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Re: Bundestagswahl 2025

Verfasst: 11.11.2024, 13:13
von Reinhard
Fab hat geschrieben: 11.11.2024, 12:51
Eisrose hat geschrieben: 11.11.2024, 11:51 .................................Auch habe ich überhaupt kein Verständnis für das Grünen-Bashing. Da wird jeder Popanz medial aufgebläht...................
Beim Blick auf dein Posting war mein erster Gedanke "Jou, heut ist Faschingsbeginn :P "

Weil: Keine andere Partei wurde von den Leitmedien (ÖRR+Presse) in den letzten Jahren so gepampert wie die Grünen. Da war des Öfteren die Grenze zur Meinungsmache, zum Aktionismus, ja zur Manipulation überschritten. Nennt sich Haltungsjournalismus.
Wenn man das
https://www.pro-medienmagazin.de/ard-vo ... end-links/
betrachtet jetzt auch nicht ganz unerwartet, eher passt das Wort unprofessionell. Zumindest wenn das abseits von Kommentaren durchschimmert.

Dementsprechend hat man immer das unangenehme Problem, dass die "Lügenpresse"-Schreier tatsächlich so einen kleinen Kern Wahrheit für sich verbuchen können.

Re: Bundestagswahl 2025

Verfasst: 11.11.2024, 13:13
von Darmok
Fab meint vermutlich in erster Linie ARD und ZDF - wenn man die Tagesschau oder das heute-Journal sieht, glaubt man mitunter den Sender "Grünen-TV" zu sehen. :unsure:

Re: Bundestagswahl 2025

Verfasst: 11.11.2024, 13:14
von Laurin
Gucky_Fan hat geschrieben: 11.11.2024, 13:09 Für mich ist die SPD unwählbar wegen des unwürdigen Verhaltens dieses Kanzlers..
...
Du meinst weil er endlich Lindner rausgeschmissen hat?
:innocent:

Re: Bundestagswahl 2025

Verfasst: 11.11.2024, 13:15
von Laurin
Darmok hat geschrieben: 11.11.2024, 13:13 Fab meint vermutlich in erster Linie ARD und ZDF - wenn man die Tagesschau oder das heute-Journal sieht, glaubt man mitunter den Sender "Grünen-TV" zu sehen. :unsure:
Also Habecks Heizungsgesetz wurde auch da schwer zerrissen ...

Re: Bundestagswahl 2025

Verfasst: 11.11.2024, 13:21
von Eisrose
Reinhard hat geschrieben: 11.11.2024, 13:13 Wenn man das
https://www.pro-medienmagazin.de/ard-vo ... end-links/
betrachtet jetzt auch nicht ganz unerwartet, eher passt das Wort unprofessionell. Zumindest wenn das abseits von Kommentaren durchschimmert.
Nur schau mal auf das Datum. Für 2020 und davor würde ich zustimmen: da sah es medial noch gut für die Grünen aus. Die letzten beiden Jahre hat sich das aber gedreht.

Re: Bundestagswahl 2025

Verfasst: 11.11.2024, 13:29
von Darmok
Eisrose hat geschrieben: 11.11.2024, 13:21 Nur schau mal auf das Datum. Für 2020 und davor würde ich zustimmen: da sah es medial noch gut für die Grünen aus. Die letzten beiden Jahre hat sich das aber komplett gedreht.
Mag sein. Ich schaue seit drei Jahren nicht mehr fern. :nein:

Re: Bundestagswahl 2025

Verfasst: 11.11.2024, 13:45
von Reinhard
Eisrose hat geschrieben: 11.11.2024, 13:21
Reinhard hat geschrieben: 11.11.2024, 13:13 Wenn man das
https://www.pro-medienmagazin.de/ard-vo ... end-links/
betrachtet jetzt auch nicht ganz unerwartet, eher passt das Wort unprofessionell. Zumindest wenn das abseits von Kommentaren durchschimmert.
Nur schau mal auf das Datum. Für 2020 und davor würde ich zustimmen: da sah es medial noch gut für die Grünen aus. Die letzten beiden Jahre hat sich das aber komplett gedreht.
Ach ich bin ein Mensch, der notorisch langfristig denkt, 4 Jahre sind praktisch gestern ;)
Unabhängig davon beim ÖRR ist der links/grün Drall immer noch spürbar. Zieht sich von der Themenauswahl über das Framing vieler Themen bis zum Schluckauf-Gendern. Und beim ÖRR erwarte, genauer, fordere ich Neutralität.

Bei privaten Medien bin ich da deutlich entspannter, ich komme genau so gut mit der TAZ wie mit der NZZ klar, da weiß ich was mich erwartet und dass die natürlich einen gewissen Spin in ihrer Berichterstattung haben. Aber dass in letzter Zeit das Pendel mal in die andere Richtung schwingt. O.k. hat das linke Spektrum nach ein, eher zwei Jahrzehnten medialer Dominanz echt erwartet, dass das für immer so bleibt? Mich hat eher gewundert, dass das so lange dauert, bis rechte Meinungsschleudern von interessierter Seite gepuscht wurden.

Re: Bundestagswahl 2025

Verfasst: 11.11.2024, 13:50
von Eisrose
Reinhard hat geschrieben: 11.11.2024, 13:45 [...] ich komme genau so gut mit der TAZ wie mit der NZZ klar, da weiß ich was mich erwartet und dass die natürlich einen gewissen Spin in ihrer Berichterstattung haben.
Ich komme sogar mit Nius klar und werde dafür hier sehr gerne gebasht, lach.

Re: Bundestagswahl 2025

Verfasst: 11.11.2024, 14:08
von hz3cdv
Reinhard hat geschrieben: 11.11.2024, 13:45
Zieht sich von der Themenauswahl über das Framing vieler Themen bis zum Schluckauf-Gendern. Und beim ÖRR erwarte, genauer, fordere ich Neutralität.

Tja, es ist in meinen Augen ein Problem der sogenannten Progressiven oder Linken, dass sie oft unfähig zu sein scheinen, Prioritäten zu setzen.

Beispiel: Geschlechtergerechte (schon dieses Wort) Sprache ist dann genauso wichtig wie gleiches Gehalt für Frauen und Männer und wird im Zweifelsfall vielleicht auch noch stärker gepusht. Zumindest sichtbarer. Das versteht außerhalb der Blase natürlich niemand. Was kommt bei Emma Normalbügerin an: ich muss jetzt die Zunge verknoten, der nicht übermäßig fähige Kollege kriegt aber immer noch mehr Geld als ich, weil er ein Mann ist. Da fragt man sich doch: warum soll ich progressiv wählen. What’s in for me?

Und das ist hier in D sogar verständlich, wo, anders als in den USA auf der anderen Seite des Spektrums wählbare Alternativen verfügbar sind. Denn egal was man denkt: weder Merz noch Lindner sind mit Trump vergleichbar.

Re: Bundestagswahl 2025

Verfasst: 11.11.2024, 14:15
von Gucky_Fan
Das Problem der linken Parteien ist die fehlende Prioritätensetzung.. irgendwer hat mal geschrieben du musst erst mal die Masse befriedigt bevor du an Nischenthemen gehen kannst.. Ich denke dass das stimmt. Es müsste ein Großprojekt abgegangen worden sein und funktionieren dann kann man z.B. Nischenthemen angehen..

Re: Bundestagswahl 2025

Verfasst: 11.11.2024, 14:30
von Nicoletta
Das Problem der Linken (nicht nur Partei, sonder allgemein, ist das sie keine Alternatives Zukunftsbild bieten. Die Linke (Partei) bietet nicht mal eine progressive Wirtschaftspolitik an. Da ist Habecks Vorstellung sogar noch progressiver.

Re: Bundestagswahl 2025

Verfasst: 11.11.2024, 14:33
von Eisrose
hz3cdv hat geschrieben: 11.11.2024, 14:08
Beispiel: Geschlechtergerechte (schon dieses Wort) Sprache ist dann genauso wichtig wie gleiches Gehalt für Frauen und Männer und wird im Zweifelsfall vielleicht auch noch stärker gepusht.
Zumindest in Hinblick auf die Grünen stimmt das nicht. Die Grünen fordern an keiner Stelle eine geschlechtergerechte Sprache. Im Bundesprogramm der Grünen kommt das nicht ein einziges Mal vor. Man kann sprechen, wie man will. Gleiche Bezahlung von Frauen und Männern ist dagegen eine Forderung der Grünen.

Das ganze ist ein rein rechtes Thema, die es dem linken Spektrum unterstellen, da irgendwas zu fordern. Dabei sind es auch wieder alleine die Rechten, die dazu auch noch Gesetze machen, wie die CSU beim "Genderverbot" in Bayern.

Das ist genau das, was ich mit Popanz aufbauen meine. Es wird mit Unterstellungen gearbeitet, diese werden dann medial aufgebläht, um gegen etwas zu kämpfen, was gar nicht existiert.

Re: Bundestagswahl 2025

Verfasst: 11.11.2024, 14:46
von hz3cdv
Eisrose hat geschrieben: 11.11.2024, 14:33
hz3cdv hat geschrieben: 11.11.2024, 14:08
Beispiel: Geschlechtergerechte (schon dieses Wort) Sprache ist dann genauso wichtig wie gleiches Gehalt für Frauen und Männer und wird im Zweifelsfall vielleicht auch noch stärker gepusht.
Zumindest in Hinblick auf die Grünen stimmt das nicht. Die Grünen fordern an keiner Stelle eine geschlechtergerechte Sprache. Im Bundesprogramm der Grünen kommt das nicht ein einziges Mal vor. Man kann sprechen, wie man will. Gleiche Bezahlung von Frauen und Männern ist dagegen eine Forderung der Grünen.

Das mag sogar auf oberster politischer Ebene so sein. Wenn Du dann allerdings mit einem oder einer normalen Feld-Wald-Und-Wiesen Grünen sprichst oder Zeitungen wie die Zeit liest, sieht es anders aus. Da wird oft übers Ziel hinausgeschossen.

Konkretes Beispiel, das bei mir zu verstärktem Kopfschütteln führte: die Zeit neigt oder neigte zumindest dazu, in Artikeln das grammatikalische Geschlecht fröhlich zu wechseln, manchmal mehrmals im Satz. Das wurde teilweise sinnentstellend. In einem Artikel war z.B. von (amerikanischen) Republikanerinnen und ihrer Geisteshaltung die Rede. Ich dachte „interessant, ich dachte rechte amerikanische Männer sind so blöd, dabei sind es in Wirklichkeit die Frauen“. Das war natürlich ein Missverständnis. Die Autor:in war nur gerade wieder mal auf das Generische Feminin eingeschwenkt.

Re: Bundestagswahl 2025

Verfasst: 11.11.2024, 14:49
von Eisrose
hz3cdv hat geschrieben: 11.11.2024, 14:46 Das mag sogar auf oberster politischer Ebene so sein. Wenn Du dann allerdings mit einem oder einer normalen Feld-Wald-Und-Wiesen Grünen sprichst oder Zeitungen wie die Zeit liest, sieht es anders aus. Da wird oft übers Ziel hinausgeschossen.
Wobei wir wieder bei diesem meinem Satz wären:
Eisrose hat geschrieben: 11.11.2024, 11:51 Wobei ich Habeck sogar gerne wähle, nur der Unterbau der Grünen macht mir Sorgen.

Re: Bundestagswahl 2025

Verfasst: 11.11.2024, 14:59
von Reinhard
Gucky_Fan hat geschrieben: 11.11.2024, 14:15 Das Problem der linken Parteien ist die fehlende Prioritätensetzung.. irgendwer hat mal geschrieben du musst erst mal die Masse befriedigt bevor du an Nischenthemen gehen kannst.. Ich denke dass das stimmt. Es müsste ein Großprojekt abgegangen worden sein und funktionieren dann kann man z.B. Nischenthemen angehen..
Ich denke das Hauptproblem ist das "links" sein. Mal vom historischen Ursprung abgesehen, was ist "links" überhaupt?

progressiv? wirklich? , so naturwissenschaftlich? Technikfeindlichkeit finde ich im linken Spektrum ausreichend. Gesellschaftlich progressiv? Jetzt wirds spannend. Ist LGBTQIA+ progressiv genug oder warte ich mal bis meine Kinder in der Schule das Alphabet anhand der sexuellen Orientierungen lernen. Oder ist das eigentlich völlig egal und es geht nach dem Motto "vorwärts immer, rückwärts nimmer" darum den Kommunismus endlich umzusetzen. Das hilft dann auch den ganzen Armen und von Armut gefährdeten. Andererseits geht es doch um die Migranten und darum in deren Heimatländern das Paradis zu errichten. "Verdammt noch mal, warum denkt denn hier keiner an die Kinder? Der Frontalunterricht und das dreigliedrige Schulsystem sind doch der Ursprung allen Bösen."

Ihr seht schon, mit passender Stimmlage könnte ich hier eine halbe Stunde Comedy Programm entwerfen, bei dem sich der konservative Zuhörer zwischen - den Witz nicht verstehend - todernst, angewidert zuhörend bis vor Lachen platzend bewegt, während der linke, progressive, was auch immer Zuhörer zwischen schmunzeln und "der Arsch macht sich über mich lustig, dass darf der nicht" bewegt. Ursache des ganzen. Die Linke versteht sich als Sammelbewegung für alle, denen am Istzustand irgendwas nicht passt. Das sind aber unterschiedliche Themen und sobald ein Linker nicht auch gleichzeitig sehr tolerant ist, mangelt es ihm schnell an Verständnis und Unterstützung des andern Linken.

Meiner Meinung wäre es ehrlicher das links/rechts geblödel bleiben zu lassen. Kaum ein rechter wird sich selbst darüber großartig definieren. Wenn er sich selbst überhaupt so sieht. Es gab bei den Grünen mal den Spruch "Wir sind nicht links, wir sind vorne". Möglicherweise müsste das "linke" Spektrum anerkennen, dass Politik und Gesellschaft mehrdimensional sind und der Gegenpol zu "rechts hinten unten" genau so gut links wie vorne wie oben sein kann und diese zueinander nicht unbedingt besonders nahe sind.

Witzigerweise ist das eine ähnliche Situation in der sich die US Demokraten befinden. Die sind so offen für alle, dass ihr Konzept so undicht ist, dass sich viele von denen, die sie gerne als Wähler hätten näher an der Partei der alten weißen Männer sehen als an den Demokraten. Im Gegensatz zu den USA haben wir aber kein Zweiparteiensystem, also Stock aus dem Arsch und die eigenen Positionen mal mit dem Parteiangebot abgleichen und das eindimensionale links/rechts als sehr, sehr einfaches Model zur Seite legen.