Frauen in der Politik

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Eisrose
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Frauen in der Politik

Beitrag von Eisrose »

Aus dem Herzen gesprochen:
Du bist eine junge Frau in der Politik oder in der Öffentlichkeit,
dann ist Dir nichts garantiert, außer dass du es garantiert falsch machst.

Sind wir selbstbewusst, dann nehmen wir zu viel Raum ein,
tun wir es nicht, nennt man uns Mauerblümchen.

Über den Hass sollen wir die ganze Zeit reden aber bitte niemand damit belästigen,
es soll ja um die Inhalte gehen.

Auf alles sollen wir eine Antwort haben, aber wehe du hast auf alles eine Antwort,
das wäre ja arrogant.

Der eigene Lebensstil wird auf Ökoregeln überprüft, die man überhaupt nicht selbst aufgestellt hat,
und wehe du lebst wirklich ökologisch, das wäre ja moralisierend.

Und komm bitte jetzt nicht auf den Gedanken Witze zu machen, das wäre ja unseriös,
aber auch schade irgendwie, dass die jungen Frauen heute so wenig Humor haben.

Und selbst dann, wenn wir einmal, wenn wir einfach nur ein einziges mal ausreden wollen,
dann kommen wir ja leider nicht zum Punkt.

16 Jahre Merkel und bis heute wissen wir nicht, wie eine Politik aussieht,
in der wir nicht andauernd daraufhin überprüft werden,
wie sehr wir es schaffen, uns in mittelalte Männer zu verwandeln,
um selbst daran kategorisch zu scheitern.

https://www.youtube.com/watch?v=7axzPgC70bM&t=731s
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Re: Frauen in der Politik

Beitrag von Rebecca »

Die Worte sind gut, auch wenn ich kein Fan von Luisa Neubauer bin. Aber man muss wahre Worte ja auch ohne Ansehung, wer sie sagt voll und ganz anerkennen.

In dem Zusammenhang sei erwähnt, dass auch eine grüne Politikerin nicht mehr antritt, weil ihr zuviel Hass entgegen schlägt:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/tr ... ag,UQ3CloR

Und passend dazu, habe ich heute in meinem Jobcenter eine Ausstellung zum Thema Sexismus mir angeschaut... beeindruckende Zahlen und Informationen... hinsichtlich Catcalling / Verteilung von Führungspositonen / Erwartungshaltungen die sich nach dem Geschlecht ergeben (wo dann auch Sexismus gegen Männer vorkommt... nur am Rande) - und natürlich in dem Zusammenhang der Sexismus, der im Trans-Bereich noch viel komplizierter auftritt. Hab den Begriff "Transmisogynie" gelernt - den Begriff kannte ich noch nicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Transmisogynie

Und um das Thema zur Politik wieder abzurunden und wie schwer es Frauen dort haben (gerade auch in Deutschland immer noch), kann ich den Film:
Die Unbeugsamen sehr empfehlen (z.B. per Amazon)
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=yLjAayY ... jesticFilm

Hat unsere Gleichstellungsbeauftragte organisiert, dass wir den vor zwei Jahren auf einer Veranstaltung gucken konnten. Fand ich sehr beeindruckend (über alle Parteigrenzen hinweg...).
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Re: Frauen in der Politik

Beitrag von Eisrose »

Cybermancer hat geschrieben: 20.11.2024, 11:56 [...] und Bildung habe ich auch, bin voll eingebildet.
Ich will den Satz mal hier als Beispiel bringen, weil ich den so auch sagen könnte. Nur meine Vermutung wäre, dass ein männlicher Leser völlig andere Assoziationen bei dieser Aussage von Cy hat, als das bei mir der Fall wäre, was das Problem verdeutlicht.
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Darmok
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Re: Frauen in der Politik

Beitrag von Darmok »

Eisrose hat geschrieben: 20.11.2024, 12:05 Nur meine Vermutung wäre, dass ein männlicher Leser völlig andere Assoziationen bei dieser Aussage von Cy hat, als das bei mir der Fall wäre, was das Problem verdeutlicht.
Yep. Bei Cybermancer ist einem Kerl sofort klar, dass es eine spaßige Bemerkung war. :blush:
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Rebecca
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Re: Frauen in der Politik

Beitrag von Rebecca »

Darmok hat geschrieben: 20.11.2024, 12:15 Yep. Bei Cybermancer ist einem Kerl sofort klar, dass es eine spaßige Bemerkung war. :blush:
Ohne jetzt den Bezug nachgeschaut zu haben... aber das ist seit Jahrzehnten in der Politik ein Stilmittel, das vor allem auch gegen weibliche Politikerinnen eingesetzt wird:
Spaßige Bemerkungen bei ernsten Themen, um sich ein wenig darüber lustig zu machen, es auf eine unernste Ebene ziehen und dabei auch dann die andere Seite und ihre Argumente ein wenig ins Lächerliche zu ziehen.

Man zieht die Diskussion auf die lustige/ironische Ebene und würgt damit die ernste Auseinandersetzung mit dem Thema auf Augenhöhe ab. Das "Belächeln" von Frauen durch Männer hat seit Jahrhunderten Tradition und leider auch bewusste oder unbewusste Methode.

Es ist auch ein mächtiges Instrument der vertikalen Kommunikation (was man auch in Führungsseminaren lernt... traurig aber wahr). Und vertikale Kommunikation ist im Beruf halt (leider) ein klassisches männliches Mittel (Frauen können das aber auch lernen und im Ergebnis ist es wenn man am anderen Ende der Kommunikation sitzt vollkommen egal, ob es Frau oder Mann ist, die vertikal mit einem kommuniziert... ist immer scheiße ;) ).

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Re: Frauen in der Politik

Beitrag von hz3cdv »

Die Grenze zwischen Bildung und Einbildung verläuft beim Großen Latinum.
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Rebecca
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Re: Frauen in der Politik

Beitrag von Rebecca »

hz3cdv hat geschrieben: 20.11.2024, 12:22 Die Grenze zwischen Bildung und Einbildung verläuft beim Großen Latinum.
q.e.d.


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Re: Frauen in der Politik

Beitrag von hz3cdv »

Rebecca hat geschrieben: 20.11.2024, 12:26
hz3cdv hat geschrieben: 20.11.2024, 12:22 Die Grenze zwischen Bildung und Einbildung verläuft beim Großen Latinum.
q.e.d.

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Ich habe nur Kleines. Bin also eingebildet. :P
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Darmok
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Re: Frauen in der Politik

Beitrag von Darmok »

@Rebecca:
Das war aber gar nicht mein Punkt. :nein:

Nicht jede spaßige Bemerkung sollte man ernst nehmen. Ich denke, Männer haben solch eine flapsige Bemerkung wie von Cy gleich wieder vergessen.
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Re: Frauen in der Politik

Beitrag von Rebecca »

Darmok hat geschrieben: 20.11.2024, 12:27 Das war aber gar nicht mein Punkt. :nein:

Nicht jede spaßige Bemerkung sollte man ernst nehmen. Ich denke, Männer haben solch eine flapsige Bemerkung wie von Cy gleich wieder vergessen.
Es hat trotzdem die Wirkung - wie gesagt, Männer setzen das durchaus unbewusst ein. Und machen es häufiger eben um die Ernsthaftigkeit herauszunehmen aus einem Gespräch - das ist vertikale Kommunikation.
Es wird dadurch Hierachie hergestellt, bzw. man nimmt sich selbst aus der Hierachie raus, verlässt die Ebene der Augenhöhe. Gerade, wenn es wie hier in öffentlichen Gesprächen oder großen Gruppen stattfindet.
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Re: Frauen in der Politik

Beitrag von Darmok »

Rebecca hat geschrieben: 20.11.2024, 12:28 Und machen es häufiger eben um die Ernsthaftigkeit herauszunehmen aus einem Gespräch - das ist vertikale Kommunikation.
Wenn man Ernsthaftigkeit aus einem Gespräch nehmen kann, ist das doch positiv. Oder nicht? :unsure:
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Re: Frauen in der Politik

Beitrag von Rebecca »

Darmok hat geschrieben: 20.11.2024, 12:31 Wenn man Ernsthaftigkeit aus einem Gespräch nehmen kann, ist das doch positiv. Oder nicht? :unsure:
Wenn eine Frau (oder ein anderer Gesprächspartner) ernsthaft über das Thema diskutieren will und da ein ernsthaftes Anliegen hat, und der andere die Ernsthaftigkeit herausnimmt, dann ist es ein Belächeln, sich ein über den anderen stellen... weil man dann ja eben das inhaltliche und sachliche Thema abwertet - es lustiger und weniger ernsthaft macht.

Man wechselt bewusst die Ebene und lässt damit die andere Person die ernsthaft und sachlich auf Augenhöhe mit Argumenten diskutiert wehrlos zurück. Statt mit sachlichen Argumenten, geht man zur Rhetorik und geht damit der sachlichen Auseinandersetzung aus dem Weg und stellt es auch so dar, dass man das nicht so ernst sehen sollte... das ist eine Abwertung des anderen, der es "ernst" sieht.

Schau dir den Trailer zu "Die UNbeugsamen" an, den ich oben verlinkt habe... da sieht man super, wie Männer im Bundestag genau dies gemacht haben: flapsige Kommentare, Sprüche, um die ernsten Anliegen und die Position der Frauen im Bundestag zu unterminieren.
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Re: Frauen in der Politik

Beitrag von Eisrose »

Darmok hat geschrieben: 20.11.2024, 12:27 Nicht jede spaßige Bemerkung sollte man ernst nehmen. Ich denke, Männer haben solch eine flapsige Bemerkung wie von Cy gleich wieder vergessen.
Ich denke, dass wenn ein Mann so was sagt, das als Humor und Selbstironie wahrgenommen wird und als Zeichen von Selbstbewusstsein. Wenn eine Frau so was sagt, wird es eher als provokant interpretiert, denn Frauen sollen bescheiden sein und letztendlich bliebe eine gewisse Eingebildetheit und Arroganz hängen...
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Re: Frauen in der Politik

Beitrag von Rebecca »

Eisrose hat geschrieben: 20.11.2024, 12:35 Ich denke, dass wenn ein Mann so was sagt, das als Humor und Selbstironie wahrgenommen wird und als Zeichen von Selbstbewusstsein. Wenn eine Frau so was sagt, wird es eher als provokant interpretiert, denn Frauen sollen bescheiden sein und letztendlich bliebe eine gewisse Eingebildetheit und Arroganz hängen...
Das kommt hinzu! Weil Frauen ja auch nicht vertikal kommunizieren sollen... aus Sicht der Männer - weil normal fühlt man sich von Frauen ja nicht in der Hierarchie angegriffen... weil "sind ja nur Frauen", wenn sie dann aber so kommunizieren... dann kommt ein unverhoffter Angriff, auf die eigene Rangstellung.
Da man den von dort nicht erwartet hat, empfinden Männer das dann als besonders hinterhältig und reagieren deswegen damit auch Frauen gegenüber heftiger.

Hier auch nochmal mit weiteren Erläuterungen und Nachweisen:
https://www.princi.ch/post/horizontale- ... munikation
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Re: Frauen in der Politik

Beitrag von Darmok »

Sofern das jemand bewusst tut, okay.
Allerdings kann man (Frau) ja nicht wissen, ob das in jedem Fall immer bewusst oder unbewusst geschieht (sofern man nicht über telepathische Fähigkeiten verfügt)?
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