Das Treibhausgas Methan also einfach verbrennen.
Klima und Energiewende
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Re: Ist das Klima am Kippen?
Und ist es eigentlich auch nicht. Braunkohlekraftwerke sind aus ökologischer Sicht Mist. Wenn man damit die Stromversorgung bedient pustet man ohne Ende CO2 in die Luft. Aber wenn man damit an ein paar Tagen im Jahr die Stromversorgung bedient, dann pustet man nicht mehr wirklich viel in die Luft.
Und die Kraftwerke stehen rum und könnten angefahren werden wenn benötigt. Man braucht sie noch nicht mal durch moderne Gaskraftwerke ersetzen, sondern erst dann, wenn sie zu alt sind und sich ihre Wartung nicht mehr lohnt. Wie gesagt, sie werden am Ende nur ein paar Tage im Jahr benötigt und an den paar Tagen Differenz wird das Klima nicht zugrunde gehen.
Und während der letzten Dunkelflaute standen sie rum und wurden zu großen Teilen eben nicht in Betrieb genommen. Vor allem wurden anscheinend auch noch die Gaskraftwerke in Ruhe stehen gelassen. Hier scheint also der Markt nicht das gewünschte Ergebnis gebracht haben bzw. das, was für die Eigner dieser Kraftwerke das gewünschte Ergebnis war, nämlich Kohle zu machen statt sie zu verbrennen, war gesamtwirtschaftlich nicht nur unerwünscht sondern auch noch schädlich.
In diesem Falle müsste meiner Meinung nach der Staat eingreifen. Entweder indem er die Versorger per Gesetzt dazu zwingt, die Anlagen in Betrieb zu nehmen oder indem er die Versorger wieder verstaatlicht und das selbst in die Hand nimmt.
Und die Kraftwerke stehen rum und könnten angefahren werden wenn benötigt. Man braucht sie noch nicht mal durch moderne Gaskraftwerke ersetzen, sondern erst dann, wenn sie zu alt sind und sich ihre Wartung nicht mehr lohnt. Wie gesagt, sie werden am Ende nur ein paar Tage im Jahr benötigt und an den paar Tagen Differenz wird das Klima nicht zugrunde gehen.
Und während der letzten Dunkelflaute standen sie rum und wurden zu großen Teilen eben nicht in Betrieb genommen. Vor allem wurden anscheinend auch noch die Gaskraftwerke in Ruhe stehen gelassen. Hier scheint also der Markt nicht das gewünschte Ergebnis gebracht haben bzw. das, was für die Eigner dieser Kraftwerke das gewünschte Ergebnis war, nämlich Kohle zu machen statt sie zu verbrennen, war gesamtwirtschaftlich nicht nur unerwünscht sondern auch noch schädlich.
In diesem Falle müsste meiner Meinung nach der Staat eingreifen. Entweder indem er die Versorger per Gesetzt dazu zwingt, die Anlagen in Betrieb zu nehmen oder indem er die Versorger wieder verstaatlicht und das selbst in die Hand nimmt.
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Re: Ist das Klima am Kippen?
Ja, Biogas entsteht weitesgehend aus Gülle oder direkter Vergährung von Pflanzen (Gras, Stroh etc.). Also entweder direkt oder indirekt aus Pflanzenmasse, die eben dadurch entsteht, das Pflanzen aus CO2 und Sonnenlicht ihren Körper aufbauen. Das Methan verbrennen wir und das CO2 geht wieder in die Atmosphäre. Netto eine CO2 Nullrunde. Dauer der Schleife wenige Monate bis 1 Jahr, so lange ist der Kohlenstoff in den Pflanzen/Tierfutter zwischengelagert.
Zuletzt geändert von Reinhard am 15.12.2024, 21:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist das Klima am Kippen?
Niemand will Batterien für Tage oder Wochen. Die sollen die Kurzzeitschwankungen ausgleichen. Danach greifen die Gaskraftwerke. Ja, das kostet mehr. Deshalb wird der Strompreis dynamisch.Reinhard hat geschrieben: ↑15.12.2024, 21:18 Biogas in das Erdgasnetz einspeißen ist aus zwei Gründen auch nicht so einfach. Erstens ist ein erheblicher Teil der Biogasanlagen noch nicht mal in der Nähe von Erdgasleitungen sondern irgendwo in der Pampa und über Generatoren direkt ans Stromnetzt angeschlossen. Und selbst wenn, dann haben wir wieder das Thema, das jemand mindestens die Energie aufbringen muss das auf den Druck des Ergasnetzes zu bringen. Wenn man über den Netzdruck hinaus will und mehr als die Netzpuverfähigkeit einlagern will kann das schon in den dreistellichen Bar-Bereich kommen. Die Energie dafür ist Verlustleistung für die irgendwer bezahlen muss.
Batterien werden allenfalls eine Lösung für den Kurzzeitbereich sein. Ich hab mal überschlagen, wenn wir 40 Millionen Elektroautos haben und die voll als Energiepuffer nutzen würden, könnte man damit etwa 1 Tag abpuffern. Da so eine Dunkelflaute aber länger dauern kann, nicht alle Autos genau dann voll geladen sein werden und manche Leute mit ihren Autos ja auch fahren wollen reden wir eher über ein paar Stunden, Darüber hinaus bräuchte es geradezu irrsinnige stationäre Batteriegrößen um da ernsthafte Zeiträume mit Batterien zu lösen. Und wieder stellt sich die Frage wie sieht die Kostenkalkulation dafür aus? Je länger die Batterien puffern sollen um so seltener werden sie benötigt. Mit einer Batterie, die 350 Tage im Jahr voll geladen rum steht und auf die 15 Tage wartet in denen sie entladen wird kann man nicht wirklich Geld verdienen. Wird also keiner machen. Dummerweise bedeutet dass, das uns 15 Tage im Jahr der Strom nicht reicht.
Technisch geht da vieles, aber irgendwie will dummerweise niemand was hinstellen was erwartbar ein Draufzahlgeschäft wird. Das ist kein technisches, sondern ein wirtschaftliches Problem.
Übrigens ist der aktuelle Strompreis wieder sehr niedrig - und geringer als in Frankreich. Dort dauerte die nukleare Dunkelflaute ein halbes Jahr. Die Finnen halten ein Kohle-Ersatzkraftwerk für ihren Atommeiler bereit. Darüber berichtet keiner. Bei Zeit Online amüsieren sich welche im Kommentarbereich darüber.
https://www.zeit.de/wirtschaft/energiem ... ien-ausbau
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Re: Ist das Klima am Kippen?
Nicht zu vergessen. Mit zunehmender Verbreitung von Elektroautos haben wir auch zunehmend alte Batterien. Deren Wert ist vermutlich negativ weil sie zu entsorgende Sondermüll sind. Denen kann man aber ein zweites Leben als Batteriespeicher in Pufferkraftwerken geben. Das heißt, man würde den Müll nicht entsorgen müssen, sondern könnte ihn weiterverwenden. Natürlich hätten sie nicht die Ladekapazität von neuen Batterien, aber das ist bei einer stationären Anlage ja nicht wichtig. Die ist dann bei halb ausgelutschten Batterien eben einfach doppelt so groß. In einem Auto wäre das ein No-Go, würde halbe Reichweite bedeuten.
Im Ruhrgebiet steht zum Beispiel eine Batteriespeicheranlage, die aus (alten oder neuen, das weiß ich jetzt nicht) Autobatterien besteht. Man hat sie sinnigerweise neben einem bereits seit fast 100 Jahren existierenden Pumpspeicherkraftwerk gebaut, so dass die ganze Infrastruktur - Stromleitungen zum beladen und entladen - schon vorhanden war.
https://www.rwe.com/der-konzern/laender ... -herdecke/
Das ganze ist jetzt eine relativ kleine Anlage, Beiwerk zu einem existierenden Pumpspeicherkraftwerk. Aber so etwas ist auch in deutlich größerem Maßstab möglich.
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Re: Ist das Klima am Kippen?
Und da haben wir gerade erlebt, dass unser derzeitiges System zu sagen wir mal "interessanten" Effekten führt, die wir nicht in noch größerem Ausmaßen erleben wollen. Ob das privatwirtschaftlich zu einem Ergebnis führt, das mir gefällt bezweifle ich.George hat geschrieben: ↑15.12.2024, 21:49 Niemand will Batterien für Tage oder Wochen. Die sollen die Kurzzeitschwankungen ausgleichen. Danach greifen die Gaskraftwerke. Ja, das kostet mehr. Deshalb wird der Strompreis dynamisch.
Übrigens ist der aktuelle Strompreis wieder sehr niedrig - und geringer als in Frankreich. Dort dauerte die nukleare Dunkelflaute ein halbes Jahr. Die Finnen halten ein Kohle-Ersatzkraftwerk für ihren Atommeiler bereit. Darüber berichtet keiner. Bei Zeit Online amüsieren sich welche im Kommentarbereich darüber.
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Und dann müssen wir uns noch überlegen, wie wir von der CO2 Reduzierung, was wir gerade machen (und wir sind da seit Jahrzehnten kein Musterknabe) zu Netto 0 CO2 kommen wollen. Das kann richtig teuer werden. Zumindest dafür gibt es noch keine wirtschaftliche Lösung.
Nehmen wir mal an wir lösen das mit Gaskraftwerken, die auf eine beliebige Weise mit Biogas/grünem Wasserstoff laufen also Netto CO2 frei. Wie sieht deren Geschäftsmodel aus. Die Brauchen eine Leistungsfähigkeit irgendwo bei sagen wir mal 75% unseres Stormbedarfes. Derzeit hat Deutschland eine Leistungsaufnahme von so um die 65 GW. Die wird je nach dem wie wir unsere Industrie unsere Gebäude und unser Verkehrswesen umbauen auf das 2-3 fache steigen. Rechnen wir mal mit 75% von 200 GW also 150 GW Gaskraftwerke, die den Großteil des Jahres blöd rum stehen. Wenn wir die Kosten auf den Strompreis umlegen, können wir die Zahl gleich wieder verringern. Denn dann ist das Thema Industrie gelaufen. Die Chinesen und Amerikaner werden das garantiert nicht mitspielen und weiter Öl, Kohle und Atomkraftwerke laufen lassen und die Erneuerbaren nur zur Kostensenkung installieren und nicht um in dem Zeitraum CO2 neutral zu werden wie wir das planen.
Da können wir noch ein dutzend Planspiele durchgehen. Alle seriösen Kalkulationen die ich kenne laufen darauf hinaus, dass uns CO2 Freiheit mit bekannten Technologien die Gesamt-Energiekosten etwa verdoppelt. Wenn das alle machen, ist das halt so. Ich bezweifle nur, dass z.B, die USA, China und Indien das in gleichem Maße machen werden. Das sind die Fragen die wir lösen müssen. Kriegen wir die dazu, zumindest teilweise mit zu machen und wie bekommen wir die Kosten unter den Faktor 2.
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Re: Ist das Klima am Kippen?
Bin ich mir noch nicht sicher, ob das passieren wird. Die mir bekannten Batterie Hersteller arbeiten alle mit Hochdruck an Recyling-Verfahren für die Batterien. Die haben alle Angst vor der Entwicklung der Rohstoffpreise. Könnte ein interessanter Wettstreit zwischen Recycling und Second-Live Verwednung werden. Anders sieht es aus, wenn sich die Natrium Batterien weiter verbreiten. Deren Rohstoffe sind so billig, die wird keiner freiwillig dem Recycling zuführen.hz3cdv hat geschrieben: ↑15.12.2024, 21:54 Nicht zu vergessen. Mit zunehmender Verbreitung von Elektroautos haben wir auch zunehmend alte Batterien. Deren Wert ist vermutlich negativ weil sie zu entsorgende Sondermüll sind. Denen kann man aber ein zweites Leben als Batteriespeicher in Pufferkraftwerken geben. Das heißt, man würde den Müll nicht entsorgen müssen, sondern könnte ihn weiterverwenden. Natürlich hätten sie nicht die Ladekapazität von neuen Batterien, aber das ist bei einer stationären Anlage ja nicht wichtig. Die ist dann bei halb ausgelutschten Batterien eben einfach doppelt so groß. In einem Auto wäre das ein No-Go, würde halbe Reichweite bedeuten.
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Re: Ist das Klima am Kippen?
Nach wie vor würde mich interessieren, warum der Strompreis am Donnerstag so hoch war, obwohl genug Kraftwerksreserven vorhanden waren.
- Waren die hohen Strompreise im Endeffekt billiger als Kraftwerke hochzufahren?
- Konnte der Strom nicht dorthin transportiert werden, wo er gebraucht wurde?
- Oder gab es einen Missbrauch der Energieunternehmen?
- Etwas anderes?
Möge der US-Präsident jede Nacht gut schlafen, jedes Golf-Turnier gewinnen, so dass er seine schlechte Laune nicht an der Welt auslässt.
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Re: Ist das Klima am Kippen?
Nun ich denke, dass es da keine so einfachen Antworten gibt.Eisrose hat geschrieben: ↑17.12.2024, 08:38 Nach wie vor würde mich interessieren, warum der Strompreis am Donnerstag so hoch war, obwohl genug Kraftwerksreserven vorhanden waren.
Leider liest man darüber kaum was. Es gibt zwar massig Artikel, die meinen, dass es keine Reserven gab, aber die sind ja offensichtlich falsch. Genauere Artikel gibt es eigentlich nur zwei: den in der FAZ und dann noch einen auf n-tv und das wars. Was mich nochmal extra wundert ist, dass auch die Netzagentur keine Antwort darauf gibt...
- Waren die hohen Strompreise im Endeffekt billiger als Kraftwerke hochzufahren?
- Konnte der Strom nicht dorthin transportiert werden, wo er gebraucht wurde?
- Oder gab es einen Missbrauch der Energieunternehmen?
- Etwas anderes?
Wir reden ja nicht von einer Überraschung am Donnerstag um 17:00, sondern vom Day-Ahead-Preis.
Der wird bereits am Vortag auf Basis der Strombörse für den nächsten Tag festgelegt.
https://markt.apg.at/transparenz/uebert ... ad-preise/
Hier einfach mal bis zum 12. zurückgehen.
Die gesamte Zeitliste vom 1. bis 12. Dezmber sieht so dann so aus: Sieht man sich hier die Erzeugungswerte an,
sieht man relativ klar, dass es nicht die theortische Kapazitat,
sondern das gepalnte Angebot für Donnerstag war,
das den Preis hochgetrieben hat.
https://www.agora-energiewende.de/daten ... 024/hourly
Vor allem Braun- und Steinkohle war da keineswegs am Limit.

Interessant auch, dass sich der hohe Preis am Verbrauch nicht niedergeschlagen hat.
https://www.agora-energiewende.de/daten ... 024/hourly
Man sollte doch meinen, es gäbe intelligente Menschen, die zu diesem Preis die Waschmaschine nicht um 18:00 einschalten.

Zuletzt geändert von giffi marauder am 17.12.2024, 09:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Klima und Energiewende
Eigentlich habe wir ja einen Thread mit dem Titel: "Klimawandel, was kann man tun" oder so ähnlich.
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Re: Ist das Klima am Kippen?
Gerade dann könnten doch Journalisten mal das Thema aufgreifen.giffi marauder hat geschrieben: ↑17.12.2024, 09:33 Nun ich denke, dass es da keine so einfachen Antworten gibt.
Auch Gas war nicht am Limit. Ich hatte hier mal die Daten der Bundesnetzagentur vom Donnerstag gesichert, wenn auch nur für die Zeit von 19:00 bis 20:00 Uhr.giffi marauder hat geschrieben: ↑17.12.2024, 09:33 Vor allem Braun- und Steinkohle war da keineswegs am Limit.
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Wir hatten da eine potentielle konventionelle Erzeugungsleistung von 85.846 MWh während die tatsächliche konventionelle Erzeugung nur bei 40.465 MWh lag. Sprich wir waren nicht mal halb ausgelastet und trotzdem explodierte der Strompreis. Deshalb frag ich ja, weil ich dafür gerne eine Erklärung hätte.
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Re: Ist das Klima am Kippen?
- Differenz potentielle Erzeugungsleistung auf dem Papier zur RealitätEisrose hat geschrieben: ↑17.12.2024, 09:58Gerade dann könnten doch Journalisten mal das Thema aufgreifen.giffi marauder hat geschrieben: ↑17.12.2024, 09:33 Nun ich denke, dass es da keine so einfachen Antworten gibt.
Auch Gas war nicht am Limit. Ich hatte hier mal die Daten der Bundesnetzagentur vom Donnerstag gesichert, wenn auch nur für die Zeit von 19:00 bis 20:00 Uhr.giffi marauder hat geschrieben: ↑17.12.2024, 09:33 Vor allem Braun- und Steinkohle war da keineswegs am Limit.
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Wir hatten da eine potentielle konventionelle Erzeugungsleistung von 85.846 MWh während die tatsächliche konventionelle Erzeugung nur bei 40.465 MWh lag. Sprich wir waren nicht mal halb ausgelastet und trotzdem explodierte der Strompreis. Deshalb frag ich ja, weil ich dafür gerne eine Erklärung hätte.
- Hochlaufzeiten
- Stillstand wegen Wartungsarbeiten
- Bewußt herbeigeführte Mangellage wg. Ertragsoptimierung und oder auch politischer Signalwirkung.

Unabhängig von der konkreten Ursache am Donnerstag, halte ich es für durchaus marktkonform,
dass auch ein Gut wie Strom zu bestimmten Zeiten unterschiedliche Preise haben kann, da dies zu sorgsamerem Umgang
damit führen wird.
So ist es ja auch billiger, die Marmelade für die Weihnachtskekse schon im Sommer zu machen
und nicht am 23.12. frische Erdbeeren dafür einzukaufen.
Maxime der notwendigen Wirtschaftstransformation in Richtung Nachhaltigkeit ist ja nicht,
alles zu jeder Zeit in beleibiger Menge für lau, sondern sorgsamer Umgang mit dem was man hat.

Und ja, das geht zu Lasten von Gewohnheit, Normalität, Bequemlichkeit und dem damit verbundenen Wohlstandsempfinden.
Hier ein nicht uninteressanter Artikel zum Thema Bequemlichkeit und Gewohnheit
https://www.soziopolis.de/bequemlichkei ... nheit.html
Zuletzt geändert von giffi marauder am 17.12.2024, 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Klima und Energiewende
Es gab heute im ARD Morgenmagazin einen Beitrag zu dynamischen Stromtarifen:
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZ ... VlNjA1OWVm
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZ ... VlNjA1OWVm
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Re: Ist das Klima am Kippen?
Ich habs mal gekürzt, weil ich nur auf einen Teil eingehen will
Die meisten Stromerzeuger sind Aktiengesellschaften. Deren primäre Aufgabe ist es Gewinn zu erzielen. Sollte es also relativ klar sein, dass man mit einer Verknappung des Angebots mehr Gewinn machen kann als mit einer erhöhten Produktion sind die sogar erst mal rechtlich gezwungen das zu tun. Sollten die das anders machen, braucht es nur einen klagefreudigen Finanzinvestor unter den Aktionären und diejenigen, die das entschieden haben, bis hinauf zum Vorstand, der eine solche Entscheidung ermöglicht hat finden sich mit einer Schadenersatzklage vor Gericht wieder.
Ich zumidest kenne keine vertraglichen oder gesetzlichen Verpflichtungen die das aushebeln würden. Zugegebenermaßen aber kein Gebiet in dem ich mich besonders gut auskenne, vielleicht weiß da jemand anderes mehr. Wäre auf alle Fälle mal was, worüber man sich von staatlicher Seite mal Gedanken machen könnte.
Was die Preisschwankungen als Motivation für sorgsamen Umgang angeht, bin ich nur sehr begrennzt ein Freund von. Im privaten Bereich mag das funktionieren, aber aus gutem Grund zögern viele Privatverbraucher sich so einen Vertrag zuzulegen. Wenn das alle in vergleichbarer Weise machen, bin ich dabei. Leider spielen gerade unsere Haupt-CO2-Quellen dabei aber nicht mit. Das chinesische System kenne ich ein wenig weil ich Zugriff auf die Daten unserer chinesischen Fabriken habe. Vereinfacht ausgedrückt sieht deren mittelfristiger Plan so aus. Das Sommerhalbjahr laufen Solar und Wind als Primär-Energiequelle. Im Winterhalbjahr wird Solar durch Kohle ersetzt. Atomkraft und Wasserkraft laufen im Grundlastbetrieb fast konstant durch. Windkraftschwankungen werden mit Gas ausgeglichen. Das ist zu 100% auf Gesamtkostenreduzierung ausgelegt. CO2 Einsparung wird nur als Mitnahmeeffekt und für die Werbebroschüren betrieben. Wenn wir da umweltbewegt unseren durchschnittlichen Strompreis höher ansetzen, bzw. unsere Industrie auf größere Schwankungen des Energieverbrauchs einrichten, können wir alles was relevante Energiemengen benötigt vergessen oder wir führen Strafzölle auf Basis CO2 Fußabdruck ein (mit allen Schwierigkeiten und Betrugspotenzial die das mit sich bringt).
Ich persönlich bin bereit diese Form von Handelskrieg mit den USA und China, und ein paar anderen auszutragen. Ich bezweifle nur, das sich die Mehrheit der Deutschen/Europäer bewußt ist, mit was für harten Bandagen das ausgefochten wird, wenn wir es darauf anlegen.
Ich möchte bezüglich der zu geringen Stromproduktion bzw. der zu gering geplanten Produktion noch einen Aspekt einbringen, den ich bisher hier glaube ich noch nocht gesehen habe.giffi marauder hat geschrieben: ↑17.12.2024, 10:48
- Differenz potentielle Erzeugungsleistung auf dem Papier zur Realität
- Hochlaufzeiten
- Stillstand wegen Wartungsarbeiten
- Bewußt herbeigeführte Mangellage wg. Ertragsoptimierung und oder auch politischer Signalwirkung.
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Unabhängig von der konkreten Ursache am Donnerstag, halte ich es für durchaus marktkonform,
dass auch ein Gut wie Strom zu bestimmten Zeiten unterschiedliche Preise haben kann, da dies zu sorgsamerem Umgang
damit führen wird.
So ist es ja auch billiger, die Marmelade für die Weihnachtskekse schon im Sommer zu machen
und nicht am 23.12. frische Erdbeeren dafür einzukaufen.
Maxime der notwendigen Wirtschaftstransformation in Richtung Nachhaltigkeit ist ja nicht,
alles zu jeder Zeit in beleibiger Menge für lau, sondern sorgsamer Umgang mit dem was man hat.![]()
Und ja, das geht zu Lasten von Gewohnheit, Normalität, Bequemlichkeit und dem damit verbundenen Wohlstandsempfinden.
Die meisten Stromerzeuger sind Aktiengesellschaften. Deren primäre Aufgabe ist es Gewinn zu erzielen. Sollte es also relativ klar sein, dass man mit einer Verknappung des Angebots mehr Gewinn machen kann als mit einer erhöhten Produktion sind die sogar erst mal rechtlich gezwungen das zu tun. Sollten die das anders machen, braucht es nur einen klagefreudigen Finanzinvestor unter den Aktionären und diejenigen, die das entschieden haben, bis hinauf zum Vorstand, der eine solche Entscheidung ermöglicht hat finden sich mit einer Schadenersatzklage vor Gericht wieder.
Ich zumidest kenne keine vertraglichen oder gesetzlichen Verpflichtungen die das aushebeln würden. Zugegebenermaßen aber kein Gebiet in dem ich mich besonders gut auskenne, vielleicht weiß da jemand anderes mehr. Wäre auf alle Fälle mal was, worüber man sich von staatlicher Seite mal Gedanken machen könnte.
Was die Preisschwankungen als Motivation für sorgsamen Umgang angeht, bin ich nur sehr begrennzt ein Freund von. Im privaten Bereich mag das funktionieren, aber aus gutem Grund zögern viele Privatverbraucher sich so einen Vertrag zuzulegen. Wenn das alle in vergleichbarer Weise machen, bin ich dabei. Leider spielen gerade unsere Haupt-CO2-Quellen dabei aber nicht mit. Das chinesische System kenne ich ein wenig weil ich Zugriff auf die Daten unserer chinesischen Fabriken habe. Vereinfacht ausgedrückt sieht deren mittelfristiger Plan so aus. Das Sommerhalbjahr laufen Solar und Wind als Primär-Energiequelle. Im Winterhalbjahr wird Solar durch Kohle ersetzt. Atomkraft und Wasserkraft laufen im Grundlastbetrieb fast konstant durch. Windkraftschwankungen werden mit Gas ausgeglichen. Das ist zu 100% auf Gesamtkostenreduzierung ausgelegt. CO2 Einsparung wird nur als Mitnahmeeffekt und für die Werbebroschüren betrieben. Wenn wir da umweltbewegt unseren durchschnittlichen Strompreis höher ansetzen, bzw. unsere Industrie auf größere Schwankungen des Energieverbrauchs einrichten, können wir alles was relevante Energiemengen benötigt vergessen oder wir führen Strafzölle auf Basis CO2 Fußabdruck ein (mit allen Schwierigkeiten und Betrugspotenzial die das mit sich bringt).
Ich persönlich bin bereit diese Form von Handelskrieg mit den USA und China, und ein paar anderen auszutragen. Ich bezweifle nur, das sich die Mehrheit der Deutschen/Europäer bewußt ist, mit was für harten Bandagen das ausgefochten wird, wenn wir es darauf anlegen.
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Re: Klima und Energiewende
Bei uns sind die Zähler mit 15 Minuten Takt schon seit einigen Jahren flächendeckend verbaut.George hat geschrieben: ↑17.12.2024, 11:10 Es gab heute im ARD Morgenmagazin einen Beitrag zu dynamischen Stromtarifen:
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZ ... VlNjA1OWVm
Ein dynamischer Tarif spart da eine Menge Geld, wenn man größere Verbracher auf "statistisch" günstigere Zeiten verlegt.
E-Auto wird in der Nacht zwischen 21:00 und 6:00 mit einer Leitungs von ca. 1kW geladen
und im Sommer am WE auch nachmittags.
Nachtspeicheröfen, Nachmittags für 1 Stunde und zwischen 3 und 5 in der früh gesteuert per Zeitschaltuhr.
Warmwasserboiler von 1:00 bis ca. 2:30
Da komm ich auf ca. 13 ct. Arbeitspreis Netto im November.
Im Juli waren es ca. 10 ct.
Größere Standby Verbraucher (TV, Stereoanlage) werden Punkt 23:00 per automatisierten Steckdosen vom Netz genommen,
falls ich vergessen sollte, die auszuschalten.
Lösungen für andere Verbraucher (Kühlschrank, Tiefkühltruhe, Waschmschine, Entfeuchter im Keller) nutze ich derzeit
allerdings nicht.
Das ist mir (noch) zu aufwändig.

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