Oceanlover hat geschrieben: ↑11.08.2025, 06:56
Es war ein SI-gewürzter "Zeitrafferroman", mit dem wohl mit Blick auf das Zyklusende viel erklärt werden sollte. Ich habe ihn gelesen, manchmal aber auch quer. Spannung war für mich Fehlanzeige und weil ich kein Fan von den sogenannten höheren Mächten bin, war der Roman leider nicht nach meinem Geschmack.
"Zeitrafferroman" ist ein blendender Ausdruck!
Für mich hat sich das Ganze wie ein unglücklicher Mix zwischen Herumgestolper in Station 5-5-5 und direkter textlicher Übernahme des Exposés zum Projekt LEUN gelesen!
Es ist offenbar auch bei PHOENIX nicht anders als bei den vorausgegangenen Zyklen: Man merkt, dass das Zyklusende naht und mal etwas Butter bei die Fisch muss, was dann im Hauruckverfahren durchgezogen wird.
Die Grundstory um LEUN und Shrell finde ich extrem dünn, so dass man - falls dazu nicht noch gravierende Erweiterungen kommen - vermutlich auch nicht mehr präsentieren konnte.
Ich hätte den ganzen im aktuellen Romantriple vermittelten Handlungs- und vor allem Wissensfortschritt auf zwei Hefte zusammengefasst und bei einem einzigen Autor belassen.
Da man offenbar mit FENERIK nicht groß weitermachen will, falls der Neutroporter nicht doch noch als Deus ex machina nochmal auftaucht, hätte man den Kasus 002 stark einkürzen oder gleich ganz weglassen können.
Stattdessen wird auf das finale Erkenntnis-Outcome des Tripletts ein anderer Autor angesetzt als auf die beiden "Einführungsbände".
Es geht dabei garnicht um die Besser- oder Schlechter-Qualität der Autoren, aber hier kommt es zum konzeptionell völlig unnötigen Stilbruch.
OF hatte es dabei wesentlich schwerer als CM, weil er
erheblich mehr Exposéinhalt in die langweilige Begleithandlung pressen musste. Kein Vergleich zu PR 3336, wo wahrscheinlich ziemlich de gusto gestaltet werden konnte.
Ich bin mir nach wie vor nicht schlüssig darüber, ob das bei PR oft geübte Erzählkonzept mit vielen bedeutungsarmen, längenden Romanen und dann Pickepacke-Hauruck eine Schwäche ist oder gar ein notwendiges Feature, weil die zu vermittelnden Basisinhalte des jeweiligen Zyklus sehr überschaubar sind und im
Grunde in einem einzigen Heft oder sogar weniger konzentriert werden könnten.
Teile des aktuellen Romans kommen mir exposéartig oder zumindest exposéähnlich vor.
Das FENERIK-/LEUN-Triple lässt mich als Leser mit sehr gemischten Gefühlen zurück.
FENERIK brachte keinen Zauber zurück, die LEUN-Story gleich von vornherein nicht.
Zu Shrell und Foersh, was soll man sagen!? Bull ist sicher nicht tot oder seine ÜBSEF zeitweise ins BN retiriert, Anzus baldiges Ende? … Die Einen sagen so, die Anderen so!
In diesen Zyklus wurde (zu) Vieles hineingepackt, aber es wurde mit breiten und nicht wirklich nötigen Auswalzungen auch viel Raum für eine komplexere Schilderung an anderer und möglicherweise nötigerer Stelle verschenkt.
Das führt dann zwangsweise zur Einstreuung von exposéartigeb Info-Konzentraten wie im OF-Roman.
Manchmal hat es der endständige Autor eines Handlungsabschnitts aus mehreren Romanen leichter, weil er endlich auf den Punkt kommen kann.
Beim Mischwerk PR 3336 - 3338 aber war OF in der ungünstigeren
Platzierung, weil ihm nicht viel Anderes übrigblieb als Alles zu LEUN fast als Trockenpulver zu übernehmen, was BCH sich zu dieser selbstaufgelösten SI ausgedacht hatte.
Aus meiner Sicht … nicht gut gelaufen und in der Autorensplittung 2 : 1 erst recht nicht.