hz3cdv hat geschrieben: ↑21.11.2024, 22:12
Reinhard hat geschrieben: ↑21.11.2024, 22:02
hz3cdv hat geschrieben: ↑21.11.2024, 20:27
Kurze Anmerkung (rechthaberisch). Das mit Männer = Jäger und Frauen = Sammler ist reine Spekulation, basierend auf dem Frauenbild des vorletzten Jahrhunderts. Die einzig mir bekannte Untersuchung (präcolumbische Kultur, schmale Datenbasis) ergab Jäger: 2/3 waren Mönner, 1/3 Frauen.
Ja, bin ich durchaus dabei, dass das kein die einen voll dass, die anderen das andere war, Jäger und Sammler Kulturen können es sich nicht leisten Fähigkeiten zu verschwenden, da macht man das was man kann von dem was grad nötig ist. Aber wir sehen und sahen das bei den Jäger und Sammler Kulturen schon eine Tendenz in Richtung Klischee bestand. Würde den Bias persönlich höher als 1/3 2/3 schätzen, aber da kenne ich mich nicht wirklich aus. Zu dem Thema kann ich auch "Über die Erziehung" von ich glaube Seneca, empfehlen. Ganz spannend was da vor fast zweitausend Jahren schon zu Papier gebracht wurde.
Seneca war schon Teil einer „Hochkultur“. Da hatten wir schon eine Rollenverteilung. Die hat es in der Altsteinzeit aber vermutlich nicht gegeben.
Für das Steppenvolk der Sarmaten sind sogar „Ritterinnen“ nachgewiesen. Schriftquellen, Frauengräber mit Waffen, darin Frauenskelette mit Kampfverletzungen.
Ich hau mal einen Teil hier rein, wohlgemerkt, fast 2000 Jahre alt.
Über die Erziehung
Von den Pferden und Hunden erziehen die Pferdezüchter und Jagdfreunde die männlichen durchaus nicht anders als die weiblichen. Vielmehr lernen die weiblichen Hunde so gut jagen wie die männlichen. Will also jemand, dass die weiblichen Pferde ihre Dienste gut verrichten, so richtet er sie nicht anders ab als die männlichen. Sollte dann etwa bei den Menschen das männliche Geschlecht eine andere Erziehung und Bildung benötigen als das weibliche? Als ob nicht ganz dieselben Tugenden dem weiblichen wie dem männlichen Geschlechte eigen sein müssten, oder als ob es möglich wäre, zu denselben Tugenden nicht mit gleichen, sondern mit verschiedenen Erziehungsweisen zu gelangen.
dann schwurbelt er ein bisschen rum und weiter
Wenn etwa Frau und Mann auf gleiche Weise das Flötenspielen beherrschen müssten, weil es nämlich für beide notwendig zum Leben wäre, dann würden wir doch beide die Flötenspielkunst auf gleiche Weise gründlich lehren lassen. Sollten wir nicht, wenn nun beide in der dem Menschen zukommenden Tugend geübt sein müssen, den Verstand gebrauchen, Enthaltsamkeit, Tapferkeit und Gerechtigkeit üben? Dieses ist für beide Geschlechter gleichermaßen notwendig. Wie sollten wir da nicht beide auf die gleiche Weise erziehen und sie die Kunst, durch die der Mensch gut werden kann, ohne Unterschied lehren? Wahrhaftig, so müssen wir es machen, und nicht anders. „Also, möchte jemand dagegen halten, auch vom Wolle spinnen denkst du wohl gar, dass es die Männer so gut wie die Frauen lernen sollten? Und die sportlichen Übungen sollten dann auch Frauen so gut wie die Männer betreiben?“ Das behaupte ich keineswegs. Vielmehr sage ich: Da in dem Menschengeschlechte die stärkere Natur die der Männer ist und die geschicktere die der Frauen, so sollte jeder denjenigen Beschäftigungen nachgehen, bei denen er am geeignesten ist: die schweren Arbeiten müssen den Stärkeren, die feineren den Geschickteren überlassen werden. Darum möchte denn wohl das Wolle spinnen den Frauen besser anstehen als den Männern, wie überhaupt die Hausverwaltung, den Männern dagegen die sportlichen Übungen mehr als den Frauen, so wie überhaupt das Leben außerhalb des Hauswesens. Übrigens könnten durchaus auch einmal die Männer einige der leichteren Tätigkeiten verrichten, die allgemein für weiblich gelten, und die Frauen dagegen einige der härteren, die mehr Männern zuzukommen scheinen, wenn es entweder die körperlichen Verhältnisse oder das Bedürfnis beziehungsweise die Gelegenheit angeraten sein lassen. Denn alle für den Menschen notwendigen Tätigkeiten gelten für beide Geschlechter gemeinsam und liegen in der Gemeinschaft von Frauen und Männern. Kein Werk ist durch innere Notwendigkeit dem einen Geschlechte völlig abgenommen; doch ist das eine geeigneter für dieses und das andere für jenes Geschlecht, weswegen die einen männliche, die anderen weibliche Tätigkeiten genannt werden.
Schon spannend, was der Herr schon damals seinen Macho-Kumpanen vor den Latz geknallt hat.
We didn't start the fire. It was always burning. Since the world's been turning. We didn't start the fire No, we didn't light it. But we tried to fight it.