Politik im Exil - Forum

Ich fand Precht eigentlich immer gut. Zumindest hat er zum Nachdenken angeregt. Mittlerweile denke ich, dass die Zukunft ganz bestimmt nicht so werden wird, wie sie von irgendjemanden, auch nicht von Precht, vorhergesagt wird. Es wird mit Sicherheit völlig anders werden.

Ich denke, um als guter TV-Philosoph durchzugehen, musst Du zu einem Thema ein ca. 10 bis 20-seitiges gutdurchdachtes und gutformuliertes Thesen und Argumentationspapier haben und das in und auswendig kennen. Dann kannst Du ein Jahr damit durch die Talk-Shows und Magazine tingeln. Meist wird doch immer dasselbe erzählt. Und im nächsten Jahr folgt dann halt ein neues Papier.

Den Fehler, den Precht in den letzten Monaten gemacht hat, ist, dass er das, was er erzählt hat, nicht mehr gründlich genug durchdacht hat.

Ich fand den Precht eigentlich immer recht interessant - aber in letzter Zeit sind wie eher seltener einer Meinung.

Laurin wrote: ↑24.12.2021, 00:15 Ich fand den Precht eigentlich immer recht interessant - aber in letzter Zeit sind wie eher seltener einer Meinung.

Und das sollte kein Grund sein, ihn deswegen auf einmal für unqualifizierter als zuvor zu halten.

Er hat vieles von sich gegeben, was ich für Mumpitz halte. Trotzdem ist er unterhaltsam und regt zum Nachdenken an.

Diese neudeutsche Haltung, alles müsse immer zu 100% konform zu irgendeinem Canon sein, geht mir völlig ab. Hat sowas von dem Wunsch nach Gleichschritt an sich.

Wo du überall 'Gleichschritt' siehst.

Wenn du mitgelesen haben solltest, ich habe den Precht bislang eher verteidigt - auch wenn ich nicht seiner Meinung war. Genauso muss es aber auch erlaubt sein, und ist es auch okay, ihn zu kritisieren. Die Freiheit der Meinung geht in beide Richtungen - ganz ohne 'Gleichschritt'.

So... hab Dich doppelt geliked, Laurin. Ich hatte gar nichts gegen Dein Statement

Kjeldahl wrote: ↑25.12.2021, 11:49 So... hab Dich doppelt geliked, Laurin ...

Uuuh ist denn schon Weihnachten?

Precht hat mal wieder einen rausgehauen:

In der am Freitag veröffentlichten Episode hatte Precht gesagt, die Religion verbiete streng orthodoxen Juden zu arbeiten. »Ein paar Sachen, wie Diamanthandel und ein paar Finanzgeschäfte ausgenommen.«

https://www.spiegel.de/kultur/richard-d ... e6d948841e

Abgesehen davon ist der Podcast aber absolut hörenswert. Lanz beschreibt persönliche Erfahrungen in Israel und Gaza. Dabei ist Lanz, wie immer, ein guter Beobachter. Ich fand auch die Beschreibung der Unterschiede zwischen Tel Aviv (weltoffen) und Jerusalem (religiöse Spinner aus aller Welt) oder des "Eingangs" zum Gazastreifen sehr gelungen...

Eisrose wrote: ↑21.10.2023, 21:30 Böhmermann als Lanz & Precht...

Das hatte ich gestern schon gesehen - sehr gelungen.

Hier der offizielle Antwort-Podcast von Lanz & Precht auf den Desaster-Podcast. Da reiten Lanz & Precht darauf rum, wie sehr sich Precht mit dem Judentum beschäftigt hat, dass er sogar seine Doktorarbeit darüber schreiben wollte und wie belesen er doch zu diesem Thema sei...

Meiner Meinung nach wirds jetzt noch peinlicher für Precht. Wer sich so sehr mit dem Thema beschäftigt hat und dann ein antisemitisches Stereotyp raushaut, das jeder mit einfacher Schulbildung sofort als solches erkennt, dann ist das megapeinlich.

Den hatte ich schon im Israel-Thread verlinkt.

Wir sind halt alle nur Menschen, und niemand ist perfekt. So wie Böhmermann dass mit einem zwinkernden Auge aufs Korn genommen hat, finde ich die Kritik daran okay - aber man sollte das wirklich nicht zu verbissen sehen.