Migration in Deutschland

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Clark Flipper
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Clark Flipper »

Dorena Verne hat geschrieben: 29.01.2025, 22:05 Befürchte fast das wir bald wieder "tausend Jahre" vor uns haben..
Holla, jetzt geht ihr aber in die vollen, ist am Samstag schon Fackelmarsch?
Können wir mal die Kirche im Dorf lassen?
Laurin hat geschrieben: 29.01.2025, 22:56 ... ist es höchste Zeit, energisch die Reißleine zu ziehen (statt wie Merz lieber den Steigbügelhalter zu spielen).
Und wie macht "man" das? Das hinnehmen von Parlamentarischen Mehrheiten zählt nicht dazu?
Dieses Land ist immer noch ein Rechtsstaat, somit gelten Recht und Gesetz und nicht was man fühlt.

War es nicht so, das die selben Personen die sich hier Danken, noch vor einer Seite handeln aus Gefühl
eine Absage erteilt haben und dabei sogar soweit gingen, man müsse den Wähler sagen wie die Welt funktioniert?

Ich würde sagen, es wird nicht alles so heiß gegessen wie es gekocht wird. Keep calm. :-)
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Laurin »

Clark Flipper hat geschrieben: 29.01.2025, 23:34 ...
Dieses Land ist immer noch ein Rechtsstaat, somit gelten Recht und Gesetz und nicht was man fühlt.
...
Und dazu gehören auch Institutionen wie der Verfassungsschutz und das Bundesverfassungsgericht. Wenn eine Partei schon als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft ist (von Gerichten bestätigt) und dann noch zusätzlich das unsägliche Remigrations-/Deportationsthema auflegt, wird es höchste Zeit dass in einem Verbotsverfahren geprüft wird, ob sie überhaupt noch verfassungsgemäß oder doch verfassungsfeindlich sind. Auch das ist Rechtsstaat.

Ich glaube übrigens, dass sich die ganzen rechtspopulistischen/rechtsextremistischen oder faschistischen Parteien, die wir derzeit in Europa erleben, nur deshalb noch mit einer halbwegs zivilen Tünche umgeben, weil die Nationalstaaten - noch - in eine EU mit demokratischem Werteanspruch eingebettet und davon auch abhängig sind. Zerfällt die EU, wird das ganz anders aussehen. Die deutsche AfD hat sich aber inzwischen soweit radikalisiert, dass von dieser Tünche nicht mehr viel übrig ist - und z.B. sogar die franz. Rechtspopulisten dazu auf Abstand gehen.

'Keep calm' kann ich da wirklich nicht mehr empfehlen.
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wepe
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Re: Antrag der Union erstmalig mit Stimmen der AfD angenommen

Beitrag von wepe »

Gucky_Fan hat geschrieben: 29.01.2025, 19:49 Aber vll. war das das längst überfällige Resultat aus all den Anschlägen und Gewalttäter. Eine große Mehrheit will sich sicher fühlen in Park und Volksfest.
Wenn eine Seite die Realität verleugnet, war das ein erwartbares Ergebnis.
Und wohin willst du nun die gewalttätigen Reichbürger und wahren Sachsen &Co verbannen oder abschieben? Damit man abends wieder sicher spazierengehen kann, auch wenn man keine Springerstiefel oder Adolfscheitel trägt? Oder als Obdachloser ruhig schlafen kann? Oder als Schwuler abends durch ostdeutsche Fußgängerzonen gehen kann, ohne gejagt zu werden?
Du kennst vermutlich die Kriminalstatitik - also erkläre mir bitte, wie man Schluss macht mit diesen Gewaltexzessen! :wehe:
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Clark Flipper
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Clark Flipper »

Laurin hat geschrieben: 30.01.2025, 00:43 'Keep calm' kann ich da wirklich nicht mehr empfehlen.
Musst du ja auch nicht, aber in der Ruhe liegt die Kraft und planvolles Handeln.
Letztlich hat sich heute nichts verändert oder wird es am Freitag tun.

Die Welt ist vielfältig und vielfarbig. Man muss sich der stärken und schwächen eines jeden Bewusstsein.
Letztlich kann Migration nur funktionieren wenn möglichst viele und auch die Migranten mitmachen.

Oder nicht? ;)
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Laurin »

Gestern Abend lief im ZDF so eine Wahl-Liveveranstaltung, bei der Bürger aus deren 'Mitreden'-Community Politiker befragen konnten. Darunter war ein sympathisches Ehepaar mittleren Jahrgangs, die zwar migrantische Wurzeln haben, aber seit Geburt in Deutschland aufgewachsen sind und voll integriert sind. Die berichteten von Ablehnung, Fremdenfeindlichkeit bis hin zu Hass, der ihnen aufgrund der aktuellen Stimmung im Land entgegen schlägt.

Auch aus Magdeburg wurden nach dem dortigen Anschlag von feindlicher Stimmung und Jagdszenen gegen ausländisch aussehende Menschen berichtet (in anderen Medien). Ich fürchte, sollten die Rechtsextremen jemals die Oberhand gewinnen, werden Migranten die neuen Juden sein.
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RBB
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von RBB »

Laurin hat geschrieben: 30.01.2025, 01:26 (...) Darunter war ein sympathisches Ehepaar mittleren Jahrgangs, die zwar migrantische Wurzeln haben, aber seit Geburt in Deutschland aufgewachsen sind und voll integriert sind. Die berichteten von Ablehnung, Fremdenfeindlichkeit bis hin zu Hass, der ihnen aufgrund der aktuellen Stimmung im Land entgegen schlägt.

Auch aus Magdeburg wurden nach dem dortigen Anschlag von feindlicher Stimmung und Jagdszenen gegen ausländisch aussehende Menschen berichtet (in anderen Medien). Ich fürchte, sollten die Rechtsextremen jemals die Oberhand gewinnen, werden Migranten die neuen Juden sein.
Genau das fürchte ich auch. Es wird überall zu sehr verallgemeinert und der Wahnsinn von wenigen wird auf die große Menge umgelegt. In unserem kleinen Ort liegt der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund bei über 50%. In meinem Nachbarhaus leben Leute aus der Türkei, dem Irak und aus Polen. Das Zusammenleben funktioniert, wir haben ein gutes Verhältnis miteinander - das gilt auch generell in unserem Dorf. Und ich möchte, dass das so bleibt. Da wär ein größeres Auftreten von extremen Rechten kontraproduktiv, um es mal ganz vorsichtig auszudrücken.

Zudem ist das Bild bei den schlimmen Gewalttaten doch immer wieder das Gleiche: Hätten alle Behörden ihre Hausaufgaben gemacht, wäre früher eingegriffen worden. Sie haben es aber nicht (wobei ich hier nicht nach Gründen frage) und jetzt stehen wir fassungslos vor den vielen Toten.
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Re: Antrag der Union erstmalig mit Stimmen der AfD angenommen

Beitrag von giffi marauder »

Darmok hat geschrieben: 29.01.2025, 20:00 Na ja, die Symptome bei einer gefühlten Bedrohung sind exakt die gleichen wie bei einer realen Bedrohung - Körper und Psyche machen da nicht wirklich einen Unterschied.

Insofern wäre es womöglich klüger, es gar nicht erst zu gefühlten Bedrohungen kommen zu lassen.
Nun, diese gefühlte Bedrohung kommt nicht aus dem Nichts, sondern hier werden massiv und kalkuliert Ängste geschürt,
die aber nicht rational sind.
Wesentliches Element dazu ist von "den Verantwortlichen" zu fordern, dieser Bedrohung entgegenzutreten.
Da das aber mangels konreter Bedrohung gar nicht möglich ist, wird diese Forderung immer lauter perpetuiert
und in Folge auch die gefühlte Bedrohung immer größer.

Jeder Versuch den Menschen verständlich zu machen, dass diese Bedrohung eben nicht real ist,
wird dann als "verharmlosen" oder gar "verleugnen" abgelehnt.

Was Merz jetzt macht, ist den Menschen Recht zu geben (obwohl auch er weiss, dass sie Unrecht haben)
um dann mit populistischer Sündenbock-Politik seine Handlungsbereitschaft zu demonstrieren.
Damit will er das "Pseudo-Problem" mit einer "Pseude-Lösung" erledigen.

Das mag kurzfristig für Zustimmung sorgen, langfristig endet das jedoch immer im Desaster.
Denn damit gibt er den Ängsteschürern recht wo sie nicht recht haben und das macht sie stärker.

Merz wird unter der Brandmauer begraben werden, wenn er so wie jetzt deren Basis untergräbt.
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Re: Antrag der Union erstmalig mit Stimmen der AfD angenommen

Beitrag von Eisrose »

giffi marauder hat geschrieben: 30.01.2025, 09:42 Nun, diese gefühlte Bedrohung kommt nicht aus dem Nichts, sondern hier werden massiv und kalkuliert Ängste geschürt,
die aber nicht rational sind.
Dass rund die Hälfte der Kommunen in einer Notsituation sind oder am absoluten Limit arbeiten, ist vollkommen rational. Ein Fakt, der tatsächlich von Links noch immer gerne geleugnet wird.
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Gucky_Fan »

Das ist doch alles richtig, aber einerseits leiden die integrierten Migranten unter der Verallgemeinerung andererseits müssen die Linksdenkendem endlich einsehen, dass die Mehrheit keine Straftäter hier haben will, wenn man auch abschieben kann.

Dass die Behörden nichts auf die Reihe bekommen be der Kooperation ist allerdings wahr und muss sich ändern. Dafür hätte die Faeser schon zu Solingen zurücktreten müssen.

Wenn Rot-Grün es nicht schafft, sich zu ändern wird es rgendwann eine Afd Mehrheit geben.
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von giffi marauder »

Darmok hat geschrieben: 29.01.2025, 21:04 Wenn es Menschen gut geht, kommen sie nicht auf dumme Ideen.
Insofern wäre es vielleicht klug, Menschen ihr Leben leben zu lassen - und sie beispielsweise durch Gesetze/Verordnungen etc. nicht übermäßig zu verärgern.

Ich bin ja der Meinung, dass die Menschen vom Staat möglichst in Ruhe gelassen werden möchten.
Ich denke, wenn es Menschen zu gut geht, kommen sie auch auf dumme Ideen.

Es liegt in der menschlichen Natur, dass, je besser es einem geht, umso mehr zu glauben,
das alleine geschafft zu haben und weniger auf andere angewiesen zu sein.

Die Idee, dass die einen mehr und andere weniger auf den Staat angewiesen wären, ist eine Illusion.

Die Realität ist aber eine andere.

Dass auch sie auf breiten Schultern stehen vergessen sie viel zu leicht.

Die Erfolgreicheren unter uns haben es lediglich geschafft unter den gemeinsam geschaffenen Bedingungen
einen größeren Nutzen zu ziehen als andere.

Keiner von denen könnte ohne funktionierendes Rechtssytem, Bildungssystem, Gesundheitssystem, sozialen Frieden
und funktionierender Infrastruktur so erfolgreich sein und sich an den Früchten dieses Erfolges nachhaltig erfreuen.

Der Staat nimmt und gibt nicht nur, er schütz auch was man hat.

Ich glaube nicht, dass die mit "weniger Staat" tatsächlich viel Freude hätten. ;)
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Eisrose »

giffi marauder hat geschrieben: 30.01.2025, 10:06 Ich denke, wenn es Menschen zu gut geht, kommen sie auch auf dumme Ideen.
Ist es wirklich eine dumme Idee, wenn jemand meint, dass Ausreisepflichtige auch tatsächlich ausreisen sollten?
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Re: Antrag der Union erstmalig mit Stimmen der AfD angenommen

Beitrag von giffi marauder »

Eisrose hat geschrieben: 30.01.2025, 09:52
giffi marauder hat geschrieben: 30.01.2025, 09:42 Nun, diese gefühlte Bedrohung kommt nicht aus dem Nichts, sondern hier werden massiv und kalkuliert Ängste geschürt,
die aber nicht rational sind.
Dass rund die Hälfte der Kommunen in einer Notsituation sind oder am absoluten Limit arbeiten, ist vollkommen rational. Ein Fakt, der tatsächlich von Links noch immer gerne geleugnet wird.
Also das halte ich für ein Gerücht. :help:
Nicht, dass die Kommunen am absoluten Limit arbeiten, sondern dass dies von Links geleugnet wird. ;)

Die rechten wollen die Notsituation durch weniger "illegale Migranten" entschärfen,
die linken durch mehr finanzielle und personelle Unterstützung.

Etwas übersehen wird dabei, dass die Probleme völlig unabhängig davon sind,
ob sich Migranten nun "legal" oder "illegal" in DE aufhalten.
Ein "illeagel" nicht deutschsprachiges Kind in der Schule verursacht nicht weniger oder mehr Probleme
als ein "legal " nicht deutschsprachiges Kind.

Das Framing "illegale Einwanderer" zielt also gegen Migranten an sich.

Deutschland ist aber ein Einwanderungsland und darauf angewiesen, dass Menschen zuziehen.

Leider sind Afd-Wählern ein bisschen blind dafür, was es für die älteren unter ihnen genau bedeutet,
wenn gar kein Zuzug sattfindet oder für die jüngeren,
wenn nur noch Menschen ins Land dürfen, die alle besser gebildet sind als sie selbst. :preif:

Da ist wahrscheinlich noch immer das Wirtschaftswundergastarbeitermodell in den Köpfen der Menschen,
das davon ausgeht, dass fertig ausgebildete Menschen alleine hier her kommen,
fleissig arbeiten und Erträge erwirtschaften helfen und ihren Lebensabend wieder zu hause verbringen.
Womit alle Kosten vor und nach der Berufstätigkeit in deren Heimatländer anfallen würden. :preif:
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von giffi marauder »

Eisrose hat geschrieben: 30.01.2025, 10:23
giffi marauder hat geschrieben: 30.01.2025, 10:06 Ich denke, wenn es Menschen zu gut geht, kommen sie auch auf dumme Ideen.
Ist es wirklich eine dumme Idee, wenn jemand meint, dass Ausreisepflichtige auch tatsächlich ausreisen sollten?
Tatsächlich halte ich es für eine gute Idee, dass jemand, der ausreisepflichtig ist, auch ausreisen sollte.
Aber nicht jede gute Idee ist in jedem Fall in der Praxis so einfach umzusetzten.
Insbesondere dann, wenn indiviuell andere gute Gründe dagegensprechen, die rechtlich zu würdigen sind. :-)

Mir ist jetzt aber auch nicht ganz klar, wie ich diese "Ausreisepflichtigen" in den Kontext
meiner letzten Postings verorten soll. :gruebel:

Gehts da um "gefühlte Bedrohung"?
https://www.dw.com/de/faktencheck-misin ... a-71439344
Behauptung: "In Deutschland leben fast 900.000 abgelehnte Asylbewerber,
von denen 304.000 ausreisepflichtig sind - und trotzdem Stütze beziehen.
Falls Ihr Euch wieder einmal fragt, wofür Deutschland so Geld ausgibt..."

Dieser X-Post
wurde Mitte Januar von der fraktionslosen Bundestagsabgeordneten Joana Cotar veröffentlicht und mehr als 255.000 Mal angesehen. Cotar
war Mitglied der Fraktion der rechtspopulistischen AfD, aus der sie 2022 ausgetreten ist.

DW-Faktencheck: Irreführend
....
Die Anzahl der abgelehnten Asylbewerber ohne Duldung, die ausreisepflichtig sind und sofort abgeschoben werden könnten, liegt etwa bei 17.583 (Stand: 30.06.2024). Sie gehören zu den sogenannten "unmittelbar Ausreisepflichtigen".
Ja, das wär eine Aktion mit großer Öffentlichkeitswirksamkeit, wenn man diese 17.000 Menschen auf eine Flughafen treiben,
in 22 Airbus a380 pferchen (ohne schlimme Bilder gehts nun mal nicht) und binnen eines Tages im Stundentakt ausser Landes bringen würde.
Dazu Medienrummel, Sektempfang, Schultergeklopfe, Interviews der starken Männer (und Frauen).
Und zum Höhepunkt stellt sich der Bundeskanzler auf den Bundeskanzlerbalkon (wenn ihr so was habt),
hebt salbungsvoll die Hände und sagt geschichtsträchtig: "Deutschland ist ausreisepflichtigenfrei".

Die Menge jubelt, Hans und Gretel fallen sich um den Hals und fühlen sich nun endlich wieder sicher.
:yes:
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von Reinhard »

giffi marauder hat geschrieben: 30.01.2025, 10:44
Behauptung: "In Deutschland leben fast 900.000 abgelehnte Asylbewerber,
von denen 304.000 ausreisepflichtig sind - und trotzdem Stütze beziehen.

...

DW-Faktencheck: Irreführend
....
Die Anzahl der abgelehnten Asylbewerber ohne Duldung, die ausreisepflichtig sind und sofort abgeschoben werden könnten, liegt etwa bei 17.583 (Stand: 30.06.2024). Sie gehören zu den sogenannten "unmittelbar Ausreisepflichtigen".
Oh man, ich will jetzt nicht irgendwelche Rechtsaußen verteidigen, aber bei solchen Faktenchecks dreht es mir die Fußnägel hoch.

ich hab mal kurz den Copilot nach Zahlen gefragt.
wie viele Ausländer sind in Deutschland ausreisepflichtig
Copilot
Ende 2023 waren in Deutschland etwa 243.000 ausreisepflichtige Ausländer registriert. Davon hatten rund 194.000 eine Duldung, was bedeutet, dass ihre Abschiebung vorübergehend ausgesetzt ist.
Sind jetzt nicht exakt die obigen Zahlen, aber die Größenordnung scheint erst mal so halbwegs zu stimmen.

Die ex. AfD Tante spricht von Ausreisepflichtigen und der Faktencheck sagt dann, ist Irreführend, weil die unmittelbar Ausreisepflichtigen sind ja viel weniger. Ohne die Behauptung aufgrund des Umstands der Duldung genauer zu erklären.

Wenn Faktenchecker einfach mal so "ohne Duldung" und "unmittelbar" in die Antwort schmuggeln sollten sie mal selber über das Wort Irreführend nachdenken. Wenn sie das machen würden um die Sachlage zu präzisieren bzw. nuancierter darzustellen fände ich das positiv, selbst der poplige Copilot kriegt das mit einem einzigen Satz schon besser hin. So aber hinterlässt das einen ganz üblen Nachgeschmack. Wenn ich die Aussagen der Faktenchecker checken muss wird's echt schräg.

Liegt möglicherweis an mir, aber ich kann es nicht ab, wenn man versucht mich mit solchen Methoden zu manipulieren.
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Re: Migration in Deutschland

Beitrag von giffi marauder »

Reinhard hat geschrieben: 30.01.2025, 12:06
giffi marauder hat geschrieben: 30.01.2025, 10:44
Behauptung: "In Deutschland leben fast 900.000 abgelehnte Asylbewerber,
von denen 304.000 ausreisepflichtig sind - und trotzdem Stütze beziehen.

...

DW-Faktencheck: Irreführend
....
Die Anzahl der abgelehnten Asylbewerber ohne Duldung, die ausreisepflichtig sind und sofort abgeschoben werden könnten, liegt etwa bei 17.583 (Stand: 30.06.2024). Sie gehören zu den sogenannten "unmittelbar Ausreisepflichtigen".
Oh man, ich will jetzt nicht irgendwelche Rechtsaußen verteidigen, aber bei solchen Faktenchecks dreht es mir die Fußnägel hoch.

ich hab mal kurz den Copilot nach Zahlen gefragt.
wie viele Ausländer sind in Deutschland ausreisepflichtig
Copilot
Ende 2023 waren in Deutschland etwa 243.000 ausreisepflichtige Ausländer registriert. Davon hatten rund 194.000 eine Duldung, was bedeutet, dass ihre Abschiebung vorübergehend ausgesetzt ist.
Sind jetzt nicht exakt die obigen Zahlen, aber die Größenordnung scheint erst mal so halbwegs zu stimmen.

Die ex. AfD Tante spricht von Ausreisepflichtigen und der Faktencheck sagt dann, ist Irreführend, weil die unmittelbar Ausreisepflichtigen sind ja viel weniger. Ohne die Behauptung aufgrund des Umstands der Duldung genauer zu erklären.

Wenn Faktenchecker einfach mal so "ohne Duldung" und "unmittelbar" in die Antwort schmuggeln sollten sie mal selber über das Wort Irreführend nachdenken. Wenn sie das machen würden um die Sachlage zu präzisieren bzw. nuancierter darzustellen fände ich das positiv, selbst der poplige Copilot kriegt das mit einem einzigen Satz schon besser hin. So aber hinterlässt das einen ganz üblen Nachgeschmack. Wenn ich die Aussagen der Faktenchecker checken muss wird's echt schräg.

Liegt möglicherweis an mir, aber ich kann es nicht ab, wenn man versucht mich mit solchen Methoden zu manipulieren.
Kann es sein, dass du den Faktencheck nicht zur gänze gelesen hast? :gruebel:
Behauptung: "In Deutschland leben fast 900.000 abgelehnte Asylbewerber, von denen 304.000 ausreisepflichtig sind - und trotzdem Stütze beziehen. Falls Ihr Euch wieder einmal fragt, wofür Deutschland so Geld ausgibt..."
...
DW-Faktencheck: Irreführend
...
In Deutschland leben 202.880 ausreisepflichtige Personen (Stand: 31.12.2024).
...
Die Gesamtzahl der abgelehnten Asylbewerber unter diesen Ausreisepflichtigen lag zum Stichtag 30.6.2024 bei 128.355 - und nicht 304.000 wie im X-Post behauptet.
Die von dir (bzw. von deinem Copilot) genannten 243.000 ausreisepflichten Ausländer sind nun mal nicht alle "abgelehnte Asylwerber".
Da musst du schon die richtige Frage stellen, wenn der was brauchbares liefern soll.

Dann folgen noch Erklärungen darüber, wieviele davon sofort abgeschoben werden könnten.
Diese Zahl ist im Kontext meiner Antwort auf Eisrose zu sehen.
Tatsächlich halte ich es für eine gute Idee, dass jemand, der ausreisepflichtig ist, auch ausreisen sollte.
Aber nicht jede gute Idee ist in jedem Fall in der Praxis so einfach umzusetzten.
Insbesondere dann, wenn indiviuell andere gute Gründe dagegensprechen, die rechtlich zu würdigen sind. :-)
Physik ist keine grüne Ideologie.
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