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Re: KI-Experiment PR 3300 von Scheer, Voltz, Bruck

Verfasst: 18.11.2024, 13:26
von Eisrose
hz3cdv hat geschrieben: 18.11.2024, 13:16
Rebecca hat geschrieben: 18.11.2024, 12:52
Es kann sein, dass du dich einfach ans Recht halten willst, auch wenn es keiner mitbekommt (soll vorkommen, Autos bleiben ja auch an der roten Ampel stehen, auch wenn gerade niemand da ist... weit und breit - …
Ich sag’s mal so: wenn ich als Fußgänger vor einer roten Ampel stehe sind weitere Anreize zu Förderung der Gesetzestreue sicherlich hilfreich. Zum Beispiel ein maximal zehn Meter entfernt stehender, in meine Richtung schauende Polizist oder Fahrzeugkolonnen auf der Straße. :o
Ich gebe zu, auf dem Rad oder zu Fuss hält mich eine rote Ampel nicht auf. Auch nicht, wenn ein Haufen Leute bereits wartet. Aber ein Polizist wäre natürlich ein Argument...

Re: KI-Experiment PR 3300 von Scheer, Voltz, Bruck

Verfasst: 18.11.2024, 13:26
von Rebecca
kad hat geschrieben: 18.11.2024, 13:23
Rebecca hat geschrieben: 18.11.2024, 12:52

Ich habe z.B. testweise ein paar meiner Werke mal umschreiben lassen in einen anderen Stil, weil ich gespannt war, ob a) ChatGPT das hinbekommt b) wie sehr es noch nach "meinen" Sachen aussieht und c) wie ich das finde.
Und was ist herausgekommen bez a), b) und c)?
Alles jetzt nur bei ChatGPT (spezialisierte KIs sind da besser (da habe ich das auch schon getestet - aus beruflichen Gründen schaue ich immer dass ich grob weiß, was leicht verfügbare KIs können)

a) ich fand dass der Stil zu plakativ verwendet wurde und dabei den eigentlichen Text entwertet hat
b) es fühlte sich wie ein Konglomerat aus demonstrativen Stilelemente des anderen Autors an, die eingefügt wurden, dann aber ganze Passagen in meinen Stil, was es eher heterogen wirken ließ.
c) Das gefiel mir nicht! ;)

Aber das war vor einem halben Jahr... und da hat ChatGPT auch noch nicht mathematischen Formeln hinbekommen (immer halluziniert) - dafür haben sie jetzt Sachen eingebaut, dass das geht, so könnte auch dei Stil-Qualität deutlich besser geworden sein.
Die Entwicklung ist da äußerst rasant.

Re: KI-Experiment PR 3300 von Scheer, Voltz, Bruck

Verfasst: 18.11.2024, 13:27
von Wulfman
Rebecca hat geschrieben: 18.11.2024, 13:23
Wulfman hat geschrieben: 18.11.2024, 13:20 Ist es überhaupt möglich eine KI so spezifisch für seine eigenen Zwecke zu trainieren, dass es auch gut funktioniert?
Kurzform: Ja.

Du kannst die KI mit Texten füttern... dann sagen, dass sie den Stil, Wortwahl etc. berücksichtigen soll und dann sagen, dass sie folgenden Text in dem Stil umschreiben soll.
Bei ChatGPT ist es aber zuverlässiger die erstmal zu füttern mit entsprechenden Textteilen deren Stil sie implizieren soll.
Besser ist ChatGPT im Text zusammenfassen - das kann sie echt super.

Ansonsten gibt es schon spezialisierte Schreib-KIs für fiktionale Texte: z.B. https://www.sudowrite.com/
Ich dachte, dass die KI´s unsere deutschen SciFi-Autoren nicht so gut kennen, sprich ich muss der KI dann richtig viel Texte zum Trainieren vorgeben und daran würde es scheitern. Wenn das einfach geht würde mich das Ergebnis tatsächlich auch interessieren.

Re: KI-Experiment PR 3300 von Scheer, Voltz, Bruck

Verfasst: 18.11.2024, 13:30
von Rebecca
Wulfman hat geschrieben: 18.11.2024, 13:27 Ich dachte, dass die KI´s unsere deutschen SciFi-Autoren nicht so gut kennen, sprich ich muss der KI dann richtig viel Texte zum Trainieren vorgeben und daran würde es scheitern. Wenn das einfach geht würde mich das Ergebnis tatsächlich auch interessieren.
Bei mir war es kein Sci-Fi-Text und ich hatte es mit Wolfgang Hohlbein versucht (den Stil kannte ich auch gut genug und der ist auch gut erkennbar, damit ich dann auch gut unterscheiden konnte, was die KI macht... mir ging es ja primär um ein Experiment). Und dafür musste ich sie nicht füttern.
Hohlbein hat ChatGPT schon gefressen...

Ansonsten.. da es viele Werke in digitaler Form gibt, ist es relativ simpel die KI mit "Copy/Paste" zu füttern... die brauch nicht 100 Romane, um Stil zu analysieren und zu übernehmen...

Sudowrite arbeitet übrigens auch in anderen Sprachen zuverlässg - nicht nur in englisch.

Re: KI-Experiment PR 3300 von Scheer, Voltz, Bruck

Verfasst: 18.11.2024, 17:25
von Karl Nagel
Ein sehr interessantes Video zum Thema, inwiefern Autoren durch KI in ihrer beruflichen Existenz bedroht sind bzw. wie sie die "neuen Zeiten" überleben können, findet sich übrigens hier: https://www.youtube.com/watch?v=-nvvvjoCgXc

Re: KI-Experiment PR 3300 von Scheer, Voltz, Bruck

Verfasst: 18.11.2024, 17:42
von Karl Nagel
Rebecca hat geschrieben: 18.11.2024, 13:30 Bei mir war es kein Sci-Fi-Text und ich hatte es mit Wolfgang Hohlbein versucht (den Stil kannte ich auch gut genug und der ist auch gut erkennbar, damit ich dann auch gut unterscheiden konnte, was die KI macht... mir ging es ja primär um ein Experiment). Und dafür musste ich sie nicht füttern.
Hohlbein hat ChatGPT schon gefressen...
Ich verwende bei Prosa meist Claude AI - ist hier ChatGPT deutlich überlegen, ein Quantensprung in stilistischer Hinsicht. Habe neulich mal PR 698 (Voltz) eingegeben, analysieren lassen und dann den Anfang einer Fortsetzung schreiben lassen. Das Ergebnis war so großartig, daß ich überhaupt erst auf die Idee des genannten Experiments gekommen bin.

Re: KI-Experiment PR 3300 von Scheer, Voltz, Bruck

Verfasst: 18.11.2024, 17:51
von Lazy Gun
Vielleicht solltest du auch einmal darüber nachdenken was der oder die Autoren, deren Werke du ver-KI-en willst über die Sache vermutlich denken. Wenn das ver-KI-te Werk möglicherweise mehr Zuspruch findet als die Originalversion oder mehr Applaus generiert? Zum Urheberrecht wurde ja schon genug geschrieben, mir ist der obige Punkt viel wichtiger.

Meine persönliche Meinung dazu: Lass es.

Re: KI-Experiment PR 3300 von Scheer, Voltz, Bruck

Verfasst: 18.11.2024, 18:09
von Dr Neru
Wieso darf man das bei Shakespeare und nicht bei Scheer? Irgendwann erlischt doch das Recht, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Re: KI-Experiment PR 3300 von Scheer, Voltz, Bruck

Verfasst: 18.11.2024, 18:15
von Tell Sackett
Dr Neru hat geschrieben: 18.11.2024, 18:09 Wieso darf man das bei Shakespeare und nicht bei Scheer? Irgendwann erlischt doch das Recht, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Nach 100 Jahren ohne Erben...

Re: KI-Experiment PR 3300 von Scheer, Voltz, Bruck

Verfasst: 18.11.2024, 18:31
von Gershwin
Tell Sackett hat geschrieben: 18.11.2024, 18:15
Dr Neru hat geschrieben: 18.11.2024, 18:09 Wieso darf man das bei Shakespeare und nicht bei Scheer? Irgendwann erlischt doch das Recht, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Nach 100 Jahren ohne Erben...
Nö. 70 Jahre nach dem Tod, zum Jahresende. Zumindest in Deutschland und den meisten (nicht allen) Ländern weltweit.

Re: KI-Experiment PR 3300 von Scheer, Voltz, Bruck

Verfasst: 18.11.2024, 18:37
von Rebecca
Lazy Gun hat geschrieben: 18.11.2024, 17:51 Vielleicht solltest du auch einmal darüber nachdenken was der oder die Autoren, deren Werke du ver-KI-en willst über die Sache vermutlich denken.
Lass dir sagen, manche Autor*innen (mich eingeschlossen) ärgern sich schon, wenn man mit anderen am eigenen Text arbeitet und dann sieht, wie es anderen soviel leichter fällt, da etwas anzupassen, zu verbessern usw. ;)
Selbst wenn man weiß, dass es doch nur eine Hilfe ist... aber so eine kreative Arbeit ist von einem das Baby. Gefühle von Künstlern so bei ihren Werken (und ich benutze hier den weiten Kunstbegriff des Bundesverfassungsgericht, der alle fiktionalen Texte, Bilder etc. unabhängig einer (sehr subjektiven) Qualität als Kunst wertet), ist sehr schnell verletzt... auch wenn es gar nicht böse gemeint ist.

"Du Roman war super, nur toll die Darstellung - nur Nebenfigur XY war bissel oberflächlich und hätte man weglassen können" --> parallel im Künstler: "Ich habe stundenlang daran gefeilt dieser Person Tiefe zu verleihen und sollte der krönenden Abschluss werden, der die Szene erst rund macht, die anderen Aspekte sind gar nicht so wichtig.... was heißt hier Nebenfigur... das war das tollste an der Szene..... GRRR...." ;)

Und was man privat mit den Sachen macht ist die eigene Sache... ich habe in meiner Jugend Bilder zerschnitten, um daraus eigene Collagen für meine RP-Runden zu machen, für Charakterbilder oder Szenerie... - da habe ich auch einfach das Werk zweckentfremdet für meinen persönlichen privaten Gebrauch und das könnte ein Künstler auch als "Verletzung" und "Hohn" für sein Werk empfinden.
Und tatsächlich sind solche privaten Arbeiten vollkommen legal.... wenn man sie eben legal erworben hat Zuhause. (ist mit der Grund dafür warum manche Maler nicht wollen, dass von ihren Bildern "Abdrücke" gemacht werden... damit die eben nicht so zweckentfremdet werden können....). Ist genau wie du privat Zuhause für dich eine eigene Musikcompilation aufnehmen, mit Titeln aus verschiedenen Alben... selbst wenn das Konzeptalben sind, wo die Abfolge der Lieder und dei Zusammenstellung schon einem künstlerischen Gesamtwerk folgt.
Genauso darfst du einfach für dein Auto privat Lieder zusammenmischen und dir anhören... ist alles legal.

Nichts anderes ist das, wenn man im privaten Bereich mit der KI und den Texten arbeitet (so lange es so eingestellt ist, dass die KI eben die Daten nicht in ihren Trainingsdatensatz aufnimmt).

Nichts anderes ist, wenn sich jemand privat und nicht-öffentlich für sich selbst eine Fortsetzung von der KI schreiben lässt, oder den Stil ändert, oder eine Figur einsetzen lässt... es ist dann eine eigene kreative Tätigkeit mit KI-Unterstützung.
KI ist nicht das Böse... sie ist ein Tool, das jetzt da ist um zu bleiben.

Re: KI-Experiment PR 3300 von Scheer, Voltz, Bruck

Verfasst: 18.11.2024, 18:41
von Tell Sackett
Gershwin hat geschrieben: 18.11.2024, 18:31
Tell Sackett hat geschrieben: 18.11.2024, 18:15
Dr Neru hat geschrieben: 18.11.2024, 18:09 Wieso darf man das bei Shakespeare und nicht bei Scheer? Irgendwann erlischt doch das Recht, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Nach 100 Jahren ohne Erben...
Nö. 70 Jahre nach dem Tod, zum Jahresende. Zumindest in Deutschland und den meisten (nicht allen) Ländern weltweit.
Ich bezog mich natürlich auf Mexiko... :rolleyes:

Re: KI-Experiment PR 3300 von Scheer, Voltz, Bruck

Verfasst: 18.11.2024, 18:43
von Karl Nagel
Rebecca hat geschrieben: 18.11.2024, 18:37
Lazy Gun hat geschrieben: 18.11.2024, 17:51 Vielleicht solltest du auch einmal darüber nachdenken was der oder die Autoren, deren Werke du ver-KI-en willst über die Sache vermutlich denken.
KI ist nicht das Böse... sie ist ein Tool, das jetzt da ist um zu bleiben.
Kann Deinen kompletten Text zu 100% unterschreiben.

Re: KI-Experiment PR 3300 von Scheer, Voltz, Bruck

Verfasst: 18.11.2024, 18:43
von Lazy Gun
Rebecca hat geschrieben: 18.11.2024, 18:37 Nichts anderes ist, wenn sich jemand privat und nicht-öffentlich für sich selbst eine Fortsetzung von der KI schreiben lässt, oder den Stil ändert, oder eine Figur einsetzen lässt... es ist dann eine eigene kreative Tätigkeit mit KI-Unterstützung.
KI ist nicht das Böse... sie ist ein Tool, das jetzt da ist um zu bleiben.
Und, ist es nur für ihn privat oder plant er doch es anderen zugänglich zu machen? Wenn es nur privat wäre, wozu dann der Thread, was er privat für sich zu Hause macht interessiert doch niemanden. Ja, das Werk ist ein Kind des Schaffenden und wenn ich Autor wäre und jemand käme mit sowas daher würde ich ihm was husten!

Re: KI-Experiment PR 3300 von Scheer, Voltz, Bruck

Verfasst: 18.11.2024, 18:45
von Gershwin
Tell Sackett hat geschrieben: 18.11.2024, 18:41 Ich bezog mich natürlich auf Mexiko... :rolleyes:
Ah, ein Leser der mexikanischen PR-Ausgabe. ¡Buenas tardes! Ihr seid ja seltene Gäste hier … :-))