Der Literarische Salon

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Rous2
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Rous2 »

Oldie BG hat geschrieben: 02.10.2025, 15:54 So wie ein Traum scheint's zu beginnen,
und wie ein Schicksal geht es aus.
Nachdem meine kleine Horrorgeschichte (die ich inzwischen textlich etwas überarbeitet habe) nett aufgenommen wurde, dachte ich mir, eine zweite folgen zu lassen, die im Perryversum spielt. Wer die Vorlage kennt, weiß (leider) schon, wie die Geschichte ausgeht. Vielleicht wird sie aber trotzdem ganz unterhaltsam.

Also hier eine Leseprobe:

https://drive.google.com/file/d/1FM5H1n ... sp=sharing
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Oldie BG »

Rous2 hat geschrieben: 03.10.2025, 17:17 [...] Also hier eine Leseprobe [...]
Zitat aus der Geschichte:

»Aber das Schreiben eines Buches braucht doch viel Zeit, und wenn es erscheint, war die lange
Arbeit daran vielleicht vergebens, weil es kaum jemand interessiert!«, wandte der Kapitän ein.»


'Wer schreibt, sollte nur für sich schreiben und nicht für andere.' Wer das sagte weiß ich jetzt leider nicht mehr, aber ich fand das immer sehr treffend. :-)


»Wahrscheinlich finden die Pflanzer es ganz normal, die einheimischen Snoofs wie [...] zu halten, so wie damals in Good Old Dixie.»

Hier bin ich der Meinung, dass man Wörter, wie das von mir ausgesparte, heute nicht mehr verwenden sollte. Wenn solche Wörter in Geschichten von Mark Twain stehen, dann ist das der Zeit geschuldet (und man sollte da auch nichts ändern), aber in modernen Geschichten, auch wenn sie auf die Vergangenheit Bezug nehmen, sollten solche Wörter nicht mehr stehen. :nein:
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Oldie BG »



***


Friedrich Ludwig von Berlepsch
(1749-1818)



Flüchtig sind des Lebens Tage


Flüchtig sind des Lebens Tage.
Erdendasein ist ein Traum:
Fülle nicht mit Sorg' und Klage
Dieser Spanne kleinen Raum!

Auf des Lebens kurzer Reise
Sei uns Muth das Losungsworth!
Nur durch Muth gelangt der Weise
In den stürmesichern Port.



***



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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Rous2 »

Oldie BG hat geschrieben: 07.10.2025, 11:43 Hier bin ich der Meinung, dass man Wörter, wie das von mir ausgesparte, heute nicht mehr verwenden sollte. Wenn solche Wörter in Geschichten von Mark Twain stehen, dann ist das der Zeit geschuldet (und man sollte da auch nichts ändern), aber in modernen Geschichten, auch wenn sie auf die Vergangenheit Bezug nehmen, sollten solche Wörter nicht mehr stehen. :nein:
Erstmal Danke für das sorgfältige Lesen und die sehr differenzierte Rückmeldung; das ist durchaus nicht die Regel heutzutage. Das fragliche Wort habe ich mittlerweile ersetzt.

Ich kenne die Diskussionen (manchmal nach meinem Verständnis wohl eher Zumutungen), die zum Thema Sprachgebrauch geführt werden.

Spache hat natürlich historische Bezüge und Gültigkeitsbereiche (wie etwa beim Wort »Weib«), und auch solche ins soziale Milieu, also den Slang. Als ich anfing, amerikanische Texte zu lesen, konnte ich bei manchen Autoren das Abitur-Wörterbuch Englisch getrost zur Seite legen.

Und natürlich ist mir bewusst, was die »Lingua Tertii Imperii« (mit) angerichtet hat. Wenn ich aber mitbekomme, dass den betulichen Kriminal-Hörspielen um Professor van Dusen aus den 1980-er (!) Jahren mittlerweile Warnungen vorgeschaltet werden, dann kann ich bloß an einen Spruch von Obelix denken oder vielleicht »Ich bin zu alt für den Scheiß«.

Und wenn Bücher von Autoren wie Astrid Lindgren oder Michael Ende von den Verlagen »bereinigt« werden, sehe ich hinter den lächelnden Wohlfühl-Pädagogen George Orwell grinsen.

Auf GitHub gab es vor einiger Zeit von einem Benutzer (?) die Forderung den Begriff master branch durch main branch zu ersetzen, weil dieser mit Sklaverei verbunden wäre. Der damalige Chef von Github kam dem nach. Wie gut, dass er das MIT als Bachelor verlassen hatte :-D .
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Rous2 »

Oldie BG hat geschrieben: 07.10.2025, 11:55 Friedrich Ludwig von Berlepsch
(1749-1818)
Unter dem Namen kannte ich bisher nur einen leckeren Apfel :-) .
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Oldie BG »

Rous2 hat geschrieben: 07.10.2025, 19:57 Wenn ich aber mitbekomme, dass den betulichen Kriminal-Hörspielen um Professor van Dusen aus den 1980-er (!) Jahren mittlerweile Warnungen vorgeschaltet werden, dann kann ich bloß an einen Spruch von Obelix denken oder vielleicht »Ich bin zu alt für den Scheiß«.
Da fällt mir jetzt wirklich nichts zu ein, ausgerechnet bei Prof. Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen, der Denkmaschine? Grundgütiger! :nein:

Bei ein 'Herz und eine Seele' könnt' ich es ja noch verstehen . . . :-D
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Oldie BG »


***


Wilhelm Busch
(1832-1908)



Selbstkritik


Die Selbstkritik hat viel für sich.
Gesetzt den Fall, ich tadle mich,
So hab' ich erstens den Gewinn,
Daß ich so hübsch bescheiden bin;

Zum zweiten denken sich die Leut,
Der Mann ist lauter Redlichkeit;
Auch schnapp' ich drittens diesen Bissen
Vorweg den andern Kritiküssen;

Und viertens hoff' ich außerdem
Auf Widerspruch, der mir genehm.
So kommt es denn zuletzt heraus,
Daß ich ein ganz famoses Haus.



***


:-D
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Amtranik »

Dorfkirche im Sommer

Schläfrig singt der Küster vor,
Schläfrig singt auch die Gemeinde.
Auf der Kanzel der Pastor
Betet still für seine Feinde.

Dann die Predigt, wunderbar,
Eine Predigt ohnegleichen.
Die Baronin weint sogar
Im Gestühl, dem Wappenreichen.

Amen, Segen, Türen weit,
Orgelton und letzter Psalter.
Durch die Sommerherrlichkeit
Schwirren Schwalben, flattern Falter.

Detlev von Liliencron (1844 - 1909)
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Amtranik setzte sich in Bewegung und ging durch die Öffnung - zurück an den Ort seines Flaggschiffs, den er vor 1,2 MillionenJahren verlassen hatte...
(aus Heft 984: Waffen der Verdammnis)
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Rous2 »

Oldie BG hat geschrieben: 10.10.2025, 09:52 Bei ein 'Herz und eine Seele' könnt' ich es ja noch verstehen . . . :-D
Andererseits soll Feinripp ja bei jungen Leuten wieder in Mode kommen
:-D .
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Rous2 »

Oldie BG hat geschrieben: 10.10.2025, 09:55
Wilhelm Busch
(1832-1908)
Bis zu meiner Berufsausbildungszeit kannte ich von Wilhelm Busch – wahrscheinlich wie die meisten – nur Max und Moritz. In der Abendschule kam von einem Mitschüler im Unterricht Volkswirtschaftslehre die Frage auf, warum die (damaligen) Wirtschafts- und Finanzminister (Schiller und Strauß) auch »Plisch und Plum« genannt wurden. Der Lehrer wusste es (natürlich) und brachte dann im nächsten Sozialkundeunterricht (den er ebenfalls erteilte – nach dem Motto: ich bin Volkswirt, ich gönne jedem etwas) zum Thema »Selbst- und Fremdeinschätzung« als Einstieg genau dieses Gedicht. Seither halte ich vermeintliche Humoristen für die ernsthaftesten Menschen.
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Gucky_Fan »

Heute ja Woche der Buchmesse..Viele Artikel, dass es kaum mehr Buchhandlungen gibt. Interessant, wobei ich ja immer zwiegespalten bin als E-Bookleser oder Antiquariatsgeher..
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Oldie BG »

Gucky_Fan hat geschrieben: 14.10.2025, 11:29 Heute ja Woche der Buchmesse. Viele Artikel, dass es kaum mehr Buchhandlungen gibt. Interessant, wobei ich ja immer zwiegespalten bin als E-Bookleser oder Antiquariatsgeher.
Auf einer Buchmesse war ich noch nicht, aber auf jeden Fall finde ich, dass das ein schöneres Oktoberfest ist, als das in München . . . :-)) . Hier ist der offizielle Link zur Frankfurter Buchmesse.

Früher war ich ein entschiedener E-Book - Gegner, aber mittlerweile habe ich damit meinen Frieden gemacht und akzeptiere es als moderne Form des Lesens für Prosa und Lyrik. Für Sachbücher (Bildbände), Comicalben etc. sind die Reader wohl noch nicht groß genug (soweit mir bekannt ist).

In Antiquariaten habe ich früher auch gerne gestöbert, heute geschieht das zumeist im Internet, bei Booklooker etc., obwohl der Kauf über das Netz nicht immer die reine Freude ist, wenn z.B. Bücher nicht der Beschreibung entsprachen, oder auf Grund schlechter Verpackung beschädigt wurden. Dann muss man reklamieren, verpacken und zurücksenden, Retourezahlungen im Auge behalten usw. Bei einem Kauf im Antiquariat, oder auf einem Flohmarkt, kann man das Objekt der Begierde :-D direkt betrachten und hat zudem den Vorteil, dass man auch an den Büchern riechen kann, was mir manchmal schon irritierte Blicke einbrachte . . . :-D
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Leenia »

Ne, ne, Oldie, die Geruchsprobe macht durchaus Sinn ... :-)

Tabakrauch bekommst Du nie wieder aus dem Buch, auch wenn man es draußen tagelang durchlüften lässt … :(
Lesegenuss riecht anders ... :-D
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Oldie BG »

Rous2 hat geschrieben: 12.10.2025, 19:40 ... Seither halte ich vermeintliche Humoristen für die ernsthaftesten Menschen.
Das sehe ich auch so, besonders deutlich und etwas überspitzt dargestellt, wird es ja z.B. in dem Spruch vom "...traurigen Clown". Um wirklich humorvoll zu sein, muss man eben auch die andere Seite kennen, sozusagen die beiden "Theatersymbole" in sich vereinen.

Spoiler
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KI sagt: Die Theatermasken von Komödie und Tragödie sind seit der griechischen Antike Symbole für die darstellenden Künste und symbolisieren das gesamte Spektrum menschlicher Emotionen und Erfahrungen, von Freude bis Trauer. Traditionell stellt die lachende Maske die Komödie (Thalia) dar, während die weinende Maske die Tragödie (Melpomene) verkörpert. Heute werden sie oft als Piktogramm für Theater und Schauspiel verwendet.


Mit Geschichten von Wilhelm Busch kam ich schon als Kind in Berührung, noch bevor ich lesen konnte, weil zu Haus ein dickes Wilhelm-Busch-Buch "Der humoristische Hausschatz" (oder so ähnlich) lag, dessen Bilder ich halt schon als Kind bestaunt habe. Wenn ich heute diese Geschichten lese, diese Bilder sehe, ist das für mich ein sofortiger nostalgischer Rücksturz in meine Kindheit. :-D

Von Busch habe ich jetzt diese beiden Prachtbände und dazu noch dieses schöne Büchlein mit seinen Gedichten. :-)

Über Busch habe ich auch viele Zeitungsartikel etc., die entsprechende Mappe ist allerdings z.Z. verpackt.
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Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Oldie BG »

Leenia hat geschrieben: 14.10.2025, 14:28 [...] Tabakrauch bekommst Du nie wieder aus dem Buch, auch wenn man es draußen tagelang durchlüften lässt … :(
Lesegenuss riecht anders ... :-D
So ist das, ein verräuchertes Buch ist verloren :( . Da habe ich wirklich alles versucht, die Bücher aufgefächert zum Auslüften hingestellt, sie luftdicht verpackt mit Backpulver, oder Kaffee, ich habe sogar Bücher eingefroren, aber nichts hat wirklich funktioniert. Den Tipp, Bücher in die Mikrowelle zu stecken (um die Duftmoleküle "aufzubrechen") habe ich nicht ausprobiert, weil der Tippgeber auch gleich vor der Brandgefahr warnte. :rolleyes:

Hier eine Diskussion zum Thema auf Reddit.


Diesen Alptraum erlebte ich einige Male: Ich öffnete ein Bücherpaket (antiquarische Bücher) und ein Schwall Zigarettenrauchgestank kam mir entgegen . . . das ist so furchtbar, dass ich fast lachen muss ... :-D
Zuletzt geändert von Oldie BG am 15.10.2025, 07:15, insgesamt 1-mal geändert.
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