Es gibt Leser und Leserinnen, die haben spezifische Kompetenzen. Das erinnert ein bisschen daran, in einer Buchhandlung ein Buch (nicht) zu kaufen, aufgrund der abgedruckten Kritiken oder Handlungsvorschauen im Klappentext bzw. den Romanumschlägen. Auch als es noch die Literatursendungen wie "das Literarische Quartett" oder "Lesen!" gab, hatten LeserInnen aufgrund ihrer spezifischen Kompetenzen die Fähigkeit, ihre Haltung zu dem besprochenen Titel auszudrücken und eine Lese- oder Kaufentscheidung zu treffen. Aber gerade mit den immer mehr zurückgehenden Buchandelsbesuchern und Buchhandelsflaneuren ist das wohl eine mehr und mehr aussterbende Fähigkeit.
Auch in diesem Thread führen ja spezifische Kritiken (ob positiv oder negativ) dazu, dass so eine Leserkompetenz aktiviert werden kann, die einem einen ersten Eindruck von Miss- oder Gefallen vermittelt. Zugegeben: Dieser Ersteindruck kann (kann!) sich durch das tatsächliche Lesen als falsch erweisen.