Tell Sackett hat geschrieben: ↑12.09.2025, 10:29
Lässt … das Interesse bei der EA nach, trifft es die Sub-Serien wahrscheinlich deutlich härter.
Volle Zustimmung!
Wenn wir uns den Literatur-/Lesemarkt anschauen, dann finden wir schon einmal die unbestreitbare Tatsache, dass sich die weibliche Hälfte der Gesellschaft weit mehr fürs Lesen interessiert als die männliche, aber eben weit weit unterdurchschnittlich für das SF-Genre.
Der SPIEGEL schrieb gestern:
"Mädchen und junge Frauen retten derzeit den deutschen Buchmarkt. Die Gen Z, alle die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden, hat das Lesen für sich entdeckt. Diese (weibliche) Generation redet auf Social Media über Bücher – und sammelt sie."
Schon die Artikelüberschrift
"Wie das Lesezimmer einer
Fee, die zu Ikea geht" spricht für sich.
All diesen Lese-Hype gibt es heute im eh massiv männerlastigen
SF-Genre nicht mehr, weil Lesen in der männlichen Generation Z absolut die Ausnahme und nicht angesagt ist. Filme, Serien, Computerspiele sprechen da eine andere Sprache, sind aber nicht Literatur und führen zumeist auch nicht mal sekundär an Literatur heran.
Das ist das Dilemma von SF und natürlich von Perry Rhodan im Speziellen.
Diese heute 15-, 25-, 35-jährigen männlichen Jugendlichen/Männer werden auch in 10, 20, 30 Jahren nicht plötzlich Leseratten werden. In keine Richtung.
Was Nichtlese-Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!
Und für Frauen steht PR bestimmt auf keiner Präferenzliste.
Ausnahmen bestätigen sicher die Regel.
Meine These ist:
PR kann sich fast nur bei der bereits existenten Stammkundschaft bedienen, die überwiegend männlich ist und älter als 50, wenn nicht mehr.
Nachwuchs aus jüngeren Bereichen ist generell rar, Leserinnenzuwachs bekommt man eh nicht, wenngleich dort die allgemeine Leselust noch am stärksten etabliert ist.
Das ist pauschal das Dilemma der Serie:
Sie verwaltet im Grunde nur noch den voranalternden Leserbestand und kann nur versuchen, diesen nicht zu verprellen und weiter einschrumpfen zu lassen, was Jahr für Jahr durch Dahinscheiden von Alt-Rhodanisten eh geschieht.
Junge PR-Lesefans kommen allenfalls noch im Tröpfelmodus hinzu, gleichen das schwindende Fließgleichgewicht zwischen Hinzukommen und Ausscheiden nicht annähernd aus.
Der Verlag wird die wahren Zahlen des ökonomischen Hintergrundgerüsts der Serie kennen und die Perspektive bzw. hochgerechnete Projektion für die kommenden Jahre.
Dazu braucht's keine höhere Mathematik. Man muss nur die Alterkohorten und Geschlechtsanteiligkeiten möglicher Kunden in die Zukunft schieben.
BAUER wird keinesfalls ein Defizit oder einen anhaltenden Defizit-Trend dieser eh etwas abseitigen Sparte seines sonstigen Produktportfolios abwarten.
Dann droht das Ende, zumindest für Neues, bei PR, wenn sich nicht ein Käufer mit einer zielführenderen Produktentwicklungsidee findet.
Institutionelle Kaufinteressenten wollen meist ein möglichst schlankes und ebenso klar übersichtliches wie überzeugendes Paket. Meist bringen sie ein neues Strategiekonzept mit, BAUER hatte offenbar gar keines, irgendwie schleppte man PR halt als randliche Kuriosität mit.
Rastatt ist im Prinzip heute tatsächlich fast nur noch Außenstelle für einige traditionelle Pabel-Moewig-Produkte z.B. eben Perry Rhodan.
Die große Offset-Druckerei VPM Druck am Ort wurde Ende Oktober 2020 geschlossen, gedruckt wird seit dieser Zeit in Polen.