Insgesamt schön zu lesen. Der Humor kam nicht zu kurz; der Part mit den Posbis erinnerte mich an die Blechbüchsenarmee. Genial auch der Part mit Stätter. Da hat der Autor doch wohl mit dem gleichnamigen Foristen aus dem versunkenen Forum abgerechnet.
Ich komme aus Ironien. Das liegt am Sarkastischen Meer.
Markhor de Lapal hat geschrieben: ↑01.08.2024, 19:58
Nicht einfach zu lesen und zu rezensieren. Trotz der Wunderwaffe des Skrylls hat mir die Geschichte gefallen.
Der Roman bestätigt meine Einschätzung, dass WV ein begnadeter Erzähler mit opulenter, teils fast hyperventilierender Wortwahl ist.
Das ist seine große Stärke, der persönlich geschriebene Roman.
Exposé eher nicht!
Vandemaan ist ein Paganini selbst gezauberter hochfeiner Schreibpatisserie, aber kein Trainer, Dirigent und Intendant eines Serienromanorchesters.
Mit den wenigen Schwächen und dem Ex Machina-Skryll kann man leben.
Eine Nachfrage hätte ich trotzdem:
Woher weiß man auf Seite 9 auf der RAS TSCHUBAI plötzlich, dass es Perry samt LEUCHTKRAFT in die Vergangenheit verschlagen hat? Habe ich da irgendwo Etwas überlesen?
Hat man auf der RT oder bei der WLM-Expedition Kenntnis vom Flug der ZYLINDER-X und vom Alaskabesuch im Zeitpostamt auf Anntabur in der Galaxis Doulzamar?
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor PHOENIX für den Beitrag:
HoherTamrat hat geschrieben: ↑01.08.2024, 20:22
Insgesamt schön zu lesen. Der Humor kam nicht zu kurz; der Part mit den Posbis erinnerte mich an die Blechbüchsenarmee. Genial auch der Part mit Stätter. Da hat der Autor doch wohl mit dem gleichnamigen Foristen aus dem versunkenen Forum abgerechnet.
Wo soll da eine Abrechnung mit einem GF-Foristen gewesen sein?
Stätter spielt meines Wissens im Zyklus in 3 Heften eine Rolle:
PR 3210 (seltsame Randerscheinung!) / PR 3284 (minimal!) / und im aktuellen PR 3285.
Stätter ist nichts Anderes als ein armseliger Sholoubwa-Verschnitt, dieser damals ein abtrünniger Roboter, der zeitweise für die Kosmokraten auf EVOLUX arbeitete und später hauptsächlich als Freelancer sein eigenes ko(s)misches Spiel versuchte.
Eine Art ultrakurzer Sholoubwa-Zweitaufguss.
Wie besagter Sholoubwa wurde auch Stätter mit nachdrücklicher Nachhilfe vorzeitig aus der irdischen Existenz abberufen.
Eigentlich ein ziemlich schwaches Konstrukt im Zyklus.
Vielleicht begegnen wir ihm aber nochmal bei Perry in der Vergangenheit?
Klar zündelt WV auch inklusiv ein wenig mit seiner alten Scherungsschnapsidee, aber zu viel mehr dazu reicht der Platz bis Romanende Seite 59 oben dann doch nicht.
Wahrscheinlich hat Tolot auf Seite 56 recht!
Stätter ist wahrscheinlich über einen integrierten internen Zugang (integrierte Dislokatorvase?) via Kluft verschwunden und die Zerstörung der KM-114 war nur Show.
Vergleichbar mit dem verdächtigen Verschwinden Lotho Keraetes samt seiner FLORENCE LAMAR in PR 2991.
Ein stilistisch sehr schöner Roman von Wim Vandemaan, an dem mir besonders der Prolog mit Erinnerungen Guckys an seine Heimat Tramp und seine Eltern gefallen hat. Auch die Schilderung der Posbis in dem Roman gefällt mir gut: In der Serienhistorie wurden sie ja viel zu oft als wesenloses Kanonenfutter in diversen Schlachten rund um Solares Imperium etc. dargestellt und verheizt. Oder nach den Chronofossilien für Slapstick-Momente eingesetzt. Seit längerer Zeit wird ihnen endlich mehr Tiefe und eine geheimnisvolle Geschichte verliehen: Das fing an mit der KRUSENSTERN Viccor Bughassidows und der darin verborgenen „alten Oblast“ (ein Handlungsstrang, der mehr oder weniger im Nirwana versandet ist, ebenso wie die Kerouten, Medusa und die Dunkelwelten) und wird über Themen wie die „Ersten Dreißig“ gekonnt weitergeführt. So bekommt der Leser den Hauch einer Ahnung, wie alt die Posbi-Zivilisation wirklich ist. Gut fand ich auch, dass im aktuellen Roman an den Krieg zwischen Posbis und Laurins erinnert wurde; bei diesem Thema liegt ja ziemlich viel im Ungefähren der ganz alten Romane, letztlich sollen die Laurins die Posbis ja vor 40 000 Jahren aus den „Zutaten“ Zentralplasma und Mechanica-Roboter geschaffen haben.
Da gibt es viel Raum für Spekulation und Phantasie in der Serienvergangenheit, ohne dass ständig neue Galaxien erkundet werden müssen - um dann links liegen gelassen zu werden, wie Spaphu und die Sorgoren, bei denen ich immer noch nicht weiß, was sie für Kosmokraten oder eine SI wie KOLTOROC so immens wertvoll macht(e).
Die Motivation Stätters als Verräter müssen wir so hinnehmen,Verräter sind bei PR ja ein immer wiederkehrendes Element. Immerhin gibt es einen kleinen Schlenker zu van Moders und seinem Kontakt zu Stätter auf Wanderer in einem der drei Thurner-Romane. Da Stätter noch im Auftrag von ES „ein paar Sicherungen“ in die Posbis eingebaut hat, erklärt sich zumindest ein wenig, warum er den Kontakt zu dem Wissenschaftler gesucht hat, der einst die hypertoyktische Verzahnung entdeckt hat. Ob das in Band 3210 schon so alles geplant war, keine Ahnung. Warum die Maschinenstadt denn nun angeblich „perforiert“ ist, was Stätter damals van Moders übermittelte - wieder eine weitere offene Frage. Zum Thema offene Fragen gibt es übrigens einen tollen Leserbrief in diesem Heft, den ich komplett unterschreiben kann. Ich selber bin seit 1979 dabei und durch diesen dramaturgisch sehr seltsamen Zyklus sowie teilweise von mir als hämisch empfundene Äußerungen von Verlagsseite zur Forumsschliessung nur noch „auf Bewährung“ dabei, in dem ich ab und zu einen vermuteten Schlüsselroman lese. Meiner Sammlung füge ich diese Hefte aber nicht mehr hinzu. Möglicherweise hat die Re-Genese von ES ja etwas mit dem Begriff des „Phönix“ zu tun und die Serie startet ab 3300 nochmal durch. Warten wir’s ab!
Trotzdem: Gerät eingeführt, mit dem man über Millionen LJ Entfernung in ein Raumschiff eindringen kann, das sich im Hypertransprogressorflug befindet.
Dazu noch schnell ein handlungsoptimiertes "Schadinsekt" zur termingerechten Problemlösung.
Quatschikovsky wär ein angemessenes Pseudonym für solche Hervorbringungen
GrauerLord hat geschrieben: ↑02.08.2024, 11:28
[...] nur noch „auf Bewährung“ dabei, in dem ich ab und zu einen vermuteten Schlüsselroman lese. [...] und die Serie startet ab 3300 nochmal durch. Warten wir’s ab!
Das kann ich so unterschreiben: mir geht es genauso.
Wieder einmal einen Roman gelesen wegen des Autors. Bis 3300 mache ich trotz Abo eine Pause, weil ich selbst nach einem Monat mich gerade nicht mit dem aktuellen Autorenteam und dem Zyklus versöhnen kann und eigentlich alles bissig kommentieren könnte.
An dem Roman sieht man die Stärken des Autors und auch mein Grundproblem mit dessen Exposezeit.
Nicht etwa wegen dem (zugegebenermassen herausragenden) Stil von Vandemaan, sondern weil es einer dieser Romane ist, bei denen sich die Handlungsfäden wieder verdichten und der Autor bei der Auflösung einen grossen Paukenschlag ertönen lassen kann! (man muss natürlich als Autor auch draufhauen, auf die Pauke!)
3225 (Der Mann aus Glass) und 3240 (Es lebe der Ganjo) gehörten auch dazu, find ich.
Hätten ruhig ein paar mehr Romane dieser Art sein können! Aber gut, vielleicht zieht jetzt die Handlung endlich an! (es kommt mir zumindest so vor)
PHOENIX hat geschrieben: ↑01.08.2024, 22:37
[...] die Zerstörung der KM-114 war nur Show. Vergleichbar mit dem verdächtigen Verschwinden Lotho Keraetes samt seiner FLORENCE LAMAR in PR 2991.
Ja, musste da auch an die "Explosion" von Keraete denken. Die Explosion war schon sehr verdächtig. Tippe auch darauf dass Stätter nochmal auftaucht. Soll ja vorkommen...
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Bekim Ballard zurückkehren muss.
Nocheinmal die Frage, woher man auf Seite 9 des Romans plötzlich weiß, dass Perry Rhodan in die Vergangenheit verschlagen wurde?
Meines Wissens ist dies eine "Alaska / Gry Only"-Information.
Ist die ZYLINDER-X in der Milchstraße zurück? Wurde dieses Wissen der WLM-Expedition mitgeteilt?
Auf Seite 29 erforscht man in der Maschinenstadt von Wanderer das im "Dunklen Dom" befindliche Schwarze Loch.
Beim Kampf gegen MATERIA bewegte sich Wanderer unterhalb des Ereignishorizonts (PR 1986).
So ultramäßig wie in PR 3284 beschrieben scheint die Traumatisierung und Allergie von ES in Bezug auf Black Holes nicht zu sein.
Auf Seite 43 thematisiert Stätter Manipulationen von ES im Entstehungsprozess ANANSIs und in der Eiriseinspielung in die RAS TSCHUBAI-Hülle und die angeplante Re-Genese der SI, die zu etwas Neuem führen soll.
Die RT als Kern einer neuen Maschinenstadt mit ES-Übergang in die Eiris-dotierte Schiffshülle.
Auf Seite 53 äußert das ES-Fragment durch den Mund Shinaes, dass dieser Prozess bereits begonnen habe
Auf Seite 44 wird die ES-Abkehr von Thez angesprochen, offenbar hat sich die SI der polyversalen Existenz im Thezversum und Scherversum verweigert.
Dann wird das Ziel einer "Reparatur" erwähnt, eine chronale Rückkehr in den gemeinsamen Stiel des Y-Modells der Scherung.
Auf Seite 27 philosophiert Vandemaan via Stätter: "Am Ende ist Thez, und in jedem Universum ist etwas wie Thez; oder aber es ist kein Thez, und das Universum ist umsonst gewesen und sinkt bewusstlos in die unumkehrbare Nacht."
Vandemaan spricht also die Idee der Irreführung von ES primär Stätter zu, sie entstand in der Erfahrung der Kluft, in die die SI ihren mit Mentalkomponente versehenen Roboter schickte.
Motivation sei angeblich Stätters Wunsch, dass ES seinen Dienst an Thez erfüllen müsse.
Diesem Dienst als polyuniversales Bindeglied des Thez- und Scherversums im Sinne der Kosmokraten wollte sich ES entziehen.
Stätters Ansinnen geht aber weiter:
Angedacht ist eine Zeitkorrektur im Vorfeld der Scherung, eine Korrektur mit Rückkehr zum originalen Vorscherungs-ES, möglicherweise mit Verhinderung der Scherung selbst.
Dies differiert deutlich zum Plan der Kosmokraten sprich Mu Sargais. Dieser kosmokratische Plan sieht offenbar eine Bilokation von ES im weiter existenten Scherversum und Thezversum vor, der Stätter-Plan quasi eine Verhinderung der Scherung und lineare Weiterentwicklung von ES in die Integration in Thez.
Zumindest wird das vorgegeben und Stätter sieht sich als kongenialer Inspirator Kmossens.
Wie wir wissen ist dessen Hauptmotivation allerdings die Rechaotisierung FENERIKs und die Einnahme einer machtvollen Stellung an Bord des Chaoporters.
Nach Maßgabe Stätters dürfte sich die kosmokratisch erwünschte polyversale Existenz von ES also in erster Linie auf die beiden Scherungsuniversen beziehen, also eine Brückenbaufunktion, eine Klammer.
Entweder ist die Ansage Stätters nur vorgeschobenes Argument oder sie ist Selbstbetrug, da Kmossen an einem Vorscherungs-ES kein Interesse haben dürfte oder nur insofern als mit der Verhinderung der Scherung der Casus Milchstraße für FENERIK nie entstanden wäre, somit auch keine "Neutralisierung" des Chaoporters.
Die Stättersche Ausdeutung der kosmokratisch erwünschten polyversalen Existenz, der sich ES entzog, führt natürlich weg von einem Bezug zu Alterversum und Genese von Mu und Zou und eher hin zur Scherungsproblematik.
Wenn ich es recht verstehe und nicht Alles nur Lug und Trug ist, dann betrachtet sich Stätter als Interessenwahrer eines einstigen korrekten Aufgehens von ES in Thez.
Angedachtes Mittel: Zeitstromkorrektur vor der Scherung.
In PR-Band 3165 "Die Jahrmillionenkarte" kennt man in der Zukunft kein ES mehr, wohl aber Mu Sargai.
Vielleicht ist PHOENIX das Ergebnis der Re-Genese der SI, vielleicht unter Mitwirkung NADALEES.
Auf Seite 27 philosophiert Vandemaan via Stätter:
"Am Ende ist Thez, und in jedem Universum ist etwas wie Thez; oder aber es ist kein Thez, und das Universum ist umsonst gewesen und sinkt bewusstlos in die unumkehrbare Nacht."
Ein Universum, in dem Thez (oder etwas wie Thez) entsteht, ist letztlich determiniert/vorherbestimmt.
Andererseits ist da das Universum nicht umsonst.
Falls das zuträfe, müssten wir ja eigentlich hoffen, dass auch im derzeitigen Perryversum Thez (oder etwas wie Thez) entstehen wird - da ansonsten alle Abenteuer seit Band 1 ja letztlich umsonst waren und unsere Helden bewusstlos in die unumkehrbare Nacht sinken.