Zwischenstand Mini-Zyklus "Kartanin" - Band 1-4
Verfasst: 03.05.2025, 10:19
Das erste Quartal ist durch. Vier von zwölf Bänden "Kartanin" sind erschienen, Zeit für einen Zwischenstand.
Als der Mini-Zyklus "Kartanin" angekündigt wurde, hatte ich mich auf Perry Rhodan gefreut wie schon lange nicht mehr. Auch ich war einer der Rhodanisten gewesen, die sich noch im alten Forum gefragt hatten, wo die ZA-Trägerin Dao-Lin-H'ay über die Jahre geblieben und was mit dem Volk der Kartanin geschehen war. Die neue Mini-Serie hatte nun nicht nur dieses Volk als Namensträger des Mini-Zyklus', sondern auch die (von mir) lang vermisste Dao-Lin-H'ay als eine seiner Haupthandlungsträger. Ein Handlungstrailer zeigte, worum es in diesem Mini-Zyklus gehen würde: Das Reich der Kartanin wird von einem seltsamen Feind bedroht, dem schleimigen Vantani, der/die/das das Reich der Kartanin unter seine Kontrolle bringen möchte. Die Kartanin wenden sich an Perry Rhodan um Hilfe.
Das Grundsetting des Mini-Zyklus ist vielleicht nicht unbedingt das innovativste. Die Perry Rhodan Serie blickt in ihrer jahrzehntelangen Erzählgeschichte auf einiges an Handlungsideen zurück, und wer sich noch an die Kristallagenten oder die Imprint-Waren erinnert, weiß, dass die Eroberung eines Reiches durch mentale Beeinflussung nicht unbedingt das Neueste am Rhodanhorizont ist. Es ist aber auch klar, dass sich im Laufe der Zeit, das eine oder andere Einstiegsmotiv wiederholt und außerdem mag ich solche Settings grundsätzlich dennoch lieber als die Bedrohung durch Armeen, Raumschiffe und Kriegsflotten. Darum war ich weiterhin guter Dinge, was die Mini-Serie betrifft.
Was ist bisher geschehen: Ein Raumschiff der Kartanin taucht im Solsystem auf, verfolgt von einem Raumschiff der eigentlich friedlichen Monchai. Beide Schiffe havarieren auf der Erde, wobei das Schiff der Kartanin und damit auch die an Bord befindliche Dao-Lin-H'ay nach kurzem Misstrauen als Freunde, das Schiff der Monchai aber als Feinde eingeordnet werden, vor allem, weil die Monchai von den feindlichen Vantani besessen sind. Rhodan kann überredet werden, Dao-Lin-H'ay nach Ursa Minor zu begleiten, wo ein Teil des Kartaninvolkes unter Daos Führung das sogenannte "Reich der Ruhe" aufgebaut hat. Und während Rhodan und Dao nach Ursa Minor aufbrechen, bleibt ein Teil der Kartanin auf der Erde zurück, denn es bleibt fraglich, ob alle Vantani tatsächlich bei dem Absturz umgekommen sind.
Die Reise nach Ursa Minor wird über einen aktiven Sonnentransmitter in Omega Centauri stattfinden. Die Gegenstation in Ursar Minor ist seit langer langer Zeit unter der Kontrolle von "Stayn" einer jungen Lemurerin, die eher durch Zufall als junge Frau einen ZA erhielt und die seit etwa 2000 Jahren unter dem Decknamen Rosnacht auf dieser Station für Ruhe und Ordnung sorgt. Rhodan, Dao und Stayn verbünden sich im Angesicht der, auch für Stayn, neunen Gefahr und beschließen, das Reich der Ruhe gemeinsam zu befreien. Unbemerkt von Rhodan, Dao und Stayn sind jedoch schon die ersten Vantani sowohl in der Station Ajin in Ursa Minor als auch in der Schaltstation in Omega Centauri in der Milchstraße angekommen.
Im Reich der Ruhe kann man zu einem vantanibeherrschtem Monchai-Schiff Kontakt aufnehmen. Auch wenn es wieder nicht gelingt, die Vantani lebend zu fangen, sie sterben ab, bevor sie untersucht werden können, gelingt es Stayn in den Positroniken des Schiffs eine Art "Mutter-Einheit" der Vantani zu finden, was zeigt, dass die Vantani eine Art Schwarm-Intelligenz bilden, die in ihrem Handeln eben abhängig sind von den Befehlen der Mutter-Einheit. Zugleich erfährt Rhodan, wie und warum Dao das Reich der Ruhe geründet hatte.
Auf der Erde geht die Suche nach etwaigen Vantani weiter. Und tatsächlich konnten vantanibesessene Monchai entkommen. Zwar gelingt es, diese zu fangen und über eine Kyrostase den Vantani zur Untersuchung am Leben zu erhalten, aber der besessene Monchai wird von Unbekannten ermordet und somit bleibt unklar, ob und wieviele Vantani bereits auf der Erde ihr Unwesen treiben - und vor allem: Warum? Während Terra seinen unsicheren Status Quo bzgl. der Vantani hält, wollen Rhodan, Dao und Stayn in Ursa Minor zur Hauptwelt der Kartanin vordringen: Ingastaar.
Die wohl größte Freude und der wohl gelungenste Aspekt dieser bisher vier Bände ist tatsächlich die Figur Dao-Lin-H'ay. Vom ersten Moment an ist die unsterbliche Kartanin eine ebenbürtige Figur zum Helden Perry Rhodan und das nicht, indem sie mit ihm dauerhaft einer Meinung ist, sondern indem sie gerade andere Vorgehensweisen hat, als der unsterbliche Terraner. Sicher, beide haben die gleichen Ziele, aber es gelingt der Serie ganz hervorragend deutlich zu machen, dass Dao als Person und die Kartanin als Volk anders ticken als der Terraner. Sei es über impulsive Sonderwege, die sich als hilfreich herausstellen, sei es über herrlich erfrischende Lästereien Daos über Rhodans Persönlichkeit oder sei es über die "typische" Geheimniskrämerei der Kartanin, die wohl nicht immer sofort alles sagen wollen, was notwendig ist. Dao zeigt sich als sehr erfrischende "Frau der Tat" und bildet so einen Gegenpol zu dem eher kommunikativen Rhodan, wobei sich dann dankenswerterweise zeigt, dass die Vorgehensweisen der beiden nicht bei einem "entweder...oder" am besten funktionieren, sondern bei einem "sowohl...als auch". Auf der Ebene der Figuren und Unsterblichen für mich ein großer Pluspunkt, dass die Ziele der Unsterblichen ("Friede, Freude... äääh... Vantani-wegmachen") zwar identisch sein können, aber die Wege, dies zu erreichen unterschiedlich sein können. Etwas, was bei den Figuren Rhodan und Atlan bisher immer am deutlichsten herausgestellt worden war.
Die Story um die Kartanin und die Vantani bleibt grundsätzlich spannend und in ihren Aspekten gut erzählt, wobei das Entdecken und Erforschen dieser Gefahr zum Teil ganz wunderbar auf Augenhöhe zwischen Leser und Protagonisten und zum anderen über kleinere (s. Schaltstationen) oder größere (s. Jar-Alim) Cliffhanger (sehr schön) oder Nebenhandlungen (sehr fraglich, bisher) stattfindet.
Bitter ist es allerdings, dass die Mini-Serie gerade in der namensgebenden Rhodanhistorie kleinere, aber leider sehr wichtige Fehler macht. Die Volkshistorie der Kartanin und die Figurenhistorie Daos weisen teilweise sehr elementare Recherchefehler auf, so dass der Eindruck entsteht, dass die Serie hier sehr nachlässig mit der Erzählwelt Perry Rhodan umgeht und die Autoren, Expokrat, Lektoren oder der Redaktion diesem Aspekt der Perry Rhodan Serie wenig Gewichtung geben. Oder zeigt sich hier ein Kompetenzmangel?
Fairerweise muss man aber auch einem Autoren wie Herrmann Ritter zugestehen, dass er die vielleicht schwierigste und undankbarste Aufgabe in diesem Zyklus bisher hatte, nämlich eine Erzähllücke von etwa 10 Jahren (Erzählzeit) und etwa 1000 Jahren (erzählte Zeit) zu füllen. Hier rächt sich m.E. nachträglich die Fehlentscheidung oder die Vergesslichkeit vergangener Rhodan-Teams, die sich in ihrer Erzählprogrammatik auf ganz bestimmte Aspekte der Rhodan-Serie konzentrierten und dafür andere, nun, beiseite wischten oder vergaßen. Das ist schade. Es ist aber auch die große Chance solcher Mini-Serie, eben diese "Lücken" zu füllen und nachträglich zu korrigieren. Soweit allerdings die Korrekturen korrekt sind.
Die Serie hält noch einige Fragen offen. Was ist das Ziel der Vantani und warum haben sie sich für die Eroberung des Reichs der Ruhe entschieden? Was hat Kantiran, Rhodans Sohn, mit dem Reich der Ruhe zu schaffen? Bleibt uns Dao erhalten? Welche Rolle wird die unsterbliche Stayn im Perryversum spielen? Wird es am Ende einen dauerhafteren Kontakt zwischen Milchstraße und Ursa Minor geben? Das Projekt von San, seit langem endlich mal wieder ein utopischer und programmatischer Aspekt der Rhodan-Serie, ähnlich wie damals die Hanse, Thoregon, Ritter der Tiefe, wird ja derzeit sowohl in der EA als auch in dieser Mini-Serie als bedeutsam für Rhodan herausgestellt, aber handlungstechnisch sehr wenig gefüllt, als bliebe es nur ein Namedropping.
Meine Spekus für die Mini-Serie: Ausgerechnet Kantiran hat die Vantani "losgelassen", eigentlich mit dem Gedanken, etwas Gutes zu tun, aber tatsächlich mit einem ungeplanten Effekt: Der Zauberlehrling konnte seine Zauber nicht beherrschen. Dass die Vantani letztendlich besiegt werden, ist für mich klar. Kantiran wird aber diesen Zyklus nicht überleben, sich aber am Ende mit seinem Vater (hatten die eigentlich so eine gute Beziehung??) versöhnen und ins Reine kommen.
Meine Hoffnung für das Ende der Mini-Serie: Zwischen den Kartanin in Ursa Minor und der Milchstraße entwickelt sich ein engerer Kontakt. San zeigt zum ersten Mal, warum es da ist. Dao und Stayn bleiben in Ursa Minor und ziehen beide am gleichen Strang, wobei Dao zwischenzeitlich immer mal wieder gerne in der Milchstraße auftauchen dürfte, vor allem, um über Rhodan zu lästern. (*grinst wie eine satte Katze*)
Bisher insgesamt eine gelungene Mini-Serie, mit einigen Abstrichen. Schade ist aber, dass die Serie in diesem Forum nicht so intensiv verfolgt wird. Ein Zeichen dafür, dass alles gut ist und man Lob nicht erwähnen muss oder ein Zeichen dafür, dass die Serie so schlimm ist, dass man nicht drüber sprechen mag?
lg
Ten.
Als der Mini-Zyklus "Kartanin" angekündigt wurde, hatte ich mich auf Perry Rhodan gefreut wie schon lange nicht mehr. Auch ich war einer der Rhodanisten gewesen, die sich noch im alten Forum gefragt hatten, wo die ZA-Trägerin Dao-Lin-H'ay über die Jahre geblieben und was mit dem Volk der Kartanin geschehen war. Die neue Mini-Serie hatte nun nicht nur dieses Volk als Namensträger des Mini-Zyklus', sondern auch die (von mir) lang vermisste Dao-Lin-H'ay als eine seiner Haupthandlungsträger. Ein Handlungstrailer zeigte, worum es in diesem Mini-Zyklus gehen würde: Das Reich der Kartanin wird von einem seltsamen Feind bedroht, dem schleimigen Vantani, der/die/das das Reich der Kartanin unter seine Kontrolle bringen möchte. Die Kartanin wenden sich an Perry Rhodan um Hilfe.
Das Grundsetting des Mini-Zyklus ist vielleicht nicht unbedingt das innovativste. Die Perry Rhodan Serie blickt in ihrer jahrzehntelangen Erzählgeschichte auf einiges an Handlungsideen zurück, und wer sich noch an die Kristallagenten oder die Imprint-Waren erinnert, weiß, dass die Eroberung eines Reiches durch mentale Beeinflussung nicht unbedingt das Neueste am Rhodanhorizont ist. Es ist aber auch klar, dass sich im Laufe der Zeit, das eine oder andere Einstiegsmotiv wiederholt und außerdem mag ich solche Settings grundsätzlich dennoch lieber als die Bedrohung durch Armeen, Raumschiffe und Kriegsflotten. Darum war ich weiterhin guter Dinge, was die Mini-Serie betrifft.
Was ist bisher geschehen: Ein Raumschiff der Kartanin taucht im Solsystem auf, verfolgt von einem Raumschiff der eigentlich friedlichen Monchai. Beide Schiffe havarieren auf der Erde, wobei das Schiff der Kartanin und damit auch die an Bord befindliche Dao-Lin-H'ay nach kurzem Misstrauen als Freunde, das Schiff der Monchai aber als Feinde eingeordnet werden, vor allem, weil die Monchai von den feindlichen Vantani besessen sind. Rhodan kann überredet werden, Dao-Lin-H'ay nach Ursa Minor zu begleiten, wo ein Teil des Kartaninvolkes unter Daos Führung das sogenannte "Reich der Ruhe" aufgebaut hat. Und während Rhodan und Dao nach Ursa Minor aufbrechen, bleibt ein Teil der Kartanin auf der Erde zurück, denn es bleibt fraglich, ob alle Vantani tatsächlich bei dem Absturz umgekommen sind.
Die Reise nach Ursa Minor wird über einen aktiven Sonnentransmitter in Omega Centauri stattfinden. Die Gegenstation in Ursar Minor ist seit langer langer Zeit unter der Kontrolle von "Stayn" einer jungen Lemurerin, die eher durch Zufall als junge Frau einen ZA erhielt und die seit etwa 2000 Jahren unter dem Decknamen Rosnacht auf dieser Station für Ruhe und Ordnung sorgt. Rhodan, Dao und Stayn verbünden sich im Angesicht der, auch für Stayn, neunen Gefahr und beschließen, das Reich der Ruhe gemeinsam zu befreien. Unbemerkt von Rhodan, Dao und Stayn sind jedoch schon die ersten Vantani sowohl in der Station Ajin in Ursa Minor als auch in der Schaltstation in Omega Centauri in der Milchstraße angekommen.
Im Reich der Ruhe kann man zu einem vantanibeherrschtem Monchai-Schiff Kontakt aufnehmen. Auch wenn es wieder nicht gelingt, die Vantani lebend zu fangen, sie sterben ab, bevor sie untersucht werden können, gelingt es Stayn in den Positroniken des Schiffs eine Art "Mutter-Einheit" der Vantani zu finden, was zeigt, dass die Vantani eine Art Schwarm-Intelligenz bilden, die in ihrem Handeln eben abhängig sind von den Befehlen der Mutter-Einheit. Zugleich erfährt Rhodan, wie und warum Dao das Reich der Ruhe geründet hatte.
Auf der Erde geht die Suche nach etwaigen Vantani weiter. Und tatsächlich konnten vantanibesessene Monchai entkommen. Zwar gelingt es, diese zu fangen und über eine Kyrostase den Vantani zur Untersuchung am Leben zu erhalten, aber der besessene Monchai wird von Unbekannten ermordet und somit bleibt unklar, ob und wieviele Vantani bereits auf der Erde ihr Unwesen treiben - und vor allem: Warum? Während Terra seinen unsicheren Status Quo bzgl. der Vantani hält, wollen Rhodan, Dao und Stayn in Ursa Minor zur Hauptwelt der Kartanin vordringen: Ingastaar.
Die wohl größte Freude und der wohl gelungenste Aspekt dieser bisher vier Bände ist tatsächlich die Figur Dao-Lin-H'ay. Vom ersten Moment an ist die unsterbliche Kartanin eine ebenbürtige Figur zum Helden Perry Rhodan und das nicht, indem sie mit ihm dauerhaft einer Meinung ist, sondern indem sie gerade andere Vorgehensweisen hat, als der unsterbliche Terraner. Sicher, beide haben die gleichen Ziele, aber es gelingt der Serie ganz hervorragend deutlich zu machen, dass Dao als Person und die Kartanin als Volk anders ticken als der Terraner. Sei es über impulsive Sonderwege, die sich als hilfreich herausstellen, sei es über herrlich erfrischende Lästereien Daos über Rhodans Persönlichkeit oder sei es über die "typische" Geheimniskrämerei der Kartanin, die wohl nicht immer sofort alles sagen wollen, was notwendig ist. Dao zeigt sich als sehr erfrischende "Frau der Tat" und bildet so einen Gegenpol zu dem eher kommunikativen Rhodan, wobei sich dann dankenswerterweise zeigt, dass die Vorgehensweisen der beiden nicht bei einem "entweder...oder" am besten funktionieren, sondern bei einem "sowohl...als auch". Auf der Ebene der Figuren und Unsterblichen für mich ein großer Pluspunkt, dass die Ziele der Unsterblichen ("Friede, Freude... äääh... Vantani-wegmachen") zwar identisch sein können, aber die Wege, dies zu erreichen unterschiedlich sein können. Etwas, was bei den Figuren Rhodan und Atlan bisher immer am deutlichsten herausgestellt worden war.
Die Story um die Kartanin und die Vantani bleibt grundsätzlich spannend und in ihren Aspekten gut erzählt, wobei das Entdecken und Erforschen dieser Gefahr zum Teil ganz wunderbar auf Augenhöhe zwischen Leser und Protagonisten und zum anderen über kleinere (s. Schaltstationen) oder größere (s. Jar-Alim) Cliffhanger (sehr schön) oder Nebenhandlungen (sehr fraglich, bisher) stattfindet.
Bitter ist es allerdings, dass die Mini-Serie gerade in der namensgebenden Rhodanhistorie kleinere, aber leider sehr wichtige Fehler macht. Die Volkshistorie der Kartanin und die Figurenhistorie Daos weisen teilweise sehr elementare Recherchefehler auf, so dass der Eindruck entsteht, dass die Serie hier sehr nachlässig mit der Erzählwelt Perry Rhodan umgeht und die Autoren, Expokrat, Lektoren oder der Redaktion diesem Aspekt der Perry Rhodan Serie wenig Gewichtung geben. Oder zeigt sich hier ein Kompetenzmangel?
Fairerweise muss man aber auch einem Autoren wie Herrmann Ritter zugestehen, dass er die vielleicht schwierigste und undankbarste Aufgabe in diesem Zyklus bisher hatte, nämlich eine Erzähllücke von etwa 10 Jahren (Erzählzeit) und etwa 1000 Jahren (erzählte Zeit) zu füllen. Hier rächt sich m.E. nachträglich die Fehlentscheidung oder die Vergesslichkeit vergangener Rhodan-Teams, die sich in ihrer Erzählprogrammatik auf ganz bestimmte Aspekte der Rhodan-Serie konzentrierten und dafür andere, nun, beiseite wischten oder vergaßen. Das ist schade. Es ist aber auch die große Chance solcher Mini-Serie, eben diese "Lücken" zu füllen und nachträglich zu korrigieren. Soweit allerdings die Korrekturen korrekt sind.
Die Serie hält noch einige Fragen offen. Was ist das Ziel der Vantani und warum haben sie sich für die Eroberung des Reichs der Ruhe entschieden? Was hat Kantiran, Rhodans Sohn, mit dem Reich der Ruhe zu schaffen? Bleibt uns Dao erhalten? Welche Rolle wird die unsterbliche Stayn im Perryversum spielen? Wird es am Ende einen dauerhafteren Kontakt zwischen Milchstraße und Ursa Minor geben? Das Projekt von San, seit langem endlich mal wieder ein utopischer und programmatischer Aspekt der Rhodan-Serie, ähnlich wie damals die Hanse, Thoregon, Ritter der Tiefe, wird ja derzeit sowohl in der EA als auch in dieser Mini-Serie als bedeutsam für Rhodan herausgestellt, aber handlungstechnisch sehr wenig gefüllt, als bliebe es nur ein Namedropping.
Meine Spekus für die Mini-Serie: Ausgerechnet Kantiran hat die Vantani "losgelassen", eigentlich mit dem Gedanken, etwas Gutes zu tun, aber tatsächlich mit einem ungeplanten Effekt: Der Zauberlehrling konnte seine Zauber nicht beherrschen. Dass die Vantani letztendlich besiegt werden, ist für mich klar. Kantiran wird aber diesen Zyklus nicht überleben, sich aber am Ende mit seinem Vater (hatten die eigentlich so eine gute Beziehung??) versöhnen und ins Reine kommen.
Meine Hoffnung für das Ende der Mini-Serie: Zwischen den Kartanin in Ursa Minor und der Milchstraße entwickelt sich ein engerer Kontakt. San zeigt zum ersten Mal, warum es da ist. Dao und Stayn bleiben in Ursa Minor und ziehen beide am gleichen Strang, wobei Dao zwischenzeitlich immer mal wieder gerne in der Milchstraße auftauchen dürfte, vor allem, um über Rhodan zu lästern. (*grinst wie eine satte Katze*)
Bisher insgesamt eine gelungene Mini-Serie, mit einigen Abstrichen. Schade ist aber, dass die Serie in diesem Forum nicht so intensiv verfolgt wird. Ein Zeichen dafür, dass alles gut ist und man Lob nicht erwähnen muss oder ein Zeichen dafür, dass die Serie so schlimm ist, dass man nicht drüber sprechen mag?
lg
Ten.