …
Zwar war der Heftroman und somit auch Perry Rhodan verpönt, aber finanziell wahrscheinlich die sicherste Herberge für den deutschen SF Autoren.
Nun, für manche PR-Autoren ist Schreiben innerhalb und aißerhalb der Serie tatächlich DER Hauptberuf, für andere properes Zweit- oder gar Dritteinkommen.

Es gibt sicher unterschiedliche wirtschaftliche Abhängigkeiten von einer Zugehörigkeit zum PR-Autorenkollegium.

Das sagt zwar Nichts über die Qualität der entstehenden Schreibprodukte, aber gewiss sieht ein "Kann- und Muss nicht-Autor" Manches lastfreier als ein im Lebensunterhalt an die Serie klarer angebundener.

Das bildet sich wahrscheinlich durchaus auch als gewisser Statuserhaltungsdruck ab.
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Tell Sackett
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Re: Das PR Autorenteam im Wandel der Zeiten

Beitrag von Tell Sackett »

Die Frage ist halt, ob die Autoren sich "damals" als wirksamer Bestandteil des Erfolges der Perry Rhodan Serie sahen und heute eher als Lohnempfänger, die sicherlich zu einer ehemals einzigartig erfolgreichenen SF Serie etwas beitragen, aber sich nicht mehr unbedingt damit identifizieren... :gruebel:
Der Ursachen dafür mögen viele sein...
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PHOENIX
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Re: Das PR Autorenteam im Wandel der Zeiten

Beitrag von PHOENIX »

Tell Sackett hat geschrieben: 27.05.2025, 19:25 Die Frage ist halt, ob die Autoren sich "damals" als wirksamer Bestandteil des Erfolges der Perry Rhodan Serie sahen und heute eher als Lohnempfänger, die sicherlich zu einer ehemals einzigartig erfolgreichenen SF Serie etwas beitragen, aber sich nicht mehr unbedingt damit identifizieren... :gruebel:
Der Ursachen dafür mögen viele sein...
Nun, egal … ob Brot(haupt)beruf oder nettes Zusatzeinkommen, beide Gruppen werden PR aus unterschiedlicher materieller Notwendigkeit nicht verlieren wollen.

Wieviele aktuell hauptberufliche Autoren aus der PR-Besatzung würden denn als völlig autochthone Schriftsteller … ganz ohne die Serie agieren können?

Ich mag mich irren, aber ich sehe da eigentlich nur den brillianten Gastautor Andreas Eschbach und möglicherweise Robert Corvus. Und RC hätte zur Not ein klares berufliches Fallback!
Kai Hirdt agiert mit Verleger- und außerschriftstellerischem -Stand- oder -Spielbein, je nachdem! Susan Schwartz mit ihrem Fabylon-Verlag kann ich schlecht beurteilen, wie da die wirtschaftliche Abhängigkeit von der PR-Serie ist.
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Richard
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Re: Das PR Autorenteam im Wandel der Zeiten

Beitrag von Richard »

Susan Schwartz / Uschi Zietsch wird - wie sie in einem anderen Forum geschrieben hat - per 1.6. in Rente gehen; ich vemute, dass sie ihren Verlag noch weiterbetreiben und weniger schreiben wird.
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Clark Flipper
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Re: Das PR Autorenteam im Wandel der Zeiten

Beitrag von Clark Flipper »

Nun war die Welt in den 60zigern sicher eine andere, aber für die damaligen Autoren
war Perry Rhodan etwas, was es in dieser Form nicht gab. Die Möglichkeiten waren,
im Vergleich zu allem was damals möglich war, das Maß aller Dinge.

Wenn man an die Aussagen von Robert und Klaus bezüglich der Preise für deutsche SF-Autoren
denkt, könnte der Eindruck entstehen, das Klaus zurück schaut und zu Robert sagt,
schau haben wir alles doch schon im Regal stehen und Robert darauf schaut und sagt,
steht aber nicht mein Name drauf.

Das Projekt "Perry Rhodan" war damals das Top-Produkt für jeden SF-Autor.

Heute ist die Serie Perry Rhodan mit Sicherheit in gutes Angebot für jeden SF-Autor,
aber wenn ein Posten bei Jobrad etc. möglich ist ...
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brotaufstrich
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Re: Das PR Autorenteam im Wandel der Zeiten

Beitrag von brotaufstrich »

Dieses 80/20-Prinzip hatte mir in den letzten Jahren das Lesen versauert. Und dann noch bei Bedarf der Helfer/Zufall/bzw. Plotdriver der Woche.
Okay.
Vielleicht geht/ging mir nur die kreative Bewunderung dieses Konzepts ab. :gruebel: :-D
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Re: Das PR Autorenteam im Wandel der Zeiten

Beitrag von brotaufstrich »

Tell Sackett hat geschrieben: 27.05.2025, 19:25 Die Frage ist halt, ob die Autoren sich "damals" als wirksamer Bestandteil des Erfolges der Perry Rhodan Serie sahen und heute eher als Lohnempfänger, die sicherlich zu einer ehemals einzigartig erfolgreichenen SF Serie etwas beitragen, aber sich nicht mehr unbedingt damit identifizieren... :gruebel:
Steile These - Lohnempänger. Sehen sich die Autoren so? Identifizieren sie sich mit ihrem Werk oder der Serie? Bist du ein lohnempfangender Zeilenhauer oder selbstständiger Autor im Rahmen eines eng geführten Konzepts? Ist letzteres eine Illusion?
Anscheinend haben Autoren eine 80 % Freiheit zu schwadronieren wie beliebt und zu 20 % eine eng geführte Bindung. Möglicherweise ändert sich die Position, ob du an Position 1, 2, 3 oder am Abschluss des 4er Blocks stehst.
Täusche ich mich, dass Uschi oft den 4er eröffnet? Michelle den 3er oder 4er?
Lesen Autoren überhaupt?
Täusche ich mich überhaupt?
80 % Autor - 20 % Schreibmaschine?
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Tell Sackett
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Re: Das PR Autorenteam im Wandel der Zeiten

Beitrag von Tell Sackett »

"Lohnempfänger" meinte ich in diesem Zusammenhang überhaupt nich despektierlich.
Ich bin auch Lohnempfänger.
Die Frage war eher, ob die Autoren früher sich mit der Serie zumindest mehr identifizierten; von Kneifel ist bekannt, dass dies bei ihm nicht immer der Fall war.
Heutzutage habe ich mehr den Eindruck, dass der/die Autor/in sich überwiegend als Profi/Handwerker begreift, der gute Arbeit abliefern will, aber letztlich auch von jedem anderen Projekt, in das er involviert ist absolut genauso denkt.
Eine Wertung wollte ich damit zunächst einmal gar nicht treffen...
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Richard
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Re: Das PR Autorenteam im Wandel der Zeiten

Beitrag von Richard »

brotaufstrich hat geschrieben: 27.05.2025, 23:24 Dieses 80/20-Prinzip hatte mir in den letzten Jahren das Lesen versauert. Und dann noch bei Bedarf der Helfer/Zufall/bzw. Plotdriver der Woche.
Okay.
Meinst du in diesem Post mit 80/20 Prinzip das, was du im nächsten gepostet hast?
Ich habe mal gehoert, dass beispielsweise Ernst Vleck auch lange Jahre nur sowas wie "Auftragsschreiber" war und kein so überzeugter Serienfan.
Das hat sich dann womoeglich geändert, als er Expokrat wurde.

Diese ganzen Dinge v.w. " Helfer/Zufall/bzw. Plotdriver der Woche" gabs mE schon von Beginn weg in der PR Serie. Denk mal an den Einflug der CREST III nach Andromeda oder die Ankunft der MARCO POLO in der Milchstrasse nach dem Rückflug aus Gruelfin....
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Richard für den Beitrag:
Eric Manoli
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PHOENIX
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Re: Das PR Autorenteam im Wandel der Zeiten

Beitrag von PHOENIX »

Die Frage ist doch, wie weit ein PR-Autor von der Serie wirtschaftlich abhängig ist oder auch über auskömmliche Alternativen aus freier Schreibe oder hauptberuflichem Backup verfügt.

So wahnsinnig viele Alternativen zu PR für Auftrags-Science Fiction-Schreibe gibt es im deutschsprachigen Raum nicht.
Und es gibt auch nicht allzuviele Autoren, die nur von ihren eigenen freien Romanen oder Serien leben können.

Der Unterschied zwischen etwa einem Andreas Eschbach, mit Abstrichen auch einem Robert Corvus, und etwa Wim Vandemaan ist doch evident.

Eschbach lebt komplett als unabhängiger Autor … mit gelegentlicher Exzellenz-Gastschreibe bei PR, Corvus zum Teil (allerdings mit Fallbackreserve als Unternehmensberater für den Notfall!), bei Vandemaan sind seine Aktivitäten Zubrot zum gymnasialen Lehramt, einem Beruf von dem man sicher "zur Not" auch pur leben kann.

Wer seine Profession zum Lebensunterhalt als Auftrags-SF-Autor sieht, hat mit Stammzugehörigkeit zur PR-Mannschaft in Deutschland gewiss eine schöne Basis, vermutlich sogar die wirtschaftlich bestmögliche.
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Re: Das PR Autorenteam im Wandel der Zeiten

Beitrag von Gucky_Fan »

Vielleicht kommt es aber auch darauf an, wie eng oder weit das Exposé ist und wie viel die Redaktion eingreift. Ich glaube wir stehen auch vor einem Umbruch der Generation
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Clark Flipper
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Re: Das PR Autorenteam im Wandel der Zeiten

Beitrag von Clark Flipper »

Also bei der Redaktion lässt sich das nicht erkennen.
Letztlich ist es in meinen Augen eben nicht mehr ein "Projekt"
sondern eher etwas was es weiterzuführen gilt und nicht etwas
was durch seinen Erfolg zum Renommee des Autors führt.

Geld ist immer wichtig und die Zahlungen aus den frühen Jahren
sicherlich mehr Wert als Heute, aber letztlich steht der eigene
Erfolg als Schriftsteller heute im Vordergrund zur Serie.

Die frühen Expokraten haben ihren Erfolg am Erfolg der Serie festgemacht,
heute ist dies eine Auftragsarbeit und der Autor legt wert darauf nur ein
freier Mitarbeiter zu sein und somit nicht unter Zwängen beim Verlag zu steht.

Auch Autorenaussagen aus der Endzeit des eigenen Forums.
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Richard
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Re: Das PR Autorenteam im Wandel der Zeiten

Beitrag von Richard »

Wobei - so wie es bei mir ankam - Autoren nie beim Verlag angestellt waren. In der Zeit als Redakteur war HoHo ziemlich sicher Angestellter aber als Autor nicht. Das ist also jetzt nicht neu.

Eine Frage könnte natuerlich schon sein, wie viel von der eigenen Arbeitszeit in PR reinfliesst ... Arbeitet man zb 50 % oder 90 % für PR oder andere Themen (seien es eigene Bücher oder andere Serien ...).
Mir kommt das Autorenteam heuzutage eher größer vor als früher. Vielleicht sind aus dem Grund heraus auch mehr Leute des PR Autorenteams auch in anderen Aufgaben tätig (andere Serien, eigene Bücher etc ..).
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