Klassiker - Die Chronofossilien

Altere PR-Bände
thinman
Beiträge: 490
Registriert: 21.06.2024, 14:19
Hat sich bedankt: 171 Mal
Danksagung erhalten: 39 Mal

Klassiker - Die Chronofossilien

Beitrag von thinman »

In der dritten Augustwoche (vermutlich am 21.) 1984 begann offiziell der nächste Zyklus Chronofossieln mit dem Roman Ordobahn von Kurt Mahr. Gut, eigentlich schloß der Band den Handlungsstrang Endlose Armada ab, den die Chronofossilien war ja schon seit knapp 20 Bänden am Laufen.

Dieses Posting basiert auf dem Artikel der Perrypedia und ist unter den Bedingungen der GNU FDL verfügbar. Autoren und Quelltext sind dort verfügbar.
Bild
Vergangenheit

Vor Jahrmillionen wird in der Galaxie Behaynien das Imperium von Nor-Gamaner gegründet. Im Laufe der Jahrtausende befrieden die Völker des Imperiums ihre gesamte Galaxie; nur im Halo, Nagu Nakira genannt, regt sich noch Widerstand. Der saddreykarische Feldherr Ordoban begibt sich mit seiner Flotte dort hin, wird von den Titalla allerdings vernichtend geschlagen. Ordoban findet dabei den Tod, wird aber auf eigenen Wunsch tarkciert, das heißt sein Bewusstsein wird konserviert. Für das oberste Heereskommando gilt die Flotte als verschollen, bis der bekannteste saddreykarische Weltraumjournalist Heftergel berichtet, dass die Flotte des legendären Ordoban im Halo gesichtet worden sei.

Die ausgeschickten Suchflotten finden dann auch den kümmerlichen Rest der einstmals großen Flotte. Der neue Kommandant will zunächst das Testament Ordobans geheim halten, doch auch dies deckt Heftergel auf. Das Testament betrifft vor allem die Stellung Zibbatus, des einzigen Freundes Ordobans. Für den verkrüppelten »Zweiäugigen« soll auf Lebenszeit gesorgt werden, außerdem soll er den Namen »Saddreyu« erhalten. So geschieht es.

Um den Zusammenhalt und die Schaffenskunst des Imperiums von Nor-Gamaner und seiner Mitgliedsvölker zu demonstrieren, beschließt die Führung, das Loolandre zu erschaffen, ein gigantisches Monument der Größe, ein Museum aller Völker des Imperiums. Als zentrale Institution soll das Bewusstsein Ordobans Einzug halten.

So wird Ordobans Bewusstsein wiedererweckt und bekommt eine neue Heimat in der Halle der Sterne, dem zentralen Ort des Loolandre. Von hier aus hat er über 5-D-Feldleiter, Rezeptoren, Displays und Lautsprecheranlagen Zugriff auf das gesamte Loolandre und kann es kontrollieren. Das Loolandre zählt in der Folgezeit Millionen, ja Milliarden von Besuchern, und alle wollen Ordoban sprechen. Dies gefällt Ordoban und er treibt seine Scherze mit den Besuchern. Mit dabei ist auch Saddreyu, der noch immer lebt.

So vergehen die Jahrhunderte und Jahrtausende. Das Imperium hat mittlerweile auch den Halo Behayniens befriedet und schickt nun intergalaktische Raumschiffe zu den umliegenden Galaxien aus. Diese Generationsraumschiffe sollen nach Jahrtausenden heimkehren, doch nur eines kommt zurück, die Besatzung ist tot.

Mit der Zeit beginnt das Interesse an dem Loolandre zu schwinden. Ordoban und Saddreyu suchen sich neue Beschäftigungen, sie experimentieren mit Gentechnik, um sich Wesen selbst zu erschaffen. Dies gelingt zunächst nicht.

Irgendwann beginnt das Imperium von Nor-Gamaner zu zerfallen, die Völker fangen an, sich in blutigen Bruderkriegen selbst zu zerfleischen. Ordoban hört den Hyperfunk der Galaxie ab, doch er versteht immer weniger von dem, was vorgeht, auch die Sprachen der Völker verändern sich. Dann bleiben die Besucher ganz aus und eines Tages auch die Hyperfunksendungen. Die Galaxie liegt darnieder, die Völker degenerieren und Ordoban langweilt sich. Saddreyu gibt ihm den Tipp, die Geschichte des Loolandre niederzuschreiben. Dies tut Ordoban, er meditiert und verfasst die Chronik des Loolandre.

Als Ordoban nach einer Meditation zur Wirklichkeit zurückfindet, steht ein Saddreykare vor ihm. Ordoban meint zu träumen, doch der Saddreykare klärt ihn auf. Der Fremde stellt sich als Kosmokrat Tiryk vor. Er berichtet Ordoban vom Moralischen Kode des Universums und den Kosmonukleotiden. Ordoban ist fasziniert von dem Gehörten. Der Kosmokrat unterbreitet Ordoban den Vorschlag, eine Wachflotte für das Kosmonukleotid TRIICLE-9 zusammenzustellen, dem psionischen Feld, das für den Bereich um Behaynien zuständig ist und dessen vierdimensionale Verwerfung nur 2,8 Millionen Lichtjahre von Behaynien entfernt liegt.

Ordoban nimmt an und so wird das Loolandre zur Kommandoeinheit der Wachflotte. Die Kosmokraten stellen den Saddreykaren die Goon-Technik sowie den Roboter Hortevon zur Verfügung. Dieser Roboter steht Ordoban zur Seite und berät ihn in allen Dingen. Das Loolandre verlässt Behaynien und fliegt zum Standort TRIICLE-9s. Dort nimmt ein Hyperfunksender den Betrieb auf und lockt, mit einer unterschwellig hypnotischen Sendung, potenzielle Hilfsvölker an. Als erstes erscheint das Wesen F'durnadde in einem großen Raumschiff. Wie sich herausstellt, ist es ein Kunstwesen, geschaffen von den Skops, und es ist unsterblich. F'durnadde wird Ordobans oberste Heerführerin, ihr übergibt er den Oberbefehl über die ersten einhundert Völker, die dem Ruf folgen. Diese einhundert Völker werden Clans genannt und F'durnadde wird zur Clansmutter. Ordoban schafft den Flottenslang, die  Wikipedia-logo.png Einheitssprache der Wachflotte. So vergehen die Jahrtausende und die Flotte wächst immer weiter. Durch die Goon-Technik werden die Raumschiffe der Hilfsvölker alle auf ein gleiches technisches Niveau gebracht.

Die Roboter, die nach Hortevons Vorbild erschaffen werden und jedwede Tätigkeiten verrichteten, werden Monteure genannt. Sie sind überall im Einsatz.

Irgendwann verkündet Hortevon, dass die Flotte nun vollständig sei. Die Wachflotte besteht aus über fünfhunderttausend verschiedenen Völkern und über einer Milliarde Raumschiffen. Die Zahl der Völker soll sich im Laufe der Zeit durch Kreuzungen untereinander verringern.

Jahrhunderte später gelingt es Saddreyu nach langen Experimenten, den ersten Silbernen zu erschaffen. Ordoban ist begeistert und bezeichnet das synthetische, potenziell unsterbliche Geschöpf als seinen Sohn. Der erste Silberne erhält den Namen Parwondov und wird von Ordoban zum Kommandanten der Schmiede HORTEVON gemacht.

Saddreyu bekommt die Aufgabe, weitere Silberne zu erschaffen. Ordoban wird es wieder langweilig, und so trifft es sich gut, dass eine der intergalaktischen saddreykarischen Expeditionen eintrifft, die vor Jahrtausenden aus Behaynien aufgebrochen war. Ordoban lässt das Schiff in den Loolandre einfliegen und gibt spontan ein gigantisches Fest für die Saddreykaren. In seiner Euphorie übersieht er wichtige Warnzeichen, die im Verschwinden TRIICLE-9s gipfeln.

Gegen Saddreyus Bedenken, die auch Hortevon teilt, bricht Ordoban, der sich nicht mehr im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten befindet, mit seiner riesigen Flotte, die er hochtrabend »Endlose Armada« nennt, auf, um trotz der geringen Erfolgschancen das verschwundene Kosmonukleotid zu suchen.

Während der Suche verlässt die Armadaeinheit 23871 mit ihren eintausendfünfhundert Schiffen einfach die Flotte und taucht in einer fremden Galaxie unter. Dies nimmt Ordoban zum Anlass, einen Hypersender analog zur Lockvorrichtung, die einstmals die Hilfsvölker anzog, zu erbauen. Dieser Sender soll einen hypnotischen Impuls ausstrahlen, sobald ein Armadaschiff die Flotte verlassen will. Ordoban nennt ihn den »Kategorischen Impuls«.

Doch dies genügt Ordoban noch nicht. Er wandelt siebzig Prozent seiner Mentalsubstanz in greifbare Materie und übergibt diese den Puschts, einem Volk von Genspezialisten, die mehr als dreißig ihrer Raumschiffe ausrüsten, um die Ordoban-Substanz zu vermehren. Unter anderem werden die MAGNO, die VENDOR, die ARSA und die CICUS für die Produktion weiterer Ordoban-Materie präpariert.

Den saddreyoiden Aytos gibt Ordoban den Auftrag, eine Polizeitruppe aufzustellen. Diese basiert auf den Torsi der Armadamonteure und jeder bekommt einen winzigen Teil Ordoban-Substanz mit. Damit stehen sie unter dem direkten Befehl Ordobans. In einem Anfall skurrilen Humors gibt ihnen Ordoban den Namen »Weiße Raben«.

Im Laufe der Jahrtausende entsteht eine riesige Armee von Polizeieinheiten. Doch in seinem Überwachungswahn ist dies Ordoban noch nicht genug. Er richtet schließlich »Äondic-Twu«, das Armadasiegelschiff, ein und erschafft die Armadaflammen, Energiefelder, die eine mikroskopisch kleine Menge Ordoban-Substanz enthalten und an jedes Individuum der Armada vergeben werden sollen. Diese Aktion dauert zwar Jahrhunderte, doch damit erhält Ordoban schließlich die Möglichkeit, jeden Armadisten direkt zu kontrollieren.

Daneben nimmt Ordoban die Arbeit an der Chronik wieder auf, die er nun Armadachronik nennt. Den Armadamonteuren gibt er Kopien, die an geheimen Orten versteckt werden müssen. Das Original wird in Form von Milliarden Wommes in einem pyramidenförmigen Raumschiff untergebracht.

Später werden Schlafbojen eingerichtet, um die Vermehrungsraten der Armadisten zu kontrollieren und Versorgungsengpässe zu vermeiden. Aus einer Laune heraus erschafft Ordoban den Armadapropheten, der sich irgendwann selbstständig macht.

Nachdem die Armada zweimal angegriffen wird und dabei offensichtlich wird, dass sie durch die lange Untätigkeit nicht wirklich schlagkräftig ist, beauftragt er das Volk der Torkroten damit, in unregelmäßigen Abständen einzelne Armadaeinheiten in Schlachten zu verwickeln, um ihre Aufmerksamkeit zu steigern. Die Torkroten werden recht schnell als Armadabarbaren in der Endlosen Armada bekannt.

Als der erste Armadamonteur Hortevon im Fabrikationsring einer Armadaschmiede zerquetscht wird, nimmt Ordoban dies kaum zur Kenntnis. Er ist nur davon beseelt, TRIICLE-9 zu finden und nicht als Versager vor die Kosmokraten treten zu müssen. Auch sein Kontakt mit Saddreyu kommt zum Erliegen.

Als von den Brutschiffen der Puschts die Meldung kommt, dass die Vermehrung der Ordoban-Substanz nicht mehr funktioniert und die Materie in Erstarrung abzusterben und zu entarten beginnt sowie die Brutschiffe zu Krusten werden, formt Ordoban aus dem größten Teil seiner verbliebenen Mentalsubstanz Nachor von dem Loolandre als seinen Nachfolger. Im Unterbewusstsein des Armadaprinzen verankert er alle Informationen über die Endlose Armada und schickt ihn hinaus in die Armada. Saddreyu beauftragt er damit, den Prinzen zu unterstützen, wenn er zu gegebener Zeit in den Loolandre zurückkommt, um seine Nachfolge anzutreten. Nachor von dem Loolandre wird so im Laufe der Zeit zum Anführer der Armadarebellen und zum Gegner der Armadaschmiede, die sich zunehmend von Ordoban lösen und nach der Herrschaft über die Armada streben.

Ordoban beginnt irgendwann, die Mär zu spinnen, dass die Chaosmächte TRIICLE-9 entführt hätten, und diese Version gelangt irgendwann sogar in die offizielle Geschichte der Armada. Den Rest seiner Mentalsubstanz verteilt Ordoban auf das Reservoir der Aytos und das Armadasiegelschiff, um weiter alles unter Kontrolle halten zu können. Durch diese Aktion verliert Ordoban zwar mehr oder weniger seine Individualität, doch durch den Kontakt der winzigen Mengen Ordoban-Materie untereinander bleibt sein Bewusstsein dezentralisiert erhalten. In dieser Form kann Ordoban weiterhin die Endlose Armada beherrschen, die nach Jahrmillionen der Suche schließlich TRIICLE-9 erreicht.

Durch die mittlerweile verinnerlichte Diebstahlstheorie sieht er in der Galaktischen Flotte die Entführer des Kosmonukleotids. Er lässt die fremde Flotte angreifen, worauf sich diese durch den Frostrubin zurückzieht. Ordoban veranlasst die Verfolgung, doch durch den Durchgang geht der Kontakt der Ordoban-Elemente untereinander verloren. Ordoban ist damit klinisch tot.
Gegenwart

Damit endet Nachors Bericht über das Leben Ordobans und die Geschichte der Endlosen Armada.

Unmittelbar darauf erscheint Carfesch, der von den Kosmokraten hinter die Materiequellen abberufen worden war, und erklärt, dass Rhodan überall dort, wo er entscheidend in die Geschichte eingegriffen hat, wie in Andromeda, Magellan oder auch der Hundertsonnenwelt, einen winzigen Teil seiner mentalen Substanz zurückgelassen hat. Diese Chronofossilien stellt er als die Knotenpunkte eines Netzes universeller Kraftfelder dar. Wie es der Armadaprophet vorausgesagt habe, müsse Rhodan die Endlose Armada durch die Milchstraße führen. Dadurch würde das jeweilige Chronofossil aktiviert und durch die dadurch entstehende psionische Schockwelle ein Teil der Rotationsenergie neutralisiert, die den Frostrubin verankert. Die Aktivierung aller Chronofossilien bewirke schließlich die Rückkehr TRIICLE-9s. Außerdem würden die Schockwellen durch eine schubweise Regenerierung der Verbindungslinien zwischen dessen einzelnen Elementen zur Wiedererweckung Ordobans führen.

Bevor die Endlose Armada sich auf den Weg in die Lokale Gruppe macht, beauftragt Rhodan die Silbernen damit, den von Seth-Apophis in M 82 versklavten Völkern beim Wiederaufbau ihrer Zivilisationen zu helfen. Zu diesem Zweck stellt er ihnen die neunhunderttausend Schiffe der Torkroten zur Seite.

Außerdem wird der Verband der Kranen verabschiedet. Diese wollen, unter dem Kommando Tomasons, nach Vayquost zurückkehren.

Die Galaktische Flotte und die SOL fliegen mit Atlan und Surfo Mallagan der Endlosen Armada voraus, um die dortigen Völker auf die Ankunft des scheinbar endlosen »Raumschifflindwurms« vorzubereiten.
Das war sie also, die Lebensgeschichte Ordobans, der uns seit gut 100 Bänden begleitet hat - ganz in der Tradition der Kaiserin von Therm, Bardiocs und Laire, geschrieben wiederum von einem der Exposeautoren, und mir hat der, von ein paar, dem Medium geschuldeten Kleinigkeiten abgesehen, gefallen.

Was mir beim Wiederlesen schon vor knapp 20 Jahren aufgefallen ist, ist die Nichtdefinition von Jahr. Reden die au auch von einem Jahr zu 365 Tagen a 24 Stunden? Aber den Fehler machen wir ja alle, weil wir ein bischen sehr terrazentriert sind.

Wie war denn die Kommunikation in dem Sternenreich Nor-Gamer bestellt? - Raumschiffe Jahrzehnte unterwegs, Gerüchte brauchen Jahre bis sie das Zentrum erreichen. Man könnte fast glauben, dieses Reich wurde wie das British Empire im ausgehenden 19 Jahrhundert verwaltet, sozusagen mit Telegraphenkabeln und Packetbooten - aber das haben wir ja schon bei den Arkoniden gesehen, die ihr Imperium auch so regierten - etwas, was wir uns, die an Funk über Sateliten gewöhnt sind, kaum mehr vorstellen können.
Irgendwie steht ds im Kontrast zu den Fähigkeiten einen Braunen Zwerg samt aller ihn umkreisenden Planetoiden in eine Scheibe zu verwandeln, ohne daß sich das Ding, der spätere Loolandre unter seiner eigenen Masse selbst in ein Schwarzes Loch verwndelt - wurde diese Thematik nicht auch schon bei Klongheim in einem damaligen Leserbrief angesprochen?

Mal wieder eine mythologische Schöpfungsgeschichte - wir Altleser wissen ja, daß das bald auch in die Gegenrichtung fließen sollte - und die Vereinigung wurde uns durch einen radikalen Systemwechsel dann vorenthalten, aber das greift ein paar Hundert Bände vorraus, erklärt uns aber ein paar Figuren, die uns in diesem Zyklus begegnen werden.
Zu den Informatione, die wir erhalten gehört auch die Erklärung, was der Frostrubin denn eigentlich war und wozu er wichtig ist. (Jedenfalls kann ich mich nicht entsinnen, daß dieser Begriff schon in einem früheren Band gefallen ist, wir haben ja nur die Vertreter des Chaos kennengelernt, die mit den Kosmokraten im Streit liegen.)

Das was wir heute von einem Eröffnungsband eines Neuen Zyklus erwarten, das ist der 1200er nicht - es wird rekapituliert, in der Lebensgeschichte Ordobans werden all die Fragen, jedenfalls ein großer Teil davon, zur Armada beantwortet und zugleich die neue Zielrichtung ausgegeben. Wir Leser wissen natürlich schon, was uns im Raume der Milchstraße erwartet, aber von den Kranen, die uns seit knapp 200 Bänden begleitet haben, hieß es nun Abschied zu nehmen.

Der Vorgängerband befindet sich hier.

thinman
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor thinman für den Beitrag (Insgesamt 2):
FrFkad
thinman
Beiträge: 490
Registriert: 21.06.2024, 14:19
Hat sich bedankt: 171 Mal
Danksagung erhalten: 39 Mal

Re: Klassiker - Die Chronofossilien

Beitrag von thinman »

Band 1201 heißt Kosmische Mosaik und verbindet die Handlungsebenen Armada und Dekalog.

Dieses Posting basiert auf dem Artikel der Perrypedia und ist unter den Bedingungen der GNU FDL verfügbar. Autoren und Quelltext sind dort verfügbar.


Da ich nicht weiß, ob wir hier die Rechte für die Innenillustrationen haben, verlinke ich diese nicht, die Rechte für das Titelbild von Johnny Bruck liegen beim Heinrich Bauer Verlag KG, Hamburg

Bild
Angeführt von der SOL und kommandiert von Atlan befindet sich die Galaktische Flotte auf dem Weg zur Erde, um die Völker der Milchstraße über die Vorkommnisse der vergangenen Monate zu unterrichten und sie auf das Eintreffen der Endlosen Armada vorzubereiten. Carfesch und Jen Salik befinden sich ebenfalls an Bord der SOL. Der Sorgore hatte darauf gedrängt, da dies für weitreichende Pläne der Kosmokraten notwendig sei.

Am 30. September 427 NGZ erscheint die Galaktische Flotte nach einem problemlosen Flug in der Westside der Milchstraße. Aufgrund notwendiger Wartungs- und Reparaturarbeiten an 17 Einheiten der Flotte wird zunächst eine Pause von drei Stunden Dauer angesetzt. Auf Wunsch Carfeschs verharrt die Flotte aber länger an ihrer Position, um ein Treffen mit dem aus Andro-Beta kommenden Taurec zu ermöglichen.

Mit der SYZZEL kommen neben Taurec auch Vishna und Reginald Bull. Letzterer ist anfangs skeptisch, da Atlan eine Armadaflamme trägt. Doch die Lage klärt sich, es kommt zu einem gegenseitigen Informationsaustausch, an deren Ende Atlan, Carfesch und Jen Salik an Bord von Taurecs Raumschiff wechseln. Während die Galaktische Flotte ihren Flug zum Solsystem fortsetzt, ist das nächste Ziel der SYZZEL die MUTOGHMANN SCERP. Hier spricht Atlan vor dem GAVÖK-Forum. Unter anderem teilt er mit, dass die Endlose Armada zunächst das Randgebiet von Andro-Beta anfliegen wird. Ihr Ziel wird sie voraussichtlich frühestens am 1. Dezember erreichen.

Überraschend sorgt der siganesische Delegierte Cosimus für Aufregung, denn er hat ein Element der Maske enttarnt. Dieses hat die Gestalt seines Freundes Rort Tardin übernommen. Bevor es gestellt werden kann, gelingt es dem Element der Maske allem Anschein nach, in mentalen Kontakt mit Kazzenkatt zu treten. Man muss damit rechnen, dass dieser nun über die Ankunftszeit und den Ankunftsort der Endlosen Armada informiert ist.

Taurec und Carfesch unterrichten Atlan, Jen Salik und Reginald Bull im Beisein Vishnas von einer wichtigen Aufgabe: Atlan, Carfesch und Jen Salik sollen die Tiefe, den ehemaligen Standort von TRIICLE-9, aufsuchen. Atlan reagiert auf die zunächst recht zögerliche Herausgabe von Detailinformationen mit Unwillen, lenkt aber ein, als ihn Taurec an seine Verantwortung erinnert. Carfesch erklärt schließlich, dass Raum-Zeit-Ingenieure sich seit längerer Zeit mit der Erschaffung eines Ersatzes für den Frostrubin beschäftigen, um so eine notdürftige Reparatur des Moralischen Kodes zu erreichen. Allerdings gab es ungeklärte Probleme und es besteht kein Kontakt mehr zu ihnen.

Die SYZZEL mit den beiden Kosmokraten und ihren vier Begleitern verlässt die MUTOGHMANN SCERP und fliegt in die Galaxie Cor. Im exakten astronomischen Zentrum von Cor steht die grüne Kunstsonne Cortrans. Auf ihrer Oberfläche schwimmt quasi eine kosmokratische Station. Sie besitzt 20 Kilometer Seitenlänge und ist 500 Meter dick und stellt das Tor zur Tiefe dar, das von einem Tiefenzöllner bewacht wird. Dieser Eingang ist nicht mit dem ehemaligen Standort von TRIICLE-9 identisch. Atlan, Salik und Carfesch verlassen die SYZZEL, die zur Milchstraße zurückkehrt.

In M 82 vergehen währenddessen die Monate, und die Endlose Armada wird für ihren Flug zur Milchstraße und den Anflug der Chronofossilien umgruppiert. Dies geschieht unter der Leitung von Perry Rhodan und Nachor von dem Loolandre, die von den 100.000 Weidenburnianer unterstützt werden, die sich inzwischen in den Loolandre integriert haben und zum Beispiel in der Lage sind, die Armadaflammen zu manipulieren und darüber deren Träger zu beeinflussen. Auch nachdem sich die Armada in Marsch setzt tauchen weitere Probleme auf. Als sich eine von der Armadaeinheit 909 unter Leitung der N'sal Fulk'nurum ausgehende Rebellion gegen das neue Machtgefüge in der Armada abzeichnet, sieht Perry Rhodan trotz moralischer Bedenken keine andere Möglichkeit, als die N'sal von den Weidenburnianern beeinflussen zu lassen.

Wenige hunderttausend Lichtjahre von Andro-Beta entfernt stößt – wie es scheint – die SYZZEL zur Armada. Zunächst wird das Schiff von der Armadaeinheit 1004 für ein feindliches Schiff gehalten und aufgebracht. Nachdem sich der Irrtum aufgeklärt hat, wird es zur BASIS gebracht. Ihr entsteigt Reginald Bull, der seinen langjährigen Freund und Weggefährten Rhodan überschwänglich begrüßt. Obwohl es dazu keinen wirklichen Grund zu geben scheint, wird Gucky misstrauisch. Seine Begründung, dass Reginald Bull nach Zitronen stinke, ist aber nicht dazu angetan, die anderen von einer von Reginald Bull ausgehenden Gefahr zu überzeugen.

Tatsächlich befinden sich Taurec und Reginald Bull auf der RAKAL WOOLVER, die mit circa 40.000 Schiffen Position vor Andro-Beta bezieht, um die Ankunft der Endlosen Armada zu erwarten. Neben Einheiten der GAVÖK, der LFT und der Galaktischen Flotte befinden sich hier auch maahksche und tefrodische Raumschiffe.

Am 1. Dezember erreicht die Endlose Armada das Vorfeld Andro-Betas. Nun wird der Betrüger in der Gestalt Reginald Bulls aktiv. Er paralysiert Perry Rhodan. Ein Einsatz des Elements der Finsternis deckt den Rückzug zur falschen SYZZEL. Dort befindet sich Kazzenkatt. Dem Element der Lenkung gelingt die Flucht in den Linearraum. Kurz darauf begrüßt das Lenkungselement den erwachenden Perry Rhodan im Namen des Dekalogs der Elemente.
Ich habe den Roman für diese Besprechung nach einem Kommers gelesen und mußte im ersten Kapitel an Kommerslieder denken. Es vielen einfach zu vile Stichwörter die ich in Zitaten mal hervorhebe. "und der Kreislauf ist wieder entstört..." (wobei der Tiefenfahrstuhl erst gegen Ende erwähnt wird), "Desto heller falmmt der Geist in dem Hauptz der Zecher" kann auch als Armardaflamme gelesen werden, wobei der Tabakswolkenduft eher das Gebiet um das Armadaherz aus den letzten Bänden dieser Handlungsebe zuvor träfe. War Detelv G. Winter korporiert? :preif:

Kosmisches Mosaik heißt der Band, Kreuzwege im Kosmos war schon vergeben, aber bei Kreuzungen teilen sich auch Wege, und hier geht Atlan mal wieder seinen eigenen. Irgendwie hatte man in den 1960ern realisiert, daß sich die beiden Alphatiere im gleichen Einsatzgebiet entweder auf die Füße treten oder im Wege stehen. Perry hatte sein Solares Imperium, Atlan die USO und als dann Pery mit der Erde im Mahlstrom verschwand, blieb Atlan mit der USO in der Michstraße und durfte sich mit den Laren herum schlagen. Als sich die beiden dann wieder in der Provcon Faust begegneten, krachte es erstmal kräftig, bis dann Atan klein beigab, nur um dann in den 900ern hinter den Materiquellen zu verschwinden, dann (nicht in der Heftserie geschildert) auf der SOL unterwegs zu sein, und dann bei den Kranen als "Orakel" zu agieren. Kaum den Armadabarbaren entkommen muß er jetzt wieder an einen unmöglichen Ort. Und natürlich wird schon ein wenig, man ist ja ein Vertreter der Schule der objektiven Hemeneutik, ein Hinweis auf eine einschneidende Handlungsentwicklung aus der zweiten Zyklushälfte gegeben.
Man kann Perry und Atlan auch als Fidel und Che lesen, vielleicht ein Grund warum PR so lange populär war ;) .


Datenschutz kontra Sicherheit - war auch 1984 schon eine Thema, und das der Gegner über Leichen geht und Security by Obscurity keine Lösung ist, wird uns Lesern deutlich unter die Nase (nicht die Oper von Schostakowitsch) gehalten.

Und am Ende dann eine ganz einfacher Handstreich.

Der drittletzte Roman von Detlev G. Winter hat Spaß gemacht, zwei neue Handlungsstränge sind fürs erste hinzu gekommen.


thinman
Benutzeravatar
Amtranik
Beiträge: 141
Registriert: 06.07.2024, 14:42
Hat sich bedankt: 134 Mal
Danksagung erhalten: 95 Mal

Re: Klassiker - Die Chronofossilien

Beitrag von Amtranik »

Noch ein paar Worte zu Band 1200, den ich jetzt auch noch einmal gelesen habe:
Die Lebensgeschichte von Ordoban ist faszinierend und keine Stelle des Textes hat mich gelangweilt; es war im Gegenteil eher so, dass ich das Heft kaum aus den Händen legen konnte. :yes:
Der Schöpfungsmythos der Saddreykaren (S.18), der von der Göttin Asaredu handelt, erinnert an die Erzählungen über die Göttin Pele, die die hawaiianischen Inseln formte.
Interessant auch Mahrs hellsichtigen Blick in die Zukunft, wenn er von Überfremdung auf einer Ferienwelt der Loutuhinen schreibt.
(zB: Tausende demonstrieren gegen Massentourismus auf den Kanaren - 22.10.24 - Tagesschau.de)
Seite 30: Das Auge des Besuchers lächelte. Eine Formulierung, die KNF nicht akzeptieren würde :har:
Interessant was Tyrik auf Seite 31 sagt: (und in der PR-Serie wahrscheinlich hier zum ersten Mal so klar ausgesprochen wird)
„Insofern ist es nicht zulässig, von den Mächten der Ordnung als Gut und jenen des Chaos als schlecht zu sprechen.“
Tyrik erklärt auch (S.32), dass die Gesamtheit der psionischen Felder Endlose Armada genannt wird - und die sind wirklich endlos! Im Gegensatz zur Raumschiff-Armada…
Ein sehr gutes Jubiläums-Heft das sehr viel Freude macht. :-)
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Amtranik für den Beitrag (Insgesamt 2):
Tell SackettRaketenheft Leser
Amtranik setzte sich in Bewegung und ging durch die Öffnung - zurück an den Ort seines Flaggschiffs, den er vor 1,2 MillionenJahren verlassen hatte...
(aus Heft 984: Waffen der Verdammnis)
Benutzeravatar
Tell Sackett
Beiträge: 8659
Registriert: 21.06.2024, 10:47
Hat sich bedankt: 729 Mal
Danksagung erhalten: 664 Mal

Re: Klassiker - Die Chronofossilien

Beitrag von Tell Sackett »

Es ist genau diese epische Breite, die ich in den Jubelbänden der neueren Generation nicht mehr finde...
Benutzeravatar
Raketenheft Leser
Beiträge: 164
Registriert: 23.06.2024, 19:09
Hat sich bedankt: 141 Mal
Danksagung erhalten: 125 Mal
Kontaktdaten:

Re: Klassiker - Die Chronofossilien

Beitrag von Raketenheft Leser »

Ordoban war ein Knaller.
Allerdings nicht vergleichbar mit 3300.
1200 war kein Auftaktband im eigentlichen Sinne.
Auf Youtube unterwegs als Raketenheftleser. Rezensionen, Interviews, Plaudereien
Als Heftroman-Autor unterwegs unter dem Namen Kaspar Ritter (Pseudonym)
Als Autor von Büchern über Linux unterwegs unter dem Namen Josef Moser (richtiger Name)
Benutzeravatar
Tell Sackett
Beiträge: 8659
Registriert: 21.06.2024, 10:47
Hat sich bedankt: 729 Mal
Danksagung erhalten: 664 Mal

Re: Klassiker - Die Chronofossilien

Beitrag von Tell Sackett »

Es ging mir auch nicht nur um Band 3300... :-)
Tifflor
Beiträge: 183
Registriert: 15.07.2024, 12:01
Hat sich bedankt: 111 Mal
Danksagung erhalten: 69 Mal

Re: Klassiker - Die Chronofossilien

Beitrag von Tifflor »

Tell Sackett hat geschrieben: 24.11.2024, 09:30 Es ist genau diese epische Breite, die ich in den Jubelbänden der neueren Generation nicht mehr finde...
Diese epische Breite der Jubi-Bände gab es eigentlich hauptsächlich in der Voltz-Ära. Auch dadurch bedingt, dass da die runden Nummern nicht nur der Aufbruch in einen neuen Zyklus waren, sondern oft auch der krönende Abschluss des Vorgängers.
Das gab es in dieser Form davor und danach eigentlich kaum mehr. Schon Band 1300 war mehr der Beginn des neuen Zykluses. Und 1400 sowieso.
„Das Ende kommt unausweichlich, Maverick. Ihre Art wird aussterben!“
„Mag sein Sir, aber nicht heute.“
thinman
Beiträge: 490
Registriert: 21.06.2024, 14:19
Hat sich bedankt: 171 Mal
Danksagung erhalten: 39 Mal

Re: Klassiker - Die Chronofossilien

Beitrag von thinman »

Tifflor hat geschrieben: 24.11.2024, 12:36
Tell Sackett hat geschrieben: 24.11.2024, 09:30 Es ist genau diese epische Breite, die ich in den Jubelbänden der neueren Generation nicht mehr finde...
Diese epische Breite der Jubi-Bände gab es eigentlich hauptsächlich in der Voltz-Ära. Auch dadurch bedingt, dass da die runden Nummern nicht nur der Aufbruch in einen neuen Zyklus waren, sondern oft auch der krönende Abschluss des Vorgängers.
Das gab es in dieser Form davor und danach eigentlich kaum mehr. Schon Band 1300 war mehr der Beginn des neuen Zykluses. Und 1400 sowieso.
Yep.

Gut, die Mittelbände des Toregongroßzyklus gingen in die Richtung.
Aber die Armada plätscherete noch weit in die Chrtonofossielen hinein, wie man bereits im 1201 sehen konnte. 1300 war ein kleiner Zeitsprung, sozusagen eine versteckte Vorausnahme des späten
Spoiler
Cantarofinales
(sorry, der Klassikerbereich steckt halt voller Spoiler, weil eben bestimmte Personenkonstellationen sich wiederholen.)

thinman
Benutzeravatar
Tell Sackett
Beiträge: 8659
Registriert: 21.06.2024, 10:47
Hat sich bedankt: 729 Mal
Danksagung erhalten: 664 Mal

Re: Klassiker - Die Chronofossilien

Beitrag von Tell Sackett »

Tifflor hat geschrieben: 24.11.2024, 12:36
Tell Sackett hat geschrieben: 24.11.2024, 09:30 Es ist genau diese epische Breite, die ich in den Jubelbänden der neueren Generation nicht mehr finde...
Diese epische Breite der Jubi-Bände gab es eigentlich hauptsächlich in der Voltz-Ära. (...) Schon Band 1300 war mehr der Beginn des neuen Zykluses. Und 1400 sowieso.
Fiel mir auch auf.
Obwohl Band 1800 zumindest in dieser Tonhöhe spielte...
Benutzeravatar
Richard
Beiträge: 8311
Registriert: 02.01.2016, 18:06
Wohnort: *.at
Hat sich bedankt: 28 Mal
Danksagung erhalten: 442 Mal

Re: Klassiker - Die Chronofossilien

Beitrag von Richard »

thinman hat geschrieben: 20.11.2024, 15:18 ...
Ich habe den Roman für diese Besprechung nach einem Kommers gelesen und mußte im ersten Kapitel an Kommerslieder denken. Es vielen einfach zu vile Stichwörter die ich in Zitaten mal hervorhebe. "und der Kreislauf ist wieder entstört..." (wobei der Tiefenfahrstuhl erst gegen Ende erwähnt wird), "Desto heller falmmt der Geist in dem Hauptz der Zecher" kann auch als Armardaflamme gelesen werden, wobei der Tabakswolkenduft eher das Gebiet um das Armadaherz aus den letzten Bänden dieser Handlungsebe zuvor träfe. War Detelv G. Winter korporiert? :preif:
Über Detlev G. Winter (eigentlich Detlev Horn) findet man nur sehr wenige Infos. Wie man lesen kann war er Standesbeamter. Aber das war es auch schon (abgesehen von Wohnort und Geburtsjahr).
Sprich basierend darauf kann man wohl nur spekulieren, ob er ein Studium abgeschlossen hat oder nicht (v.w. ob er kooperiert war/ist).
thinman
Beiträge: 490
Registriert: 21.06.2024, 14:19
Hat sich bedankt: 171 Mal
Danksagung erhalten: 39 Mal

Re: Klassiker - Die Chronofossilien

Beitrag von thinman »

Der nächste Band, Sturz durch die Zeit ist die erste Helfte eines Doppelbandes von H.G. Francis, der uns die weiteren Ereignisse nach der Entführungs Perry Rhodans durch Kazzenkat aus der BASIS erzählt.

Dieses Posting basiert auf dem Artikel der Perrypedia und ist unter den Bedingungen der GNU FDL verfügbar. Autoren und Quelltext sind dort verfügbar.


Da ich nicht weiß, ob wir hier die Rechte für die Innenillustrationen haben, verlinke ich diese nicht, die Rechte für das Titelbild von Johnny Bruck liegen beim Heinrich Bauer Verlag KG, Hamburg

Bild
Perry Rhodan ist Gefangener Kazzenkatts. Der Terraner vermutet, dass er sich an Bord der PRIMAT DER VERNUNFT befindet. Dort weilt schon der Androide Waylinkin, der Rhodans Wächter wird. Es ist ein 1,50 Meter großes Wesen mit violetter Haut und einem Totenschädel. Kazzenkatt veranlasst einige Elemente der Zeit dazu, ihre Zeitenergie an Perry Rhodan und Waylinkin abzugeben. Dadurch werden der Terraner und der Android in den September des Jahres 2402, vier Tage vor dem Untergang der Twonoser, zurückversetzt. Sie materialisieren im Weltraum in der Nähe eines Mobys, der gerade von Twonosern in Besitz genommen wird.

Rhodan und Waylinkin werden Gefangene des Rotrüssels Karsof, dessen Berater ein Blaurüssel mit dem Namen Stull ist. Der Terraner begreift Waylinkins beziehungsweise Kazzenkatts Spiel schnell. Der Zellaktivatorträger soll durch das nochmalige Erlebnis des Untergangs der Twonoser demoralisiert werden. Vielleicht soll er sich sogar die Schuld am Untergang dieser Zivilisation eingestehen. Aber der Terraner bleibt standhaft, nicht zuletzt deshalb, weil ihn eine mentale Stimme immer wieder stärkt. Rhodan ist sich sicher, dass diese Stimme nicht zum Plan des Zeroträumers gehört, und fasst neuen Mut. Er versucht, die Twonoser vor der drohenden Katastrophe zu warnen, doch weder Karsof noch Stull trauen seinem Wort, sondern bleiben den Meistern der Insel treu ergeben. Immerhin steuern sie ihren Moby in Richtung des Planeten Goilloren, auf dem ebenfalls Twonoser leben.

Als sie dort eintreffen, müssen sie feststellen, dass Rhodans Worte grausame Wahrheit werden. Ein weiterer Moby erscheint nämlich. Er ist energetisch aufgeladen und zielt direkt auf Goilloren.

Nach dem Untergang des Planeten resignieren die meisten Twonoser im Moby, nur Stull bleibt aktiv. Er beschuldigt den Terraner, für die beginnende Katastrophe verantwortlich zu sein, und er habe jetzt zu sterben, noch vor den Twonosern. Stull richtet seine Waffe auf Rhodan und schießt. Der Terraner schließt angesichts seines bevorstehenden Endes die Augen – da friert das Geschehen ein, wie das Standbild in einem Trivideo.
Waylinkin macht einen netten Auftritt und Perry findet sich mal wieder in einer unagenehmen Situation, auf solche Leibwächter, die sich auch problemos in Hilfsfolterknechte/henker verwandeln können, kann er eigentlich verzichten.
Nach einer ziemlich langen Zeit (fast 950 Bänden) begegnet uns Lesern wiedereinmal ein Moby und Twonoser. Zeitreisen sind doch etwas tolles.
Karsof wird als völlig überforderter Manager geschildert, der aus frühern Fehlern nichts gelernt hat und Stull ist sein ebenso unfähiger Untergebener.
Jetzt lernen wir den Moby von der anderen Seite her kennen, den bislang wurde uns der und die Twonoser einzig aus der Sicht der Terraner geschildert - entsprechen macht auch Waylinkin Rhodan die geplanten Vorwürfe - für das Chronofossil siet es erstmal schlecht aus, aber dann in der Actionszene auf der Flucht durch den Moby ist da plötzlich eine Stimme in Perrys Kopf und eine weitere Fraktion betritt die Bühne. Reitende Boten kommen nur selten, meint Brecht in seiner Dreigroschen Oper, aber hier kommt jemand neues, von dem wir noch einges in den nächsten beiden Bänden hören werden.
Und ja, daß, was der Dekalog Rhodan eintrichtern wollte, geht nach hinten los, was den Roman sogar aktueller macht, als sich der Autor je hätte ertäumen können.

thinman
thinman
Beiträge: 490
Registriert: 21.06.2024, 14:19
Hat sich bedankt: 171 Mal
Danksagung erhalten: 39 Mal

Re: Klassiker - Die Chronofossilien

Beitrag von thinman »

Und mit der zweiten Hälfte des Doppelbandes von H.G. Francis um Perry Rhodans Entführung in die Vergangenheit geht es weiter.

Dieses Posting basiert auf dem Artikel der Perrypedia und ist unter den Bedingungen der GNU FDL verfügbar. Autoren und Quelltext sind dort verfügbar.


Da ich nicht weiß, ob wir hier die Rechte für die Innenillustrationen haben, verlinke ich diese nicht, die Rechte für das Titelbild von Johnny Bruck liegen beim Heinrich Bauer Verlag KG, Hamburg

Bild
Nisel ist ein Zeitgänger, und sein Volk lebt in den verschiedenartigsten temporalen Abläufen, wo sie an den Geschehnissen teilhaben. Auf ihren Reisen durch die Zeit müssen die Zeitgänger nur darauf achten, nicht in die Nähe der Grenzzeit zu geraten, womit die Gegenwart gemeint ist, die ihnen sehr gefährlich werden kann. Aus diesem Grund halten sie zumeist einen Abstand von 10.000 Jahren zur Grenzzeit ein. Die Zukunft ist ihnen ganz und gar versperrt, weil sie sich noch im Fluss befindet und noch nicht statisch ist, wie die vergangene Zeit. Auf ihren Zeitgängen begegnen Zeitgänger einander selten, aber wenn es doch einmal der Fall ist, verharren sie und haben sich viel zu erzählen.

So geschieht es auch, als Nisel auf Abesch trifft. Während sie einander berichten, stellen sie fest, dass sie getrennt voneinander einen bestimmten Raumling auf verschiedenen Zeitebenen beobachtet haben. Mit diesem Raumling scheint es eine besondere Bewandtnis zu haben. Er ist offensichtlich aus seiner Gegenwart entführt und in eine andere Zeitepoche versetzt worden. Abesch ist daran aber im Moment nicht interessiert, denn er hat eine andere faszinierende Zeitspur entdeckt. Nisel jedoch ist sehr neugierig und nimmt sich der Sache an.

Der Zeitgänger wechselt die Zeitspur und findet den Raumling in der Epoche der Twonoser, die kurz vor dem Untergang stehen. Dies hat Nisel schon einmal erlebt. Der Raumling, der in der Twonoser-Epoche quasi einmal heimisch war, ist von Chronimalen aufgeladen worden, was die Angelegenheit noch aufregender erscheinen lässt. Nisel ist sehr an diesen Chronimalen, die quasi seine Brüder sind, interessiert und beschließt, diesen temporalen Ablauf genau zu inspizieren. Als dann der Blaurüssel-Twonoser auf den Raumling Perry Rhodan schießt, friert Nisel die Szene spontan ein. Anschließend nimmt er den Raumling mit auf eine andere Zeitebene.

Der Androide Waylinkin, der ebenfalls von den Chronimalen aufgeladen worden ist, wird in den Zeitsog hineingerissen und landet auf einer anderen Zeitebene. Nur langsam begreift er, dass er unfreiwillig zu einem Zeitgänger geworden ist. Viel wichtiger jedoch ist, dass er bei seiner Aufgabe, nämlich den Terraner Rhodan zu demoralisieren, versagt hat. Das kann nur eine Bestrafung durch Kazzenkatt nach sich ziehen, und Waylinkins Hass auf den Terraner steigt ins Unermessliche. Er beschließt, ihn zu finden und zu töten, auch wenn das gegen den Befehl des Zeroträumers ist.

In langen Gesprächen kommen sich Nisel und Rhodan näher. Letztlich geht es dem Zeitgänger um die Chronimale, was dem Terraner nur recht ist und welche er Nisel auch gönnt. Er selbst würde gerne den Twonosern helfen. Ob das überhaupt möglich ist, soll bei den Vorvätern der Zeitgänger in Erfahrung gebracht werden, die in den so genannten Temporellen wohnen. Wann dieser zeitliche Ort ist, kann Nisel dem Terraner nicht erklären.

Als Rhodan und der Zeitgänger bei den Vorvätern angelangen, erfahren sie, dass die Zeitlinien der Twonoser im Jahr 2402 abrupt abbrechen. Diese Zeitlinien müssten ansatzlos in das Jahr 427 NGZ überführt werden, dann könnte eine Rettung erfolgen. Doch auch dann müsste gewährleistet werden, dass die Twonoser nie wieder in die andropolitische Geschichte eingreifen werden.

Nisel und Rhodan verlassen die Temporellen und sorgen als Erstes dafür, dass Waylinkin keine Spur zu ihnen aufnehmen kann. Der Androide kehrt daraufhin demoralisiert zum Lenkungselement zurück. Der Zeroträumer hat die Zeitgänger in seinem Plan nicht einkalkuliert, weil ihm deren Eingreifen zu abwegig erschien, und er befürchtet nun eine weitere Niederlage.
Wir begegnem nun dem Zeitgänger Nisel (wo ist der Forist eigentlich geblieben?, er scheint den Wechsel nicht mit gemnacht zu haben) und der ist eigentlich das typische Abbild eines modernen Menschen, geil auf immersive Erlebnisse, bei dem ihn, solange er sich nicht absolut unnütz in Gefahr begiebt, keinerlei Gefahr droht, aber dann plötzlich, wenn ihn wirklich etwas berührt, aktivistisch eingreift. Tausende Tote auf einem Schlachtfeld, nett, ein Endkapmf der letzten Überlebenden als Tie-break, spannend, ein Schiffsuntergang ala Titanic, melodramatisch, ein Zeitreisender widerwillen, der ermordet werden soll - dem muß man helfen.

Zum Verständnis des Problemkomplexes Zeitreisen muß man diesen Roman gelesen haben, Frncis schildert hier die Grundlage für das EGWEG anschaulich mit den Zeitlinien eines jeden einzelnen Objektes.

Die Neologismen der Sprache der des Zeitgängers "tolkelig" erinner ein weniger an die Figuren Keifels in den 300ern - und man versteht, was Nisel damit ausdrücken will.

Und dann plötzlich sitzen wir als Zuschauer in Band 4, als Perry Rhodan John Marshall kennenlernt

Der Roman ist ein Kind seiner Zeit - die Atomkrieggefahr wurde unter Reagan als stark empfunden, ich erinnere mich noch an die Witzrakete, die eine wahre Flut von Leserbriefen auf der LKS ausgelöst hat.

Man vergesse die Zeittürme nicht - Am Beginn der Zeit, da erinnert sich Perry natürlich an seien allerersten Auftritt in Band 1, als er erwacht um die Stardust zum Mond zufliegen und Bully faselt von den Mobys.

Und nächste Woche geht es mit Handlung um die Twonoser weiter.

thinman
Benutzeravatar
Tell Sackett
Beiträge: 8659
Registriert: 21.06.2024, 10:47
Hat sich bedankt: 729 Mal
Danksagung erhalten: 664 Mal

Re: Klassiker - Die Chronofossilien

Beitrag von Tell Sackett »

thinman hat geschrieben: 04.12.2024, 18:44 (...)
Wir begegnem nun dem Zeitgänger Nisel (wo ist der Forist eigentlich geblieben?, er scheint den Wechsel nicht mit gemnacht zu haben)(...)
letzte Aktivität 04.12.2024
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Tell Sackett für den Beitrag:
thinman
thinman
Beiträge: 490
Registriert: 21.06.2024, 14:19
Hat sich bedankt: 171 Mal
Danksagung erhalten: 39 Mal

Re: Klassiker - Die Chronofossilien

Beitrag von thinman »

Diese Woch wird dem Dekalog ein heftiger Schlag versetzt, denn es ergeht Der Erste Impuls zur Lockerung des Ankers am Frostrubin.
ieses Posting basiert auf dem Artikel der Perrypedia( und ist unter den Bedingungen der [url=https://www.perrypedia.de/wiki/GNU_Freie_Dokumentationslizenz]GNU FDL verfügbar. Autoren und Quelltext sind dort verfügbar.


Da ich nicht weiß, ob wir hier die Rechte für die Innenillustrationen haben, verlinke ich diese nicht, die Rechte für das Titelbild von Johnny Bruck liegen beim Heinrich Bauer Verlag KG, Hamburg

Bild
Der Zeitgänger Nisel und der Raumling Perry Rhodan tauchen unter die Zeitmarke, die sich quasi eine Sekunde vor dem Urknall befindet. Dort existieren die Kybernos, mechano-organische Wesen, die die höchstentwickelte Lebensform des Voruniversums waren. Hier existiert aber auch der Nebelsee, der Versammlungsort der Zeitgänger. Diese tanken sich an diesem Ort auch mit Proto-Zeit auf, durch die ihre Zeitgänge erst möglich werden. Die Versammlung aller Zeitgänger beschließt einen Plan, um an die Chronimale zu gelangen und die Twonoser zu retten.

Aufgrund der Angaben Guckys hat Geoffry Abel Waringer an Bord der BASIS einen Pheromondetektor entwickelt, mit dem die Elemente der Maske enttarnt werden können. Am 3. Dezember wird damit festgestellt, dass das Springerschiff BALPANZAR, das zu der 40.000 Einheiten zählenden Flotte der GAVÖK gehört, von Maskenelementen unterwandert ist.

Wenig später hat Gesil, die sich im Kreise von Reginald Bull, Julian Tifflor, Taurec, Vishna und Nachor von dem Loolandre aufhält, mentalen Kontakt mit Rhodan. Dies ist dem Terraner zur Zeit möglich, weil er ein Quasi-Zeitgänger ist. Er vermittelt den Plan der Zeitgänger weiter, und der Armadaprinz erwähnt die Armadaeinheit 919, die aus 200.000 kreiselförmigen Schiffen besteht. Dort lebten bis vor 17.000 Jahren die Teltreken, die damals ausstarben. Die Einheit wurde nie neu bemannt und gilt seither als Mumieneinheit, geführt von dem Flaggschiff DODONKERK. Sie soll für die Twonoser vorbereitet werden, was Nachor, Gesil und der Kybagoge Kevin Mactosh in die Hand nehmen. Des Weiteren müssen in Andro-Beta Sauerstoff-Planeten vorbereitet werden, weshalb Taurec und Tifflor Kontakt mit Grek-1 und der Tefroderin Thera Dokret aufnehmen. Diese erklären sich zur Hilfe bereit. Bull und Vishna fliegen derweil mit der SYZZEL ab, um Kontakt zum HQ-Hanse aufzunehmen. Es sollen einige Hanse-Karawanen auf den Weg nach Andro-Beta gebracht werden. Diese müssen dann sicherlich auch Umwege fliegen, weil das Element der Kälte noch immer im Leerraum haust. Immerhin scheinen aber die beiden Weltraumbahnhöfe der Maahks unangetastet zu sein.

Indessen versorgen Gucky, Fellmer Lloyd und Ras Tschubai die Maskenelemente der BALPANZAR mit Desinformationen, damit Kazzenkatt die falschen Schlüsse zieht. Die Mumieneinheit 919 wird von der Positronik der DODONKERK geführt, der Mactosh den Namen Jakob gibt. Diese war letztlich dafür verantwortlich, dass die Mumieneinheit die ganze Zeit über unbemannt blieb. Doch jetzt unterstellt sie sich dem Prinzen und bereitet die Schiffe auf die Ankunft der Twonoser vor. So vergehen die Wochen und das neue Jahr bricht an. Endlich, am 3. Februar, vernetzen die Zeitgänger die Zeitlinien 2402 und 428 NGZ – und die Twonoser tauchen in der Zukunft beziehungsweise Gegenwart auf.

Auf seiner PRIMAT DER VERNUNFT erfährt Kazzenkatt, dass die Aktion der Zeitgänger misslungen ist und diese jetzt in der Mumieneinheit der Armada hilflos festsitzen. Der Zeroträumer schluckt den Köder und entsendet das komplette Element der Zeit, um den Zeitgängern, die er aus der Vergangenheit kennt, den Todesstoß zu versetzen. Dies soll geschehen, indem sie über die Grenzzeit hinausbefördert werden. Zu spät erkennt Kazzenkatt, dass er betrogen wurde und der Chronimale verlustig geht. Er selbst kann sich wieder nur durch den Einsatz des Elements der Finsternis retten.

Insgesamt 20 Mrd. Twonoser erwartet eine neue Zukunft, denn sie werden bald Mitglied der Endlosen Armada sein. Rhodan, der auf die BASIS zurückkehrt, spürt, wie die seinerzeit von ihm deponierte Mentalenergie zu ihm zurückfließt. Damit ist Andro-Beta als Chronofossil aktiviert – und ein erster Impuls geht ab zum Frostrubin.

Taurec und Vishna orten die n-dimensionale Schockwelle, die beim Frostrubin eintrifft und einen ersten Teil des porleytischen Ankers löst sowie die Perversion Seth-Apophis' rückgängig zu machen beginnt. Gleichzeitig meldet sich ES mit typisch homerischem Lachen. Die Superintelligenz teilt mit, auch EDEN II sei ein Chronofossil und müsse zuletzt aktiviert werden. Auf die Frage, wo sich das geistige Zentrum der Mächtigkeitsballung befindet, erklärt ES, Rhodan werde es beizeiten erfahren. Außerdem offenbart die Superintelligenz, Rhodan werde irgendwann in die Tiefe hinabsteigen, und gewährt dem Terraner einen visionären Blick auf die Stadt Starsen und den Berg der Schöpfung, wo sich Atlan und Jen Salik aufhalten. Indes hat Nachor seine Armadaflamme verloren.
Wir haben ja schon vor drei Bänden von der Tiefe gehört, hatten aber als Leser noch keine Ahnung, um was für einen unmöglichen Ort es sich dabei handelt, aber zur Einstimmung geht es hier mit solch unmöglichen Orten weiter. Hat sich die Handlung im Vorgängerband teilweise zwischen den, nennen wir es mal vereinfacht "Zeitquanten" statt gefunden, finden hier Gespräche und Beschlüsse außerhalb der Zeit, vor Beginn des Universums, statt.

Das "Gefecht" zwischen den überlebenden des vorherigen Universums hat etwas surreales.

So nebenbei wird die These eines pulsierenden Universums geäußert. THEZ ich hör dich trapsen... aber es kann auch sein, daß WV seine Ideen für das Rote Universum auch in diesem Roman gefunden hat.

Der kleine Aktenkoffer als Zeichen stressgeplagter Entscheider ist ein herrliches Bild.

Massenhafe rassistitische Vorurteile - verfressene Blues, korrupte Topsider und die LFT ganz in alter Tradition im Kampf gegen schlechte Verpflegung - eine Vorwegnahme des Guten Geist von Magelans? Beim Wiederholten Lesen achtet man halt als objektiver Hermeneutiker auf solche kleinen Dinge.
Das Mumienschiff erinnert dann doch ein wenig an den Anfang von Vadims Barbarella, lief ja erst kürzlich wieder auf Arte (und ich sollte eigentlich auch igendwann malm eine Besprechung über den schreiben). Und genau solche Szenen bleiben in Erinnerung.

Und am Ende fällt der Vorhang und wir bekommen das nächste Info-Häppchen präsentiert.

thinman
thinman
Beiträge: 490
Registriert: 21.06.2024, 14:19
Hat sich bedankt: 171 Mal
Danksagung erhalten: 39 Mal

Re: Klassiker - Die Chronofossilien

Beitrag von thinman »

Nach dem sich die Handlung bereits in 1201 zwischen Perry und Atlan aufgesplittet hat, geht es jetzt mit den Abenteuern von Atlan und Jen Salik weiter, die als Kundschafter der Kosmokraten fungieren.

Deses Posting basiert auf dem Artikel der Perrypedia und ist unter den Bedingungen der GNU FDL verfügbar . Autoren und Quelltext sind dort verfügbar.

Da ich nicht weiß, ob wir hier die Rechte für die Innenillustrationen haben, verlinke ich diese nicht, die Rechte für das Titelbild von Johnny Bruck liegen beim Heinrich Bauer Verlag KG, Hamburg

Bild
Atlan, Jen Salik und Carfesch betreten die kosmokratische Station auf der Oberfläche der Sonne Cortrans und begegnen dort dem Tiefenzöllner Drul Drulensot. Es ist ein metergroßes Kugelwesen, dessen Körpermitte von einem roten Augenband gebildet wird. Drulensot erweist sich als kurioses Geschöpf, das zum Zeitvertreib Jagd auf Sonnenwanzen macht, was auch immer er damit meint. Der Zöllner verspottet Carfesch, weil er es augenscheinlich wieder geschafft hat, zwei Narren aus dem Hochland zu beschaffen, die in den Raum unter dem Raum vordringen wollen. Drulensot spricht auch von der Dimesexta-Verbindung zur Grube, in der die Wächter der Tiefe existieren, die verhindern sollen, dass die Mächte des Chaos nach dem Tiefenland greifen. Von der Grube führt der Tiefenfahrstuhl in das Tiefenland, der jedoch zu einer Einbahnstraße geworden ist. Wer immer ihn benutzt, kann nur hoffen, am Berg der Schöpfung, wo einst TRIICLE-9 verankert war, einen Weg zurückzufinden. Aber die beiden Neuen scheinen etwas Besonderes zu sein, denn sie tragen im Gegensatz zu den beiden letzten Kundschaftern, Jorstore und Roster Roster, Vitalenergiespeicher, womit er die Zellaktivatoren meint. Carfesch überlässt die noch sprachlosen Galaktiker dem Tiefenzöllner und zieht von dannen.

Drulensot führt Atlan und Salik in den Tunnel, der zur Grube führt. Er berichtet, dass das Volk der Raum-Zeit-Ingenieure (RZI), das schon auf dem Evolutionssprung zur Superintelligenz stand, von den Kosmokraten den Auftrag zur Erschaffung eines Ersatzes für TRIICLE-9 erhalten hatte. Sie schufen vor Zeiten die Grube, von der der Tiefenfahrstuhl zur Stadt Starsen führt, wo die Tiefenschule aufgebaut wurde. Zig Milliarden Wesen besuchten diese Schule, um auf die Arbeit im Tiefenland vorbereitet zu werden. Doch irgendetwas muss ganz und gar falsch gelaufen sein, vielleicht gelang es auch den Chaosmächten, trotz der Wächter Zugriff auf das Tiefenland zu bekommen. Starsen wurde mit einer Mauer aus kondensierter Energie umgeben, die exakt 2312 Meter hoch ist, was der Tiefenkonstante entspricht. Die Mauer verfügt über vier Tortransmitter, über die der Kontakt zum Tiefenland ablief. Genau gegenüber Starsens befindet sich der Berg der Schöpfung im Bereich der Lichtebene. Dort, wo einst TRIICLE-9 mit dem psionischen Anker verbunden war, lag das eigentliche Arbeitsgebiet der RZI. Das Tiefenland, so Drulensot weiter, sei riesig und bestehe aus einem System von Transmitterdomen, die im Abstand von jeweils einer Lichtsekunde zu finden seien.

In der Grube angelangt, die im vierdimensionalen Raum dort zu finden ist, wo zuvor der Abdruck von TRIICLE-9 zu finden war, also 2,8 Millionen Lichtjahre von Behaynien entfernt, werden sie von den Wächtern der Tiefe attackiert, die längst nicht mehr so reagieren, wie zu besseren Zeiten. Es sind Koa Shin, amorphe Wesen aus der Urzeit des Universums, die nie einer Behandlung durch On- und Noon-Quanten unterlagen. Bevor die Wächter zuschlagen können, übergibt Drulensot den beiden Kundschaftern neue Kleidung, denn sie können nur ihre Vitalenergiespeicher mit in das Tiefenland nehmen. Kurz darauf besteigen Atlan und Salik den Fahrstuhl und verschwinden aus der Grube.

Er nennt sich Chulch und ist ein hamstergleiches Wesen auf sechs Beinen. Chulch verfügt über zwei Arme und trägt einen schneeweißen Pelz. In Starsen betätigt er sich als Plünderer und steht damit außerhalb jeder Organisation. Er ist noch nie einem Artgenossen begegnet und weiß auch nicht, welcher Spezies er angehört. Mehr durch Zufall erlangt er die Information, dass sowohl die Geriokraten als auch die Fraternität neue Besucher aus dem Hochland erwarten, die eingefangen werden sollen. Chulch, der seine Freiheit liebt und sich im Bereich der ehemaligen Tiefenschule, wo der Fahrstuhl endet, sehr gut auskennt, fängt die beiden Humanoiden ab, bevor sie in die falschen Hände geraten. Sie stellen sich als Atlan und Salik vor, und der Weißhaarige verfügt über eine Flamme oberhalb seines Körpers, die jetzt jedoch erlischt. Sie können sich miteinander verständigen, weil sie eine fast identische Sprache sprechen (Armadaslang).

Wenig später erscheint eine Triade der psionischen Bruderschaft beziehungsweise Fraternität. Die Mitglieder jeder Triade verfügen über die drei Gaben der Telekinese, Telepathie und Pyrokinese. Atlan, Salik und Chulch entkommen ihnen und anschließend auch den Treumännern der beiden Geriokraten Hulnan 2317 und Kalk 978. Danach finden sie Ruhe, und Chulch berichtet von den Zuständen in Starsen, das keine Verbindung mehr zum restlichen Tiefenland besitzt. Die Stadt wird von den Geriokraten, wobei es sich um vogelartige Wesen aus dem Volk der Irtipit handelt, und der Fraternität, die ihren Sitz im so genannten Kraken hat, beherrscht. Sie sind Status-Vier-Bürger, die den Lebensdom benutzen können. Die meisten Lebewesen in Starsen sind Status-Eins-Bürger, die keinerlei Vorzüge der Stadt genießen können. Status-Zwei-Bürger können immerhin die Starsenspender benutzen. Das sind goldfarbene Würfel, die fast alles von sich geben, was man sich wünscht. Status-Drei-Bürgern stehen zusätzlich das Citytrans-System, Transportkugeln aus Formenergie, sowie Cityab, ein kurzfristiger defensiver Schutz, zur Verfügung. Auch Atlan und Salik können es nutzen.

Chulch erwähnt auch, dass ein Tiefenjahr drei terranischen Monaten entspricht und jedes Jahr von einer fünfstündigen Schwarzzeit eingeläutet wird. Seit fünf Tiefenjahren wirkt außerdem der humanoide Stahlherr mit seinen Schergen während jeder Schwarzzeit. Dabei muss es sich um einen Status-Fünf-Bürger handeln, denn der Stahlherr nutzt auch die Tortransmitter. Die beiden Galaktiker beschließen, als nächstes getrennte Erkundungen durchzuführen, wobei Chulch den Arkoniden begleiten wird. Atlan und Chulch benutzen das Citytrans-System und werden schon bald von einer weiteren Triade gejagt. Es ist der 5. Oktober 427 NGZ.
Der Expokrat meldet sich zurück und nimmt das Thema auf, was uns durch den ganzen Zyklus (und weit darüber hinaus) beschäftigen wird. Die verlorene Mitte zwischen zwei Extremen. Nach einem kurzem Feuerwerk (durchaus im übertragenem wörtlichem Sinne) fahren Atlan und Jen Salik ins Bergwerk, aä, die Träufe, nein die Tiefe ein. Atlan hat zwar zu Anfangs noch sein Licht angezünd' aber sonderlich lange leuchtet ihm die Armadaflamme dann doch nicht mehr.

Ja, da unten sieht es nicht sonderlich gut aus, wie uns die Vorstellung einer bleibenden Nebenfigur dieser Handlungsebene - ja das Wiederlesen (oder Spoilern) eröffnet einem entsprechende Erkenntnisse - als örtliche Exposition zeigt. Status, Vagenda, Stahlherr, Fraternität, das wird uns zumindest in Starsen noch lange begleiten.

Der Plündere Chulch, der zwischen allen Stühlen sitzt, tönt klassenkämpferisch, will aber als klassischer Anarchist nichts mit der Fraternität zu tun haben, für ihn ist das das gleiche in Grün. Und der Klassenkampf ist nicht das einzige, was an den kalten Krieg erinnert, wir haben auch noch die Dominotheorie aus den amerikanischen Thinktanks - aber vielleicht ist das heute wieder aktueller als uns lieb ist.

Atlan philosophiert über eine Verbindung der MdI zu den Chaos-Mächten. Ich frage mich, um wieviel älter die Diskussionen im Fandom über eine Verbindung von Anti-Es zu den MdI sind, schließlich sind die Nachwirkungen in der anderen Handlungsebene im "Hochland" ja noch aktuell.

Und eine Frage, die uns Leser interessiert wird von einem der Charaktere deutlich angesprochen, aber als ireelevant abgetan. Woher weiß man in Starsen, dass Atlan und Jen Salik kommen, bevor sie überhaupt den Tiefenzöllner treffen?

Und prompt kämpft am Ende des Romans jeder wieder für sich allein.

thinman
Antworten