Der Literarische Salon

Romane, Krimis, SF+Fantasy ... alles was Leseratten interessiert
kad
Beiträge: 3311
Registriert: 21.06.2024, 15:28
Hat sich bedankt: 209 Mal
Danksagung erhalten: 218 Mal

Re: Der Literarische Salon

Beitrag von kad »


***


Johann Wolfgang von Goethe
(1749-1832)


Mignon


Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Möcht’ ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!

Kennst du das Haus? auf Säulen ruht sein Dach,
Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,
Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:
Was hat man dir, du armes Kind, getan?
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Möcht’ ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn.

Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?
Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg,
In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut,
Es stürzt der Fels und über ihn die Flut:
Kennst du ihn wohl?
Dahin! Dahin
Geht unser Weg; o Vater, laß uns ziehn!


***



Im folgenden Video werden 8 verschiedene Vertonungen analysiert. Finde ich sehr interessant.
Robert Schumanns Vertonung gefällt mir am besten. Noch besser als die im Video favorisierte Vertonung von Franz Liszt.

https://youtu.be/I0vDmTwCHTI?si=CoHCOz9B9GddmV6y
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor kad für den Beitrag (Insgesamt 2):
AmtranikPerryoldie
Benutzeravatar
Amtranik
Beiträge: 122
Registriert: 06.07.2024, 14:42
Hat sich bedankt: 106 Mal
Danksagung erhalten: 76 Mal

Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Amtranik »

Perryoldie hat geschrieben: 24.03.2025, 18:101927 - B.Traven veröffentlicht seinen Roman.
Traven ist eine rätselhafte Figur, der konsequent seine Identität verschleierte. Otto Feige war wohl sein richtiger Name. Es lohnt sich, den Wikipedia-Eintrag über B. Traven zu lesen. :yes:
"Das Totenschiff" und "Die Brücke im Dschungel" habe ich von ihm gelesen. Das ist aber schon ewigkeiten her.
Dass der Film "Der Schatz der Sierra Madre" auf einem Traven-Buch basiert wusste ich nicht! Danke für den Hinweis :yes: Werde mir bei Gelegenheit das Werk besorgen...
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Amtranik für den Beitrag:
Perryoldie
Amtranik setzte sich in Bewegung und ging durch die Öffnung - zurück an den Ort seines Flaggschiffs, den er vor 1,2 MillionenJahren verlassen hatte...
(aus Heft 984: Waffen der Verdammnis)
Rous2
Beiträge: 78
Registriert: 01.07.2024, 21:53
Hat sich bedankt: 61 Mal
Danksagung erhalten: 90 Mal

Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Rous2 »

kad hat geschrieben: 28.03.2025, 23:38

Johann Wolfgang von Goethe
(1749-1832)

Mignon

Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
[...]
Ja, Goethe at his best! An dem Brocken »Wilhelm Meisters Lehrjahre«, aus dem das Gedicht (oder besser: Lied – was ja ursprünglich das Gleiche ist) stammt, haben Generationen von Mauerspechten gehämmert und ihr eigenes Ding draus gebaut. Mit den Paraphrasen hat ja schon der Autor selbst begonnen: Als Mignon nämlich das Lied zum ersten Mal singt, kann Wilhelm »die Worte nicht alle verstehen«, weil sie es nicht auf Deutsch singt: »Er ließ sich die Strophen wiederholen und erklären, schrieb sie auf und übersetzte sie ins Deutsche.« Goethes Fiktion zufolge besitzen die Leser des Romans dieses Gedicht also nicht im Original. Eine Fiktion, die ja auch Walther Ernsting benutzte, als er Clark Darlton »übersetzte«.
Weil das Lied Deutschen so geläufig war, haben viele Spätere es paraphrasiert: Erich Kästner mit »Kennst Du das Land, wo die Kanonen blühn« oder noch böser Erich Mühsam in »Mignon 1925« bis zu Peter Handke in »Falsche Bewegung« (verfilmt von Wim Wenders). Und – wenn ich mich recht erinnere – wurde es auch verwendet, um eines von John Lennon unübersetzbaren Texten einzudeutschen (In seiner eigenen Schreibe/Ein Spanier macht noch keinen Sommer).
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Rous2 für den Beitrag (Insgesamt 2):
kadPerryoldie
Benutzeravatar
Perryoldie
Beiträge: 3332
Registriert: 24.06.2024, 09:12
Wohnort: Nordfiesland
Hat sich bedankt: 833 Mal
Danksagung erhalten: 611 Mal

Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Perryoldie »

@ kad & Rous2,

danke für den 'Mignon' und die Ausführungen dazu. :-)

Ich bin mal so frei, hier den Wiki-Link einzufügen.

Vor kurzem kaufte ich mir Goethes 'Italienreise' in einer Ausgabe des Nikol Verlages, dessen preiswerte Klassiker ich ebenso schätze, wie die des Anaconda Verlages.

Aber - das Buch hatte weder Vor- noch Nachwort, noch nicht einmal ein Inhaltsverzeichnis! :help: Aber so etwas kann man sich ja selbst erstellen, in eine schöne Form bringen, ausdrucken und dem Buch beilegen. :-)

So stieß ich auf folgende schöne Seite: Goethe-Zeitportal
'Ich bin in vielen Welten zu Hause.' (Philip K. Dick)
Benutzeravatar
Perryoldie
Beiträge: 3332
Registriert: 24.06.2024, 09:12
Wohnort: Nordfiesland
Hat sich bedankt: 833 Mal
Danksagung erhalten: 611 Mal

Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Perryoldie »

Amtranik hat geschrieben: 29.03.2025, 13:48 Traven ist eine rätselhafte Figur, der konsequent seine Identität verschleierte. Otto Feige war wohl sein richtiger Name. Es lohnt sich, den Wikipedia-Eintrag über B. Traven zu lesen. :yes:
Volle Zustimmung :yes: , von Traven hatte ich mal die sehr empfehlenswerte 20-bändige Gesamtausgabe des Diogenes Verlages, las aber nur die bekannten Klassiker, so auch das autobiographische Werk 'Land des Frühlings'. :-)

Rous2 hat geschrieben: 29.03.2025, 19:30 John Lennon ... In seiner eigenen Schreibe ...
Da habe ich das rororo-TB, ich sollte mal wieder hineinschauen, aber z.Z. arbeite ich mich durch meine Neil-Young-Sammlung. :-)
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Perryoldie für den Beitrag (Insgesamt 2):
Rous2Amtranik
'Ich bin in vielen Welten zu Hause.' (Philip K. Dick)
Benutzeravatar
Perryoldie
Beiträge: 3332
Registriert: 24.06.2024, 09:12
Wohnort: Nordfiesland
Hat sich bedankt: 833 Mal
Danksagung erhalten: 611 Mal

Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Perryoldie »

Zum Thema 'Sachbücher Literatur' zitiere ich mich hier mal - bei aller Bescheidenheit :innocent: :-) - selbst:

Perryoldie hat geschrieben: 30.03.2025, 13:32
kad hat geschrieben: 30.03.2025, 13:04
Perryoldie hat geschrieben: 30.03.2025, 12:53 Gestern bekam ich ein Buch zugeschickt, das so gut verpackt war, dass selbst ich an der Verpackung nichts auszusetzen hatte. :-D
Willst du uns auch verraten, um welches Buch es sich handelt, an dessen Verpackung du nichts zu bemängeln hast?
Gern :-) , es ist Harenbergs Literatur Lexikon in einem Band .

Früher hatte ich zwei Regale (60x170 cm) mit Sachbüchern zum Thema Literatur und Autoren, unter anderem auch den Kindler, sodaß ich sagen kann, dass es nicht viele Fragen zum Thema Literatur & Autoren gab, die man sich in meiner Bibliothek nicht hätte beantworten können.

Jetzt habe ich gerade noch mal ein Fach (60 cm) mit Literatursachbüchern, u.a. eben jetzt mit dem Harenberg, von dem ich auch mal die fünfbändige Ausgabe hatte. Für mich ist das aber so, wie es jetzt ist, in Ordnung :-) , auch wegen meiner Interessenverlagerung: Lyrik, Kunst, klassische Reiseerzählungen.

P.S.
Natürlich habe ich noch meine Pressemappen (Ordner) mit seeehr vielen Zeitungsauschnitten zum Thema Literatur und Autoren, aber das ist eine andere Geschichte. :-)
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Perryoldie für den Beitrag:
Rous2
'Ich bin in vielen Welten zu Hause.' (Philip K. Dick)
Rous2
Beiträge: 78
Registriert: 01.07.2024, 21:53
Hat sich bedankt: 61 Mal
Danksagung erhalten: 90 Mal

Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Rous2 »

Perryoldie hat geschrieben: 30.03.2025, 15:06
Rous2 hat geschrieben: 29.03.2025, 19:30 John Lennon ... In seiner eigenen Schreibe ...
Da habe ich das rororo-TB, ich sollte mal wieder hineinschauen, [...]
Meine Ausgabe, die irgendwann mal verschütt ging, war die vom 2001-Versand mit den Eindeutschungen beider Büchlein. In unserer Schülerzeitung gab es eine Besprechung. Ich fand die Eindeutschungen (zu den Originalen konnte ich mir mangels Englisch-Kenntnissen, da mit Latein und Französisch eingestiegen, keine Meinung bilden) eher auf Pennäler-Niveau. Gerüchteweise hörte man später, dass ursprünglich der Haffmanns-Verlag an der deutschen Ausgabe interessiert gewesen war und bei Arno Schmidt für eine Übersetzung angeklopft hatte, der aber absagte. Tja, hätte, hätte...
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Rous2 für den Beitrag:
Perryoldie
kad
Beiträge: 3311
Registriert: 21.06.2024, 15:28
Hat sich bedankt: 209 Mal
Danksagung erhalten: 218 Mal

Re: Der Literarische Salon

Beitrag von kad »


***



Carl Friedrich Drollinger

(1688 - 1742)


Die Eüle und die Elster


Die Eüle saß in einer hohlen Kluft,
In welcher sie mit klugem Auge wachte,
Und hörte da wie in der freyen Luft
Auf einem Baum die Elster sie verlachte.
Du Nachtgespenst, so sprach die Plaudrerinn,
Du Schattenfroh, der keine Sonne kennet!
Wie daß der Mensch dich voller Eigensinn
Der Weysheit Bild, Minervens Vogel nennet?
O tummer Wahn! der die für weyse hält,
Die für und für im dunkeln Schatten sitzen.
Du Döhrichte! was nützest du der Welt?
Was mag sie dir in deinem Kerker nützen?
Nein! meinen Leib belebt ein andrer Sinn.
Ich freüe mich der holden Sonnenblicke;
Und, weil ich noch bey guten Tagen bin,
So leid ich nicht, daß mich ein Grab ersticke.
So machte sich die Plaudertasche groß.
Doch, als ihr Lied zu lange sich verweilet,
So hatte sie mit einem grimmen Stoß
Der Vögel Prinz, der Adler, schnell ereilet.
Er riß sie weg. Die Eüle rufft ihr zu:
Erkennst du nun, wer besser oder schlimmer
Von uns getahn? Denn, wahrlich hättest du,
Wie ich, gelebt, so lebtest du noch immer.


***
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor kad für den Beitrag (Insgesamt 2):
AmtranikPerryoldie
Benutzeravatar
Amtranik
Beiträge: 122
Registriert: 06.07.2024, 14:42
Hat sich bedankt: 106 Mal
Danksagung erhalten: 76 Mal

Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Amtranik »

Für den Dichter ist die Perle eine
Träne aus dem Meer, für den Orientalen
ein erstarrter Tautropfen,
für die Damen ist sie ein Schmuck,
den sie an Finger, Hals oder Ohr
tragen. Für den Chemiker jedoch
ist sie ein Gemisch aus Phosphat
und Kalziumkarbonat mit etwas
Gelatine. Und für den Biologen ist
sie einfach eine krankhafte
Sekretion.


Jules Verne (1828-1905)
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Amtranik für den Beitrag:
Perryoldie
Amtranik setzte sich in Bewegung und ging durch die Öffnung - zurück an den Ort seines Flaggschiffs, den er vor 1,2 MillionenJahren verlassen hatte...
(aus Heft 984: Waffen der Verdammnis)
kad
Beiträge: 3311
Registriert: 21.06.2024, 15:28
Hat sich bedankt: 209 Mal
Danksagung erhalten: 218 Mal

Re: Der Literarische Salon

Beitrag von kad »


***


Johann Wolfgang von Goethe
(1749-1832)


Gute Besserung, Perryoldie

Schon verloschen sind die Stunden,
Hingeschwunden Schmerz und Glück;
Fühl es vor! Du wirst gesunden;
Traue neuem Tagesblick.


***
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor kad für den Beitrag (Insgesamt 3):
Rous2AmtranikPerryoldie
Rous2
Beiträge: 78
Registriert: 01.07.2024, 21:53
Hat sich bedankt: 61 Mal
Danksagung erhalten: 90 Mal

Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Rous2 »

Da war jemand schneller! Ich heiße zwar nicht Goethe, aber ich versuch's mal :rolleyes:

In der Wohnung verunfallt? So'ne Kacke!
Der Arm zertrümmert? Au, Backe!
Hauptsache, wieder zusammengeflickt,
Wenn dafür auch mit Kruppstahl bestückt.
Der fata scribunda präsentier' unverwandt
Das Motto von dem mit der eisernen Hand.

Gute Besserung!
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Rous2 für den Beitrag (Insgesamt 4):
kadAmtranikLarsafPerryoldie
Benutzeravatar
Amtranik
Beiträge: 122
Registriert: 06.07.2024, 14:42
Hat sich bedankt: 106 Mal
Danksagung erhalten: 76 Mal

Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Amtranik »

In jedem Winter steckt
ein zitternder Frühling,
und hinter dem Schleier jeder Nacht
verbirgt sich ein lächelnder Morgen.


Khalil Gibran

Gute Besserung Perryoldie!
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Amtranik für den Beitrag (Insgesamt 2):
kadPerryoldie
Amtranik setzte sich in Bewegung und ging durch die Öffnung - zurück an den Ort seines Flaggschiffs, den er vor 1,2 MillionenJahren verlassen hatte...
(aus Heft 984: Waffen der Verdammnis)
Benutzeravatar
Perryoldie
Beiträge: 3332
Registriert: 24.06.2024, 09:12
Wohnort: Nordfiesland
Hat sich bedankt: 833 Mal
Danksagung erhalten: 611 Mal

Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Perryoldie »

Vielen Dank für eure freundlich- literarischen Genesungswünsche. :-)


Gestern schlurfte ich zum Einkaufen und kaufte natürlich auch Eier, denn schon W.Busch wusste:

Das weiß ein jeder, wer's auch sei,
gesund und stärkend ist das Ei.



:-D
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Perryoldie für den Beitrag:
Darmok
'Ich bin in vielen Welten zu Hause.' (Philip K. Dick)
Benutzeravatar
Perryoldie
Beiträge: 3332
Registriert: 24.06.2024, 09:12
Wohnort: Nordfiesland
Hat sich bedankt: 833 Mal
Danksagung erhalten: 611 Mal

Re: Der Literarische Salon

Beitrag von Perryoldie »


***


Christian Morgenstern
(1871-1914)



Schönes


Wieviel Schönes ist auf Erden
Unscheinbar verstreut;
Möcht ich immer mehr des inne werden:
Wieviel Schönheit, die den Taglärm scheut,

In bescheidnen alt und jungen Herzen!
Ist es auch ein Duft von Blumen nur,
Macht es holder doch der Erde Flur,
wie ein Lächeln unter vielen Schmerzen.


***
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Perryoldie für den Beitrag (Insgesamt 2):
kadAmtranik
'Ich bin in vielen Welten zu Hause.' (Philip K. Dick)
kad
Beiträge: 3311
Registriert: 21.06.2024, 15:28
Hat sich bedankt: 209 Mal
Danksagung erhalten: 218 Mal

Re: Der Literarische Salon

Beitrag von kad »

Zu Dietrich Bonhoeffers 80. Todestag am 9. April gab es auf meinem Radiosender (SRF 2) eine Gedenksendung.
Obwohl ich mit dem Gedicht inhaltlich meine Mühe habe, erzeugt es einen faszinierenden Sog.

***


Dietrich Bonhoeffer
(1906 - 1945)



Von guten Mächten treu und still umgeben

1. Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

2. Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns geschaffen hast.

3. Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.

4. Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann wolln wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört dir unser Leben ganz.

5. Laß warm und hell die Kerzen heute flammen,
die du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

6. Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so laß uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all deiner Kinder hohen Lobgesang.

7. Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.


***
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor kad für den Beitrag (Insgesamt 2):
AmtranikPerryoldie
Antworten