Unwetter-Katastrophen - Extremwetter - Klimawandel

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Mania
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Re: Unwetter-Katastrophen - Extremwetter - Klimawandel

Post by Mania »

Hallo Mandrill,
ich wünsch dir alles Gute und viel Kraft das alles zu überstehen, auch wenn ihr nicht ganz direkt betroffen seid. Ich denke Hilfsbereitschaft und nachbarschaftlicher Zusammenhalt sind jetzt sehr wichtig. Aber gönn dir auch Pausen und Zeit zum schlafen. Wenn man zusammenklappt ist damit auch niemandem geholfen.

Grüße!
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Troh.KlausLaurin
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Mandrill
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Re: Unwetter-Katastrophen - Extremwetter - Klimawandel

Post by Mandrill »

Danke dir für die lieben Worte.
Bin gerade mal wach geworden und werde mich auch gleich wieder hinlegen. Morgen werden dann wieder die Ärmel hochgekrempelt und das Vereinsheim des Fussballvereins von Schlamm und anderen angeschwemmten Zeugs geräumt. Da wird gerade alles leergepumpt. Es ist so viel zu tun.
Gute Nacht euch allen.
Laurin
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Re: Unwetter-Katastrophen - Extremwetter - Klimawandel

Post by Laurin »

Die Lage in Erftstadt: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... w-100.html

Mann Mann ... :(


Mehr auch in dem verlinkten Twitter-Tweet: https://twitter.com/BezRegKoeln/status/ ... 4800701441
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Richard
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Re: Unwetter-Katastrophen - Extremwetter - Klimawandel

Post by Richard »

Dieses WE ging es auch hier in *.at los ... u.a. wurde das Stadtzentrum von Hallein überflutet.

Quelle

Aber so schlimm wie in *.de ist es offensichtlich nicht, ich habe auch noch nichts von Todesopfern hier in *.at gelesen.
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Mania
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Re: Unwetter-Katastrophen - Extremwetter - Klimawandel

Post by Mania »

Hätte man viele Menschenleben retten können wenn frühe Warnungen beachtet worden wären?
Die Meldungen verdichten sich das durchaus vor dieser Situation gewarnt wurde durch das europäische Hochwassersystem EFAS, bereits 7 Tage davor und die Warnungen wurden jeden Tag präzisiert. Das Innenministerium hat sich jedoch nicht veranlasst gefühlt irgendetwas zu unternehmen.

Da es zuerst von der BILD thematisiert wurde hab ich es erstmal abgetan als typische Schmutzkampagne. Mitlerweile blasen aber auch viele andere Medien ins selbe Horn:

Der Tagesspiegel: Deutschland war präzise gewarnt – die Menschen aber nicht

Das ZDF: Warum gab es trotz Vorwarnung über 100 Tote?

Deutsches Wahlkampfgetöse? Naja, auch im Ausland sieht man es so, z.B in der Times: Germany knew the floods were coming, but the warnings didn’t work

Klar - im Nachhinein ist man immer schlauer. Aber wofür gibt es Warnsysteme wenn sie einfach ignoriert werden?


Randnotiz: Auch Laschets dummes Gelache während der Seehofer-Ansprache wurde im Ausland thematisiert:

The Guardian: Frontrunner to succeed Merkel ‘sorry’ for joking amid fresh German floods
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Eisrose
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Re: Unwetter-Katastrophen - Extremwetter - Klimawandel

Post by Eisrose »

Und hier ein ganz konkreter Wetterbericht, der ebenso konkret Überflutungen vorhergesagt hat. Und zwar mit "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit". Als Zugabe gibts nochmal Laschet.
Hermann Hesse: "Um das Mögliche zu erreichen, müssen wir das Unmögliche immer wieder versuchen."
Laurin
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Re: Unwetter-Katastrophen - Extremwetter - Klimawandel

Post by Laurin »

Das mit den Warnungen ist halt so eine Sache ... die Wetterapp die ich auf meinem Handy habe, warnt des Öfteren vor 'Unwetter' an meinem Standort ... meist ziehen die dunklen Wolken aber vorbei, und irgendwann klickt man es einfach nur noch weg.

Man wiegt sich auch schnell in einer falschen zivilisatorischen Sicherheit, ja okay ... andauernder Starkregen, also pack besser mal den Regenschirm ein ...

Solche Katastrophen waren ja meist weit weg.
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Mania
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Re: Unwetter-Katastrophen - Extremwetter - Klimawandel

Post by Mania »

@Laurin: eeh.. du hast keinen der verlinkten Artikel geöffnet, oder?
Es geht nicht um das blinken irgendeiner Wetter-App das ignoriert wurde.
Die ersten Zeichen der Hochwasserkatastrophe in Deutschland wurden bereits neun Tage zuvor von Satelliten erfasst. Vier Tage vor den Fluten warnte das Europäische Hochwasser-Warnsystem (Efas) die Regierungen der Bundesrepublik und Belgiens vor Hochwasser an Rhein und Meuse. 24 Stunden vorher wurde den deutschen Stellen nahezu präzise vorhergesagt, welche Distrikte von Hochwasser betroffen sein würden, darunter Gebiete an der Ahr, wo später mehr als 93 Menschen starben.
Es ist klar das man nicht aufgrund einer schwammigen Warnungen halb NRW evakuieren kann. Aber hier waren die Warnungen der EFAS schon recht präzise und zutreffend.
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Re: Unwetter-Katastrophen - Extremwetter - Klimawandel

Post by Laurin »

Mania wrote: 19.07.2021, 21:25 @Laurin: eeh.. du hast keinen der verlinkten Artikel geöffnet, oder?
Es geht nicht um das blinken irgendeiner Wetter-App das ignoriert wurde.
Die ersten Zeichen der Hochwasserkatastrophe in Deutschland wurden bereits neun Tage zuvor von Satelliten erfasst. Vier Tage vor den Fluten warnte das Europäische Hochwasser-Warnsystem (Efas) die Regierungen der Bundesrepublik und Belgiens vor Hochwasser an Rhein und Meuse. 24 Stunden vorher wurde den deutschen Stellen nahezu präzise vorhergesagt, welche Distrikte von Hochwasser betroffen sein würden, darunter Gebiete an der Ahr, wo später mehr als 93 Menschen starben.
Es ist klar das man nicht aufgrund einer schwammigen Warnungen halb NRW evakuieren kann. Aber hier waren die Warnungen der EFAS schon recht präzise und zutreffend.
Äh ... :blush:

(Das ZDF brachte das aber auch in den Nachrichten, und ich hatte da auch schon mehr zu gelesen)

Aber okay - trotzdem ist es ja die Frage, wie man mit solchen Meldungen umgeht, und überhaupt, wie man dafür sorgen kann dass sowas auf allen Ebenen ernst genommen wird. Apps werden weggeklickt, Wetterberichte sind immer reichlich schwammig, bei Sirenen denkt jeder genervt 'schon wieder eine Übung' ... blieben eigentlich nur noch Wagen mit Lautsprecherdurchsagen in den gefährdeten Regionen. Und die gabs wohl in der Tat nicht. Aber wussten die regional Verantwortlichen überhaupt davon? Oder ist das auf irgendwelchen Ebenen versickert ... ?
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Re: Unwetter-Katastrophen - Extremwetter - Klimawandel

Post by giffi marauder »

Laurin wrote: 19.07.2021, 23:05 Aber okay - trotzdem ist es ja die Frage, wie man mit solchen Meldungen umgeht, und überhaupt, wie man dafür sorgen kann dass sowas auf allen Ebenen ernst genommen wird. Apps werden weggeklickt, Wetterberichte sind immer reichlich schwammig, bei Sirenen denkt jeder genervt 'schon wieder eine Übung' ... blieben eigentlich nur noch Wagen mit Lautsprecherdurchsagen in den gefährdeten Regionen. Und die gabs wohl in der Tat nicht. Aber wussten die regional Verantwortlichen überhaupt davon? Oder ist das auf irgendwelchen Ebenen versickert ... ?
Ich denke, dass uns schlicht die Efahrung mit Katastrophen fehlt. :gruebel:
Tornados wie in der Slovakei oder Überschwemmungen wie bei euch kommen da einfach nicht vor.
Keiner ist drauf vorbereitet, keiner weiss was eigentlich zu tun ist.
Sowohl in der Bevölkerung als auch in den "Etagen" darüber.

Wer verdreht nicht die Augen, wenn die Flugreise mit der Sicherheitseinweisung beginnt?
Wer sieht sich in einem Hotelzimmer den Fluchtwegplan an?
Wer hat seine wichtigen Dokumente in einem griffbereiten Hartschalenkoffer neben der Haustür?

Katastrophen passieren in Filmen, anderswo oder in ferner Vergangenheit, aber doch nicht bei uns. :-)

Ach ja und in Hallein ist jetzt der Naturschutzbund schuld an der Misere. :rolleyes:
Zumindest wenns nach unserer Landwirtschaftsministerin geht. :preif:
https://www.derstandard.at/story/200012 ... in-hallein


Und wie immer gilt: "Wer nach Schuldigen sucht, sucht keine Problemlösung". ;)
Physik ist keine grüne Ideologie.
Laurin
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Re: Unwetter-Katastrophen - Extremwetter - Klimawandel

Post by Laurin »

Im Ahrtal versuchen Querdenker und andere rechte Dullis sich die Situation zunutze zu machen:
Corona-Rebellen nutzen die Flutkatastrophe, um sich in Szene zu setzen. Bad Neuenahr-Ahrweiler wird zum "Querdenker"-Nest. Die Polizei hat damit noch eine Baustelle mehr.

Der Satz fällt völlig zusammenhanglos im Videostream direkt aus der selbst ernannten Kommandozentrale: "Hier ist maskenbefreite Zone!"

Es ist ein als Antisemit bekannter Angehöriger der "Gelbwesten Berlin", der diesen Satz spricht. Zusammen mit anderen Gruppen, die gegen Corona-Maßnahmen Stimmung gemacht und vom Putsch geträumt haben, sitzen sie jetzt in einer Schule in Bad Neuenahr-Ahrweiler – und präsentieren sich als Retter in der Not.
...
Aus T-Online: https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... breit.html

Mehr auf Twitter:
https://twitter.com/Polizei_KO/status/1 ... 1808578560
https://twitter.com/Tzerberus1/status/1 ... 8047085572

(Danke für die Links, Mania)
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Re: Unwetter-Katastrophen - Extremwetter - Klimawandel

Post by Laurin »

Und auch in Zentral-China kam es zu einer Flutkatastrophe, bei der Hunderte in den U-Bahnen von den Wassermassen eingeschlossen waren (oder noch sind - die Nachrichten sind da nicht sehr präzise)

Aus der Tagesschau: https://www.tagesschau.de/ausland/ueber ... a-103.html

Beklemmende Videos dazu auf Youtube: :(
https://www.youtube.com/watch?v=fxMbR1lKXPc
https://www.youtube.com/watch?v=ptqJMeJP6GU

Erstaunlich, dass die Menschen selbst in diesen Situationen noch so ruhig sind und nicht in Panik geraten.
Edit: Lt. der Kommentare im ersten Video wurden alle gerettet.
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Eisrose
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Re: Unwetter-Katastrophen - Extremwetter - Klimawandel

Post by Eisrose »

Kurze vermutlich unvollständige Zusammenstellung von ein paar Klima-Nachrichten nur aus den vergangenen Wochen:

- Jahrhunderthitze in Kanada und USA (ganze Dörfer brennen ab, normale Orte kratzen an der 50-Grad-Marke),
- Hitzewelle in Skandinavien bricht alle Rekorde (34 Grad in arktischen Regionen),
- Starkregen in Brandenburg (mehr als 200 Liter pro Quadratmeter),
- Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz (150 Tote),
- 200 Waldbrände in Sibiren (Jahrhunderttrockenheit, Rauchschwaden bis Alaska)
- Teile des Amazonas geben mehr CO2 ab als aufgenommen werden,
- Zustand Great Barrier Reef wird von der Unesco von "schlecht" auf "sehr schlecht" heruntergestuft,
- Extremschwüle in Japan (zwar "nur" 40 Grad, die aber bei 80 Prozent Luftfeuchtigkeit),
- Flutkatastrophe in Zhengzhou/China (mind. 2 Staudämme gebrochen)

Hab ich was vergessen?
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giffi marauder
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Re: Unwetter-Katastrophen - Extremwetter - Klimawandel

Post by giffi marauder »

Eisrose wrote: 21.07.2021, 11:08 Kurze vermutlich unvollständige Zusammenstellung von ein paar Klima-Nachrichten nur aus den vergangenen Wochen:

- Jahrhunderthitze in Kanada und USA (ganze Dörfer brennen ab, normale Orte kratzen an der 50-Grad-Marke),
- Hitzewelle in Skandinavien bricht alle Rekorde (34 Grad in arktischen Regionen),
- Starkregen in Brandenburg (mehr als 200 Liter pro Quadratmeter),
- Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz (150 Tote),
- 200 Waldbrände in Sibiren (Jahrhunderttrockenheit, Rauchschwaden bis Alaska)
- Teile des Amazonas geben mehr CO2 ab als aufgenommen werden,
- Zustand Great Barrier Reef wird von der Unesco von "schlecht" auf "sehr schlecht" heruntergestuft,
- Extremschwüle in Japan (zwar "nur" 40 Grad, die aber bei 80 Prozent Luftfeuchtigkeit),
- Flutkatastrophe in Zhengzhou/China (mind. 2 Staudämme gebrochen)

Hab ich was vergessen?
Ja, das Waldsterben der 90'er. :-D
Sorry, dass ich hier den Kapaun mache, aber das sind alles Einzelfälle denen man
für jedes vergangene Jahr eine genauso lange Liste andere Einzelfälle gegenüberstellen kann.
Das überzeugt keinen Skeptiker. ;)
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Re: Unwetter-Katastrophen - Extremwetter - Klimawandel

Post by Laurin »

Klima-Skeptiker kann man mit garnichts überzeugen. ;)

Aber wenn sich Extremwetter immer mehr häufen, und dabei auch noch immer heftiger werden, sind es eben keine 'Einzelfälle' mehr, sondern zunehmend Auswirkungen der Klimakatastrophe.


Was mich aufregt ist, dass ausgerechnet diese Leute von der CDU, die seit Jahrzehnten jede Klimapolitik blockieren, sich nun in den Katastrophengebieten versuchen als 'Wohltäter' und besorgte Landesväter zu gerieren, die freigiebig mit (Steuer)-Millionen um sich werfen - insbesondere Merkel und Laschet. Abgesehen davon, dass das bisher nur Tropfen auf dem heißen Stein sind, die Schäden z.B. alleine an der Infrastruktur in die Milliarden gehen, bleibt es auch noch die Frage, wie das umgesetzt wird und was davon überhaupt bei den Betroffenen ankommt. Auf Twitter behaupten Leute, dass Geschädigte nachweisen müssten, dass ihre Versicherung sich geweigert habe, Elementarschäden wie Hochwasser usw. zu versichern - sonst gibt es nichts. Aber wie soll man sowas 'nachweisen' wenn man alles verloren hat?

On top kommt noch, dass man in der Vergangenheit in diesen Bundesländern ausgerechnet beim Katastrophenschutz massiv gekürzt hatte.
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