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Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 26.11.2024, 09:11
von giffi marauder
Nicoletta hat geschrieben: 25.11.2024, 20:24 ich bin da ganz mit dir, nur was ist realistisch?

Die Alternative wäre der Vorschlag von Ulrike Herrmann. Wirtschaft herunterfahren auf 1976. Bei 1996/97 sind wir bereits.
Würden wir das tun sehe ich braun für unsere Demokratie.
Nun, der Energieverbrauch wird jedenfalls heruntergefahren auf mindestens 1976.
Das ist völlig unvermeidlich.
Die Frage ist nur, ob das kontrolliert passiert oder ob das "Right-Sizing" unkontrolliert an 1976 vorbeirauscht.
Wenn wir die nächsten 10 Jahre nutzen, sind wir 2050 wieder anfang der 1990'er mit Tendenz aufwärts.
Tun wir das nicht, sind wir 2050 in den 1950'ern mit Tendenz abwärts.

Das Unvermeindliche aktiv anzugehen und so gut wie möglich steuernd einzugreifen, scheint mir die klügere Variante.
Das ist für mich die Aufgabe der Politik und nicht irgendwelche schönen Lügen zu verkaufen.
Die FPÖ hat im Nationsratswahlkampf den Bürgern (oder auch nur ihren Wählern) 5 gute Jahre versrpochen.
Das ist zwar nett, aber blöd für jeden, dessen Lebenswerartung noch höher ist.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 26.11.2024, 09:28
von Nicoletta
giffi marauder hat geschrieben: 26.11.2024, 09:11
Nicoletta hat geschrieben: 25.11.2024, 20:24 ich bin da ganz mit dir, nur was ist realistisch?

Die Alternative wäre der Vorschlag von Ulrike Herrmann. Wirtschaft herunterfahren auf 1976. Bei 1996/97 sind wir bereits.
Würden wir das tun sehe ich braun für unsere Demokratie.
Nun, der Energieverbrauch wird jedenfalls heruntergefahren auf mindestens 1976.
Das ist völlig unvermeidlich.
Die Frage ist nur, ob das kontrolliert passiert oder ob das "Right-Sizing" unkontrolliert an 1976 vorbeirauscht.
Wenn wir die nächsten 10 Jahre nutzen, sind wir 2050 wieder anfang der 1990'er mit Tendenz aufwärts.
Tun wir das nicht, sind wir 2050 in den 1950'ern mit Tendenz abwärts.

Das Unvermeindliche aktiv anzugehen und so gut wie möglich steuernd einzugreifen, scheint mir die klügere Variante.
Das ist für mich die Aufgabe der Politik und nicht irgendwelche schönen Lügen zu verkaufen.
Die FPÖ hat im Nationsratswahlkampf den Bürgern (oder auch nur ihren Wählern) 5 gute Jahre versrpochen.
Das ist zwar nett, aber blöd für jeden, dessen Lebenswerartung noch höher ist.
Ja, nur lässt sich das nicht verkaufen mit dem Argument des Verlustes an Lebensqualität.
Ich bin auch der Ansicht das die Schwerindustrie ihr Ende entgegengeht in Deutschalnd. Unser Wirtschaftsmotor ist Dienstleistung, Wissenschaft und Handwerk, nicht mehr die Produktion und Exportüberschuss.
Sollte Trump wirklich einen Wirtschaftskrieg mit Zöllen fortführen können wir uns auf 100000 weitere Erwerbslose einstellen. Arbeitsplätze die in Produktionsbetrieben verloren gehen werden.
Für die CO2 Bilanz ist das gut. Nur muss unsere Regierung unser Land auch darauf einstellen. Das wurde bisher versäumt, weil keine der Regierungen der letzten 20 Jahre auf Zukunft gesetzt hat, sondern auf den Erhalt des Status Quo.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 26.11.2024, 09:46
von hz3cdv
Nicoletta hat geschrieben: 26.11.2024, 09:28
giffi marauder hat geschrieben: 26.11.2024, 09:11
Nicoletta hat geschrieben: 25.11.2024, 20:24 ich bin da ganz mit dir, nur was ist realistisch?

Die Alternative wäre der Vorschlag von Ulrike Herrmann. Wirtschaft herunterfahren auf 1976. Bei 1996/97 sind wir bereits.
Würden wir das tun sehe ich braun für unsere Demokratie.
Nun, der Energieverbrauch wird jedenfalls heruntergefahren auf mindestens 1976.
Das ist völlig unvermeidlich.
Die Frage ist nur, ob das kontrolliert passiert oder ob das "Right-Sizing" unkontrolliert an 1976 vorbeirauscht.
Wenn wir die nächsten 10 Jahre nutzen, sind wir 2050 wieder anfang der 1990'er mit Tendenz aufwärts.
Tun wir das nicht, sind wir 2050 in den 1950'ern mit Tendenz abwärts.

Das Unvermeindliche aktiv anzugehen und so gut wie möglich steuernd einzugreifen, scheint mir die klügere Variante.
Das ist für mich die Aufgabe der Politik und nicht irgendwelche schönen Lügen zu verkaufen.
Die FPÖ hat im Nationsratswahlkampf den Bürgern (oder auch nur ihren Wählern) 5 gute Jahre versrpochen.
Das ist zwar nett, aber blöd für jeden, dessen Lebenswerartung noch höher ist.
Ja, nur lässt sich das nicht verkaufen mit dem Argument des Verlustes an Lebensqualität.
Ich bin auch der Ansicht das die Schwerindustrie ihr Ende entgegengeht in Deutschalnd. Unser Wirtschaftsmotor ist Dienstleistung, Wissenschaft und Handwerk, nicht mehr die Produktion und Exportüberschuss.
Sollte Trump wirklich einen Wirtschaftskrieg mit Zöllen fortführen können wir uns auf 100000 weitere Erwerbslose einstellen. Arbeitsplätze die in Produktionsbetrieben verloren gehen werden.
Für die CO2 Bilanz ist das gut. Nur muss unsere Regierung unser Land auch darauf einstellen. Das wurde bisher versäumt, weil keine der Regierungen der letzten 20 Jahre auf Zukunft gesetzt hat, sondern auf den Erhalt des Status Quo.
Sorry, aber das ist Quatsch. Während Corona haben wir gemerkt, was passiert, wenn man selbst einfache Dinge wie Masken nicht mehr vor Ort produzieren kann. Von Medikamentenengpässen, die immer wieder in den Medien erwähnt werden, ganz zu schweigen. Wer glaubt, dass wir uns darauf verlassen können, dass wir Stahl und Chemiegrundprodukte einfach immer problemlos aus China bekommen werden, wird da böse Überraschungen erleben. Ich erinnere mich jedenfalls noch deutlich daran, wie in unseren Werken vor einigen Jahren für Wochen die Produktion stand, weil Zulieferteile aus Übersee fehlten.

Die Dienstleistungen, die dann die Wirtschaft bestimmen werden, werden nicht das Forschen in Elfenbeintürmen sein, sondern eher einfache Dienstleistungen. Kochen, Putzen, Nähen.

Zudem ist die Verlagerung von Industrieproduktion nach z.B. Afrika im Prinzip nur eine neue Form von Kolonialismus. Hier schonen wir die Umwelt, dort zerstören wir sie für unsere Bullerbüs. Aber mit Kolonialismus hatten die Linken ja noch nie ein Problem. :devil:

Ergänzung: „Dank“ Trump - aber auch hier in Europa werden bei dem Gedanken an Zöllen einige Augen erwartungsfroh leuchten - wird die Globalisierung nun teilweise rückabgewickelt. Zum Schaden der ärmeren Leute, die höhere Preise für Autos, Fernseher, Waschmaschinen etc. weniger gut wegstecken können als diejenigen mit Geld und die auch nicht von eventueller Rückkehr von Industrieproduktion profitieren werden, da dabei ein höherer Automatisierungsgrad zu erwarten ist.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 26.11.2024, 11:48
von Reinhard
hz3cdv hat geschrieben: 26.11.2024, 09:46
Nicoletta hat geschrieben: 26.11.2024, 09:28
Ja, nur lässt sich das nicht verkaufen mit dem Argument des Verlustes an Lebensqualität.
Ich bin auch der Ansicht das die Schwerindustrie ihr Ende entgegengeht in Deutschalnd. Unser Wirtschaftsmotor ist Dienstleistung, Wissenschaft und Handwerk, nicht mehr die Produktion und Exportüberschuss.
Sollte Trump wirklich einen Wirtschaftskrieg mit Zöllen fortführen können wir uns auf 100000 weitere Erwerbslose einstellen. Arbeitsplätze die in Produktionsbetrieben verloren gehen werden.
Für die CO2 Bilanz ist das gut. Nur muss unsere Regierung unser Land auch darauf einstellen. Das wurde bisher versäumt, weil keine der Regierungen der letzten 20 Jahre auf Zukunft gesetzt hat, sondern auf den Erhalt des Status Quo.
Sorry, aber das ist Quatsch. Während Corona haben wir gemerkt, was passiert, wenn man selbst einfache Dinge wie Masken nicht mehr vor Ort produzieren kann. Von Medikamentenengpässen, die immer wieder in den Medien erwähnt werden, ganz zu schweigen. Wer glaubt, dass wir uns darauf verlassen können, dass wir Stahl und Chemiegrundprodukte einfach immer problemlos aus China bekommen werden, wird da böse Überraschungen erleben. Ich erinnere mich jedenfalls noch deutlich daran, wie in unseren Werken vor einigen Jahren für Wochen die Produktion stand, weil Zulieferteile aus Übersee fehlten.

Die Dienstleistungen, die dann die Wirtschaft bestimmen werden, werden nicht das Forschen in Elfenbeintürmen sein, sondern eher einfache Dienstleistungen. Kochen, Putzen, Nähen.

Zudem ist die Verlagerung von Industrieproduktion nach z.B. Afrika im Prinzip nur eine neue Form von Kolonialismus. Hier schonen wir die Umwelt, dort zerstören wir sie für unsere Bullerbüs. Aber mit Kolonialismus hatten die Linken ja noch nie ein Problem. :devil:

Ergänzung: „Dank“ Trump - aber auch hier in Europa werden bei dem Gedanken an Zöllen einige Augen erwartungsfroh leuchten - wird die Globalisierung nun teilweise rückabgewickelt. Zum Schaden der ärmeren Leute, die höhere Preise für Autos, Fernseher, Waschmaschinen etc. weniger gut wegstecken können als diejenigen mit Geld und die auch nicht von eventueller Rückkehr von Industrieproduktion profitieren werden, da dabei ein höherer Automatisierungsgrad zu erwarten ist.
Dazu möchte ich noch ergänzen, mir hat sich generell nie erschlossen wie das mit der Deindustrialisierung langfristig funktionieren soll. Großbritannien hat das doch perfekt vorgemacht. Die waren uns da immer ein paar Jahre voraus und das hat dort nur so einigermaßen funktioniert, weil sie immer ein paar Jahre voraus waren. Und zwar mit allen sozialen Folgen die das so hatte. Das konnte doch ein Blinder sehen, dass das nicht funktioniert, wenn das alle nachmachen. Möglicherweise werden wir in 20 Jahren dem Orang Utan dankbar sein, dass er uns gezwungen hat da mal rechtzeitig drüber nachzudenken.

Davon abgesehen, wenn wir den Klimawandel weiter so anheizen wie bisher, dann brauchen wir nicht über 1,5°C, 1,75°C oder 2°C nachdenken. Unser CO2 Budget damit aufzuhübschen die Industrie in Länder auszulagern, die munter Kohlekraftwerke bauen ist auch so ein Thema bei dem ich mal die Frage in den Raum stelle, ob dass denn so sinnvoll ist. Wir laufen grad voll in die 3°C+ Richtung. Übrigens völlig unabhängig davon, was wir in Deutschland treiben. Und damit werden das Grönlandeis und der Westantarktische Eisschild zu einem direkt anstehenden Problem. So bis Hamburg und Umgebung dürfte die Bodenfeuchtigkeit auf dauerhafte 100% ansteigen. Wird dann eben eine Inselgruppe die Stadt. Die Vorbereitung auf die Auswirkungen des Klimawandels dürfte ein sehr umfangreiches Projekt werden. Diese Industrie hätte ich gerne vor Ort. Kann mir grad nicht vorstellen wie man das importieren will. Möglicherweise ganz praktisch eine gewisse industrielle Basis im Land zu behalten.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 26.11.2024, 12:12
von hz3cdv
Noch mal zur Ergänzung: auf dem Weg in die Industriegesellschafft haben wir ja auch nicht die Landwirtschaft ausgelagert. Im Gegenteil: Deutschland ist im Prinzip Selbstversorger (jetzt nicht was Bananen und Qualitätssteaks angeht, aber doch in Bezug auf Grundnahrungsmittell). Wir legen sogar Flächen wegen Überproduktion still. Vor 2000 Jahren hing Europa bei der Nahrungsversorgung noch von Ägypten und Nordafrika ab. Heute hängt Ägypten von der Ukraine und Russland ab.

Was passiert ist: wir produzieren mehr Nahrungsmittel als vor 100 Jahren mit einem Bruchteil des damaligen Personaleinsatzes. Nennt sich Fortschritt. Ähnliches hat vor einigen Jahrzehnten in der Industrie begonnen. Verlangsamt durch Globalisierung und Verlagerung von Produktion in Billiglohnländern - Sklaverei ist halt manchmal billiger als Fortschritt. Aber nie dauerhaft, daher werden in den Fabriken der Zukunft immer weniger Menschen sein. Das ist aber ebenso wenig eine Deindustrialisierung wie es eine Deagrarisierung gab.

Natürlich werden dann Arbeitskräfte für Dienstleistungen frei und wir werden irgendwann eine Dienstleistungsgesellschaft. Aber eine mit mehr Industrie und mehr Landwirtschaft als früher.

Und das mit dem Exportüberschuss ist eine temporäre Erscheinung und nicht so signifikant wie manche glauben. Wer einen SUV von Mercedes oder BMW fährt, fährt höchstwahrscheinlich ein Auto, dass in den USA gebaut wurde.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 27.11.2024, 05:00
von Laurin
Reinhard hat geschrieben: 26.11.2024, 11:48 ...
Davon abgesehen, wenn wir den Klimawandel weiter so anheizen wie bisher, dann brauchen wir nicht über 1,5°C, 1,75°C oder 2°C nachdenken. Unser CO2 Budget damit aufzuhübschen die Industrie in Länder auszulagern, die munter Kohlekraftwerke bauen ist auch so ein Thema bei dem ich mal die Frage in den Raum stelle, ob dass denn so sinnvoll ist. Wir laufen grad voll in die 3°C+ Richtung. Übrigens völlig unabhängig davon, was wir in Deutschland treiben. Und damit werden das Grönlandeis und der Westantarktische Eisschild zu einem direkt anstehenden Problem. So bis Hamburg und Umgebung dürfte die Bodenfeuchtigkeit auf dauerhafte 100% ansteigen. Wird dann eben eine Inselgruppe die Stadt. Die Vorbereitung auf die Auswirkungen des Klimawandels dürfte ein sehr umfangreiches Projekt werden. Diese Industrie hätte ich gerne vor Ort. Kann mir grad nicht vorstellen wie man das importieren will. Möglicherweise ganz praktisch eine gewisse industrielle Basis im Land zu behalten.
Das hört sich für mich so an, als ob die ganze Dimension dieser Klimaveränderungen immer noch nicht wirklich realisiert ist - 'ja mein Gott, ein paar Grad halt, ist halt unschön aber dann bauen wir halt Dämme oder schwimmende Häuser oder müssen ein paar Orte aufgeben' ...

Man kann aber mit hoher Sicherheit davon ausgehen, wenn wir wirklich die 3° reißen, dass dann auch eine Reihe entscheidender Klima-Kipppunkte gerissen sind - und dann bleibt es es eben auch nicht mehr 'nur' bei diesen 3° sondern wir sind dann wie auf einer schiefen Ebene angelangt, von der es kein zurück mehr gibt. Stichworte Permafrost/Methan, Verlust der CO²-Wald-Senken, CO²-Sättigung und Versauerung der Meere usw. - das beginnt jetzt schon alles zu kippen. Der Anstieg des Meeresspiegels ist dann nur noch ein Teilproblem, wenn dann z.B. auch noch der Golfstrom versiegt ... dann gute Nacht - vor allem für Nordeuropa.

Obwohl wir derzeit noch ganz am Anfang dieser Entwicklung stehen, sehen wir jetzt schon eine deutliche Zunahme verheerende Wetterextreme, die ganze Regionen verwüsten; jüngst erst wieder in Spanien - dort sind die Autos wie Zivilisationsmüll die Straßen runter gespült worden. Noch versucht man danach wieder aufzubauen, was aber bei Zunahme dieser Katastrophen irgendwann unsere Kapazitäten übersteigen wird - und vielleicht auch sinnlos wird, wenn Wirbelstürme mit über 300 km/h alles unter sich zermahlen. Und bricht aufgrund von Dürren, Überflutungen oder Kälteeinbrüchen irgendwann die Landwirtschaft zusammen, wird auch die Zivilisation wie wir sie heute noch kennen, kaum noch fort bestehen können - ich weis nicht was uns rauchende Industrieschloten dann noch helfen sollen ...

Das alles ist leider näher als uns allen lieb ist - daher sind Klimaschutzmaßnahmen schlicht alternativlos.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 27.11.2024, 06:27
von hz3cdv
Laurin hat geschrieben: 27.11.2024, 05:00
Das alles ist leider näher als uns allen lieb ist - daher sind Klimaschutzmaßnahmen schlicht alternativlos.
Das ändert aber nichts daran, dass sie nicht kommen werden. Das muss man ganz schlicht und einfach diagnostizieren. Die Menschheit ist zu blöd oder zu kurzsichtig dafür.

- Die USA werden demnächst aus dem Klimaschutz aussteigen.
- In Indien, Afrika und Südasien steigt die Bevölkerung weiter.
- Russland und andere Länder wollen weiter fossile Rohstoffe verkaufen.
… usw.

Also was tun im globalen Rahmen?

Mir fallen auf die Schnelle nur ein 3. Weltkrieg oder eine große Seuche ein um den Klimawandel zu stoppen. Möchte ich dann aber auch wieder nicht haben.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 27.11.2024, 07:03
von Leenia
Ich glaube nicht, das die Menschheit zu blöd ist, um es zu erkennen. Aber solange die Auswirkungen nicht gravierer für den Einzelnen spürbar ist, löst es nur ein Schulterzucken aus.

Es gibt genug Filme, die zeigen, wie die Erde aussehen könnte, wenn wir so weiterwirtschaften.

Jeder kann zwar seinen kleinen Teil zum Umweltschutz und Klimaschutz beitragen, aber jedes Land kocht sein eigenes Süppchen.
Die Entscheidungsträger sehen nur das Geld. Meiner Meinung nach stecken in den Schubladen viele gute Konzepte, die aber nicht hervorgeholt werden. Es könnte ja sein, das bei bestimmten Konzerne das Geld nicht mehr so üppig fließen würde.

Wir bräuchten einen 1.000-jahres-Plan, wo es Personen gibt, die für die Umsetzung sorgen.
Ja, ich denke an die Die Foundation-Trilogie von Asimov.

Und ich träume weiter ... :zzz:

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 27.11.2024, 07:45
von Reinhard
Leenia hat geschrieben: 27.11.2024, 07:03 Ich glaube nicht, das die Menschheit zu blöd ist, um es zu erkennen. Aber solange die Auswirkungen nicht gravierer für den Einzelnen spürbar ist, löst es nur ein Schulterzucken aus.

Es gibt genug Filme, die zeigen, wie die Erde aussehen könnte, wenn wir so weiterwirtschaften.

Jeder kann zwar seinen kleinen Teil zum Umweltschutz und Klimaschutz beitragen, aber jedes Land kocht sein eigenes Süppchen.
Die Entscheidungsträger sehen nur das Geld. Meiner Meinung nach stecken in den Schubladen viele gute Konzepte, die aber nicht hervorgeholt werden. Es könnte ja sein, das bei bestimmten Konzerne das Geld nicht mehr so üppig fließen würde.

Wir bräuchten einen 1.000-jahres-Plan, wo es Personen gibt, die für die Umsetzung sorgen.
Ja, ich denke an die Die Foundation-Trilogie von Asimov.

Und ich träume weiter ... :zzz:
Ja, ähm, also, wenn jeder sich das relativ einfach anschauen kann welche Auswirkungen der Klimawandel hat. Und wenn sich auch jeder darüber informieren kann wie das mit den Kipppunkten so funktioniert. Mit welchem Wort außer Blödheit würdest du das denn bezeichnen. Ich nehme jetzt mal den kinderlosen Teil der älteren Hälfte der Menschheit raus. Denen gestehe ich alternativ die Attribute egoistisch oder rücksichtslos zu.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 27.11.2024, 08:13
von Leenia
Im Grunde habe ich etwas gegen das Wort Blöd, da ich viele der Menschen nicht so einschätze.

Eher ist es die Hilflosigkeit, etwas im Großen dagegen tun zu können.
Die Einstellung muss sich ändern. Wenn jeder denkt: "Ach mein kleiner Beitrag nützt ja doch nichts."
Wie soll ein Anfang gemacht werden.

Aber auch die Einstellung der Entscheidungsträger muss sich ändern. Zumindest sollten diese in Sachen Klimaschutz zusammenarbeiten.
Solange das Ego und Geld eine Rolle spielt, wird es so bleiben wie es ist.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 27.11.2024, 08:26
von hz3cdv
Der Mensch hat Probleme langfristige Bedrohungen einzuordnen. Im Unterschied zu unmittelbaren Bedrohungen wie einen näherkommenden Säbelzahntiger. Hat wohl evolutionäre Gründen.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 27.11.2024, 09:17
von Reinhard
Leenia hat geschrieben: 27.11.2024, 08:13 Im Grunde habe ich etwas gegen das Wort Blöd, da ich viele der Menschen nicht so einschätze.

Eher ist es die Hilflosigkeit, etwas im Großen dagegen tun zu können.
Die Einstellung muss sich ändern. Wenn jeder denkt: "Ach mein kleiner Beitrag nützt ja doch nichts."
Wie soll ein Anfang gemacht werden.

Aber auch die Einstellung der Entscheidungsträger muss sich ändern. Zumindest sollten diese in Sachen Klimaschutz zusammenarbeiten.
Solange das Ego und Geld eine Rolle spielt, wird es so bleiben wie es ist.
Es gibt viele Einzelne, die was tun. Ich habe fast mein gesamtes Berufsleben irgendwas mit dem Thema Energieeffizienz und Kostenoptimierung der entsprechenden Technologien verbracht. Und dabei bin ich nicht allein. Andererseits haben wir grad echt Nachwuchsprobleme. Die ganzen Friday for Future Kinder müssten doch so langsam mit ihrem Studium fertig werden. Wo sind denn die ganzen Ingenieure und Naturwissenschaftler, die sich im Gegensatz zu mir schon im Studium in die Richtung spezialisiert haben und den Staffelstab übernehmen. Die sind genau so bequem wie ein erheblicher Teil meiner Generation. Wenn man sich selber reinhängen muss werden sie alle ganz leise und nehmen doch den Job, der einfacher ist oder ein paar Euro mehr am Ende des Monats bringt. Und die Bequemlichkeit nicht deutlich auf die Bremse zu treten wenn man auf eine Wand zufährt, nenne ich Blödheit. Das gilt auch im privaten Bereich. Ich wohne in einem Haus, das mehr Energie erzeugt als ich selbst inklusive Auto verbrauchen kann. Für das Geld hätte ich einige Familienurlaube mit Flugreise bezahlen können. Schau mal in die Reisebüros welche Prioritäten die Mehrheit setzt. Die beschweren sich dann auch noch gerne, dass das Heizen so teuer geworden ist.

Und die "Entscheidungsträger" wer sind die denn? Also wenn 100 Millionen Russen den Kreml oder 25 Millionen Saudis den Palast in Riad stürmen weil sie gegen den Verkauf von Erdöl sind würden die "Entscheider" dort bestimmt reagieren. Warum haut ein durchschnittlicher Deutscher seit Jahrzehnten fast das doppelte an CO2 in die Luft als ein Franzose? Haben unsere umweltbewegen Demonstranten der Mehrheit so lange vorgebetet, bis am Ende sogar die Physikerin im Kanzleramt die Angst vor Kernenergie über den Klimawandel gestellt hat. Kann man machen. Aber jeder Einzelne, der diesen Kurs die letzten sagen wir mal 40 Jahre unterstützt hat ist persönlich für mehr als 150 Tonnen CO2 die jetzt in der Atmosphäre sind verantwortlich. Multiplizier das mal mit 80 Millionen Einwohnern. 12 Milliarden Tonnen CO2 aufgrund dieser einen Entscheidung. Und die Entscheider dafür, sind wir. Hat uns keiner gezwungen diesen Weg einzuschlagen. Genau genommen möchte ich meine 150 Tonnen irgendjemand zuordnen der mich und meine Meinung zu dem Thema seit den 80er Jahren überstimmt hat. Und das kannst du Weltweit so sehen. China, USA, Indien. Ich sehe keine Massendemonstrationen die auf eine Reduzierung des CO2 Ausstoßes hinarbeiten. Wenn ein Lynchmob den Zhongnanhai nach allen Parteimitgliedern durchforstet die bis 2060 Kohle verbrennen wollen glaube ich das China seinen CO2 Ausstoß rechtzeitig verringert; vorher nicht.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 27.11.2024, 09:46
von giffi marauder
hz3cdv hat geschrieben: 27.11.2024, 06:27
Laurin hat geschrieben: 27.11.2024, 05:00
Das alles ist leider näher als uns allen lieb ist - daher sind Klimaschutzmaßnahmen schlicht alternativlos.
Das ändert aber nichts daran, dass sie nicht kommen werden. Das muss man ganz schlicht und einfach diagnostizieren. Die Menschheit ist zu blöd oder zu kurzsichtig dafür.

- Die USA werden demnächst aus dem Klimaschutz aussteigen.
- In Indien, Afrika und Südasien steigt die Bevölkerung weiter.
- Russland und andere Länder wollen weiter fossile Rohstoffe verkaufen.
… usw.

Also was tun im globalen Rahmen?

Mir fallen auf die Schnelle nur ein 3. Weltkrieg oder eine große Seuche ein um den Klimawandel zu stoppen. Möchte ich dann aber auch wieder nicht haben.
Nein, die Menschen sind nicht blöd.
Die meisten leiden in Bezug auf den Klimawandel schlicht unter kognitiver Dissonanz.
Hier steht massive Verlustangst gegen das bessere Wissen.
Da wird jeder, der das blaue vom Himmel verspricht und lügt, dass sich die Balken biegen, als wohltuend empfunden.

Solche Phasen sind immer die große Zeit der Retter, Führer, Lichtgestalten.
Wie schön wär das Leben doch, wenn die Recht hätten.
Haben sie aber nicht.
Die lösen die Probleme auch nicht, sondern verschlimmern sie nur durch Ignorieren.

Insofern alles nur eine Frage der Zeit.
Je später dies von hinreichend vielen begriffen wird, umso schneller wird dann gegengesteuert.
Aber ähnlich wie beim Klimawandel selbst, ist es die Dynamik, die uns Sorgen machen sollte.

Der Weg ist vorgezeichnet.
Am Ende wird unsere Wirtschaft und unser Wohlstand klimaneutral sein.

Die Frage ist also nicht ob, sondern wieviel das dann noch sein wird.
Je früher wir die Transformation beginnen, umso mehr wird es sein.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 27.11.2024, 09:58
von giffi marauder
Leenia hat geschrieben: 27.11.2024, 08:13 Im Grunde habe ich etwas gegen das Wort Blöd, da ich viele der Menschen nicht so einschätze.

Eher ist es die Hilflosigkeit, etwas im Großen dagegen tun zu können.
Die Einstellung muss sich ändern. Wenn jeder denkt: "Ach mein kleiner Beitrag nützt ja doch nichts."
Wie soll ein Anfang gemacht werden.

Aber auch die Einstellung der Entscheidungsträger muss sich ändern. Zumindest sollten diese in Sachen Klimaschutz zusammenarbeiten.
Solange das Ego und Geld eine Rolle spielt, wird es so bleiben wie es ist.
Nun ja, hilfreich ist sich zu vergegenwärtigen, dass dieser "kleine Beitrag" genau jenem Beitrag entspricht,
den man schlussendlich auch zur Lösung beitragen muss.
Mehr ist gar nicht notwendig und die erste Hälfte auch unter den derzeitige Rahmenbedingungen machbar,
auch wenn diese auf Grund falscher politischer Entscheidungen alles andere als optimal sind.

Re: Ist das Klima am Kippen?

Verfasst: 27.11.2024, 10:35
von brotaufstrich
giffi marauder hat geschrieben: 27.11.2024, 09:58auch wenn diese auf Grund falscher politischer Entscheidungen alles andere als optimal sind...
Und wenn es keine falschen politischen Entscheidungen gibt?