Wulfman hat geschrieben: ↑13.09.2025, 02:38
Wenn Perry Rhodan eine Zukunft haben will, müsste man ein neues Produkt im audiovisuellen Bereich parallel aufbauen. An der EA würde ich nicht herumschrauben um die Altleser nicht zu verärgern und dort so lange wie möglich Kasse zu machen.
Bei Neo gabs ja auch schon Unkenrufe, dass es auf der Kippe steht.
"Wenn Perry Rhodan eine Zukunft haben will":
Wollen(!) tut man bei den Beschäftigten in Rastatt und bei den Autoren bestimmt!
"neues Produkt im audiovisuellen Bereich parallel": Klar, dazu fehlt aber die eigene Expertise, Manpower, Investitionsbereitschaft und möglicherweise auch das nötige "Kleingeld". Natürlich wäre das die Lösung gewesen, aber ich denke, es ist jetzt zu spät. Mit audiovisuellem Kleinklein und ohne ebenso ausgefeilte wie aufwändige und durch Influencer breit gestreute Bewerbung auf allen Social Media-Kanälen läuft da garnichts. Ich sehe auch nicht den Punkt, dass sich die Disney-Studios, Peter Jackson, Denis Villeneuve, Ridley Scott oder James Cameron plötzlich in Perry Rhodan schockverlieben.
"EA würde ich nicht herumschrauben":
De facto geschieht das laufend und ist immer geschehen: Inhaltlich und formal!
Für mich waren die Bände 200 bis 399 der erste Großzyklus:
Verbunden durch die gemeinsame Geschichte und das gemeinsame Schicksal von Lemurern/Lemurernachfahren und Bestienabkömmlingen. Haluter wurden späterhin durch die ganze Serie zu den pauschal beliebtesten Fremdwesen und oft genug zum Notnagel und allerletzten Rettungsanker der Menschheit.
Möglicherweise erst nachträglich so gewertet, kann man sogar den Posbi-Zyklus von Band 100 - 149 als Vorschalte dazunehmen.
Damals entschied man, wir gehen nach relativ wenigen Romanen
mit der Serie bereits raus aus der "engen Milchstraße" (die bis zur aktuellen Handlungszeit nicht allzutief erforscht ist!), gehen nach Andromeda, in die Magellanschen Wolken und nach M 87.
"Think Big" war angesagt: Nicht mehr nur der "Milchstraßenkleinkram", nein … Transformkanone, HÜ- und Paratronschirm, Paratronkonverter, Sonnentransmitter, Hyperinmestron, Zentrumsleuchten, OLD MAN etc.!
Dann wurde der Bruch zu Band 400 beschlossen, der im Ergebnis nicht ganz erfolgreich war.
Danach stieg man mit dem Schwarmzyklus als Vorläufer in die kosmischen Zwiebelschalen ein und diese blieben tatsächlich bis heute bestimmend. Es gab bis heute keinen Zyklus mehr, in dem nicht das Thema zumindest hintergründig oder indirekt aktiv war. Oft genug auch vordergründig!
Der möglicherweise geplante Relativausstieg aus diesen Szenarien (Thoregon/THOREGON) wurde mutlos abgebrochen und wenig inspiriert beendet.
Entweder fehlte der Mut, Gewohntes zu verändern oder hinter sich zu lassen oder man hatte keine Ideen für ein SI- und Hohe Mächte-ärmeres Perryversum.
So blieb es im Grunde bis heute!
Vandemaan köchelte diese Zutaten bis hin zum gottähnlichen Thez am Ende aller Zeiten, bei Hary spielen Hohe Mächte Krieg im Umfeld der Agolei und zwischendrin die künstlich erschaffene und wieder aufgelöste SI-Entität LEUN und deren Vor- und Nachfahren.
Mir persönlich fehlt da schlicht der Mut zu neuem Grundsetting.
Mit Band 200 hatte man diesen Mut und es klappte 200 Romane exzellent.
Der Mut zu Band 400 wurde weniger belohnt, der Aufbruch in den Zwiebelkosmos wieder mehr!
Allerdings schwächelte das Konzept bereits nach Band 1000 und erreichte nie mehr den alten Drive.
Thoregon hätte was werden können, wurde zum Schluss mutlos verlassen.
Danach kam für mich eigentlich nur noch die Thematik Traitor gut, die aber allzu breit ausgewalzt wurde.
Alles Folgende war für mich sehr durchwachsen und eigentlich nur noch durch einzelne schöne Romane gedeckt.
Eine echte Weiterentwicklungsperspektive der Serie gab es nicht mehr, oft genug auch keine logikverträglichen Finals.
Mal sehen, wo BCH am Ende von Elysion angekommen sein will!
Ich hoffe nicht, dass wir uns auf dem Weg dorthin wieder mit ES oder Mu und irgendwelchen Ultralangzeitplänen herumschlagen müssen.
"Neo … auf der Kippe":
Kann sein, ich habe NEO nie gelesen und werde es auch nicht tun.
Egal, wenn es geschehen sollte, ist praktisch der letzte "Verteidigungsring" um den "Bergfried" Erstauflage gefallen.
Dann geht's für die Rastatter und die Stammautoren allmählich wirklich ans Eingemachte.
Mein bescheidener persönlicher Tipp:
NEO wird innerhalb der kommenden zwei Jahre ebenso beendet werden wie die Miniserien.
"Elysion" ist die letzte Attacke der Erstauflage. Hier heißt es Erfolg oder Ende.
Seltsamerweise könnten die Silberbände als sammlerorientierte Reminiszenz fortgeführt werden, vielleicht sogar in einem anderen Verlag. Die entsprechenden Verwertungsrechte der Altbestände der Serie sind ja auch ein relativ leicht und schlank zu veräußerndes Paket, wenn der monetäre Ertrag für BAUER stimmt.