Kartanin

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wepe
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Re: Kartanin

Beitrag von wepe »

Vielleicht ein Versuch, sich an das Alter der Hauptkäufergruppe anzuwanzen? :-D
Tenns Zustimmung zeigt ja, dass es klappt! :P
In der EA waren es ja bei den Jubis oft die Milchbuben-Gesichter für Perry, die jüngere Leser anlocken sollten ...
Jedenfalls ein gutes TiBi! :yes:
"Meine Meinung - Ja, das lässt sich hören!
Deine Deutung könnte da nur stören."

Reim von Robert Gernhardt
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Tennessee
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Re: Kartanin

Beitrag von Tennessee »

wepe hat geschrieben: 31.03.2025, 15:09 Vielleicht ein Versuch, sich an das Alter der Hauptkäufergruppe anzuwanzen? :-D
Tenns Zustimmung zeigt ja, dass es klappt! :P
[...]
*schallend lacht*

Ich weiß nicht, ob meine Zustimmungskriterien wirklich soooo passend für die Hauptkäufergruppe sind ...
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Darmok
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Re: Kartanin

Beitrag von Darmok »

wepe hat geschrieben: 31.03.2025, 15:09 In der EA waren es ja bei den Jubis oft die Milchbuben-Gesichter für Perry, die jüngere Leser anlocken sollten ...
Perry wirkt auf der Vorankündigung auch erwachsener:

Bild
© Heinrich Bauer Verlag KG

Okay, er hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einem FDP-Politiker unserer Gegenwart - aber das tangiert uns Perrypher.
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wepe
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Re: Kartanin

Beitrag von wepe »

Tennessee hat geschrieben: 31.03.2025, 17:05
wepe hat geschrieben: 31.03.2025, 15:09 Vielleicht ein Versuch, sich an das Alter der Hauptkäufergruppe anzuwanzen? :-D
Tenns Zustimmung zeigt ja, dass es klappt! :P
[...]

*schallend lacht*
Ich weiß nicht, ob meine Zustimmungskriterien wirklich soooo passend für die Hauptkäufergruppe sind ...
Tenn, ich wusste, dass dich meine Bemerkung erfreuen würde! :-D

@Darmok: Hast Recht, der Perry sieht erwachsener aus! (übrigens auch erwachsener als der ständig unrasierte Lindner :-)) )
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Re: Kartanin

Beitrag von Tifflor »

Darmok hat geschrieben: 31.03.2025, 17:55
Perry wirkt auf der Vorankündigung auch erwachsener:
Spoiler
Bild
© Heinrich Bauer Verlag KG
Okay, er hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einem FDP-Politiker unserer Gegenwart - aber das tangiert uns Perrypher.
Was macht Ben Affleck im Raumanzug des Erben des Universums?
Zuletzt geändert von Richard am 31.03.2025, 21:23, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitiertes Bild zwecks flüssiger Lesbarkein in Spoiler gesteckt.
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Re: Kartanin

Beitrag von Flossensauger »

Tifflor hat geschrieben: 31.03.2025, 21:21 Was macht Ben Affleck im Raumanzug des Erben des Universums?
KI. Der letzte Marsianer = der letzte Erbe.
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Re: Kartanin

Beitrag von Larsaf »

Flossensauger hat geschrieben: 31.03.2025, 21:27
Tifflor hat geschrieben: 31.03.2025, 21:21 Was macht Ben Affleck im Raumanzug des Erben des Universums?
KI. Der letzte Marsianer = der letzte Erbe.
Falls Du diesen Spielfilm meintest: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Marsi ... ark_Watney , das war nicht Ben Affleck sondern Matt Damon.
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Tennessee
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Re: Kartanin

Beitrag von Tennessee »

wepe hat geschrieben: 31.03.2025, 19:52 [...]
Tenn, ich wusste, dass dich meine Bemerkung erfreuen würde! :-D
[...]
Ich lade wirklich jeden ein, meine Bewertungsaspekte zu umarmen! *grinst wie eine satte Katze*

Aber ich möchte auch nicht dogmatisch erscheinen.
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Re: Kartanin

Beitrag von Gucky_Fan »

Wobei ich ja sagen muss, dass das Alter schon hoch ist. Wie war denn das bei Suzan? Gibt es eine Beschreibung zur Alterung? Oder bei Jasmyne de Ariga? Laura Marten ?
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Richard
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Re: Kartanin

Beitrag von Richard »

Letztere hat bekam doch einen ZA und wurde noch im M87 Zyklus aus der Serie geschrieben.
Wie ich schon "weiter oben" im Thread erwähnt habe: eine Altersschilderung gab es bei Siela Correl (inklusive Beschreibung).
Die gab es - wenn ich es mir nicht falsch gemerkt habe - im Arkon Minizyklus.
Bei Jasmyne de Ariga wurde irgendwann mal erwähnt, dass sie langsamer altert. Aber konkreter wurde es meiner Erinnerung nach nicht.
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Re: Kartanin

Beitrag von Tifflor »

Gucky_Fan hat geschrieben: 01.04.2025, 10:58 Wie war denn das bei Suzan? Gibt es eine Beschreibung zur Alterung?
Bei ihrer Einführung im M87-Zyklus war Suzan noch jung, im anschließenden Cappins-Zyklus schon tot. Also nein, keine Schilderung des Alterns.
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Re: Kartanin

Beitrag von Gershwin »

Titel und Autoren der Bände 5 und 6:
  • Kartanin 5 – Die Kralle von Ingastaar
    von Lucinda Flynn
  • Kartanin 6 – Das Eruptiv
    von Antares Bottlinger

„Du und Perry Rhodan – ihr habt ganz allein Andromeda befreit?“ „Wir hatten noch unseren Koch dabei. Aber er gehörte nicht zur kämpfenden Truppe.“
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Re: Kartanin

Beitrag von Axo »

Ich habe zu den einzelnen Romanen kaum etwas geschrieben, möchte aber zum Abschluss der Mini-Serie meinen Eindruck wiedergeben.

Zunächst einmal zur "Auflösung". Der eigentliche Kunstgriff gegen die Vantani war die Zerstörung des Inkubators. Diese löste einen Schock aus und führte die Vantani zum Quasi-Selbstmord. Ist das plausibel? Nein. Zunächst einmal, warum sollte der Inkubator so wichtig für die Vantani sein? In ihrer Heimatgalaxis (geschildert in Band 12) war davon keine Rede, sie brauchten den offenbar dort nicht. Plötzlich in Ursa Minor ist dieses Volk auf den Inkubator angewiesen, während sie in ihrer Heimatgalaxis ohne dieses Objekt mit anderen Völkern problemlos um die Herrschaft konkurrieren konnten. Das passt nicht zusammen. Gleichermaßen passt nicht zusammen, dass sie von KOIMBRA wegen ihrer Durchsetzungsfähigkeit gewählt wurden, während sie in Ursa Minor plötzlich kaum noch Mütter erzeugen konnten. Warum? Dann kommt der Zeitpunkt der Zerstörung des Inkubators. Kantiran verfügte die ganze Zeit über die Information des Standorts, um diese dann in allerletzter Sekunde weiterzugeben? Das macht strategisch keinerlei Sinn. Man muss so ein wichtiges Objekt natürlich dann zerstören, wenn der Feind noch schwach ist, und nicht damit warten, bis man es nicht mehr kann. Von den Zufällen bei der Zerstörung des Inkubators will ich gar nicht reden. Die gesamte Auflösung ist schlicht unsinnig.

Offene Handlungsfäden, die auch nach dem Abschluss der Mini-Serie übrigbleiben. Da wäre zunächst einmal Stayn. Geheimnisvoll eingeführt werden weder ihre Herkunft, ihr Verbleib oder sonst etwas Relevantes aus ihrer Geschichte geklärt. Kann man so machen, ist aber bei einer Nebenhauptfigur doch etwas ungewöhnlich. Was genau ist eigentlich nun aus den Handlungsträgern oder Handlungsbeteiligten geworden (Stayn, Dao, Kantiran, Carfesch, ...)? Zu den Vantani kommt auch kaum etwas. Im Inkubator sind sie ein künstlich erschaffenes Volk, in ihrer Heimatgalaxis scheinen sie ein durchaus evolutionär entwickeltes natürliches Volk zu sein. Was denn nun? Auch hier bleibt der Hauptgegner in der Mini-Serie am Ende ein großes Fragezeichen. Von KOIMBRA will ich da gar nicht mehr reden. Was ist denn mit den titelgebenden Kartanin in Ursa Minor? In einer Mini-Serie, die diesen Namen trägt, hätte ich zumindest gegen Ende einen Ausblick auf den weiteren Verlauf erwartet. Gut, sogenannte "offene Enden" kann man mögen, wenn aber die gesamte Serie mehr oder weniger aus offenen Enden besteht, dann sehe ich das eher kritisch.

Spannungsbogen. Es gab eine Reihe von Merkwürdigkeiten in der Serie. Der Durchhänger des "Eruptivs" in der Mitte der Mini-Serie ist nur eine davon. Der recht unmotivierte Alleingang von Stayn auf dem Planeten des Despoten eine weitere. Die Serien-Frage, wie man die Vantani besiegen kann, wurde dann durch einen "Selbstmord" derselben beantwortet. Das stelle ich mir nicht wirklich als Abschluss eines Serien-Spannungsbogens vor. Ich halte die Mini-Serie für schlecht durchgeplant und umgesetzt. Und die titelgebenden Kartanin werden eigentlich nur als Opfer und Statisten benutzt. Die einzig tatsächlich aktive Kartanin war Pur. Der Rest lief ziemlich planlos umher.

Ich mag die Mini-Serien im Prinzip, aber die Qualität hat meines Erachtens in den letzten beiden Staffeln "Androiden" und "Kartanin" merklich gelitten. Ich gebe zu, dass ich nach dem Ende dieser Serie keine gesteigerte Lust auf die nächste verspüre. Das finde ich schade.
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Darmok
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Re: Kartanin

Beitrag von Darmok »

Es ist ja lobenswert, dass in den Miniserien neue AutorInnen an die Serie herangeführt werden - Abwechslung und neue Perspektiven sind gut.

Allerdings kommt dadurch auch vor, dass der/die ein oder andere AutorIn noch nicht sooo vertraut mit dem Perryversum ist (was einem Stammleser dann nicht verborgen bleibt).

Wenn mir 4 von 12 Romanen dann gut bis sehr gut gefallen, ist das vielleicht nicht die optimale Quote.

Insofern geht es mir ähnlich wie Axo. Nächste Miniserie setze ich mal aus. ;)
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Tennessee
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Re: Kartanin

Beitrag von Tennessee »

Kartanin Mini-Serie

"Für Perry Rhodan bedeutete diese Reise weit mehr als nur einen weiteren Einsatz.
Sie war geprägt vom Verlust seines alten Freundes Miro Teik, vom Erstarken des Bündnisses zwischen Menschen und Kartanin - und vom tragischen Wiedersehen mit seinem Sohn Kantiran.
Ein Abschnitt seines fast vier Jahrtausende währendes Lebens, der seine Spuren hinterlassen wird."


Wow, dachte ich mir, als ich die letzten Worte in Band 12 las. Das ist doch mal eine Mini-Serie die ich lesen müsste!

Was auch immer im Laufe dieser 12 Bände passiert war, am Ende war es so, dass ich als Leser etwas anderes gelesen haben musste, als das, was mir diese letzten Worte als Leseabschluss anzubieten hatten. Dabei startete die Mini-Serie ausnehmend gut und vielversprechend: Das sogenannte "Reich der Ruhe" der Kartanin in der kleinen Glaxis Ursa Minor, nahe der Milchstraße, erleidet eine Invasion der Vantani und Dao-Lin-H'ay bittet Rhodan um Hilfe. Rhodan entschließt sich, den Kartanin zu helfen, auch weil sein Sohn Kantiran in Gefahr ist. Mit einem kleinen Schiff begibt man sich in die Ursa Minor-Galaxie, um den Kampf gegen die Vantani aufzunehmen. Natürlich würde am Ende alles gelingen, wie sollte es auch anders sein. Aber es war schon der Reiz dabei, zu erlesen, was sich hinter den Vantani tatsächlich verbergen und wie die Invasion letztendlich scheitern würde.

Einnehmend war zu Beginn vor allem die große Sorgfalt, die Autoren und Expokrat auf die charakterlichen Eigenschaften von Dao Lin H'ay und den Kartanin im Allgemeinen verwendeten. Spritzige Dialoge und charakterliche Reibereien machten die Neubegegnung zwischen Dao und Perry, den Terranern und Kartanin zu einem Lesevergnügen. Das konnte man auch auf der hochgelungenen Terra-Ebene zwischen Taeb und den Z'ile Schwestern feststellen. Auch im weiteren Verlauf der Serie hatte ich den Eindruck, dass dieses Element am stärksten konturiert und kontinuiert wurde. Das Dilemma, das die Serie in sich trug, war ja, dass die Kartanin und die Unsterbliche Dao Lin H'ay seit etwa 15 Jahren nicht mehr Teil der PR Serie waren und die Autoren eine jahre- und jahrhundertelange Lese- und Erzähllücke füllen mussten. Keine einfache Aufgabe für Master-Mind Michael Marcus Thurner, die Kartanin und Dao Lin H'ay für neue und alte Leser wieder in die Bedeutung zu rücken. Und schon im zweiten Heft wurde diese Aufgabe auf eine harte Probe gestellt: Stayn.

Stefan Pannor (zusammen mit Michael Marcus Thurner) führte die Figur im zweiten Band der Mini-Serie geradezu fulminant ein. Ein hervorragender Roman, der mit Stayn eine interessante Figur vorstellte: Eine junge Tefroderin, die eher durch Zufall einen lemurischen ZA findet und im Laufe der Jahrhunderte zu einer bedeutenden Person auf der Raumstation Ajin heranwächst. In einem Kommentar zur Mini-Serie schrieb Thurner selbst, wie ihn diese Figur faszinierte und er ihr einen besonderen Rahmen in dieser Mini-Serie geben wolle. Und genau darin lag, neben den später immer mehr zu Tage tretenden Ungereimtheiten der Figur, dann auch das Problem. Neben der bekannten Figur Perry Rhodan, die als Serienträger qua Definition nicht untätig sein darf, gab es die neu kennenzulernde Figur Dao, den bereits angekündigten und ebenfalls neu kennzulernenden Kantiran, sowie den "guten alten Freund" Miro Teik (den man aber vorher gar nicht so gut und lange kannte). Alles Figuren, die aufgrund des Zyklus-Titels (Dao), der Serienzugehörigkeit und der inneren Motivation (Rhodan will seinen Sohn retten) und der tragischen Komponente (Teik ist todkrank) einen oder mehrere Schlüsselmomente zu besetzen hatten. Mit Stayn kommt eine weitere Figur hinzu, die ebenfalls diese Position besetzen müsste - denn warum hätte man sie sonst so prominent in die Serie geschrieben.

Ein Personal, das auch in seinen erzählerischen Funktionen viel zu reichhaltig ist, auf so einem kurzem Zyklus-Lauf. Schon in Band 3 zeigte sich das Dilemma: Stayn fand die erste "Vantani-Mutter" in den Positroniken der Schiffe; Stayn ging später auf eine Extra-Mission auf Sombrea-Ton und kam mit wichtigen Informationen zurück; Stayn hatte wegen ihres "Instinkts" so oft und hilfreich den richtigen Riecher; Stayn zerstörte mit Miro Teik, der recht früh in den Status einer Hintergrundfigur gerückt war, den Inkubator und Dao Lin-H'ay durfte "der Kralle" im Hintergrund taktische Unterstützung anbieten, sich über Stayns Sondermissionen ärgern und sich von anderen Kartanin huldvoll grüßen lassen. Im Laufe des Zyklus' zeigte es sich, dass viele Schlüssel- oder Hilfsmomente von einer Figur absolviert wurden, die den Zyklustitel und das Zyklusthema "Kartanin" eigentlich verstärkt abwertete. Das Dilemma: Eigentlich eine interessante Figur, die aber in ihrem erzählerischen Einsatz kontraproduktiv für "die Kartanin" war.

Im weiteren Verlauf der Serie erschienen diese Widersprüche, ob konzeptionell oder inhaltlich, immer häufiger. "Die Kralle" bietet Informationen, Diagnostiken und erste Gegenmittel für die Vantani an, aber nachdem man diese hat sichern können, wurden sie nie mehr weiter verfolgt, geschweige denn eingesetzt oder verbessert. In Ursa Minor kann Kantiran die Vantani instinkttelepathisch beeinflussen, auf der Erde etabliert sich die These, dass die Vantani kein "wahres Leben" seien. In Band 3 findet Stayn die erste "Vantani-Mutter" in einer Positronik, später sind sie nur noch in Lebewesen. Das Eruptiv testet die vier Freunde, um eine mögliche Mitarbeit auszuloten - um nach dem Test mit dem Wort "Koimbra" zu verschwinden und, von vornherein geplant, keine Mitarbeit anzubieten. Das Wort "Koimbra" selbst bleibt, obwohl laut Eruptiv so lösungsrelevant, auch erst einmal unbeachtet von Rhodan und Co. Auch dass nur das "seltsame Eruptiv" in der Lage sein sollte, die Forschungen der Kralle weiter zu verfolgen (bei einem Sicherheitstand von 98,6 %, glaube ich), obwohl sich, wie sich später herausstellt, Kantiran mit einem Raumer (plus Einrichtung), den er von Carfesch persönlich bekommen hatte, auch noch hätte helfen können.

Kantiran blieb aber der größte Fremdkörper in diesem Zyklus. Das mag daran liegen, dass ich den Sternenbastard als aktiver Leser nicht erlesen hatte und er mir deswegen fremd blieb, das mag daran liegen, dass die Fremdheit zwischen Rhodan und seinem Sohn (ganz hervorragend beschrieben von Lucinda Flynn in Band 5) sehr deutlich wurde, sei es, dass Kantiran eigentlich erst im letzten Viertel des Zyklus überhaupt eine aktive Rolle einnahm... Auch hier ist das Dilemma, dass neben Rhodan als "Heldenmuss" und Dao als "Zyklusmuss" dann auch noch Kantiran einen oder mehrere Schlüsselmomente einnehmen musste. Und auch hier wurde diese Figur zugunsten der titelgebenden Figuren auf- und die anderen abgewertet. Bevor ich da aber weiter gehe, eine kurze Einlassung.

Gerade zu Beginn des Zyklus', das hatte ich auch recht deutlich schon geschrieben, gab es ein paar kleine, aber erschreckend deutliche Fehler in der Recherche bei der Serienhistorie bzgl. der Kartanin. Hangay- und Ardustaar-Kartanin wurden verwechselt, Begriffe, die es kulturhistorisch nicht geben kann, wurden wie selbstverständlich genutzt - es war schon ein ziemlich peinlicher Recherchemangel, den es da gab und der erneut deutlich machte, dass Figuren- und Handlungsentscheidungen vergangener EA-Expokraten nun ihre Konsequenzen zeigen und dass das Umgehen mit der Serienhistorie mittlerweile nicht mehr so Eins-Zwei-Drei funktioniert.

Aber das Team des Mini-Zyklus' hatte ein Ass im Ärmel! Denn wenn ich einen Autoren aus der aktuellen Autorenriege nenne müsste (sei es Team- oder Gastautor), den ich für souverän, versiert, kompetent und vielseitig in Bezug auf die Erzählwelt Perryversum halte, dann würde ich Marc A. Herren nennen! Bzgl. der Kenntnisse des Perryversums halte ich Marc A. Herren für den Joker und das Pik Ass im ganz Schreib- und Spieleparadies! Und was wird in diesem Zyklus mit dem größten PR-historischen Aktiv-Posten gemacht? (Und ich gehe davon aus, dass Herren bei seinem Einsatz ein gehöriges Mitspracherecht hatte...) Herren haut eine Wuchtbrumme an Lebensgeschichte zu Kantiran raus, die die Friedensfahrer, die Arcoana, natürlich mal wieder jmd. aus dem Saedelaere-Clan, Ayindi und Rochenschiffe, Carfesch und Hohe Mächte umfasst! Mit Leichtigkeit schöpft er aus einer Rhodan-Historie seit 1992 und früher - um sie für eine Nebenfigur zu verwenden, die in diesem Zyklus vielleicht drei Hefte aktiv beteiligt ist und er donnert sie damit in Bedeutungssphären, die keine andere Figur in diesem Zyklus (Perry Rhodan nur durch seine Vergangenheit) erreicht. Zum Vergleich: Dao Lin H'ay und die Kartanin als Namensgeber für dieses Zyklus hatten, und es tut mir Leid, wenn ich das so schreiben muss, den nicht so gut gelungenen Roman von Hermann Ritter.

Hier zeigt sich ein weiteres Mal das Unglück, wenn man sich zu sehr auf seine Lieblinge, sei es Stayn, sei es Sahira (und ich bin mir sicher, dass sich Marc A. Herren alle 7 Finger seiner rechten Hand abgeschleckt hat, als er etwas über Sahira Saedelaere schreiben konnte), konzentriert. Hier hätte eine andere Einsatz- und Dramaturgisierungsstrategie von Seiten des Expokraten womöglich andere Schwerpunkte für diese Serie produzieren können. Auch hatte ich den Eindruck, dass es zwischen den AutorInnen des Zyklus Abstimmungsschwierigkeiten gab, die eine stärker kohärente Handlung verhinderten.

Insgesamt ist der Kartanin Mini-Zyklus kein schlechter Mini-Zyklus. Inhaltlich finde ich ihn auch in vielen Dingen sehr gelungen. Vor allem Thorsten Schweikards Roman "Jagd in Terrania" war m.E. der vielleicht beste, spannendste und gelungenste Roman dieses Zyklus. Er zeigt m.E. aber deutlich, wie unsicher das Inhaltsfeld "Perry Rhodan" mittlerweile geworden ist und dass es manchmal eine weisere Wahl ist, einen Perry Rhodan Zyklus zu schreiben statt ihn mit den letzten Worten des Bandes zu beschreiben.

lg
Ten.
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