brotaufstrich hat geschrieben: ↑09.08.2024, 21:05
Sachen gibt´s hier!
Öfters fahre ich mit dem ADFC Berlin "Geführte Radtouren".
Am letzten Samstag ging es von Fürstenberg/Havel kreuz und quer durch MST/MSE (Mecklenburg Strelitz, Seenplatte) nach Neubrandenburg/Burg Stargard.
In der Regel suchen die Tourenleiter Strecken abseits der Straßen. Die ganze weite Welt - von Sandweg, wassergebundenen Weg, Kopfsteinpflaster, Plattenweg und bis hin zu meiner neuesten Entdeckung - Wimbledonstraßen = Graswege - aber auch Asphaltiertes, ist dabei.
Weil ich irgendwo das Stichwort Bahn gelesen habe, nachfolgende Erfahrung.
Für DB-Kunden als auch für Fahrgastbetreiber war die Info bekannt, dass der RE 5 von Burg Stargard nicht nach Südkreuz vor, sondern in Oranienburg endete. Die Masse der Reisenden wie der Radler hatte als Ziel Berlin. Hieß Umstieg in die S-Bahn. Da inzwischen 21 Uhr 30 ca. hatte die S-Bahn das Nachtprogramm am Laufen = Kurzzüge. Es stand zwar ein "Zug" mit 8 Wagen am Gleis, davon aber standen den Reisenden dann nur 4 Wagen zur Verfügung. Und alle hatten sich dann in die 4 Wagen gepresst.
Es ärgert einen gewaltig, dass der Streckenbetreiber S-Bahn derart unflexibel ist und sich nicht am Bedarf orientieren will oder kann, der bekannt ist.
Ich habe Dusel gehabt, dass ich auf ausgesprochen verständnisvolle Mitreisende getroffen bin. Teilweise kamen an anderen S-Bahnhöfen Reisende nicht mehr mit.
Du weisst gar nicht, wie sehr ich mich immer ärgere. Das ist die letzten Jahre massiv (und zwar ganz massiv!) schlechter geworden. Das betrifft Ausfälle, das betrifft Baustellen, das betriff Nahverkehr, das betrifft Regionalverkehr. Fernverkehr nutz ich selten, da will ich nichts sagen.
Man kann definitiv nirgends mehr einfach so hinfahren. Man muss IMMER vorher gucken, ob erstmal überhaupt geplant ist, dass alles (halbwegs) fährt. Und zwar für Hin- und Rückfahrt! Und wenn man das Fahrrad mitnehmen will, gilt das nochmal besonders, denn eventuellen Ersatzverkehr kann man ja mit dem Fahrrad nicht nutzen.
Gefühlt fällt erstmal JEDE Bahnstrecke etwa ein bis zwei Monate pro Jahr wegen Bauarbeiten aus. Mindestens! Dazu kommen dann noch die einfach-mal-so-Ausfälle, denn macht ja nix, wenn ein/zwei Züge pro Stunde ausfallen. Gerne baut der VBB auch überall gleichzeitig, so dass die Nutzung des ÖPNV dann dem reinen Wahnsinn gleichkommt.
Letzten Samstag war natürlich der Höhepunkt der "Vandalismusgeschichte" (Brandanschlag auf einen Kabeltunnel bei Jungfernheide), die für etwa eine Woche fast alle Bahnlinien der Innenstadt von Berlin lahmlegte. Da können sie ausnahmsweise nix für. Allerdings ist halt immer irgendwas. Egal ob Polizeieinsätze, Selbstmörder und andere Notfälle oder nur eine Signalstörung (sagen sie)...
Aber selbst ohne Anschlag gilt gerade auf der RE5, dass die inzwischen regelmässig einfach mal so in Oranienburg endet. Längere S-Bahn? Sei froh, wenn die überhaupt fährt und nicht auch ein paar mal ausfallen! Und dann erlebst Du eine neue Definition von voll! Ebenso enden Frankfurt/Oder-Züge mal in Erkner, Spreewaldzüge in Königs Wusterhausen (oder noch besser in Bestensee, damit man nicht wegkommt) oder Magdeburg-Züge sonst wo. Aus dem Spreewald bin ich auch schon über Doberlug-Kirchhain, aus Jüterbog über Potsdam nach Berlin gefahren, um überhaupt nach Hause zu kommen.
Der Vollständigkeit halber muss ich noch folgendes sagen: ICH HASSE AUTOS!!!
Es tut mir leid, ich kanns nicht anders sagen, es ist so! Ich hasse Autos. Aber ich habe vor einigen Monaten meinen Führerschein gemacht. Wegen dieser ganzen Scheisse! Und wenn das so weitergeht, werde ich mir wohl noch so ein Ekelauto anschaffen.
P.S. Überfüllt ist so wie so alles. Man kann nicht mal mehr vollständig meckern, so viele Mankos hat der scheiss ÖPNV.
P.P.S. Und gerne mal gucken, wie ich noch vor ein paar Jahren über den ÖPNV geschrieben habe. Da konnte ich mich vor Lob für den ÖPNV fast gar nicht mehr einkriegen. Nur für die, die mich hier noch nicht kennen.