Kartanin Band 2: Stayn
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Kartanin Band 2: Stayn
Erstes Kapitel gelesen. Sehr schön die Erinnerung an Jennifer Thyron
Zuletzt geändert von Richard am 28.03.2025, 08:30, insgesamt 1-mal geändert.
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- wepe
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Re: Kartanin Band 2: Stayn
Band 2 ist von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd geschrieben. Egal, welcher Autor nun welche Parts ausgearbeitet hat, für mich ist das voll 3 x die 1!
Mir war zwar von Beginn an klar, dass Stayn zur Reisebegleiterin werden würde, aber ihr Lebensweg, ihre Erfahrungen und ihr Handeln - super konzipiert! Eine klasse neue Figur!
Und der Abgesang auf der Stahlwelt Kharag versprach ja neuen Ärger, nicht ganz unerwartet! Aber viel entscheidender für die weiteren Ereignisse wird sein, ob Miro Teik bei seiner Intervention infiziert wurde - da hätten unsere Helden eine ziemlich dicke Laus im Pelz! Oder einen Spion im eigenen Raumschiff!

Mir war zwar von Beginn an klar, dass Stayn zur Reisebegleiterin werden würde, aber ihr Lebensweg, ihre Erfahrungen und ihr Handeln - super konzipiert! Eine klasse neue Figur!

Und der Abgesang auf der Stahlwelt Kharag versprach ja neuen Ärger, nicht ganz unerwartet! Aber viel entscheidender für die weiteren Ereignisse wird sein, ob Miro Teik bei seiner Intervention infiziert wurde - da hätten unsere Helden eine ziemlich dicke Laus im Pelz! Oder einen Spion im eigenen Raumschiff!

"Don't panic!" Aufmacher auf dem intergalaktischen Reisehandbuch „Per Anhalter durch die Galaxis“
- Atlan
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Re: Kartanin Band 2: Stayn
Von den drei am gestrigen Tag erworbenen Heften wollte ich eigentlich mit dem NEO anfangen, aber nach euren ersten Eindrücken werde ich dann wohl auch mit den Kartanin fortfahren... 

Arkonide aus Überzeugung
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Re: Kartanin Band 2: Stayn
Ich habe auch gerätselt, wer das jeweilige Kapitel verfasst hat.
Es gibt so Formulierungen wie "Der Kampf um die gemeinsame Mitte war zu viel geworden" (als Dao über Tekener sinniert), die ich eigentlich nicht MMT zuschreiben würde.
Aber irgendwo ist das ja auch ein Kompliment, dass sich beide Autoren nicht wirklich unterscheiden lassen.
Urlaubspause bis auf weiteres
- nanograinger
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Re: Kartanin Band 2: Stayn
Für mich ist klar, dass MMT die Perry-Kapitel und Stefan Pannor die LG von Stayn geschrieben hat. Ich meine, dass MMT im Interview mit dem Raketenheftleser gesagt hat, dass er u.a. deshalb Teile des Romans schreiben wollte, weil er insbesondere den Umgang von Dao-Lin mit dem der Vergangenheit (Thyron, Tekener etc.) nicht einem Neuling überlassen wollte.
Der Roman hat mir sehr gut gefallen, wie ich überhaupt sagen muss, dass mir das Setting der Miniserie inzwischen super gefällt (merke: man sollte sich nicht zu sehr von Videotrailern beeinflussen lassen). Es lässt sich absehen, dass der Plot hinreichend kompliziert ist und dass es sicher keine Perry-Show werden wird. Und alle (Neben-) Charaktere sind bisher top und scheinen keine Eintagsfliegen zu sein, wenn ich mir die HPKs der kommenden Romane anschaue.
Stayn ist eine wunderbar ambivalente Figur mit starken und schaurigen Szenen, sehr schön vom Autor (Pannor, wie ich vermute) in Szene gesetzt. Hat ein bisschen was von Satwa aus dem Stardust-Zyklus.
Ich bin gespannt, ob es in dieser Serie überhaupt eine/n echte/n Gegenspieler/in geben wird, denn die Vantani sind ja im wörtlichen Sinne gesichtslos und offenbar nicht stark individualisiert. Das wäre mal eine willkommene Abwechslung zum typischen Bösewicht-Gegenspieler wie bspw. Krakatau in MMTs WEGA-Serie.
Der Roman hat mir sehr gut gefallen, wie ich überhaupt sagen muss, dass mir das Setting der Miniserie inzwischen super gefällt (merke: man sollte sich nicht zu sehr von Videotrailern beeinflussen lassen). Es lässt sich absehen, dass der Plot hinreichend kompliziert ist und dass es sicher keine Perry-Show werden wird. Und alle (Neben-) Charaktere sind bisher top und scheinen keine Eintagsfliegen zu sein, wenn ich mir die HPKs der kommenden Romane anschaue.
Stayn ist eine wunderbar ambivalente Figur mit starken und schaurigen Szenen, sehr schön vom Autor (Pannor, wie ich vermute) in Szene gesetzt. Hat ein bisschen was von Satwa aus dem Stardust-Zyklus.
Ich bin gespannt, ob es in dieser Serie überhaupt eine/n echte/n Gegenspieler/in geben wird, denn die Vantani sind ja im wörtlichen Sinne gesichtslos und offenbar nicht stark individualisiert. Das wäre mal eine willkommene Abwechslung zum typischen Bösewicht-Gegenspieler wie bspw. Krakatau in MMTs WEGA-Serie.
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Re: Kartanin Band 2: Stayn
Ich fand’s richtig gut. Hinterlassenschaften der ersten Menschheit wie die Sonnentransmitter sind immer faszinierend und werden gern angenommen, auch und gerade mit einer (neuerdings parasitär underwanderten) Halutertruppe, die planmäßig die Transmitter wieder aktiviert. Dazu einige tote Lemurer (einer sogar mit noch funktionierendem Zellaktivator – ist wohl gewaltsam gestorben) und eine lebendige (oder ist’s doch eine Tefroderin?), und schon haben wir jede Menge Geheimnisse in der Handlung. Die sind immer gut, wenn sie nicht gerade WV/CM-mäßig nie aufgelöst werden. In einer Miniserie wird das aber eher nicht passieren.
Stayn ist eine schön „graue“ Figur, macht einen auf unschuldig, ist dann aber doch in jeder Hinsicht durchtrieben und schreckt auch nicht davor zurück, einige Hundertschaften über die Klinge springen zu lassen, wenn es ihrem Machterhalt dienlich ist. Nachdem sie jetzt mit dem terranisch-kartanischen Tugendteam unterwegs ist, gehe ich davon aus, dass es da noch ordentlich krachen wird. Aber man hat ja einen gemeinsamen Feind.
Stayn ist eine schön „graue“ Figur, macht einen auf unschuldig, ist dann aber doch in jeder Hinsicht durchtrieben und schreckt auch nicht davor zurück, einige Hundertschaften über die Klinge springen zu lassen, wenn es ihrem Machterhalt dienlich ist. Nachdem sie jetzt mit dem terranisch-kartanischen Tugendteam unterwegs ist, gehe ich davon aus, dass es da noch ordentlich krachen wird. Aber man hat ja einen gemeinsamen Feind.

„Du und Perry Rhodan – ihr habt ganz allein Andromeda befreit?“ „Wir hatten noch unseren Koch dabei. Aber er gehörte nicht zur kämpfenden Truppe.“
- Atlan
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Re: Kartanin Band 2: Stayn
Gestern gelesen.
Eure Vorschußlorbeeren waren völlig berechtigt.
Mir hat der Roman sehr gefallen und bin sehr gespannt, wie die Story weitergeht.
Eure Vorschußlorbeeren waren völlig berechtigt.
Mir hat der Roman sehr gefallen und bin sehr gespannt, wie die Story weitergeht.
Arkonide aus Überzeugung
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Re: Kartanin Band 2: Stayn
Nach dem - aus meiner Sicht - harzigen Start mit Band 1, folgt nun eine schöne Steigerung.
Wieso es neben den Vantani nun auch noch die böse Stayn braucht, bleibt abzuwarten.
Wieso es neben den Vantani nun auch noch die böse Stayn braucht, bleibt abzuwarten.
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Re: Kartanin Band 2: Stayn
Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Allerdings liebe ich es, wenn die Romane nur so vor Querverweisen auf ältere Romane triefen.
Interessant finde ich die ZA-Trägerin Stayn. Ich vermute mal, dass sie für den weiteren Verlauf der Miniserie noch von Bedeutung ist. Auf abstrakter Ebene erinnert mich ihre Geschichte, wenn auch nur sehr grob, an die Geschichte des jungen Boryk aus der "Lemuria"-TB-Reihe. Seine Ursprungsgeschichte im Lemuria TB Nr. 4 war jener von Stayn ähnlich. Es gab jedoch mehr als nur einen Geschlechtertausch, denn es auch beim ursprünglichen Inhaber des ZA gab, Anephas Drum war männlich, Naahkin in Lemuria 4 war weiblich.
Der Konstrukteur der Zellaktivatoren der Kommandaten der Sternenarchen in den Lemuria-Taschenbüchern war Levian Paronn, der übrigens immer noch lebt und sich die akonische Föderation zur Heimat ausgewählt hat. Auch die Zellaktivator tragenden Kommandaten der vier in der Lemuria-TB-Serie entdeckten Sternenarchen entschieden sich für die Föderation der Akonen als neue Heimat. Es würde mich interessieren, was aus der Besatzung der Sternenarchen und deren Zellaktivatoren tragenden Anführer geworden ist. Das besondere an Levian Paronn ist, dass er die Zellaktivatoren für die Kommandanten der über 60 lemurischen Sternenarchen selbst konstruiert hat und die Pläne dafür vom zeitreisenden Erfinder und Konstrukteur der Zellaktivatoren der Meister der Insel erhielt, also wahrscheinlich von Selaron Merota, der wahrscheinlich auch noch lebt. --- Der Zellaktivator von Stayn sieht dann auch aus, wie einer der Zellaktivatoren der Meister der Insel.
Es wurden nur vier der über 60 Sternenarchen in der Lemuria-TB-Serie entdeckt. Bei Anephas Drum könnte es sich also um einen Kommandanten einer Sternenarche gehandelt haben, der mit seinen Schiff in Ursa Minor gestrandet ist. ---- Die Sternenarchen selbst sind übrigens keine Erfindung der Taschenbuchserie. Die erste Erwähnung wurde bereits 1981 von H. G. Ewers verfasst und erschien als Short Story unter dem Titel "Die Kinder der Chybadara" im Jubiläumsband 2. Die Sternenarche CHYBADARA schaffte es dort bis in die Galaxie M64 alias NGC 4826 etwa 16 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt.
Interessant finde ich die ZA-Trägerin Stayn. Ich vermute mal, dass sie für den weiteren Verlauf der Miniserie noch von Bedeutung ist. Auf abstrakter Ebene erinnert mich ihre Geschichte, wenn auch nur sehr grob, an die Geschichte des jungen Boryk aus der "Lemuria"-TB-Reihe. Seine Ursprungsgeschichte im Lemuria TB Nr. 4 war jener von Stayn ähnlich. Es gab jedoch mehr als nur einen Geschlechtertausch, denn es auch beim ursprünglichen Inhaber des ZA gab, Anephas Drum war männlich, Naahkin in Lemuria 4 war weiblich.
Der Konstrukteur der Zellaktivatoren der Kommandaten der Sternenarchen in den Lemuria-Taschenbüchern war Levian Paronn, der übrigens immer noch lebt und sich die akonische Föderation zur Heimat ausgewählt hat. Auch die Zellaktivator tragenden Kommandaten der vier in der Lemuria-TB-Serie entdeckten Sternenarchen entschieden sich für die Föderation der Akonen als neue Heimat. Es würde mich interessieren, was aus der Besatzung der Sternenarchen und deren Zellaktivatoren tragenden Anführer geworden ist. Das besondere an Levian Paronn ist, dass er die Zellaktivatoren für die Kommandanten der über 60 lemurischen Sternenarchen selbst konstruiert hat und die Pläne dafür vom zeitreisenden Erfinder und Konstrukteur der Zellaktivatoren der Meister der Insel erhielt, also wahrscheinlich von Selaron Merota, der wahrscheinlich auch noch lebt. --- Der Zellaktivator von Stayn sieht dann auch aus, wie einer der Zellaktivatoren der Meister der Insel.
Es wurden nur vier der über 60 Sternenarchen in der Lemuria-TB-Serie entdeckt. Bei Anephas Drum könnte es sich also um einen Kommandanten einer Sternenarche gehandelt haben, der mit seinen Schiff in Ursa Minor gestrandet ist. ---- Die Sternenarchen selbst sind übrigens keine Erfindung der Taschenbuchserie. Die erste Erwähnung wurde bereits 1981 von H. G. Ewers verfasst und erschien als Short Story unter dem Titel "Die Kinder der Chybadara" im Jubiläumsband 2. Die Sternenarche CHYBADARA schaffte es dort bis in die Galaxie M64 alias NGC 4826 etwa 16 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt.
- Kaenen
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Re: Kartanin Band 2: Stayn
„Stayn“ von Michael Marcus Thurner und Stefan Pannor
Ich habe den Roman bereits vor einigen Tagen ausgelesen, benötigte jedoch etwas Zeit, um ihn zu verdauen. Für mich ist dieses Werk einer der besten PR-Romane, die ich in diesem, von großartigen Romanen gespickten Jahr, gelesen habe. Die dichte Atmosphäre des Grauens wurde hier noch einmal verstärkt, und es wurde eine Geschichte erzählt, die mir mehr als nur nahegegangen ist. Die Beschreibung Ajns zu Beginn des Romans könnte man in der Filmwissenschaft als Topographie des Horrors bezeichnen. Ich hätte nicht damit gerechnet, eine so „dreckige“ Geschichte, die im Perryversum angesiedelt ist, je zu lesen. Die Härte der Beschreibungen hat mich wirklich überrascht, insbesondere als es um die Kinder ging, die aufgrund von Hunger und Elend Dienstleistungen erbringen mussten, um ihr eigenes Leben länger fristen zu können. Selbst Kinderprostitution wurde angedeutet, was diesen Ort zur wahrhaftigen Hölle macht.
Stayns Geschichte ist in all dem natürlich das Herzstück: die Hoffnung, das Licht, die fleischgewordene Revolution. Interessant war der Aspekt, dass, je größer ihre Welt wurde, desto mehr ihre eigene Isolation gegenüber denen wuchs, die sie als Freunde bezeichnete. Der Reveal, dass Stayn und Rosnacht dieselbe Person sind, war zwar nicht unvorhersehbar, doch das Ende der Beziehung zwischen Stayn und Ernvs war überraschender, da ich im Vorfeld davon ausging, dass letzterer möglicherweise ein Verräter werden könnte. Stattdessen gibt es ein rührendes und ehrliches Gespräch auf Augenhöhe, das mit Mord endet. Hart, aber symbolisch für das, was noch folgen sollte.
Ich gehe stark davon aus, dass Stayns Geschichte von Stefan Pannor geschrieben wurde. Der Text gefiel mir nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch. Ständig wiederholte Wörter in einem Satz und insgesamt ein fast schon Gaimanesquer Flow, der sich von Satz zu Satz und von Absatz zu Absatz fortbewegte.
Um zum Schluss noch einmal kurz auf die Rhodan-Ebene zu kommen: Das Zusammenspiel zwischen Dao und Perry hat mir sehr gefallen. Ronald Tekener kenne ich nur von ein paar Erwähnungen, und Jennifer Thyron gar nicht, und dennoch spürte ich die rührselige Energie sowie die Wichtigkeit der Dialoge und die Gefühle von Dao. Das ist, glaube ich, das höchste Kompliment, das ich einem Autor geben kann: Wenn ich als Leser nicht weiß, worum es geht, der Autor es aber dennoch schafft, Emotionen zu wecken und die Passagen nicht „egal“ wirken zu lassen.
Fazit: Fanatischer,grauenvoller und starker Roman
Ich habe den Roman bereits vor einigen Tagen ausgelesen, benötigte jedoch etwas Zeit, um ihn zu verdauen. Für mich ist dieses Werk einer der besten PR-Romane, die ich in diesem, von großartigen Romanen gespickten Jahr, gelesen habe. Die dichte Atmosphäre des Grauens wurde hier noch einmal verstärkt, und es wurde eine Geschichte erzählt, die mir mehr als nur nahegegangen ist. Die Beschreibung Ajns zu Beginn des Romans könnte man in der Filmwissenschaft als Topographie des Horrors bezeichnen. Ich hätte nicht damit gerechnet, eine so „dreckige“ Geschichte, die im Perryversum angesiedelt ist, je zu lesen. Die Härte der Beschreibungen hat mich wirklich überrascht, insbesondere als es um die Kinder ging, die aufgrund von Hunger und Elend Dienstleistungen erbringen mussten, um ihr eigenes Leben länger fristen zu können. Selbst Kinderprostitution wurde angedeutet, was diesen Ort zur wahrhaftigen Hölle macht.
Stayns Geschichte ist in all dem natürlich das Herzstück: die Hoffnung, das Licht, die fleischgewordene Revolution. Interessant war der Aspekt, dass, je größer ihre Welt wurde, desto mehr ihre eigene Isolation gegenüber denen wuchs, die sie als Freunde bezeichnete. Der Reveal, dass Stayn und Rosnacht dieselbe Person sind, war zwar nicht unvorhersehbar, doch das Ende der Beziehung zwischen Stayn und Ernvs war überraschender, da ich im Vorfeld davon ausging, dass letzterer möglicherweise ein Verräter werden könnte. Stattdessen gibt es ein rührendes und ehrliches Gespräch auf Augenhöhe, das mit Mord endet. Hart, aber symbolisch für das, was noch folgen sollte.
Ich gehe stark davon aus, dass Stayns Geschichte von Stefan Pannor geschrieben wurde. Der Text gefiel mir nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch. Ständig wiederholte Wörter in einem Satz und insgesamt ein fast schon Gaimanesquer Flow, der sich von Satz zu Satz und von Absatz zu Absatz fortbewegte.
Um zum Schluss noch einmal kurz auf die Rhodan-Ebene zu kommen: Das Zusammenspiel zwischen Dao und Perry hat mir sehr gefallen. Ronald Tekener kenne ich nur von ein paar Erwähnungen, und Jennifer Thyron gar nicht, und dennoch spürte ich die rührselige Energie sowie die Wichtigkeit der Dialoge und die Gefühle von Dao. Das ist, glaube ich, das höchste Kompliment, das ich einem Autor geben kann: Wenn ich als Leser nicht weiß, worum es geht, der Autor es aber dennoch schafft, Emotionen zu wecken und die Passagen nicht „egal“ wirken zu lassen.
Fazit: Fanatischer,grauenvoller und starker Roman
- Tennessee
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Re: Kartanin Band 2: Stayn
Also,
ich musste zwei Kannen Tee bei dieser Couchlümmelei trinken. Ich stellte nämlich etwa bei Seite 38 fest, dass ich die erste Kanne wegesoffen hatte wie ein verdurstendes Kamel Wasser in einer Wüstenoase. Und offensichtlich hatte ich das gar nicht bemerkt! Who wants hot pork sandwiches? knödelte Tanita Tikaram dabei im Hintergrund und ich schaute verwirrt auf meine Mohnschnecken und dachte mir... ääh... Nee!
Noch immer ist Dao-Lin-H'ay eine Fremde. Nahtlos führt Thurner die Fremdheit und die Ent-Fremdung von Rhodan und Dao aus dem Vorgängerroman in diesem Band fort. Natürlich kann das Thema Tekener dabei nicht außen vor bleiben. Dass das Raumschiff des Abenteuers nun ausgerechnet Jennifer Thyron heißt und die Positronik auf den Namen Ron hört - was für ein unglaublicher Zufall! Thurner gelingt es zum Glück diesen uuuuunglaublichen Zufall für eine nuancierte Reflexion der Kartanin zu ihrem Verhältnis zu Tekener zu nutzen, Gott sei's gedankt. Auch des weiteren macht die Figur Dao in diesem Roman eine wahninnige Freude. Ob sie nun flucht, dass sie schon nach so kurzer Zeit wieder anfängt in terranischen Bildern zu denken ( Die Terraner waren ansteckend mit ihrer Art, komplexe Probleme in leicht verständlichen Bildern darzustellen) und Thurner damit sehr elegant das Dilemma umgeht, dass Fremdvölker zum Wohle der Leserverständlichkeit denken und reden wie Terraner, ob Dao zu meiner glucksenden Freude wenig schmeichelhaft über Rhodan denkt, dass er in der aktuellen Lage entsetzlich anstrengend sei oder sie darüber erleichtert ist, dass ihr Interkosmo immer besser wird - das nuancierte Spiel mit dem Charakter Dao und der Charakterkonstellation Perry und Dao ist ein Genuss und bleibt auch im weiteren Verlauf des Romans ein Genuss.
Als man dann schließlich an dem Sonnentransmitter mit dem komplizierten geometrischen Namen ankommt, rutscht meine Laune etwas in den Keller - nur um dann wieder gewaltig nach oben zu rutschen! Es ist was faul im Staate Omega Centauri und ich bemerke wie sich diese eigentlich altbekannte Sache mit den Sonnentransmittern in Spannung umwandelt. Norme Kosok ist seltsam, Dao muss sich gezwungenermaßen ein Lächeln in die Stimme schrauben und der Althaluter Miro Teik ist überraschend müde. Zudem beschreibt Thurner den Übergang von Sonnentransmitter zu Sonnentransmitter mit der Frische einer Erstentdeckung, dass ich ganz vergesse, dass ich Sonnentransmitter eigentlich doof finde. Und ich glaube, ich habe irgendwann dazwischen eine oder zwei Tassen Tee gesüppelt. Glaube ich.
Nun aber zu Stayn. Ich gestehe, dass ich am Anfang dachte: Och nee, nicht schon wieder so eine Nebenhandlung mit einer Einromanheldin! Aber was für ein Irrtum! Nicht eine Sekunde hatte ich mich gelangweilt! Und was Stefan Pannor da mit der vermeintlichen Nebenhandlung anstellte, war eine Freude. Ein bisschen fühlte ich mich an die fünfte Staffel von S.h.i.e.l.d erinnert und ein bisschen an die Maze-Runner Filme. Die Figur Stayn bewegte sich in einem herrlichen Spannungsfeld aus Pragmatismus, Empathie, Härte, Zerbrechlichkeit, Gut und Böse, ohne dabei in Gefahr zu geraten, konturlos zu werden. Ich habe, glaube ich, irgendwann dazwischen mal in eine Mohnschnecke gebissen und die zweite Kanne aufgesetzt. Die Zusammenführung der zwei Ebenen im letzten Viertel des Romans wirkte sehr organisch und, was ich noch viel wichtiger finde, nachhaltig. Gut, es gibt wohl schon wieder eine neue Unsterbliche, die von jetzt an mit einem ZA durch das Perryversum geistert und mich ärgert es, dass es wohl super gut gelingt, ständig neue ZA-Träger und Trägerinnen und alle die sich nicht als solche identifizieren einzuführen, aber den alten Helden diese Tiefe nicht zu geben. Dass das geht, sieht man derzeit an Dao-Lin-H'ay, wo es nun wirklich möglich ist, statt Autoren-Figuren Perry Rhodan-Figuren mit Leben zu füllen. Aber ich fange an, das unter der Kategorie "Macke" abzuspeichern.
Aber was der Roman zum Schluss absolut noch richtig machte: Verdammt nochmal, es gab einen richtig guten Cliffhanger! Als ich den nämlich erreichte, stellte ich fest, dass die zweite Kanne Tee auch schon wieder leer war, ohne dass ich es gemerkt hatte. Sowas kann ein guter Roman eben mit einem Leser anstellen.
Darauf einen Cocktail!
lg
Ten.
ich musste zwei Kannen Tee bei dieser Couchlümmelei trinken. Ich stellte nämlich etwa bei Seite 38 fest, dass ich die erste Kanne wegesoffen hatte wie ein verdurstendes Kamel Wasser in einer Wüstenoase. Und offensichtlich hatte ich das gar nicht bemerkt! Who wants hot pork sandwiches? knödelte Tanita Tikaram dabei im Hintergrund und ich schaute verwirrt auf meine Mohnschnecken und dachte mir... ääh... Nee!
Noch immer ist Dao-Lin-H'ay eine Fremde. Nahtlos führt Thurner die Fremdheit und die Ent-Fremdung von Rhodan und Dao aus dem Vorgängerroman in diesem Band fort. Natürlich kann das Thema Tekener dabei nicht außen vor bleiben. Dass das Raumschiff des Abenteuers nun ausgerechnet Jennifer Thyron heißt und die Positronik auf den Namen Ron hört - was für ein unglaublicher Zufall! Thurner gelingt es zum Glück diesen uuuuunglaublichen Zufall für eine nuancierte Reflexion der Kartanin zu ihrem Verhältnis zu Tekener zu nutzen, Gott sei's gedankt. Auch des weiteren macht die Figur Dao in diesem Roman eine wahninnige Freude. Ob sie nun flucht, dass sie schon nach so kurzer Zeit wieder anfängt in terranischen Bildern zu denken ( Die Terraner waren ansteckend mit ihrer Art, komplexe Probleme in leicht verständlichen Bildern darzustellen) und Thurner damit sehr elegant das Dilemma umgeht, dass Fremdvölker zum Wohle der Leserverständlichkeit denken und reden wie Terraner, ob Dao zu meiner glucksenden Freude wenig schmeichelhaft über Rhodan denkt, dass er in der aktuellen Lage entsetzlich anstrengend sei oder sie darüber erleichtert ist, dass ihr Interkosmo immer besser wird - das nuancierte Spiel mit dem Charakter Dao und der Charakterkonstellation Perry und Dao ist ein Genuss und bleibt auch im weiteren Verlauf des Romans ein Genuss.
Als man dann schließlich an dem Sonnentransmitter mit dem komplizierten geometrischen Namen ankommt, rutscht meine Laune etwas in den Keller - nur um dann wieder gewaltig nach oben zu rutschen! Es ist was faul im Staate Omega Centauri und ich bemerke wie sich diese eigentlich altbekannte Sache mit den Sonnentransmittern in Spannung umwandelt. Norme Kosok ist seltsam, Dao muss sich gezwungenermaßen ein Lächeln in die Stimme schrauben und der Althaluter Miro Teik ist überraschend müde. Zudem beschreibt Thurner den Übergang von Sonnentransmitter zu Sonnentransmitter mit der Frische einer Erstentdeckung, dass ich ganz vergesse, dass ich Sonnentransmitter eigentlich doof finde. Und ich glaube, ich habe irgendwann dazwischen eine oder zwei Tassen Tee gesüppelt. Glaube ich.
Nun aber zu Stayn. Ich gestehe, dass ich am Anfang dachte: Och nee, nicht schon wieder so eine Nebenhandlung mit einer Einromanheldin! Aber was für ein Irrtum! Nicht eine Sekunde hatte ich mich gelangweilt! Und was Stefan Pannor da mit der vermeintlichen Nebenhandlung anstellte, war eine Freude. Ein bisschen fühlte ich mich an die fünfte Staffel von S.h.i.e.l.d erinnert und ein bisschen an die Maze-Runner Filme. Die Figur Stayn bewegte sich in einem herrlichen Spannungsfeld aus Pragmatismus, Empathie, Härte, Zerbrechlichkeit, Gut und Böse, ohne dabei in Gefahr zu geraten, konturlos zu werden. Ich habe, glaube ich, irgendwann dazwischen mal in eine Mohnschnecke gebissen und die zweite Kanne aufgesetzt. Die Zusammenführung der zwei Ebenen im letzten Viertel des Romans wirkte sehr organisch und, was ich noch viel wichtiger finde, nachhaltig. Gut, es gibt wohl schon wieder eine neue Unsterbliche, die von jetzt an mit einem ZA durch das Perryversum geistert und mich ärgert es, dass es wohl super gut gelingt, ständig neue ZA-Träger und Trägerinnen und alle die sich nicht als solche identifizieren einzuführen, aber den alten Helden diese Tiefe nicht zu geben. Dass das geht, sieht man derzeit an Dao-Lin-H'ay, wo es nun wirklich möglich ist, statt Autoren-Figuren Perry Rhodan-Figuren mit Leben zu füllen. Aber ich fange an, das unter der Kategorie "Macke" abzuspeichern.
Aber was der Roman zum Schluss absolut noch richtig machte: Verdammt nochmal, es gab einen richtig guten Cliffhanger! Als ich den nämlich erreichte, stellte ich fest, dass die zweite Kanne Tee auch schon wieder leer war, ohne dass ich es gemerkt hatte. Sowas kann ein guter Roman eben mit einem Leser anstellen.
Darauf einen Cocktail!
lg
Ten.
"Die Nacht schuf tausend Ungeheuer - doch tausendfacher war mein Mut!"