Was lest ihr gerade?

[Amtranik]

Jetzt gerade lese ich: „Air“ von Christian Kracht.
Bis jetzt eine in nachdenklichen Sätzen erzählte Geschichte, die trotzdem fesselnd ist. Die Story läuft auf zwei Ebenen, einerseits in der Realität, andererseits in einer mittelalterlichen Sagenwelt - und beide Ebenen scheinen eng miteinander verwoben zu sein…
An vielen Sätzen bleibe ich hängen und lese sie zwei, dreimal, weil sie so elegant oder schön sind.
Hier eine Rezension auf YouTube:

https://youtu.be/4EHL0eW3Zfk?si=Vd1M6T0-qsZuAK4E

[Tell Sackett]

Habe gerade "Der Richter und sein Henker" von Dürrenmatt durchgelesen.
Sehr schöne, knappe Story, die er ja eigentlich nur als Auftragsarbeit geschrieben hat, da er zu der Zeit in finanziellen Nöten steckte.
Auf jeden fall kommt die Geschichte qualitätsmäßig an die besten Maigret-Romane von Georges Simenon heran.

[Amtranik]

Zweite Lesung von Orwell‘s Nineteen Eighty-Four (1984), in der Übersetzung von Gisbert Haefs.
Eric Arthur Blair‘s bedrückende Vision eines totalitären Staates, die in Nordkorea längst Realität ist.
Auch bei uns scheint sich mit KI, Geschichtsfälschung und Fake-News, vor allem in den USA, ein „Ministerium der Wahrheit“ (Orwell) zu etablieren, das seinen Bürgern die eigene krude Sicht auf die Welt aufzwingen will!
Ein Klassiker, der nie seine Aktualität verloren hat…

[Perryoldie]

[...] Orwell‘s Nineteen Eighty-Four (1984), in der Übersetzung von Gisbert Haefs. [...]

Das Buch habe ich als Ullstein HC-Ausgabe in der Übersetzung von Kurt Wagenseil.

Haefs Arbeiten schätze ich sehr, vor allem seine 'Triumvirat' Hörspiele und seine Übersetzungen von Kiplings Gedichten (Haffmanns), die er originalgetreu übersetzte, also nicht in eine "künstliche" deutsche Reimform zwang (obwohl sie im Original gereimt sind). Das Buch ist so aufgebaut, dass auf den linken Seiten der Originaltext steht und auf den rechten Seiten die Übersetzung, sodaß man hin- und herblicken kann, um zu vergleichen und um gleich nebenbei noch etwas Englisch zu lernen. Überrascht las ich gerade, dass Haefs auch zwei Gastromane für PR schrieb: 2005: Der Eiserne Finger Gottes (Nr. 2289) und 2014: Der Tamaron (Nr. 2758).

Mit '1984' hat sich Orwell in die Literaturgeschichte der Menschheit eingeschrieben und schuf ein Werk, das, so befürchte ich, leider immer aktuell sein wird.

Ich las mal eine Rezension von Isaac Asimov über '1984' und war fassungslos über den "Hass", mit dem Asimov über das Buch herzog, so einen unsympathischen Veriss las ich selten. Da drängte sich mir der Verdacht auf, dass Asimov es vielleicht nicht verwinden konnte, dass er nichts wirklich Großartiges geschaffen hat und sich deshalb mal an '1984' abreagierte.

Von Orwell kann ich übrigens auch sehr das Buch 'Erledigt in Paris und London' empfehlen, in dem er seine bitterste Armut in den Jahren ab 1929 beschreibt.

[Amtranik]

Haefs Arbeiten schätze ich sehr, vor allem seine 'Triumvirat' Hörspiele und seine Übersetzungen von Kiplings Gedichten (Haffmanns), die er originalgetreu übersetzte, also nicht in eine "künstliche" deutsche Reimform zwang (obwohl sie im Original gereimt sind).

Und Haefs kriegt es auch in „1984“ mit Kipling zu tun. Im 3. Teil, 1. Kapitel wird der Dichter Ampleforth zu Winston Smith in die Zelle gesteckt (die Ereignisse im Ministerium der Liebe sind schrecklich und dieser Teil des Buches ist für mich fast unerträglich zu lesen).
Der Dichter hat die Werke von Kipling bearbeitet und dabei in einer Zeile das Wort „Gott“ stehengelassen, um den Reim zu erhalten.
Der „Partei“ war das schon Grund genug, den Dichter zu verhaften, zu Foltern und wahrscheinlich zu „vaporisieren“.
Die Story von 1984 ist faszinierend zu lesen, bereitet mir aber auch ein mulmiges Gefühl…

[Perryoldie]

[...] Die Story von 1984 ist faszinierend zu lesen, bereitet mir aber auch ein mulmiges Gefühl…

Kein Wunder, bei den digital-technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen ...

[Tell Sackett]

Gottes vergessene Stadt von Ross Thomas

Roman über ein Wüstenkaff, wo man sich- gegen entsprechende Zahlung- Zurückgezogenheit und Schutz vor Verfolgern kaufen kann.
Als ein frisch aus der Haft entlassener Ex-Richter und sein Anwalt ohne Zulassung dort auftauchen, gerät alles außer Kontrolle...
Typischer Ross Thomas Roman...So viel Substanz bekommt man in keinem modernen Thriller mehr, da wird dann eher alles mit Sex und Gewalt überdeckt...Spannend und richtig gut geschrieben

[Graf Maunzy]

....da wird dann eher alles mit Sex und Gewalt überdeckt...

Wie bei PR.....

[Tell Sackett]

....da wird dann eher alles mit Sex und Gewalt überdeckt...

Wie bei PR.....

...nur eben ohne Sex und Gewalt, ja!

[wepe]

Soeben Kartanin 7 und Vagabunden 10, Orkenzorn, durchgelesen. Muss ich noch sacken lassen, aber prinzipiell zufrieden mit beiden Romanen.
Heute Mail meines Dealers bekommen, dass der neue Takeda-Krimi dort auf mich wartet. #'freu

[Amtranik]

Gottes vergessene Stadt von Ross Thomas

Roman über ein Wüstenkaff…

Danke für den Tip
Werde mir das Buch besorgen. Habe gerade auf Wikipedia gelesen, dass die ersten auf deutsch veröffentlichten Romane stark gekürzt und entstellt wurden! Seit 2005 werden die Werke neu veröffentlicht und übersetzt vom Berliner Alexander Verlag. Auch Gottes vergessene Stadt wurde 2006 in einer bearbeiteten Übersetzung neu herausgegeben.

[Tell Sackett]

Gottes vergessene Stadt von Ross Thomas

Roman über ein Wüstenkaff…

Danke für den Tip
Werde mir das Buch besorgen. Habe gerade auf Wikipedia gelesen, dass die ersten auf deutsch veröffentlichten Romane stark gekürzt und entstellt wurden! Seit 2005 werden die Werke neu veröffentlicht und übersetzt vom Berliner Alexander Verlag. Auch Gottes vergessene Stadt wurde 2006 in einer bearbeiteten Übersetzung neu herausgegeben.

Kann ihn empfehlen, zumal er eben in so einer Art lakonischem Raymond-Chandler-Stil geschrieben ist.
Aufgrund der relativ komplexen Handlung, muss man aber auf der Hut sein...

[Perryoldie]

Nach einigen Monaten Unterbrechung las ich am Samstag in Neil Youngs Autobiographie (Ein Hippie-Traum - „Waging Heavy Peace“) weiter. Nebenbei liefen im TV NY-Konzert-DVDs, so las ich und schaute auch immer wieder mal hoch zum TV. Da ich die DVDs alle gut kenne, gelang mir eine gute Symbiose zwischen lesen, hören und schauen und ich verbrachte so vier schöne Stunden.

Auf der deutschen NY-Fan-Seite steht eine gelungene Rezension , der ich mich gerne anschließe.

Meine nächsten NY-Bücher sind dann das NY-Buch des Musikmagazins 'Rolling Stone' und die NY-Biographie von David Downing.

[Amtranik]

Momentan lese/schmökere ich gerade zwei Büchlein gleichzeitig:
Das eine ist „Das Gold von Caxamalca“ von Jakob Wassermann, und das andere „Wie unfair, David!“ von Ephraim Kishon. Beide habe ich in einem Antiquariat entdeckt. Kishon war mir zwar ein Begriff, aber irgendwie gingen seine Werke bisher an mir vorbei. Die Kurzgeschichten in „Wie unfair, David!“ sind (soweit ich bis jetzt gelesen habe) absurd komisch; der Mann hatte wirklich einen skurrilen Humor! (Seine 2. Frau nennt er entweder die beste Ehefrau von allen, oder die Schlange, mit der ich verheiratet bin…) Die Übersetzung aus dem englischen (nicht aus dem hebräischen Original!) ist von Friedrich Torberg. Die Übersetzung wirkt etwas altbacken und manchmal holprig.
Kishon starb im Januar 2005 in Meistersrüte, Appenzell Innerrhoden, Schweiz.
Das gelbe Reclam-Büchlein von Jakob Wassermann, „Das Gold von Caxamalca“, hat nur 62 Seiten. Der spanische Ritter Domingo de Soria Luce berichtet von der Eroberung des Inka-Reiches durch Francisco Pizarro und die Hinrichtung des Inkaherrschers Atahualpa.
Wassermann schreibt in eleganten, opulenten Sätzen und ist zutiefst humanistisch. Nach Wikipedia war er einer der produktivsten und populärsten Schriftsteller seiner Zeit. Er lebte von 1873 - 1934. Trotz seines grossen Freundeskreis (Thomas Mann, Rilke, Albert Langen, Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal…etc.) starb Jakob Wassermann verarmt und einsam in Altausee/Österreich.

[Tell Sackett]

Aktuell lese ich Die Wölfe unter uns von Tim Sünderhauf.
Ein historischer Roman aus dem 30 jährigen Krieg.

Fichtelgebirge, 1630. Die calvinistische Familie des jungen Johann versucht, sich eine neue Existenz in einem entlegenen Dorf aufzubauen. Unterdessen grübelt der Junge über das Schicksal der Kinder des Ortes. Wer oder was hat zwei von ihnen getötet und wohin sind alle anderen verschwunden? War es der legendenumwobene »Wilde Jäger« – ein Wolfsmann, der im dicht bewaldeten Gebirge sein Unwesen treiben soll? Parallel trifft der wortkarge Wildhüter Hildner ein – ein roher Ex-Söldner, vom Markgrafen entsandt, um für Ruhe in der Gegend zu sorgen. Als Johann den Wilden Jäger mit eigenen Augen sieht, schweißt das Wildhüter und Knaben zusammen: Gemeinsam begeben sie sich auf die Spur des nebulösen Wesens und blicken in ungeahnte Abgründe.

Bin mir noch nicht ganz sicher, ob mir das Teil gefällt. Z.Z. etwa 200 von 370 Seiten gelesen...