Das Handy - Büchse der Pandora?

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Laurin
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Das Handy - Büchse der Pandora?

Beitrag von Laurin »

Tennessee hat geschrieben: 28.06.2025, 09:57 ...
1) Sprachförderung
Kinder lernen Sprachen eigentlich recht schnell. Vor allem untereinander im Alltag. Und je jünger sie sind, desto leichter geht das. Problematisch ist nicht, dass diese Kinder eine Sprache nicht im Schul- oder Kitaalltag erfahren oder erlernen, sondern dass sie diese Sprache im außerschulischen, also familiären Alltag nicht nutzen. Was nutzt es dem syrischen, afghanischen, marokkanischen oder ukrainischen Kind, wenn es in der Schule zwar Deutsch spricht, aber Mutter, Vater, Oma oder die Familienfreunde mit dem Kind außerhalb der Schule oder der Kita dann doch in der jeweiligen Muttersprache sprechen?
Lehrerfreunde von mir berichten, dass sie Kinder in den Klassen haben (Alter: ca. 10-12), die fließend Deutsch sprechen, sie aber mit den Eltern bei Elternsprechtagen o.ä. nicht über deren Kinder sprechen können, weil diese kaum oder gar kein Deutsch verstehen.
Ansatz: Lasst die Kinder in den Schulen mal in Ruhe. Die werden zumeist recht schnell von alleine ein einigermaßen gutes Deutsch lernen. Steckt das Geld in Sprachprogramme für Eltern!

2) Social Media
An Grundschulen werden Handy verboten. Das ist gut und richtig so. Ich frage mich aber, woher 7 oder 9jährige ein Handy haben und wieso sie es in dem Alter unbedingt brauchen. Ich kenne keine Schule, die sagt, dass 7jährige ein Handy zu besitzen haben, damit sie die Schule besuchen dürfen oder damit sie an Unterrichtsinhalten überhaupt teilnehmen können. Auch hier liegt die Grundverantwortung im Elternhaus, wo überängstliche Eltern das Gefühl haben (oder brauchen??), dass ihre Kinder mit einem Handy in der Grundschule (oder in der weiterführenden Schule) mehr Sicherheit erfahren.
...
Jup ... und ich kann nur noch mal auf diese erschreckende Untersuchung hinweisen: Brain Rot: Werden wir wirklich immer dümmer?
(und schaut Euch den kurzen Clip 'The Still Face Experiment' an!)

Ich glaube, dass die aktuellen kognitiven Probleme viel mehr mit unserer Handysucht (inkl. Social Media) zu tun haben als mit dem Migranten-Thema, was durch alle Talkshows getrieben wird. Sich mit Menschen anderer Herkunft zu verständigen oder auseinander zu setzen kann eigentlich sogar den eigenen Horizont erweitern und einen erheblichen kulturellen Mehrwert bringen. Wenn man denn miteinander kommuniziert ...

Wenn aber alle nur noch am Handy hängen, auch wenn andere dabei sind, richtet das große Schäden an - vor allem beim Nachwuchs, da dessen Lernen schon ab dem kleinsten Alter von echter Kommunikation abhängt. Ein Handyverbot an Grundschulen geht damit auch am eigentlichen Problem vorbei, wenn halt alle anderen, inkl. Eltern, permanent aufs Handy starren. Dann darf man sich auch über die vielen autistischen Kinder oder andere zunehmende Persönlichkeitsstörungen bei jungen Menschen nicht mehr wundern.

Das Handy in Verbindung mit den sozialen Medien ist schon ein echtes Teufelsding:
- es ist mobil und sehr leistungsfähig
- gibt den großen Digitalkonzernen enorme Macht
- ermöglicht Beeinflussung (u.a. durch Bots u. Echobubbles)
- öffnet der Überwachung durch totalitäre Regime Tür und Tor
- macht schnell süchtig und disabled menschliche Kommunikation und Interaktion

Eigentlich sowas wie die Büchse der Pandora, zumindest den Schlüssel dazu. Kriegen wir das noch mal zurückgedreht? Sicher nicht. Können wir das vielleicht auf ein sinnvolles Maß zurückfahren? Wohl kaum, ohne die Macht der damit verbundenen Konzerne zu brechen ...


(Ich hab das Handy-Thema mal aus dem 'Deutschland-Thread' hierher gezogen)
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Re: Das Handy - Büchse der Pandora?

Beitrag von Gucky_Fan »

Man glaubt es kaum, aber ich bin mit Laurin zu hundert Prozent ener Meinung. Es ist aber auch ddiie Handynutzung der Erwachsenen, die ich Furcht finde statt sich mit den Kindern zu beschäftigen. Bei Radikalisierung der Kinder durch Soial Media steht die Forschung auch erstam Anfang
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Rebecca
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Re: Das Handy - Büchse der Pandora?

Beitrag von Rebecca »

Hatten wir auch schon bei der Einführung des Telefons oder der Schreibmaschine.

Immer wenn Technik uns bei etwas unterstützt und macht, und dadurch sich Dinge ändern, werden sie verteufelt. Das Problem ist nicht das Handy. Das Problem ist der gesellschaftliche Umgang.
Das Problem ist, dass andere Dinge, die als Problem nicht groß geworden sind ohne die Technologie, durch die Technologie erst größer werden können. D.h. aber nicht, dass man deswegen die Technologie verteufeln sollte, man sollte nur lernen damit umzugehen.

Gleiches Problem mit KI. Wenn ich die alles machen lasse, und nicht mehr selbst die Ergebnisse prüfe und nachvollziehe... wenn ich also mein Gehirn weniger einsetze... bildet es weniger Neuronen. Wenn ich die KI aber nutze, mir bei Dingen zu helfen, und ich dann das nachvollziehe, lerne und auf Basis dessen mein Gehirn für weitere Erkenntnisse einsetze, dann verliere ich auch nicht meine Neuronenverbindungen.

Es gab meine ich (hab keinen Link zur Hand) ähnliche Forschungsergebnisse als man Auswirkungen von Telefon und Computer untersucht hat. Unstreitig ist, dass es Veränderungen gibt (durchaus auch positive... oftmals in Bereichen die als irrelevant gelten zum Zeitpunkt der Studie und erst später wichtig werden.... weil sich Gesellschaft und Mensch an die Technik anpasst).

Ich fasse zusammen: Wenn ich mich dem Komfort hingebe und meinen Körper und meinen Geist nicht nutze, dann verkümmern die.
Das ist keine neue Erkenntnis.

Gab so eine Sci-Fi-Serie, die bereits Anfang der 60ern des letzten Jahrhunderts darauf hingewiesen hat, indem sie dargestellt hat, wie Aliens auf dem Mond landen und die ganze Besatzung die Probleme kaum noch lösen kann, weil ihnen ihre Videospiele wichtiger sind und sie da lieber rumhängen, als ihr Schiff wieder flott zu kriegen.
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Eric Manoli
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Re: Das Handy - Büchse der Pandora?

Beitrag von Eric Manoli »

Rebecca hat geschrieben: 28.06.2025, 15:44 Gab so eine Sci-Fi-Serie, die bereits Anfang der 60ern des letzten Jahrhunderts darauf hingewiesen hat, indem sie dargestellt hat, wie Aliens auf dem Mond landen und die ganze Besatzung die Probleme kaum noch lösen kann, weil ihnen ihre Videospiele wichtiger sind und sie da lieber rumhängen, als ihr Schiff wieder flott zu kriegen.
Ich hab keine Ahnung, welche Serie du meinen könntest! :-D
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Re: Das Handy - Büchse der Pandora?

Beitrag von Laurin »

Rebecca hat geschrieben: 28.06.2025, 15:44 ...
Immer wenn Technik uns bei etwas unterstützt und macht, und dadurch sich Dinge ändern, werden sie verteufelt. Das Problem ist nicht das Handy. Das Problem ist der gesellschaftliche Umgang.

...

Es gab meine ich (hab keinen Link zur Hand) ähnliche Forschungsergebnisse als man Auswirkungen von Telefon und Computer untersucht hat. Unstreitig ist, dass es Veränderungen gibt (durchaus auch positive... oftmals in Bereichen die als irrelevant gelten zum Zeitpunkt der Studie und erst später wichtig werden.... weil sich Gesellschaft und Mensch an die Technik anpasst).

Ich fasse zusammen: Wenn ich mich dem Komfort hingebe und meinen Körper und meinen Geist nicht nutze, dann verkümmern die.
Das ist keine neue Erkenntnis.
...
Ich fürchte, du machst es dir da zu einfach - und verschiebst damit die Problematik in das Appellieren an den individuellen Umgang. Damit wird das aber nicht zu lösen sein ...

Mir geht es auch nicht um die 'Verteufelung' neuer Technologien, sondern um eine kritische Rezeption. Und da muss man konstatieren dass die Errungenschaften von Schreibmaschine, Telefon usw. im Verhältnis zu Handy und KI mindestens vergleichbar sind mit Columbus 'Entdeckung' von Amerika im Verhältnis von Raumflug zu Mond und Mars.

Und zum sinnvollen Umgang mit diesen riesigen neuen Möglichkeiten gehören natürlich auch weit größere Verantwortlichkeiten. Statt dessen wird die Art des Umgangs aber einfach großen (kapitalistischen) Weltkonzernen überlassen, die natürlich an einem Maximum von Profit interessiert sind, was sich vor allem bei einem Maximum von Sucht und Abhängigkeit mittels der implementierten Algorithmen realisieren lässt; und erleben dass diese Konzerne natürlich so wenig Kritik und Einschränkungen wie möglich haben wollen ... was im fatalen Ergebnis zu autokratischen Regierungen wie die von Trump und zu einer immer größeren Schere zwischen Arm und Reich führt.

Während sich die einen für ihre Hochzeit halb Venedig kaufen können, kommen die anderen partout nicht mehr über die Runden. Während die kognitiven Fähigkeiten bei den Menschen (nicht nur den jungen) verkümmern, dräut bereits eine nahezu allmächtige KI am Horizont, die diesen Verfall noch weiter beschleunigen wird. Und geringere kognitivere Fähigkeiten führen auch zu einer immer größeren Beliebtheit 'einfacher Lösungen', ein Traum für jeden Populisten ...
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Rebecca
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Re: Das Handy - Büchse der Pandora?

Beitrag von Rebecca »

Der Einfluss, den Konzerne auf den Umgang mit Technologie und die Ausnutzung der Technologie (Stichwort Social Media, Big Data etc.) haben ist durchaus gegeben, aber das hat nichts mit dem Handy zu tun - das hier das Thema ist.

Das hat vielmehr mit der Konzentration von Kapitel und der Deregulierung zu tun, und trifft alle modernen Technologien, die den menschlichen Umgang zwischen den Menschen betreffen.
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Re: Das Handy - Büchse der Pandora?

Beitrag von Laurin »

Ich denke, das hat sehr wohl damit zu tun.

Umso mächtiger die technischen Errungenschaften werden, umso wichtiger ist dass diese sinnvoll eingesetzt werden und nicht nur dem Profit von Konzernen dienen - sonst wird es mit uns weiter rapide bergab gehen.

Hast du dir mal mal oben verlinkten Clip 'Still Face Experiment' angeschaut? Ich find's erschreckend ...


* ich geh aber jetzt erstmal weiter Rasen mähen *
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Tennessee
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Re: Das Handy - Büchse der Pandora?

Beitrag von Tennessee »

Interessant da vielleicht auch mal eine Demo von 2018 in Hamburg.

https://www.sueddeutsche.de/leben/kinde ... -1.4122848
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Re: Das Handy - Büchse der Pandora?

Beitrag von Rebecca »

Laurin hat geschrieben: 28.06.2025, 17:31 Hast du dir mal mal oben verlinkten Clip 'Still Face Experiment' angeschaut? Ich find's erschreckend ...
Ich schau in der Regel keine Clips/Videos. Ich bevorzuge es zu lesen (Ausnahme sind die Physik-Experimente-Shorts wo heiße Kugeln irgendwo draufgesetzt werden... das finde ich merkwürdig ZEN...).
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Dr Neru
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Re: Das Handy - Büchse der Pandora?

Beitrag von Dr Neru »

Mir persönlich gefällt das Wort Handy nicht dafür. Ich spreche immer von meinem Smartphone. Aber vielleicht wird uns KI demnächst unterstützen. Früher hat man die Kinder vor die "Glotze" gepackt und heute ist es eben das Smartphone. Okay früher gab es eben Löwenzahn oder Die Sendung mit der Maus, wodurch man tatasächlich etwas lernen konnte. Vielle Trickfilm Serien hatten auch damals eine Art "und die Moral von der Geschichte" als Abspann. Will jetzt nicht sagen, dass ich meinen persönlichen Moralkompass dadurch ausgerichtet habe aber He-Man, Mr.T oderr auch MC Hammer waren damals schon cool. :-D

Auch die Einführung des Taschenrechners hat meine gut Fähigkeit Kopfrechnen verkümmern lassen. Bin ich traurig deswegen? Nö, weil ich nicht wie meine Lehrerin damals(95-99) meinte, dass ich ja nicht immer einen Taschenrechner dabei habe. DOCH! :devil:
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Tennessee
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Re: Das Handy - Büchse der Pandora?

Beitrag von Tennessee »

Laurin hat geschrieben: 28.06.2025, 17:21 [...] sondern um eine kritische Rezeption. Und da muss man konstatieren dass die Errungenschaften von Schreibmaschine, Telefon usw. im Verhältnis zu Handy und KI [...]
Vor allem bewegen sich das Handy und das Telefon oder die Schreibmaschine in völlig verschiedenen Fertigkeitsbereichen. Während das Telefon und die Schreibmaschine weiterhin noch "analoge" Fertigkeiten bedienen (Wortschatz, Schreiben, Sprechen, Wortwahl etc.) übernimmt der digitale Bereich des Handys zunehmen, vor allem mit dem Thema KI, viele dieser Fertigkeiten. Die junge Generation der Digital Nativs zeigen erschreckende Unkenntnisse in Sprach- und Rechtschreibkenntnissen und auch die Sozialkompetenzen werden immer schlechter. Eine massive Anzahl von Studien, die man leicht ergooglen kann, zeigen, dass die unbegrenzte oder maßlose Nutzung digitaler Medien die Nutzer dümmer uns asozialer machen - um es mal etwas pointiert zu sagen. Und diese Erkenntnis gab es schon vor dem großen Thema "KI".
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Re: Das Handy - Büchse der Pandora?

Beitrag von Eric Manoli »

Tennessee hat geschrieben: 28.06.2025, 17:59
Laurin hat geschrieben: 28.06.2025, 17:21 [...] sondern um eine kritische Rezeption. Und da muss man konstatieren dass die Errungenschaften von Schreibmaschine, Telefon usw. im Verhältnis zu Handy und KI [...]
Vor allem bewegen sich das Handy und das Telefon oder die Schreibmaschine in völlig verschiedenen Fertigkeitsbereichen. Während das Telefon und die Schreibmaschine weiterhin noch "analoge" Fertigkeiten bedienen (Wortschatz, Schreiben, Sprechen, Wortwahl etc.) übernimmt der digitale Bereich des Handys zunehmen, vor allem mit dem Thema KI, viele dieser Fertigkeiten.
Ein paar Dinge übersiehst du aber doch. Die Schreibmaschine hat das Schreiben mit der Hand weitgehend verdrängt, und zwar nicht erst seit der Verbreitung der PCs, und das Telefon seinerseits das Schreiben. All das zusammen war der Sargnagel für eine Schriftkultur, die gerade die deutsche Kultur einmal ausgemacht hat.
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Re: Das Handy - Büchse der Pandora?

Beitrag von Tennessee »

Eric Manoli hat geschrieben: 28.06.2025, 19:08 [....]

Ein paar Dinge übersiehst du aber doch. Die Schreibmaschine hat das Schreiben mit der Hand weitgehend verdrängt, und zwar nicht erst seit der Verbreitung der PCs, und das Telefon seinerseits das Schreiben. All das zusammen war der Sargnagel für eine Schriftkultur, die gerade die deutsche Kultur einmal ausgemacht hat.
Da hast du zum Teil recht. Gerade beim Thema Schriftbild, Schreibausdauer usw. wurde die gute alte Handschrift vom Tippen der Maschine abgelöst. Ich merke ja selbst bei mir, wie viel schneller das Tippen geht, als das Handschreiben. Und ich genieße das auch, mit der Tastatur zu tippen statt mühsam mit der Hand zu schreiben. (Aber ich gehöre dennoch zu den Menschen, die immer noch mit Füller schreiben... ich habe sogar mehrere davon. ;-) )
Andererseits bleiben Dinge wie Groß- und Kleinschreibung (Rechtschreibungsfähigkeiten allg.), Wortschatz, Sprachgebrauch o.ä. zurück, wenn automatische Rechtschreibprüfungen und Wortergänzungen, Sprachnachrichten statt Textmessages usw. das Schreiben (mit der Hand) oder das Tippen (mit der Hand) ersetzen.
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Re: Das Handy - Büchse der Pandora?

Beitrag von Eric Manoli »

Tennessee hat geschrieben: 28.06.2025, 20:43
Eric Manoli hat geschrieben: 28.06.2025, 19:08 [....]

Ein paar Dinge übersiehst du aber doch. Die Schreibmaschine hat das Schreiben mit der Hand weitgehend verdrängt, und zwar nicht erst seit der Verbreitung der PCs, und das Telefon seinerseits das Schreiben. All das zusammen war der Sargnagel für eine Schriftkultur, die gerade die deutsche Kultur einmal ausgemacht hat.
Da hast du zum Teil recht. Gerade beim Thema Schriftbild, Schreibausdauer usw. wurde die gute alte Handschrift vom Tippen der Maschine abgelöst. Ich merke ja selbst bei mir, wie viel schneller das Tippen geht, als das Handschreiben. Und ich genieße das auch, mit der Tastatur zu tippen statt mühsam mit der Hand zu schreiben. (Aber ich gehöre dennoch zu den Menschen, die immer noch mit Füller schreiben... ich habe sogar mehrere davon. ;-) )
Andererseits bleiben Dinge wie Groß- und Kleinschreibung (Rechtschreibungsfähigkeiten allg.), Wortschatz, Sprachgebrauch o.ä. zurück, wenn automatische Rechtschreibprüfungen und Wortergänzungen, Sprachnachrichten statt Textmessages usw. das Schreiben (mit der Hand) oder das Tippen (mit der Hand) ersetzen.
Keine Frage! Und ja, ich habe auch noch ein paar Füller, die allermeisten sogar Kolbenfüller, und alle noch einsatzfähig. ;)
Zuletzt geändert von Eric Manoli am 28.06.2025, 20:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Handy - Büchse der Pandora?

Beitrag von Eric Manoli »

Tennessee hat geschrieben: 28.06.2025, 17:41 Interessant da vielleicht auch mal eine Demo von 2018 in Hamburg.

https://www.sueddeutsche.de/leben/kinde ... -1.4122848
Wie wahrscheinlich ist es, daß Kinder allein eine Demo organisieren? ;)

Es waren also vermutlich ihre Eltern, die das organisiert haben, und damit auch nicht gegen sich selbst demonstrieren wollten, sondern gegen die Eltern der anderen, mit Hilfe ihrer Kinder. Das kann man finden, wie man will.
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