Eisrose hat geschrieben: ↑02.10.2022, 20:48
Das Gas in den Gasspeichern gehört uns unter Umständen gar nicht. In unsere Gasspeicher kann jeder internationale Gashändler oder Spekulant Gas einlagern und das auch wieder meistbietend europaweit verkaufen. Die Bundesregierung hat keine Ahnung wie viel Gas der "vollen" Speicher überhaupt für Deutschland zur Verfügung steht.
Das kann ja heiter werden...
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 77763.html
P.S. Meine Zusatzfrage wäre da ja noch: wer schützt uns eigentlich davor, dass bei noch mehr Gasknappheit da nicht einige versuchen einen zusätzlichen Reibach zu machen und uns abzocken?
P.P.S. Das ist doch ein völlig krankes System. Wie konnte man Mobilität oder Grund- und Gesundheitsversorgung nur dem Markt überlassen?
Wird das jetzt ein Abgesang an den Markt an sich?
Markt funktioniert nun mal wesentlich durch "abzocke".
Wem glaubst du "gehören" die Stromerzeugungsanlagen, die Treibstoffen, die Lebensmittel, die Bekleidung, die Wohnungen, die Häuser und sogar tw. das Wasser?
Was wäre denn deiner Meinung nach als "strategische Reserve" sinnvoll?
Der gesamte Konsumbedarf an diesen Gütern für 1-2 Jahre?
Und wie willst du dann verhindern, dass hier der "Markt" völlig verschwindet, wenn der Staat bei jeder Gelegenheit
diese "Reserve" marktkorrigierend bzw. -verzerrend einsetzt?
Der Wechsel von Markt- zur Planwirtschaft wäre dann unverzichtbar.
Dass dieses Modell auch keine Versorgungssicherheit garantiert, sollte sich auch schon rumgesprochen haben.
Darüberhinaus ist der Inhalt des Artikels ziemlich irreführend.
a) Ja, Gas hat kein Mascherl.
b) Wer Gas zur Einlagerung eingekauft hat, darf darüber verfügen und wohl nach belieben verkaufen.
c) Trügerisch wäre deshalb anzunehmen, der Staat hätte die Verfügungsgewalt der gesamten Speichermenge.
d) Dass die privaten Gas-Besitzer allerdings auch das Gas verkaufen dürften, dass die Bundesregierung eingekauft hat,
halte ich für ein Gerücht.
d) sieht man im Detail hin, hat die Bundesregierung aber wohmöglich gar kein Gas eingekauft, sondern einer GmbH (der THE)
finanziell unter die Arme gegeriffen, dass diese (mehr) Gas kaufen kann.
Selbst das Gas, das die Trading Hub Europe mit Staatshilfe einkauft und unter Treuhandverwaltung der Bundesnetzagentur im ehemaligen Gazprom-Speicher in Rehden eingelagert hat, ist nicht für Deutschland reserviert. Dieses Gas kann nach Angaben von Wirtschaftsministerium und Bundesnetzagentur von allen nationalen und internationalen Unternehmen, die im deutschen Gasmarkt registriert sind, gekauft werden. Entscheidend sei, wer den Höchstpreis biete.
Rein rechtlich gesehen ist die THE eine gewinnorientierte GmbH deren Gesellschafter wiederum gewinnorientere GmbH's (z.B. Bayernnets) sind,
deren Gesellschafter wiederum gewinnorientierte GmbH's (z.B. Bayerngas) sind, deren Gesellschafter wiederum gewinnorientierte GmbH's (z.B. Bayerngas) sind, deren Gesellschafter wiederum gewinnorienterie GmbH's (z.B. SWM Beteiligungs GmbH) sind, die sich dann irgendwann zum Teil in öffenlicher Hand befinden.
https://www.tradinghub.eu/de-de/Unterne ... llschafter
https://www.bayernets.de/wer-wir-sind/gesellschafter
https://www.bayerngas.de/ueber-uns/
https://www.northdata.de/SWM+Bayerische ... HRB+236502
Ich gehe davon aus, dass für die Staatshilfen, die hier geflossen sind auch entsprechende Vorkaufs- bzw. Entnahmerechte vereinbart wurden.
Falls ja, wäre dann aber immer noch die Frage, wer denn dieses Gas in welchem Umfang dann zu welchem Preis bekommen soll?
Die Bewohner Berlins oder Münchens oder Leipzigs?
Mittelständische Unternehmen bis 20 Mitarbeiter oder 50 oder 2000?
Großbetriebe, die Anlagen gar nicht runterfahren können, weil die sonst kaputt gehen (Glasschmelzen)?
Die Lösung ist ziemlich simpel.
Das regelt der Markt.
Spannend ja auch, dass die THE noch unter der alten Regierung gegründet wurde, einer Regierung der Spahn selbst angehörte.
Physik ist keine grüne Ideologie.