Wahl-Nachlese zur Bundestagswahl '25

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Laurin
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Wahl-Nachlese zur Bundestagswahl '25

Beitrag von Laurin »

Das Wahlergebnis ist dank der laufenden Umfragen jetzt nicht wirklich überraschend - allerdings doch ziemlich einzigartig in der Geschichte der Bundesrepublik:
- Dramatische Schrumpfungsprozesse bei den Parteien der Mitte (SPD, Grüne, FDP aber auch CDU)
- Verdoppelung bei den Rechtspopulisten der AfD - zur zweitstärksten Partei
- Überraschende Wiederauferstehung der Linken nach der Trennung von Wagenknecht
- Wagenknechts Partei scheitert an der 5%-Hürde
- Der Osten wählt geschlossen 'blau' (weit über 30, fast 40%)!

Seitdem es die Rechtspopulisten in den Bundestag geschafft haben, legen die permanent zu, völlig unberührt von der Tatsache dass sie immer weiter nach Rechtsaußen rücken und inzwischen zumindest in Teilen als gesichert rechtsextrem gelten, und zigtausende auf den Straßen dagegen mobil gemacht haben. Ein Ende dieser Entwicklung ist derzeit nicht absehbar.

Was sind die Gründe für diese Entwicklung? Und wohin wird uns das führen? Ich versuche das hier mal aus meiner Sicht aufzudröseln ...


Historischer Rückblick - Zerfall der Volksparteien

Bis zur Wende lebte es sich in der alten Bundesrepublik relativ beschaulich. Zuerst im Mief der 50er, geprägt von der Nachkriegszeit in der Adenauer-Ära - dann gab es mit den 68ern einen Boost nach links, einen Kanzler Brandt und eine neue Ostpolitik der Entspannung, die zwar den Kalten Krieg nicht überwinden konnte, aber Grundlagen legte die später eine Wiedervereinigung möglich machten. Wesentliches Merkmal unserer Demokratie waren die beiden großen Volksparteien, wo es bei Wahlen mal ein bisschen hin- und her ging, beide aber stabil blieben. Die FDP konnte sich in der Rolle des Königsmachers als Zünglein an der Waage unentbehrlich machen.

Einen ersten Bruch gab es bei der SPD, als Helmut Schmidt die Nachrüstung einleitete, hunderttausende Friedensbewegte dagegen auf die Straßen gingen und auch eine ökologischere Politik forderten. In der SPD regierte damals eher Persönlichkeiten wie der hessische 'Dachlatten Börner' die dafür kein Verständnis hatten - und die Grünen gründeten sich und spalteten sich ab.

Der zweite Bruch entstand wieder in der SPD, als Folge des damaligen neoliberalen Wahns, der in einem radikalen Rückbau der sozialen Systeme unter Kanzler Schröder gipfelte (Hartz-4 usw.). Viele wanderten damals mit Lafontaine ab zur PDS / der Linken. Die SPD hat sich davon seitdem nicht wirklich erholt, und kassierte eine in der Merkel-Ära eine Serie verheerender Wahlniederlagen.

Der dritte Bruch geschah in der CDU, als die Pastorentochter Merkel das 'C' des christlichen Anspruchs der Union irrwitzigerweise wörtlich nahm, und viele tausende von Flüchtlingen relativ unkontrolliert ins Land ließ, um zu helfen. In der CDU hatten in der Nachkriegszeit ja viele Nazis und Erzkonservative überdauert, welche Merkels Modernisierungskurs aufgrund der Wahlerfolge der CDU halt hinnahmen - aber das war für die Rechten dann zu viel. Viele davon wanderten nach der Gründung der AfD, zum Teil über die Werteunion, in diese Richtung.


Die Ampel in den Wirren der Zeit

Die Wahl der Ampel war ein vorerst letzter Versuch der progressiveren Kräfte in der Bundesrepublik für einen Aufbruch. Versprochen war eine ökologische Wende, in der Klimapolitik und Naturschutz von den Grünen umgesetzt werden sollte, die SPD wollte diese technologische Wende für einen wirtschaftlichen Aufbruch nutzen, und Lindner von der FDP sollte die Kassen zusammen halten.

Das sah am Anfang richtig gut aus - aber dann passierte der Ukraine-Krieg.

In der Bundesrepublik herrschte verständlicherweise große Empörung, und angefeuert von den Medien, gab es in den etablierten Parteien weitgehende Einigkeit, dass man diesen Überfall von Russland keinesfalls hinnehmen dürfe. Nach den Ursachen des Krieges wurde überhaupt nicht geschaut. Deutschland, die EU und die USA verhängten eine lange Reihe von Strafsanktionen gegen Russland, Habeck tönte in aller Öffentlichkeit dass man das russische Gas nicht mehr wolle, Putin begann daraufhin die Europäer mit Gasreduktionen zu schikanieren, und irgendwer sprengte schließlich die Nordstream-Pipelines. Die Energiepreise gingen durch die Decke, Lebensmittelpreise und Baumaterialien wurden erheblich verteuert - Deutschland schlitterte in eine Rezension.

Auch im Thema Krieg und Frieden kam es zu einer 180-Grad Kehrtwende in der Bundesrepublik. Hielt man sich in der alten Bundesrepublik aus den Niederschlagungen von Aufständen und Kriegen der Sowjetunion tunlichst heraus, war man nun längst dabei, den Einfluss nach Osten nicht nur wirtschaftspolitisch, sondern auch machtpolitisch aktiv wahrzunehmen. Russland wurde dabei unterschätzt, und die USA als zuverlässiger Verbündeter überschätzt. Waren Waffenlieferungen in Krisenregionen früher (aus gutem Grund) ein NoGo, wurden nun massiv Waffen in die Ukraine gepumpt um Russlands Angriff in einer Niederlage münden zu lassen. Statt diplomatische Lösungen wurde die militärische Entscheidung gesucht, mit allen Nachteilen, Gefahren und Konsequenzen eines kriegerischen Engagements - und es wurde massiv aufgerüstet.

Deutschland war aber, geprägt von zwei Weltkriegen, immer noch ein Land mit einer nicht besonders kriegswilligen Bevölkerung, von denen viele diese Hinwendung zum militärischen sehr kritisch sahen. Von der CDU hätte man ja vielleicht noch eine solche Politik erwartet, aber SPD und Grüne galten ursprünglich auch mal als eher friedensbewegte Parteien. Durch deren komplette Kehrtwende in Richtung 'Kriegseinheitspartei' hatten die kritischen Stimmen in der Bevölkerung aber plötzlich keine diesbezügliche Wahlalternative mehr. Und die AfD nutzte die Gunst der Stunde, und gerierte sich nach außen hin als angebliche 'Friedenspartei', und sog viele der kritischen Stimmen wie ein Staubsauger auf. Die Linke war durch die Spaltung Wagenknechts lange gelähmt und kaum noch wahrnehmbar - das hat sich erst jüngst wieder geändert.

Diese durch die Kriegspositionierung - selbst verursachten - Probleme der Ampel (hohe Preise und wirtschaftlicher Niedergang) standen in krassem Kontrast zu dem, was die Ampel ursprünglich versprochen hatte. Niemand hatte die Bevölkerung gefragt ob sie mit diesem radikalen und hoch gefährlichen Kurswechsel, der 'Zeitenwende' auch einverstanden waren. Zusätzliche Vorhaben in der Landwirtschaft oder bei Heizungen wurden von BILD & Co angegriffen, führten zu viel Unmut und Angst in der Bevölkerung, und wurden zu Teilen dann wieder zurück genommen oder korrigiert - in jedem Fall aber von einer viel zu introvertierten Kanzlerschaft nicht gut und offensiv vertreten - man zog eher den Schwanz wieder ein.

Und zu allem Überfluss verweigerte sich die Lindner-FDP einer sinnvollen Kooperation und den dringend notwendigen Investitionen, und sprengte schließlich nach vielen unsäglichen Streits die Ampel. Dem Wähler bot sich alles in allem das Bild einer Regierung, die sich eher für eine Ukraine als für Deutschland engagierte und dort Unsummen hineinpumpte, die bei der Auseinandersetzung mit Russland eher uns als Russland geschadet hat, die hochtrabende 'feministische Außenpolitik' betrieben hat aber im Inneren zutiefst zerstritten war, und sich am Ende von den Rechten mit dem Migrationsthema vor sich her trieben ließ.

Ich weis ja nicht, in welchem Wolkenkuckucksheim so manche 'Kanzlerkandidaten' gelebt haben, aber dieses Desaster war absehbar, seitdem wir uns - im wesentlichen auch von der USA - in den Ukrainekrieg mit hineinziehen ließen.


Ausblick und Besserung?

Dass es zwangsläufig zu einer Stärkung der AfD kommen wird, wenn es keine valide Wahlalternative für kriegsskeptische Wähler mehr gibt, ist eine eigentlich offensichtliche und logische Folge. Und wie sehr das alles auf Sand gebaut war, sieht man seitdem sich die USA unter Trump quasi auf die Seite Putins geschlagen haben (und die Kriegsgefahr auch für uns steigt nun durch diesen Zerfall der Bündnisse).

Solange die etablierten Parteien alle bei diesem Kurs bleiben, wird sich an dieser Schieflage auch nichts ändern. Sollte eine CDU/SPD-Regierung auch scheitern bzw. die wirtschaftliche und politische Lage in Deutschland sich weiter verschlechtern, ist absehbar dass eine AfD irgendwann tatsächlich zur stärksten Partei wird und dann nach der Macht greift. Und die AfD ist radikal, wir sehen gerade in den USA, welches Desaster uns dann erwartet.

Eigentlich müssten SPD und Grüne ihr bisheriges Führungspersonal komplett feuern, um einen Neuanfang unter anderen Prämissen zu ermöglichen und ihre Fehler versuchen ehrlich und selbstkritisch zu korrigieren. Dazu halte ich die Grünen derzeit aber für nicht in der Lage, und eine SPD die mit regiert wird sich dadurch auch nicht erneuern können - und sie sind auch viel zu tief in das kriegerische Narrativ verstrickt, nachdem uns angeblich nur die Aufrüstung rettet. Dieses dingend notwendige 'Umdenken' wird vielleicht die größte Herausforderung sein; und auch die Medien werden sich dieser Frage stellen müssen - viel zu lange wurden militärisches Denken und menschenfeindliche Migrationsthemen (sogar in den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten) in den Vordergrund geschoben - mit fatalen Konsequenzen.

Blinde Aufrüstung wird unsere Probleme nicht lösen und nur zu Lasten von Infrastruktur, Gemeinwesen und sozialen Netzen die sozialen Probleme und Gegensätze weiter verschärfen. Und 'Grenzen dicht' machen und eine potentiell fremdenfeindliche Stimmung wird gar nichts bringen, außer dass uns am Ende viele Menschen in Gesundheit, Pflege und anderen Berufen fehlen werden.

Was wir wirklich bräuchten, wäre ein demokratischer Ausbau der EU, mit gewählter handlungsfähiger Regierung, koordinierter Verteidigung und Investitionen in neue klimafreundliche Technologien, und vielleicht auch die Aufnahme weiterer Länder die gut zu uns passen, wie z.B. Island und Kanada; eine moderne EU, die versucht über gegenseitige Sicherheitspartnerschaften mit unseren Nachbarn in friedlicher Koexistenz und Freundschaft zu leben. Wir brauchen dafür ein gutes Zukunftsprogramm statt Vertiefung und Verschärfung von alten Ressentiments und Konflikten. Eine reine Konzentration auf Aufrüstung ist mit Sicherheit der falsche Weg.
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Rebecca
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Re: Wahl-Nachlese zur Bundestagswahl '25

Beitrag von Rebecca »

Ich stimme dir in vielen zu Laurin. Da wo ich stark divergiere ist Aufrüstung und Kriegsskepsis.

Ich bin eine absolute Kriegsgegnerin. Ich liebe den Rechtsstaat und auch Rechtsstaatlichkeit in internationalen Beziehungen. Ich bin dafür Probleme und Konflikte in Verhandlungen zu lösen und nicht mit Waffengewalt.
Deswegen mag ich gerne für Parteien stimmen, die sich dafür einsetzen und das durchsetzen wollen. In der Realität, wi ich sie wahrnehme und sehe, lässt sich der Zustand aber nur erreichen, solange man anderen internationalen Parteien nicht den Eindruck gibt, dass, die die für Verhandlungslösungen sind, wehrlos sind.

Gerade das Beispiel Ukraine zeigt (aus meiner Interpretatation), das die Tatsache, dass das Militär der Ukraine nicht ohne Hilfe bestehen kann, in den Verhandlungen zum Nachteil der Ukraine ausgelegt wird und sie von einer Lösung nach Völkerrecht eher entfernt.
Ebenso sehe ich, dass die fehlende Wehrhaftigkeit der Europäer, die in der Regel mehr auf das Völkerrecht drängen als die USA, Russland oder China, dazu führt, dass sie weniger ernst genommen wird, weniger gehört wird, weil man sie letztlich als wehrlose abhängige Konsumenten sieht, die sich der Militärmacht zu beugen haben.
Trump würde nicht auf Grönland schielen, wenn da eine (auch militärisch) wehrhafte EU wäre (und nicht nur eine wirtschaftlich wehrhafte EU).

Und so ist für mich eien Stimme für den Frieden nur bei einer Partei aufgehoben, die sich klar dazu bekennt, das Völkerrecht notfalls auch mit der Waffe zu verteidigen und denen zu helfen die da Opfer sind und dafür auch die notwendigen Militärausgaben stemmt.
Und das ist der Grund, warum ich die Linke nicht wählen konnte... obwohl sie mir sonst in so vielen Dingen näher ist als grün... (grün wähle ich wie mehrfach erwähnt trotz und nicht wegen der Klimapolitik). Aus dem gleichen Grund hatte die Taurus-Nein-SPD keine Chance auf meine Stimme.

Ich gebe dir Recht, dass die Leute, die gegen den hier von mir skizzierten Weg sind, auch eine politische Wahl jenseits der AfD brauchen (da die Union sich ja auch zur militärischen Verteidigung des Völkerrechts bekennt und zumindest in dem Punkt für die konservativen Wähler, die gegen Aufrüstung sind ausscheidet), aber ich wehre mich gegen den Narrativ, dass Aufrüstung und Kriegsskepsis sich ausschließen. Im Gegenteil, ich glaube, man kann die Meinung, dass eine starke Aufrüstung (in der heutigen Weltlage) den Frieden erhöht gut vertreten.
Die andere Meinung, dass Aufrüstung einfach Kriege wahrscheinlicher macht, kann man natürlich(!) auch gut vertreten.
Und das Abrüstung auf allen Seiten (staatlich, und auch nicht-staatliche Akteure (Privatmilizen, Sicherheitsdienste)) sinnvoll wäre und am besten für den Frieden überall, da bin ich dabei. Ich sehe nur nicht, dass mit der Abrüstung voran zu gehen, zu mehr Frieden führt, ich sehe da mehr Unterwerfung des Rechts gegen die Macht des Stärkeren, die dann droht.

Dass die konservativen Wähler, die keine Aufrüstung wollen, aber eine Partei bräuchten, für die sie stimmen können, die nicht gleich die AfD ist, dem stimme ich voll und ganz zu.
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Re: Wahl-Nachlese zur Bundestagswahl '25

Beitrag von Laurin »

Danke für Dein Feedback!

Eine gewisse Wehrhaftigkeit macht natürlich Sinn, und die habe ich ja auch erwähnt:
Laurin hat geschrieben: 25.02.2025, 04:13... Was wir wirklich bräuchten, wäre ein demokratischer Ausbau der EU, mit gewählter handlungsfähiger Regierung, koordinierter Verteidigung und Investitionen in neue klimafreundliche Technologien ...
Allerdings sollte man sich dabei auf eine rein defensive Verteidigung konzentrieren. Dazu kommt, dass wir derzeit zwar viel Geld für militärisches ausgeben, dabei aber wohl eher ineffizient sind, und viel Geld irgendwo versickert. Statt also nun noch viel mehr Geld dahin zu geben, würde es eher Sinn machen den ganzen Apparat auf Effizienz zu trimmen und auch auf europäischer Ebene besser zu koordinieren.

Allerdings Grönland gegen die militärische Macht der USA verteidigen zu wollen, scheint mir etwas verwegen - wenn da z.B. die Nimitz vor Nuuk auftaucht, braucht man sich glaube ich keine weiteren Gedanken zu machen - leider.
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Rebecca
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Re: Wahl-Nachlese zur Bundestagswahl '25

Beitrag von Rebecca »

Laurin hat geschrieben: 25.02.2025, 13:08 Allerdings Grönland gegen die militärische Macht der USA verteidigen zu wollen, scheint mir etwas verwegen - wenn da z.B. die Nimitz vor Nuuk auftaucht, braucht man sich glaube ich keine weiteren Gedanken zu machen - leider.
Dänemark alleine wird da nicht viel machen können - aber ein europäischer Verteidigungsbund, der aufgerüstet hat, kann den Preis so hoch treiben, dass Trump sich dreimal überlegen würde die Nimitz dahin zu schicken.
Klar ist, dass kein Einzelstaat bei uns mit den USA konkurrieren kann (oder sollte). Aber ich glaube schon, dass wir als Gemeinschaftsbund das könnten.
Aber diese Diskussion wäre (und da gibt es viele Pros und Contras zu), wäre eher was für einen anderen Thread.

Wichtig erscheint mir eigentlich tatsächlich, dass du gut herausgearbeitet hat, dass die Konservativenwähler gerade nicht viel Auswahl haben (da wird im Linkenspektrum mehr geboten - ob das gut ist (Auswahl) oder schlecht (Zersplitterung), darüber kann man wieder streiten.
Aber so oder so, sollte jeder Wähler die Möglichkeit haben eine Partei zu finden, von der er sich vertreten fühlen, zumindest im Kern und mit den meisten Dingen... Demokratie heißt Kompromisse... bissel Kröten gibt es da immer. ;)

Danke übrigens auch für deine sehr ausführliche Analyse!
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Re: Wahl-Nachlese zur Bundestagswahl '25

Beitrag von thinman »

Laurin hat geschrieben: 25.02.2025, 13:08
Allerdings Grönland gegen die militärische Macht der USA verteidigen zu wollen, scheint mir etwas verwegen - wenn da z.B. die Nimitz vor Nuuk auftaucht, braucht man sich glaube ich keine weiteren Gedanken zu machen - leider.
Genau gegen solche Bedrohungen verteidigt man sich mit Offensivwaffen. Alle Befestigungswerke haben sich in den letzen 150 Jahren als keine große Hilfe erwiesen. Alle sind geknackt worden, sei es die Maginotlinie, der Atlantik oder der Westwall. War halt blutig, aber einen wirklichen Agressor schreckt auch eine Blutmühle nicht ab. Die ist nur erfolgreich, wenn auch der Angegriffene bereit ist, diesen Preis zu zahlen - siehe Westfront 1918, Vietnam und bis jetzt die Ukraine.

Eingedenk dieser Erfahrung sollte man eben gar keine Kriege anfangen.

Und ja, Angst bekäme ich wirklich, wenn sich Trump und Putin auf eine totale nukleare Abrüstung eingen würden, denn dann fällt in dem Wahnsin, die letzte Stimme der Vernunft weg.

thinman
Reinhard
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Re: Wahl-Nachlese zur Bundestagswahl '25

Beitrag von Reinhard »

Laurin hat geschrieben: 25.02.2025, 13:08
Allerdings Grönland gegen die militärische Macht der USA verteidigen zu wollen, scheint mir etwas verwegen - wenn da z.B. die Nimitz vor Nuuk auftaucht, braucht man sich glaube ich keine weiteren Gedanken zu machen - leider.
Ich stimme dir in der Sache zu, aber die US Flugzeugträgerverbände haben zumindest in Manövern keine guten Auftritte gegen europäische U-Boote hingelegt. Mir fallen da gerade die SNA Le Saphir, die Gotland und die U24 ein. Da wechseln US Admirale ganz schnell das Thema, wenn eines der drei Boote erwähnt wird. Nur falls mal wer einen US Militär Fanboy auf den Boden der Tatsachen zurück bringen will.
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Re: Wahl-Nachlese zur Bundestagswahl '25

Beitrag von Gucky_Fan »

Ich sehe vieles gleich, manches anders..Hoffe das Merz es schafft einige Probleme angehen oder wenigstens anzusprechen. Auch wenn man das hier nicht gerne hört: eine härtere Gangart bei kriminellen Ausländern und auch wieder mehr Polizeipräsidium würden wohl auch die AFDQuoten der Jungwähler drücken
Reinhard
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Re: Wahl-Nachlese zur Bundestagswahl '25

Beitrag von Reinhard »

Rebecca hat geschrieben: 25.02.2025, 13:41 Wichtig erscheint mir eigentlich tatsächlich, dass du gut herausgearbeitet hat, dass die Konservativenwähler gerade nicht viel Auswahl haben (da wird im Linkenspektrum mehr geboten - ob das gut ist (Auswahl) oder schlecht (Zersplitterung), darüber kann man wieder streiten.
Aber so oder so, sollte jeder Wähler die Möglichkeit haben eine Partei zu finden, von der er sich vertreten fühlen, zumindest im Kern und mit den meisten Dingen... Demokratie heißt Kompromisse... bissel Kröten gibt es da immer. ;)
Ich sehe das relativ simpel. Im linken Spektrum hat es ja Tradition sich zu zersplittern, weil die jeweils anderen nicht links genug, bzw. auf die falsche Art links sind. Das eher rechte/konservative Spektrum tendiert da deutlich weniger dazu. Die CDU als Kanzlerwahlverein zu bezeichnen löst dort keine Beleidigungsgefühle aus. Es ging der Mehrheit auf der rechten Seite des Spektrums meistens darum Hauptsache an der Macht und dann schauen wir was raus kommt. Fast die ganze Zeit der Bundesrepublik hat das nach dem Motto rechts von mir ist die Wand auch ausgereicht, die extreme Rechte unter den Schirm der Konservativen zu bekommen. So eine Frage wie Aufrüsten ja/nein, oder Ukraine unterstützen ja/nein war für eine rechte/konservative Wahlentscheidung früher völlig irrelevant. Lieber die Union, als die SPD, wenn die NPD eh keine Chance hat. Mit dem Mitte Kurs durch Merkel wurde das stramm rechte Spielfeld größer und für die stramm rechten Wähler die Union unattraktiver weil zu SPD nah. Das ging eine Weile gut, weil Stammwähler träge sind, und die Verluste am rechten Rand (teilweise und vorübergehend zu den Nichtwählern) durch Stimmen aus der Mitte ausgeglichen wurden.

Jetzt hat sich aber die AfD etabliert, und ob ein Merz, die Spaltung in Konservativ und Rechts so weit überbrücken kann, dass die AfD wieder klein wird hängt genau davon ab, wie die nächste Regierung agiert. Wenn die SPD aus ihrer eigenen Überlegung heraus das Merz-CDU Programm erfolgreich blockiert/verwässert/sozial abmildert, kann jeder seine eigene Sicht mit einbringen, und es den potenziellen AfD Wählern nicht zumindest gefühlt besser geht und/oder sie sich zumindest ernstgenommen fühlen, dann hat die AfD ihren Höchststand noch nicht erreicht und die Union 2021 ihren Tiefststand auch nicht. Wenn die SPD aber nochmal an einer in ihrer Außenwirkung dysfunktionalen Koalition teilnimmt wird sich der potenzielle SPD Wähler schon fragen, ob da die SPD oder ihre Koalitionspartner dran schuld sind. Die Antwort auf die interne Personalfrage, wer in der SPD wirklich konstruktiv mit der Union zusammenarbeiten will und kann warte ich jetzt mal ab, bevor ich hier schlechte Laune verbreite.

Und dann noch eine kleine Anmerkung, warum so viele junge Männer AfD wählen. Verstehe ich besser und halte ich für Nachhaltiger als dass viele junge Frauen Linke wählen. Als junger Mann, der nicht mindestens durchschnittlich erfolgreich ist (also so ca, 50%) bist du für die öffentliche Wahrnehmung der Depp in diesem Land. Der Großteil der Politik beschäftigt sich genau wie fast die gesamte Medienlandschaft nicht im geringsten mit den Problemen und Nöten dieser Gruppe und wenn du erwähnt wirst, dann als Ursache von gefühlt allem was schlecht ist auf der Welt. Die AfD stellt sich hin und sagt denen als einzige, dass sie doch voll toll sind. Und bitte nicht unterschätzen, auf dem Land in den östlichen Bundesländern sind die so gut aufgestellt, dass die das lokale öffentliche Leben organisieren. Da hat die AfD kein negatives Image. Da müsste Merz ein Wunder vollbringen, dass wir die AfD in weniger als einer Generation wirklich klein kriegen.
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Re: Wahl-Nachlese zur Bundestagswahl '25

Beitrag von giffi marauder »

Reinhard hat geschrieben: 25.02.2025, 15:57
Rebecca hat geschrieben: 25.02.2025, 13:41 Wichtig erscheint mir eigentlich tatsächlich, dass du gut herausgearbeitet hat, dass die Konservativenwähler gerade nicht viel Auswahl haben (da wird im Linkenspektrum mehr geboten - ob das gut ist (Auswahl) oder schlecht (Zersplitterung), darüber kann man wieder streiten.
Aber so oder so, sollte jeder Wähler die Möglichkeit haben eine Partei zu finden, von der er sich vertreten fühlen, zumindest im Kern und mit den meisten Dingen... Demokratie heißt Kompromisse... bissel Kröten gibt es da immer. ;)
Ich sehe das relativ simpel.
...
Ich auch:
Links die Vielfalt, rechts die Einfalt. :preif:
Als junger Mann, der nicht mindestens durchschnittlich erfolgreich ist (also so ca, 50%) bist du für die öffentliche Wahrnehmung der Depp in diesem Land. Der Großteil der Politik beschäftigt sich genau wie fast die gesamte Medienlandschaft nicht im geringsten mit den Problemen und Nöten dieser Gruppe und wenn du erwähnt wirst, dann als Ursache von gefühlt allem was schlecht ist auf der Welt. Die AfD stellt sich hin und sagt denen als einzige, dass sie doch voll toll sind.
Die 50% Underperformer unter den jungen Männern, wählen also eine wirtschaftsliberale Partei, bei denen nur der persönliche Erfolg zählt
und die Lücken im sozialen Netz gar nicht groß genug sein können, weil die ihnen sagen, dass sie toll sind?
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Re: Wahl-Nachlese zur Bundestagswahl '25

Beitrag von ganerc »

Laurin hat geschrieben: 25.02.2025, 13:08 ......
Allerdings Grönland gegen die militärische Macht der USA verteidigen zu wollen, scheint mir etwas verwegen - wenn da z.B. die Nimitz vor Nuuk auftaucht, braucht man sich glaube ich keine weiteren Gedanken zu machen - leider.
Ich glaube auch, dass wir uns da keine weiteren Gedanken zu machen brauchen, denn Europa ist dank deutschen U-Booten in der Lage gegen Flugzeugträger und sonstige "nette" Menschen und Waffen entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Und sei es auch nur durch Landung von Spezialtruppen.
Siehe hierzu einen Bericht vom Hamburger Abendblatt

in Auszügen hier zitiert:
das Hamburger Abendblatt vom 08.08.2007 hat geschrieben: Während eines Manövers in der Karibik durchbrach ein deutsches Diesel-U-Boot (U 24) den angeblich undurchdringlichen Abwehrring um den US-Atom-Flugzeugträger "Enterprise", feuerte aus günstigem Schusswinkel einen simulierten Torpedofächer ab, fotografierte den 75 000-Tonner durch das Angriffssehrohr und tauchte dann ohne Vorwarnung unmittelbar neben dem Riesenziel auf. Der US-Admiral soll außer sich gewesen sein.

Ein anderes U-Boot des Typs 206 A (500 ts) passierte in der Karibik ein auf es angesetztes US-Jagd-U-Boot der Los-Angeles-Klasse (7100 ts, Atomantrieb) in geringer Distanz mehrmals, ohne dass die US-Crew den nahen "Feind" erkannt hätte. Amerikanische U-Boot-Offiziere an Bord des deutschen Bootes verfolgten das Duell nach Zeugenaussagen "mit Schweißtropfen auf der Stirn".
Also wenn die Amis mit Schiffen kommen wirds bunt werden :-))

Ansonsten vielen Dank für deine Wahlnachlese-Posting, Laurin!
Bei den meisten Punkten meine volle Zustimmung.

Die AfD ist momentan im Aufwind, aber ob der noch lange anhält ist so eine Sache. Denn wenn die AfD keine wirklichen Erfolge aufweisen kann, dann werden sich viele ihrer Anhänger abwenden. Wenn sich CDU/CSU und die SPD am Riemen reißen und die momentan vorhanden Probleme aktiv angehen, dann verliert die AfD einige ihrer Hauptthemen. Speziell dann wenn die Bürger wieder daran glauben, dass es "besser" wird. Und ganz speziell wenn die Energiepreise sinken, der Handel stabil bleibt und die Wirtschaft wieder vermehrt einstellt, anstatt zu entlassen. Wenn es dann noch gelingt Straftäter ohne deutsche Staatsangehörigkeit loszuwerden, dann ist schon viel erreicht. Und die AfD findet nicht mehr so leicht Themen mit denen sie punkten kann.

Wir werden schon bald sehen wie die Sache laufen wird. Sollte sich die SPD zieren und versuchen aus ihren mikrigen 16 und ein bisschen Prozenten per Erpressung (wir werden nicht koalieren!! bääääh!!!) Posten zu erschachern, dann wird die Sache nicht so angenehm werden.

Aber wie gesagt, wir werden sehen. Geben wir den Gewählten die Zeit und urteilen dann.
Übrigens ist es in der Gelehrtenrepublik wie in anderen Republiken: man liebt einen schlichten Mann, der still vor sich hin geht und nicht klüger sein will als die anderen. Schopenhauer
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Re: Wahl-Nachlese zur Bundestagswahl '25

Beitrag von Laurin »

thinman hat geschrieben: 25.02.2025, 13:45
Laurin hat geschrieben: 25.02.2025, 13:08
Allerdings Grönland gegen die militärische Macht der USA verteidigen zu wollen, scheint mir etwas verwegen - wenn da z.B. die Nimitz vor Nuuk auftaucht, braucht man sich glaube ich keine weiteren Gedanken zu machen - leider.
Genau gegen solche Bedrohungen verteidigt man sich mit Offensivwaffen. ...
Man muss natürlich davon ausgehen, dass auch eventuelle Gegner über solche Optionen verfügen. ### Polemischen Kommentar selbst entfernt ###

Aber ich weiß schon was du meinst - gegenseitige Abschreckungen usw. Das Dumme bei solchen offensiven Aufrüstungen ist nur, dass sich das schnell in einer Rüstungsspirale hoch schaukelt, wenn keiner mehr dem anderen traut.

Reinhard hat geschrieben: 25.02.2025, 14:21
Laurin hat geschrieben: 25.02.2025, 13:08
Allerdings Grönland gegen die militärische Macht der USA verteidigen zu wollen, scheint mir etwas verwegen - wenn da z.B. die Nimitz vor Nuuk auftaucht, braucht man sich glaube ich keine weiteren Gedanken zu machen - leider.
Ich stimme dir in der Sache zu, aber die US Flugzeugträgerverbände haben zumindest in Manövern keine guten Auftritte gegen europäische U-Boote hingelegt. Mir fallen da gerade die SNA Le Saphir, die Gotland und die U24 ein. Da wechseln US Admirale ganz schnell das Thema, wenn eines der drei Boote erwähnt wird. Nur falls mal wer einen US Militär Fanboy auf den Boden der Tatsachen zurück bringen will.
Jaja - aber solche Manöver dienen doch genau dazu solche Schwachstellen zu finden und abzustellen. Ich würde mich jetzt nicht darauf verlassen wollen, dass die Handvoll deutscher U-Boote da irgendwas reißen würden.

Und ehrlich, wegen Grönland einen Krieg mit einer Supermacht ausfechten wollen? Im Ernst ??? :unsure:
Natürlich muss man irgendwelche Honks nicht auch noch extra einladen und kann gerne so tun, als würden wir die Dörfer dort mit Zähnen und Klauen verteidigen usw. - aber im Ernstfall - keine Chance.
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Re: Wahl-Nachlese zur Bundestagswahl '25

Beitrag von Reinhard »

giffi marauder hat geschrieben: 25.02.2025, 17:07 Die 50% Underperformer unter den jungen Männern, wählen also eine wirtschaftsliberale Partei, bei denen nur der persönliche Erfolg zählt
und die Lücken im sozialen Netz gar nicht groß genug sein können, weil die ihnen sagen, dass sie toll sind?
Das sind keine Deppen sondern Volltrottel. :rolleyes:
Dann sei froh, dass du überdurchschnittlich gebildet und intelligent bist. Die Volltrottel haben aber an der Wahlurne genau so viel zu melden wie du und ich, und wenn wir nicht wollen, dass uns diese Volltrottel politisch in die (ich bleibe mal auf dem sprachlichen Level) Scheiße reiten, dann sollten wir denen ein besseres Angebot machen als sie als Volltrottel zu bezeichen und sie ansonsten zu ignorieren.

Wenn die kommende Regierung Merz genau das Thema nicht effektiver angeht als die letzten 1 oder 2 Regierungen gebe ich schon mal einen Wahltipp für die nächste Bundestagswahl ab. So ganz schlecht bin ich dabei nicht.

Davon abgesehen, die wirtschaftlich untere Hälfte der Bevölkerung (und ich schreibe schon den Ausdruck eher ungerne) als Underperformer zu bezeichnen bedeutet den Durchschnitsmenschen in diese Gruppe mit einzuschließen. Also auch Handwerker, Industriearbeiter oder nicht akademisch gebildete Büroangestellte. Bin mir jetzt nicht so sicher, ob du diese Aussage wirklich so treffen wolltest.
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Reinhard
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Re: Wahl-Nachlese zur Bundestagswahl '25

Beitrag von Reinhard »

Laurin hat geschrieben: 25.02.2025, 18:22 Und ehrlich, wegen Grönland einen Krieg mit einer Supermacht ausfechten wollen? Im Ernst ??? :unsure:
Natürlich muss man irgendwelche Honks nicht auch noch extra einladen und kann gerne so tun, als würden wir die Dörfer dort mit Zähnen und Klauen verteidigen usw. - aber im Ernstfall - keine Chance.
Auch hier bin ich zum heutigen Stand in der Sache prinzipiell bei dir, aber wenn ich nicht bereit bin für ein paar Dörfer und 50.000 Einwohner zu kämpfen, bin ich es dann bei Städten und 500.000 oder bei Metropolen und 5.000.000 oder bin ich gar nicht dazu bereit. Wenn wir in Europa nicht langsam die Einstellung entwickeln, was du einem von uns antust, tust du uns allen an, können wir uns mittelfristig nur noch aussuchen welche Anordnung von rot, blau und weiß wir oberhalb von schwarz, rot und gold über dem Reichstagsgebäude wehen lassen wollen.
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Re: Wahl-Nachlese zur Bundestagswahl '25

Beitrag von Gucky_Fan »

Ich finde gerade im Gering- bis Normalverdienersektor viele, die konservativ wählen. Im Gegensatz zu vielen Grüwählern sehen sie die Probleme direkt vor Augen: überfüllten Wohnungsmarkt, überforderte Schulen, No-Go-Areas. Ich hoffe echt dass Merz ein paar Probleme löst. Wenn ich mir die Aussagen der abgewählten so ansehe, wird mir Angst und Bange bei dem Realitätsverlust.
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Re: Wahl-Nachlese zur Bundestagswahl '25

Beitrag von Fab »

Völlig überraschend :P stimme ich mit deiner Sicht überwiegend nicht überein.
Schreibe als Liberal-Konservativer ein paar Anmerkungen zum ersten Teil deines Konvoluts farbig ins Zitat
Laurin hat geschrieben: 25.02.2025, 04:13 .............................
Ich versuche das hier mal aus meiner Sicht aufzudröseln ...

Historischer Rückblick - Zerfall der Volksparteien

Bis zur Wende lebte es sich in der alten Bundesrepublik relativ beschaulich. Zuerst im Mief der 50er, geprägt von der Nachkriegszeit in der Adenauer-Ära - dann gab es mit den 68ern einen Boost nach links, einen Kanzler Brandt und eine neue Ostpolitik der Entspannung, die zwar den Kalten Krieg nicht überwinden konnte, aber Grundlagen legte die später eine Wiedervereinigung möglich machten........................................
Zu deiner Verächtlichmachung dieser Zeit, siehe "beschaulich" und "Mief" , kurz angemerkt.
Die Städte sahen aus wie jetzt grad Gaza, die Fabriken in Trümmern, das Geld entwertet, ca. 13 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene im Land.
Wahrlich ein "beschaulicher" Start.

In den kommenden 20 "miefigen" Jahren, dank sozialer Marktwirtschaft, was später Wirtschaftswunder genannt wurde.
Städte wieder aufgebaut, explosiv wachsender Wohlstand. Die 13 Mio Vertriebenen wurden nicht in Lagern gehalten sondern integriert.
In kürzester Zeit überholte die BRD, gilt auch für Belgien u. Niederlande, die in Staatswirtschaft verharrenden Siegermächte Frankreich und das Vereinigte Königreich.


Einen ersten Bruch gab es bei der SPD, als Helmut Schmidt die Nachrüstung einleitete, hunderttausende Friedensbewegte dagegen auf die Straßen gingen und auch eine ökologischere Politik forderten. In der SPD regierte damals eher Persönlichkeiten wie der hessische 'Dachlatten Börner' die dafür kein Verständnis hatten - und die Grünen gründeten sich und spalteten sich ab.
Ja, ich kann mich an die Narren erinnern, die Pershings böse, aber SS20 als okay befanden.
Mittlerweile haben ja die "Friedensbewegten" die später Karriere machten, zugegeben wie falsch sie lagen.
Die "Linken" in der SPD brachten Schmidt zu Fall. Kohl wurde Kanzler - mit allem was dazugehört.


Der zweite Bruch entstand wieder in der SPD, als Folge des damaligen neoliberalen Wahns, der in einem radikalen Rückbau der sozialen Systeme unter Kanzler Schröder gipfelte (Hartz-4 usw.). Viele wanderten damals mit Lafontaine ab zur PDS / der Linken. Die SPD hat sich davon seitdem nicht wirklich erholt, und kassierte eine in der Merkel-Ära eine Serie verheerender Wahlniederlagen.
"neoliberaler Wahn" Deine Sicht ist etwas schrill. Evtl. bist auch schon ein wenig vergesslich :P Wir werden alle älter,
Konjunktureller Absturz. 5 Millionen Arbeitslose. Soziale Wohltaten waren schlicht nicht mehr bezahlbar. Oder glaubst du Schröder hats gemacht weil er schlechte Laune hatte, oder schon von Putin gekauft war? Das war blanke Not.


Der dritte Bruch geschah in der CDU, als die Pastorentochter Merkel das 'C' des christlichen Anspruchs der Union irrwitzigerweise wörtlich nahm, und viele tausende von Flüchtlingen relativ unkontrolliert ins Land ließ, um zu helfen.
Jetzt, werter Laurin, beginnst du unseriös zu werden, oder muss ich mir wirklich Sorgen um deine Gedächtnisleistung machen?
2015/2016 kamen über 1 Million "Flüchtlinge" ins Land.


ff.
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