Heftig (!) und sehr beeindruckend.Rous2 hat geschrieben: ↑20.03.2025, 21:27
... Günther Eich memorierte Hölderlin auf einer Latrine an der Front:
https://www.deutschelyrik.de/latrine-1119.html
Der Literarische Salon
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Re: Der Literarische Salon
'Ich bin in vielen Welten zu Hause.' (Philip K. Dick)
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Re: Der Literarische Salon
***
Cajetan Cerri
(1826-1899)
Zage nicht
Sinkt dein Liebesstern auch nieder,
Glaube, daß er neu erglänz';
Geht der Lenz, so kehrt er wieder –
Und die Lieb' ist auch ein Lenz.
Und die kehrt mit tausend Blättern,
Farbenprächtig, duftig, licht,
Und sie schreibt mit gold'nen Lettern
Dir ins Herz: o zage nicht!
Denn in lichten, weiten Fernen
Zählt man deine Thränen nach,
Und dort unter jenen Sternen
Ist dein guter Stern auch wach.
Drum wanke nicht im Glauben,
Ob dein armes Herz auch bricht;
Eines kann kein Sturm dir rauben;
Deiner Seele Zuversicht!
***
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Re: Der Literarische Salon
Was für ein schönes HandwerkPerryoldie hat geschrieben: ↑20.03.2025, 14:19Buchbindermeister Johannes Schneider zeigt Schritt für Schritt wie in seiner 125 Jahre alten Mainzer Buchbinderei ein Buch mit den Händen gebunden wird. In der Handbuchbinderei restauriert und repariert er historische Bücher.

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Re: Der Literarische Salon
Marie Döbeli, aus Sarmenstorf/Schweiz (1868-1900)
Die Lettern schreibt mit Feuerspur/Das Heimweh, das im Innern frisst/Dass eines Weibes Heimat nur/Die Liebe - nur die Liebe ist.
Paul Heyse, preussischer Schriftsteller und Dramatiker
(1830-1914)
Freund in der Not will nicht viel heißen;
Hilfreich möchte sich Mancher erweisen.
Aber die neidlos ein Glück dir gönnen,
Die darfst du wahrlich Freunde nennen.
Die Lettern schreibt mit Feuerspur/Das Heimweh, das im Innern frisst/Dass eines Weibes Heimat nur/Die Liebe - nur die Liebe ist.
Paul Heyse, preussischer Schriftsteller und Dramatiker
(1830-1914)
Freund in der Not will nicht viel heißen;
Hilfreich möchte sich Mancher erweisen.
Aber die neidlos ein Glück dir gönnen,
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Re: Der Literarische Salon
In diesem Zusammenhang, ein Gedicht von Hans Schiebelhuth von 1918:Rous2 hat geschrieben: ↑20.03.2025, 21:27Günther Eich memorierte Hölderlin auf einer Latrine an der Front:
https://www.deutschelyrik.de/latrine-1119.html
In Lazaretten stinkend nach Karbol.
In meinem Hirn drehn kullernd Karuselle.
Aufkreischt das Licht. Die vielen weissen Wände.
Die Betten Segel. Grosses Fenster singt.
Die fetten Schwestern schwimmen her wie Robben.
Mein Lager Eisberg. Wunden krächzen Grammofone.
Mein Fleisch ein Jahrmarkt. Salto der gestreiften Kittel.
Grüne Trompeten fuhren zum Verbinden...
Die Suppe sabbern. Thermometer. Arzt. Der Pfaffe.
Mein Hirn ein Grünhundanger aller Eitelkeit?
Ich will die Welt mit Eimern Eiter färben.
Die Stirn, die blinde Lampe birst zersplitternd.
Die Decke bröckelt, schneit mich leise zu.
Man gibt mir Morfium. Abends dudelt weißer Schlaf.
Krieg ist einfach schrecklich!

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Re: Der Literarische Salon
***
Auguste Kurs
(1815-1892)
Nur eine Stunde
Nur eine Stunde von Menschen fern,
Nur eine einzige Stunde!
Statt der tönenden Worte
des Waldes Schweigen.
Statt des wirbelnden Tanzes
der Elfen Reigen.
Statt der leuchtenden Kerzen
den Abendstern;
Nur eine Stunde von Menschen fern!
***
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Re: Der Literarische Salon
***
Friedrich Martin von Bodenstedt
(1819-1892)
Ich muß dein gedenken
Ich muß dein gedenken
Ich suche durch Mühen
Meine Gedanken
Von dir zu lenken,
Aber sie glühen
Zu dir ohne Wanken,
Ich muß dein gedenken!
Wie nach der Sonne
verlangen die Reben,
Verlangt mich's nach dir,
meine Sonne, mein Leben!
***
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Re: Der Literarische Salon
.
Der Schatz der Sierra Madre
1927 - B.Traven veröffentlicht seinen Roman.
1948 - Die beeindruckende Verfilmung von John Houston kommt in die Kinos.
1870 - Emanuel Geibel veröffentlicht seine Abenteuerballade 'Die Goldgräber'.
Nicht Wort für Wort, versteht sich, aber rein vom Geist der Geschichte her, kam mir sofort, als ich zum ersten mal die Ballade von Geibel las, 'Der Schatz der Sierra Madre' in den Sinn. Aber auch an Geschichten von Jack London musste ich denken.
Die Ballade ist etwas länger, aber nur Mut
, sie lässt sich gut lesen.
NACHTRAG
Emanuel Geibel -

- mag heute nicht mehr so bekannt sein, wie ehedem, aber sein Wanderlied 'Der Mai ist gekommen' dürften doch wohl noch viele kennen.
P.S.
Da ich keine Version meines Lieblingssängers, Herman Prey, fand, hier eine schöne Version des Liedes von Mireille Mathieu.
Der Schatz der Sierra Madre
1927 - B.Traven veröffentlicht seinen Roman.
1948 - Die beeindruckende Verfilmung von John Houston kommt in die Kinos.
1870 - Emanuel Geibel veröffentlicht seine Abenteuerballade 'Die Goldgräber'.
Nicht Wort für Wort, versteht sich, aber rein vom Geist der Geschichte her, kam mir sofort, als ich zum ersten mal die Ballade von Geibel las, 'Der Schatz der Sierra Madre' in den Sinn. Aber auch an Geschichten von Jack London musste ich denken.
Die Ballade ist etwas länger, aber nur Mut


***
Emanuel Geibel
(1815-1884)
Die Goldgräber
Sie waren gezogen über das Meer,
nach Glück und Gold stand ihr Begehr,
drei wilde Gesellen, vom Wetter gebräunt,
und kannten sich wohl und waren sich freund.
Sie hatten gegraben Tag und Nacht,
am Flusse die Grube, im Berge den Schacht,
in Sonnengluten und Regengebraus
bei Durst und Hunger hielten sie aus.
Und endlich, endlich, nach Monden voll Schweiß,
da sahn aus der Tiefe sie winken den Preis,
da glüht es sie an durch das Dunkel so hold,
mit Blicken der Schlange, das feurige Gold.
Sie brachen es los aus dem finsteren Raum,
und als sie′ s fassten, sie hoben es kaum,
und als sie′ s wogen, sie jauchzten zugleich:
"Nun sind wir geborgen, nun sind wir reich!"
Sie lachten und kreischten mit jubelndem Schall,
sie tanzten im Kreis um das blanke Metall,
und hätte der Stolz nicht bezähmt ihr Gelüst,
sie hätten′ s mit brünstiger Lippe geküsst.
Sprach Tom, der Jäger: "Nun lasst uns ruhn!
Zeit ist′ s, auf das Mühsal uns gütlich zu tun.
Geh, Sam, und hol′ uns Speisen und Wein,
ein lustiges Fest muss gefeiert sein."
Wie trunken schlenderte Sam dahin
zum Flecken hinab mit verzaubertem Sinn;
sein Haupt umnebelnd beschlichen ihn sacht
Gedanken, wie er sie nimmer gedacht.
Die andern saßen am Bergeshang,
sie prüften das Erz, und es blitzt′ und es klang.
Sprach Will, der Rote: "Das Gold ist fein;
nur schade, dass wir es teilen zu drein!"
"Du meinst?" - "Je nun, ich meine nur so.
Zwei würden des Schatzes besser froh" -
"Doch wenn -" - "Wenn was?" - "Nun, nehmen wir an,
Sam wäre nicht da" - "Ja, freilich, dann - -"
Sie schwiegen lang; die Sonne glomm
Und gleißt′ um das Gold; da murmelte Tom:
"Siehst du die Schlucht dort unten?" - "Warum?" -
"Ihr Schatten ist tief, und die Felsen sind stumm." -
"Versteh′ ich dich recht?" - "Was fragst du noch viel!
Wir dachten es beide und führen′ s ans Ziel.
Ein tüchtiger Stoß und ein Grab im Gestein,
So ist es getan, und wir teilen allein."
Sie schwiegen aufs neu′ . Es verglühte der Tag,
wie Blut auf dem Golde das Spätrot lag;
da kam er zurück, ihr junger Genoss,
von bleicher Stirne der Schweiß ihm floss.
"Nun her mit dem Korb und dem bauchigen Krug!"
Und sie aßen und tranken mit tiefem Zug.
"Hei lustig, Bruder! Dein Wein ist stark;
er rollt wie Feuer durch Bein und Mark.
Komm, tu uns Bescheid!" - "Ich trank schon vorher;
nun sind vom Schlafe die Augen mir schwer.
Ich streck′ ins Geklüft mich." - "Nun, gute Ruh′ !
Und nimm den Stoß und den dazu!"
Sie trafen ihn mit den Messern gut;
er schwankt′ und glitt im rauchenden Blut.
Noch einmal hub er sein blass Gesicht:
"Herr Gott im Himmel, du hältst Gericht!
Wohl um das Gold erschluget ihr mich.
Weh euch! Ihr seid verloren wie ich.
Auch ich, ich wollte den Schatz allein
und mischt′ euch tödliches Gift an den Wein."
***
Emanuel Geibel
(1815-1884)
Die Goldgräber
Sie waren gezogen über das Meer,
nach Glück und Gold stand ihr Begehr,
drei wilde Gesellen, vom Wetter gebräunt,
und kannten sich wohl und waren sich freund.
Sie hatten gegraben Tag und Nacht,
am Flusse die Grube, im Berge den Schacht,
in Sonnengluten und Regengebraus
bei Durst und Hunger hielten sie aus.
Und endlich, endlich, nach Monden voll Schweiß,
da sahn aus der Tiefe sie winken den Preis,
da glüht es sie an durch das Dunkel so hold,
mit Blicken der Schlange, das feurige Gold.
Sie brachen es los aus dem finsteren Raum,
und als sie′ s fassten, sie hoben es kaum,
und als sie′ s wogen, sie jauchzten zugleich:
"Nun sind wir geborgen, nun sind wir reich!"
Sie lachten und kreischten mit jubelndem Schall,
sie tanzten im Kreis um das blanke Metall,
und hätte der Stolz nicht bezähmt ihr Gelüst,
sie hätten′ s mit brünstiger Lippe geküsst.
Sprach Tom, der Jäger: "Nun lasst uns ruhn!
Zeit ist′ s, auf das Mühsal uns gütlich zu tun.
Geh, Sam, und hol′ uns Speisen und Wein,
ein lustiges Fest muss gefeiert sein."
Wie trunken schlenderte Sam dahin
zum Flecken hinab mit verzaubertem Sinn;
sein Haupt umnebelnd beschlichen ihn sacht
Gedanken, wie er sie nimmer gedacht.
Die andern saßen am Bergeshang,
sie prüften das Erz, und es blitzt′ und es klang.
Sprach Will, der Rote: "Das Gold ist fein;
nur schade, dass wir es teilen zu drein!"
"Du meinst?" - "Je nun, ich meine nur so.
Zwei würden des Schatzes besser froh" -
"Doch wenn -" - "Wenn was?" - "Nun, nehmen wir an,
Sam wäre nicht da" - "Ja, freilich, dann - -"
Sie schwiegen lang; die Sonne glomm
Und gleißt′ um das Gold; da murmelte Tom:
"Siehst du die Schlucht dort unten?" - "Warum?" -
"Ihr Schatten ist tief, und die Felsen sind stumm." -
"Versteh′ ich dich recht?" - "Was fragst du noch viel!
Wir dachten es beide und führen′ s ans Ziel.
Ein tüchtiger Stoß und ein Grab im Gestein,
So ist es getan, und wir teilen allein."
Sie schwiegen aufs neu′ . Es verglühte der Tag,
wie Blut auf dem Golde das Spätrot lag;
da kam er zurück, ihr junger Genoss,
von bleicher Stirne der Schweiß ihm floss.
"Nun her mit dem Korb und dem bauchigen Krug!"
Und sie aßen und tranken mit tiefem Zug.
"Hei lustig, Bruder! Dein Wein ist stark;
er rollt wie Feuer durch Bein und Mark.
Komm, tu uns Bescheid!" - "Ich trank schon vorher;
nun sind vom Schlafe die Augen mir schwer.
Ich streck′ ins Geklüft mich." - "Nun, gute Ruh′ !
Und nimm den Stoß und den dazu!"
Sie trafen ihn mit den Messern gut;
er schwankt′ und glitt im rauchenden Blut.
Noch einmal hub er sein blass Gesicht:
"Herr Gott im Himmel, du hältst Gericht!
Wohl um das Gold erschluget ihr mich.
Weh euch! Ihr seid verloren wie ich.
Auch ich, ich wollte den Schatz allein
und mischt′ euch tödliches Gift an den Wein."
***
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- mag heute nicht mehr so bekannt sein, wie ehedem, aber sein Wanderlied 'Der Mai ist gekommen' dürften doch wohl noch viele kennen.

P.S.
Da ich keine Version meines Lieblingssängers, Herman Prey, fand, hier eine schöne Version des Liedes von Mireille Mathieu.
Zuletzt geändert von Perryoldie am 24.03.2025, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Literarische Salon
Es gab in der Serie "Lockruf des Goldes" eine heftige Szene, wo einige Goldsucher es versäumen rechtzeitig vor dem Wintereinbruch nach Dawson City zurückzukehren.
Sie sind die besten Kumpels, doch als sie monatelang auf ihre Hütte beschränkt bleiben, drehen sie durch und töten sich gegenseitig...
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Re: Der Literarische Salon
Ja, das fand ich auch sehr dramatisch. Wenn ich mich recht entsinne, kamen diese Gewaltausbrüche völlig überraschend und unvermittelt, was sie besonders erschreckend machte.Tell Sackett hat geschrieben: ↑24.03.2025, 18:23Es gab in der Serie "Lockruf des Goldes" eine heftige Szene, wo einige Goldsucher es versäumen rechtzeitig vor dem Wintereinbruch nach Dawson City zurückzukehren. Sie sind die besten Kumpels, doch als sie monatelang auf ihre Hütte beschränkt bleiben, drehen sie durch und töten sich gegenseitig...
In Bezug auf die Raumfahrt sieht man, wie wichtig es ist, dass Menschen, die langfristig zusammen sind (sein werden), mit einander harmonieren und vor allem psychisch stabil sind.
Sehr hilfreich sind hier die Daten, Erhebungen und Erkenntnisse, die Wissenschaftler und Psychologen gewinnen, durch die "Beobachtung" von Besatzungen der Antarktisstationen.
Ich las mal eine S.F. Geschichte, die sich, auf humorvolle Art und Weise, mit diesem Thema befasste. Leider weiß ich nicht mehr wer sie schrieb.

https://www.politik-im-exil.de/viewtop ... 4#p125264
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Re: Der Literarische Salon
***
Karl Stieler
(1842-1885)
Beklag es nicht
Beklag es nicht, wenn oft mit Beben
ein Sturm uns durch die Seele braust;
denn welkes und gesundes Leben
das scheidet seine starke Faust.
Wie in den grünen Blättern allen
im sommerreifen Laubgeäst:
was welk in uns, das mag nun fallen,
was grünt, hält auch im Sturme fest.
***
Karl Stieler
(1842-1885)
Beklag es nicht
Beklag es nicht, wenn oft mit Beben
ein Sturm uns durch die Seele braust;
denn welkes und gesundes Leben
das scheidet seine starke Faust.
Wie in den grünen Blättern allen
im sommerreifen Laubgeäst:
was welk in uns, das mag nun fallen,
was grünt, hält auch im Sturme fest.
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Re: Der Literarische Salon
Da kann ich leider auch nicht weiterhelfen. Mir ist spontan nur eine SF-Geschichte in Erinnerung, in der ein Clown eine Rolle spielt, nämlich eine (weiß nicht mehr welche) aus dem Trantor-Zyklus von Isaak Asimov.Perryoldie hat geschrieben: ↑24.03.2025, 18:53
In Bezug auf die Raumfahrt sieht man, wie wichtig es ist, dass Menschen, die langfristig zusammen sind (sein werden), mit einander harmonieren und vor allem psychisch stabil sind.
Sehr hilfreich sind hier die Daten, Erhebungen und Erkenntnisse, die Wissenschaftler und Psychologen gewinnen, durch die "Beobachtung" von Besatzungen der Antarktisstationen.
Ich las mal eine S.F. Geschichte, die sich, auf humorvolle Art und Weise, mit diesem Thema befasste. Leider weiß ich nicht mehr wer sie schrieb.![]()
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Ähnliche Überlegungen wurden aber tatsächlich schon in der Frühzeit der bemannten Raumfahrt angestellt, wie ich aus meinen Recherchen weiß.
Eine kenne ich von dem Unternehmen Radiation, Inc. in Melbourne, Florida, wo auch Klaus Mahn (Kurt Mahr) einige Zeit arbeitete. Bis Anfang der 1960-er Jahre gab es dort eine »Research Division«, die eine Art Spielwiese für die Wissenschaftler bot, bis sie von der Unternehmensleitung zusammengestutzt (Research Division Objectives Redefined. RADIATION INK, Vol. 7 No. 5, May, 1961) und wenig später als eigene Organisationseinheit aufgelöst wurde. Ein Beispiel aus der Raumfahrt, das zeigt, wie weitgehend dort gedacht wurde: Dr. T. C. Helvey, Moon Base: Technical and Psychological Aspects. John F. Rider Publisher, Inc., New York 1960. Helvey war »Principal biophysicist« der Research Division und empfahl in seinem Buch als kleinste stabile Besatzung für eine Mondstation zwei Männer und eine Frau, was in einer Besprechung des Buches im SPIEGEL (29/1960) unter der Überschrift »Drei Kameraden« genüsslich ausgemalt wurde. Dr. Helvey war auch sonst für unorthodoxe Vorschläge gut: In missiles and rockets vom 25. Januar 1960 wird auf Seite 46 unter der Überschrift »AAS Hears New Propulsion Concept« von einer Tagung der American Astronomical Society (AAS) berichtet. (Das »New Propulsion Concept« bezieht sich auf eine andere, dort von einem Mitarbeiter der Niederlassung Denver des Luft- und Raumfahrt-Unternehmens Martin – auch ein Arbeitgeber von KM – vorgetragene Idee, zum Antrieb von Raumfahrzeugen außerhalb der Atmosphäre eine Reihe von Atombombenexplosionen in der Stärke von jeweils 0,01 Kilotonnen zu nutzen.) Brigadegeneral Don R. Flickinger, verantwortlich für das damals noch aktive Programm zur bemannten Raumfahrt des Air Research and Development Command der US Air Force, trug dort zwei Vorschläge von Dr. Helvey vor:
Deshalb wurde ja auch später die Space Force gegründet»Flickinger also disputed the proposal by Dr. T. C. Helvey of Radiation Inc. that tranquilizers and other drugs be administered to astronauts taking off on long missions to combat the development of hallucinations. Helvey said that drugs might be useful to combat fatigue, to create desirable hallucinations and to stimulate desirable actions. The other panelists, A. M. Mayo of Douglas Aircraft Co. and Lt. Col. Burt Rowan of Edwards Air Force Base, joined in opposition to the idea. Flickinger said ARDC studies showed the best way to combat hallucinations is to keep the man busy. The Radiation Inc. scientist also suggested a relaxation of what he called the ›very conservative‹ maximums for radiation dosage of astronauts, based on the Atomic Energy Commission standards for industrial workers. Helvey argued for the philosophy that a man exploring space can take as much risk from radiation and other dangers as a soldier going into battle.«
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Re: Der Literarische Salon
***
Gotthold Ephraim Lessing
(1729-1781)
Lob der Faulheit
Faulheit jetzo will ich dir
Auch ein kleines Loblied bringen.-
O -- wie -- sau -- er -- wird es mir, --
Dich -- nach Würden -- zu besingen!
Doch, ich will mein Bestes tun,
Nach der Arbeit ist gut ruhn.
Höchstes Gut, wer Dich nur hat,
Dessen ungestörtes Leben --
Ach! -- ich -- gähn -- ich -- werde matt --
Nun -- so -- magst du -- mir`s vergeben,
Dass ich Dich nicht singen kann;
Du verhinderst mich ja dran.
***
Gotthold Ephraim Lessing
(1729-1781)
Lob der Faulheit
Faulheit jetzo will ich dir
Auch ein kleines Loblied bringen.-
O -- wie -- sau -- er -- wird es mir, --
Dich -- nach Würden -- zu besingen!
Doch, ich will mein Bestes tun,
Nach der Arbeit ist gut ruhn.
Höchstes Gut, wer Dich nur hat,
Dessen ungestörtes Leben --
Ach! -- ich -- gähn -- ich -- werde matt --
Nun -- so -- magst du -- mir`s vergeben,
Dass ich Dich nicht singen kann;
Du verhinderst mich ja dran.
***
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Re: Der Literarische Salon
***
Johann Wolfgang von Goethe
(1749-1832)
An die Entfernte
So hab’ ich wirklich dich verloren?
Bist du, o Schöne, mir entflohn?
Noch klingt in den gewohnten Ohren
Ein jedes Wort, ein jeder Ton.
So wie des Wandrers Blick am Morgen
Vergebens in die Lüfte dringt,
Wenn in dem blauen Raum verborgen,
Hoch über ihm die Lerche singt:
So dringet ängstlich hin und wider
Durch Feld und Busch und Wald mein Blick;
Dich rufen alle meine Lieder;
O komm, Geliebte, mir zurück!
***
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Re: Der Literarische Salon
Übrigens hat der WDR 2012 das Buch in eine recht gute Hörspielfassung umgewandelt. Ein Kommentar auf YT empfiehlt, sich das Stück zum besseren Verständnis mehrmals anzuhören.

- Die drei Stigmata des Palmer Eldritch
- Hörspiel nach dem Roman von P.K. Dick - WDR 2012 - 2 Teile á ca. 55 Minuten.
Teil 1
Teil 2
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