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Justin's SF Romane und Grafiken

Verfasst: 02.07.2024, 10:58
von wl01
Ich habe einige SF-Romane geschrieben und auch einige SF-Modelle gebaut, diese fotografiert und grafisch in Szene gesetzt.
Beides möchte ich Euch nicht vorenthalten.

Also angefangen hat meine SF-Leidenschaft natürlich mit Raumpatrouille Orion. Natürlich die ganze Serie gesehen und danach die silbenen Paperpacks gelesen. Raumschiffe haben es mir immer angetan. Habe die Orion als Kind sehr oft gezeichnet. Dann kam ZBV von K.H. Scheer wobei mich wieder die Technikaffinität von ihm faszinierte. Und wenn man bei K.H. war, dann blieb natürlich als Höhepunkt nur mehr die Perry Rhodan Serie. Hier faszinierte mich vor allem die Vielfaltigkeit und die verschiedenen Handlungsebenen, die die Romane so spannend machte. In meinen eigenen Romanen habe ich daher sowohl diese Erzählform der unterschiedlichen Handlungsebenen, als auch das Fabel für technische Beschreibungen und für wissenschaftliche Möglichkeiten die Lichtgeschwindigkeit zu überschreiten übernommen.

Mein Startwerk einer komplett neuen SF-Welt:
Denn Atlantis war morgen
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Eigenes Werk

Re: Justin's SF Romane und Grafiken

Verfasst: 03.07.2024, 13:04
von wl01
Gut dann starte ich einmal:

Denn Atlantis war morgen
Das Vermächtnis der Zeit


Von Platon haben wir das Wissen über ein fernes Land, in einer weit, weit entfernten Vergangenheit, das die Träume, Wünsche und die Sehnsucht von uns Allen weckt. Es geht um das Land mit dem Namen Atlantis, das angeblich vor nunmehr rund 11.600 Jahren, also vor der letzten Eiszeit existiert haben soll und das innerhalb eines schrecklichen Tages und einer schrecklichen Nacht im Meer versank. Doch hat dieses Land wirklich existiert und wie kam es zu seinem Untergang? Und da gab es ja noch einen Bericht über den Mayakalender, der exakt am 21. Dezember 2012 enden sollte.

Nun, diese unsere Geschichte, möchte exakt diese Ereignisse aufgreifen und sie fängt
mit einer ganz normalen Familiengeschichte an...
ein Wüstenabenteuer im alten Ägypten...
ein Vorfall im Weißen Haus...
ein Apollo-Raumschiff erkundet den Mond...
ein Erzfrachter kehrt nach Hause zurück...
Langsam werden die einzelnen Handlungsschauplätze vorgestellt und die Zeit-Fäden gezogen...

Doch dann wird klar, wie alles zusammenhängt und die Handlungsfäden verknüpft sind. Menschen aus den unterschiedlichsten Epochen, tausende Jahre voneinander getrennt und doch gleichzeitig existierend, spielen die Hauptrollen.
Mit der Geschichte schrammen wir so nahe an der Realität vorbei, dass die Fantasie und die Wirklichkeit bequem ineinanderfließen können. Denn alle geschilderten Ereignisse können wir jederzeit in unseren Medien wie dem Internet nachvollziehen, ich habe lediglich einen Bogen über all diese Dinge gespannt.
Atlantis, die UFOs und eine komplett andere außerirdische Physik werden mit einer Selbstverständlichkeit erklärt und in die Geschichte eingeflochten, dass man zum Schluss überzeugt ist, 'genauso ist es gewesen'!

Lassen Sie sich ein, auf eine Geschichte der Zeit, die all ihre Vorstellungen sprengen wird.

Re: Justin's SF Romane und Grafiken

Verfasst: 03.07.2024, 22:04
von wl01
1982 AD zu Hause I

An einem kalten Wintertag blickte ich aus dem kleinen, hölzernen, zweifach versprossten Fenster. Der Wind verwehte den ganzen Schnee so stark, dass ich fast nichts sehen konnte, außer die weiße Wand, die am Fenster vorbeipeitschte und die vielen kleinen Kristalle jeder einzelnen Schneeflocke. Nur schwer konnte man sich vorstellen, dass jenseits des Schneesturms am Himmel noch der goldene Vollmond leuchte. Am Fenster sah ich die wunderbar filigranen Schneeblumen, die merkwürdige, bizarre Zeichnungen auf der Scheibe abgebildet hatten. Sie sahen jedoch nicht simpel aus, sondern so, als ob sie 100 geniale Künstler in ihren besten Stunden gezeichnet hätten. In meiner Phantasie glaubte ich Muster von Bäumen, Bergen, fantastischen Gebäuden und vieles mehr auf dem Fenster zu sehen.

Und hier an meinem Lieblingsplatz dachte ich mir, dass die Zukunft für mich wohl einige Veränderungen mit sich bringen würde, mit Großvater, er war immerhin mein einziger noch lebender Verwandter, oder auch ohne ihn, ...
... und ich war gespannt darauf,
... auf diese meine Zukunft.

Das kleine Haus meines Großvaters stand oben in den Bergen, frei in der Winterlandschaft. Großvater hatte schon im Sommer viel Holz gehackt und nun saßen wir am offenen Feuer vorm Kamin. Dort wo die Eisblumen sich am Fenster abbildeten, pflegte ich immer zu träumen, wenn ich schon mal alleine am Kamin saß. Wenn der Sturm ein wenig nachließ, konnte ich sehen, wie mich der goldene Vollmond anlächelte, so als wolle er sagen, erzähl mir doch mal deine Geschichte.

Tief in meine Gedanken versunken, versuchte ich, von Anfang an eine Sortierung meiner Gedanken zu bewerkstelligen. Das laute, gut hörbare Knacken, Knistern und Glimmen aus dem Kamin, wollten meine Konzentration jedoch auch nicht unbedingt fördern. Ich schaute aus dem Fenster, eine kleine junge Katze versuchte sich einen Weg durch den hohen Schnee zu bahnen, und ich dachte mir, wie gut habe ich es hier drinnen. Doch dann kam alles ganz anders.

Mit lautem Knarren ging die Türe auf, und mein Großvater donnerte, die Stiefel voll Schnee, über den Fußabtreter und den Boden des kleinen Vorraums. Er setzte sich auf einen dreibeinigen Schemel und zog laut ächzend und geräuschvoll an den Stiefeln, bis sie endlich von seinen Füssen gerissen waren. Ich sah diese so alltägliche Prozedur an und konnte mich nicht wirklich auf irgendwelche festen Gedanken konzentrieren, wenn doch da Einer wie ein Bauarbeiter durch die Mauer ins Haus einbricht, wie soll man da noch träumen können.
Die Türe aus Holz, schlug bei dem starken Wind, der draußen herrschte, immer im Takt auf und zu, so wie jeden Tag, bis ich dann sagte: "Großvater!"
Der schaute dann sehr erstaunt zu mir herüber, so wie jeden Tag und antwortet: "Ich weiß", ging zur Tür, und verschloss sie dann.
Ich wollte ihm endlich einmal klar machen, dass er mehr auf sich achtgeben müsse, denn er trank immer den Honigwein mit dem Namen "Bärenfänger" und war nie bei der Sache, denn, ... doch das ist wieder ein anderes Kapitel.

Denn ich wusste, Großvater hatte einen Traum, einen großen Traum, den er nie erreicht hatte und auch nie wieder erreichen würde.
"Großvater" sagte ich, "Du musst das Leben eben so nehmen, wie es ist und sich den neuen Herausforderungen stellen! Man kann nicht immer dort stehenbleiben, wo man ist!"
Er lächelte nur mild, und winkte ab: "Nun tu mal nicht so altklug, als ich so alt war wie du, da war es wichtig Wünsche, Vorstellungen und Träume zu haben. Die Umsetzung, mein Gott, das war völlig egal, wichtig war es Vorbilder zu haben und danach zu streben, sie zu erreichen, und … zu überleben!"

Er nahm einige Scheite, die er hereingebracht hatte und legte sie ins Feuer. Die Glut, die im Kamin schon ziemlich armselig gloste, bekam neue Nahrung und kurze Zeit später loderten die ersten Flammen wieder und umzüngelten die neuen Hölzer. Der Widerschein der Flammen ergab an den Wänden wunderbare und geheimnisvolle Schatten, die hier an einen alten Baumstamm, dort aber an ein Gebirge und da wieder an eine alte Scheune erinnerten. Alles ein Synonym für die Situation in der wir uns befanden. Draußen ein fürchterlicher Schneesturm, aber hier herinnen ein wohlig warmes geborgenes Dasein, das jedoch emotionell fern jeder Realität war.
"Aber", erwiderte ich, "man kann sich doch nicht so von jeder Realität verabschieden und nur in seiner Fantasie leben! Ich weiß, du hattest mit Großmutter große Träume, von einem Leben auf Reisen, du wolltest die Welt sehen, etwas in ihr bewegen, vielleicht sogar die Welt aus den Angeln heben, aber was ist nun daraus geworden?"
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Quelle: Wikipedia, Lizenz: Public Domain

Beim Gedanken an Großmutter, starrte er mich wütend an, senkte dann jedoch seinen Blick und Tränen kullerten von seinen Augen, doch er sagte nichts dazu, setzte sich in sein Sofa und nahm einen kräftigen Schluck seines heiß geliebten Getränkes. Wie ich wusste, bestand der "Bärenfänger" aus ein wenig Tee, etwas Honig aber viel Wodka und Whisky oder besser gesagt amerikanischen Bourbon, der etwas lieblicher und nicht so malt wie schottischer war. Blendet, sagte Großvater dazu. Aber auch diese "Lebenserfahrung" war lediglich aufgesetzt und falsch, so falsch wie es nur irgendwie sein konnte.

Denn was hatte er und Großmutter aus ihren Leben gemacht. Er wollte ein großer Forscher und Entdecker werden. Beide hatten in jungen Jahren Archäologie studiert und gemeinsam die ersten Ausgrabungen bestritten. Sie waren in Nazca, aber auch in Chucuna in Peru und in Saïs in Ägypten gewesen und hatten dort und auch anderswo einiges gesehen und erforscht. Doch dann hatten sie den einen Hinweise auf ein altes Geheimnis der Menschheit erhalten, das sie zuerst geheim hielten, aber dann öffentlich aufzeigten und Vorträge darüber hielten. Sie hatten angeblich in den alten Aufzeichnungen von Schliemann (also der, der Troja entdeckte), Hinweise auf DEN großen Gral der Archäologie gefunden, den jeder gerne finden wollte.
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Quelle: Wikipedia, Lizenz: Public Domain

Heinrich Schliemann, oder besser gesagt, dessen angeblicher Enkel Paul Schliemann hatte nämlich behauptet, dass er Atlantis gefunden hätte. Und in diesen Unsinn hatten sich mein Großvater und seine Frau verbissen. Zuerst waren sie von den Kollegen nur ignoriert worden, dann verlacht und dann gab es schließlich diesen mysteriösen Autounfall, bei dem Großmutter starb. Nachher war er nicht mehr derselbe, so wie ich ihn kannte. Er vergrub sich in diesen Humbug, huldigte nur mehr seinen eigenartigen Gedanken, seinen Wahnvorstellungen und seinen unerfüllbaren Wünschen und vor allem in seinen "Bärenfänger". Schließlich zog er zu diesem einsamen ruhigen, aber auch kalten und gefährlichen Ort in den Bergen zurück, an den ich ihn heute besuchte.
"Weißt du", sagte er auf einmal in die aufkommende Stille hinein, "dass Paul Schliemann auch völlig mysteriös ums Leben gekommen ist? Weißt du, dass es da mehr gegeben hat als unser in deinen Augen sinnloses Streben nach Atlantis? Wir hatten ein großes Geheimnis, eine riesige Verschwörung aufgedeckt. Wir waren so knapp dran, aber irgendjemand wollte das nicht, er wollte uns fertigmachen, ... und er hat es geschafft!"
Jetzt weinte er bitterlich, aufgrund der Wirkung seines Getränkes, wie mir erschien.
"Wir, deine Großmutter und ich hätten es geschafft, aber wir wurden um die Erfolge unserer Forschungen gebracht, mehr noch, wir wurden psychisch und schließlich auch physisch 'ausgelöscht'!"

"Großvater", sagte ich, "jetzt werde ich aber böse. Fange nicht schon wieder mit diesen Spinnereien an. Du weißt, dass das alles nicht stimmt, dass du dir dies alles nur einbildest! Nach deinen Ärzten solltest du die Medikamente nehmen und nicht dieses verrückt machende Gesöff."
"Ärzte, welche Ärzte, diejenigen die Großmutter damals ... nicht retten konnten, oder sogar… aber lassen wir das! Aber falls du alles doch noch eines Tages wissen willst und dass unsere Forschung nicht ganz umsonst waren … Die Unterlagen sind alle in den sechs grauen Kartons oben am Dachboden ...", murmelte er verloren und in Gedanken versunken, versunken in eine andere, nicht mehr existierende Welt.
"Jetzt reicht es mir, ich habe gehofft, dass du einsichtig wirst und die Weisheit des Alters besitzt und man mit Dir vernünftig reden und man mit Dir vielleicht gemeinsam Weihnachten feiern kann. Aber nein, nein, du fängst immer wieder von diesem Blödsinn hier an und bist, wie die moderne Forschung so schön sagt, 'beratungsresistent'. Nein, mit dir kann man nicht mehr reden, es ist völlig sinnlos mit Dir!"

Ich stand auf, packte mein Gepäck, das ich erst vor ein paar Stunden hier durch den Schneesturm hereingeschleppt hatte. Ein kurzer Blick zu Großvater, ein paar verdrückte Tränen und: "Schöne Weihnachten Großvater und passe auf dich auf", ein kurzer Kuss, das war es. Dann ging ich nach draußen, packte alles in meinen Van, startete ihn und fuhr die 10 Stunden durch den Schneesturm wieder zurück nach Hause.

Zu diesem Zeitpunkt war mir nicht bewusst, dass ich Großvater nie wieder sehen würde ......

Timeflash!

Re: Justin's SF Romane und Grafiken

Verfasst: 04.07.2024, 08:33
von wl01
11.632 BP Ägypten I

Irgendetwas störte ihn.
Zuerst das eigenartige Surren und Säuseln, danach das anschwellende Rauschen, das nach einiger Zeit in ein leicht auslaufendes Zischen überging. Er erinnerte sich, natürlich, diese Geräusche der Nacht war er nicht gewohnt. Zu Hause würden die Paradiesvögel im Schlaf schnattern und das wohlige Grunzen der Nilpferde würde ihn in den Schlaf wiegen, vielleicht ein leichtes Knurren und Grollen der Jäger der Nacht, aber dieses Geräusch, ...

Er konnte sich einfach nicht daran gewöhnen.

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Author: Pierre Bona, Lizenz: Creative Commons

Natürlich und das wusste er, das Geräusch bedeutete, dass er unterwegs war, dass er die eine, große Aufgabe bewältigen musste, ...
Das Surren und Säuseln, das war natürlich nichts anderes als die Geräusche des Windes, der dort im Osten riesige Sanddünen bewegte und das Rauschen und Zischen, war nichts anderes als die leichte Brandung, die vom Westen an das Ufer kroch.

Er öffnete die Augen und schaute in den unendlichen Sternenhimmel, der sich vor seinen Augen öffnete. Dort oben stand Isis, die Beschützerin der Welten, die Königin des westlichen Himmels, die Gattin des Osiris, des obersten aller Götter, der am nächsten Morgen wieder die Fahrt mit der großen Himmelsbarke beginne würde, …

Doch irgendwie wusste er, dass dies alles falsch war, so falsch, dass es falscher nicht sein konnte, ...
Doch die Sterne glitzerten und riefen in ihm romantische Erinnerungen wieder.

Und erinnerten ihn an seine Partnerin, die neben ihm schlummerte. Mit einem Stupser weckte er sie auf und ihre normalerweise weiche Stimme klang nun äußerst gereizt, als sie noch schlaftrunken, murmelte: "Was ist los, Khaled el Tamer, ich bin müde und möchte noch schlafen, morgen haben wir einen arbeitsreichen Tag!"
"Schau, oh schöne Tama el Svetla, der nächtliche Sternenhimmel breitet sich vor dir aus."
"Na und, dann solle er es eben und mich in Ruhe lassen!" fauchte sie nun zornig.
"Ja schon, aber was schließt du daraus?"
Sie richtete sich nun auf und funkelte ihn nun ungehalten an, "Naja, dass es morgen eben einen wunderschönen Tag geben wird!"
"Und weiter, was noch?"
"Dass das Universum unendlich ist und Osiris noch viele Völker dort draußen unter sich hat! Und was schließt du daraus?", knurrte sie gereizt.
"Hm, verdammt, dass jemand unser Zelt gestohlen hat!"

Er sprang schnell auf und konnte sehen, dass rund um die beiden herum nichts mehr war, kein Zeltlager, keine Kamele, keine Pferde und auch keine Karawanenführer, keine Geschenke, keine Tributleistungen, alles war fort. Die gesamte Karawane war verschwunden.
Dies ließ ihn sofort daran denken, dass er und Tama noch eine große Aufgabe vor sich hatten.

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Author: Friedrich Ratzel, Lizenz: Public Domain

Vor über drei Wochen waren sie mit einer großen Karawane von Ägypten aus aufgebrochen. Sie hatten das nicht freiwillig getan, aber es war seine Aufgabe die ganzen Geschenke und Tributleistungen an die Herrscher von Atlantis abzuliefern. Sie hatten alles, alles, was aufzubringen war, aufgebracht und zu einer riesigen Karawane zusammengefasst.
All das in dem sumpfigen Nildelta zu gewinnende Gold, teure und wertvolle Stoffe aus den besten Webereien Ägyptens, wertvolle und herrlich schillernde Edelhölzer, die nur in den Urwäldern des Nildeltas vorkamen, wertvolle Felle von Löwen, Geparden und die Haut von Krokodilen, sowie wertvolle Kräuter, die nur in den Dschungelgebieten zu finden waren, die aber erstaunliche Wirkungen auf die Menschen hatten. Alles, von Heilsalben bis zu exzellenten Stärkungsmitteln konnte man aus diesen Kräutern erzeugen.
Und nun war alles fort.

Wie sollten sie nun diese Tribute an die hohen Herrscher abliefern können? Khaled wusste, wenn sie diese Leistungen nicht innerhalb eines Jahres erbringen würden, gäbe es erneut eine Strafexpedition von den hohen Herren und er wusste, dass der "Osiris" und "Per-aa", so wie der Pharao von Ägypten in diesen Zeiten genannt wurde, nicht die geringste Chance gegen die Armeen der Atlanter hatte.

Sie hatten es einmal geglaubt und waren blutig eines Besseren belehrt worden. Besonders er, als ehemaliger Heerführer der ägyptischen Armee hätte es besser wissen müssen, aber sie hatten damals, vor nunmehr fünf Jahren, keine Vergleichsmöglichkeiten gehabt. Sie sahen ihr Reich, das große Reich Ägyptens, mit ihren Gottkönigen, den Per-aas als Nabel der Welt, groß, mächtig und unbesiegbar. Alle Stämme, die aus dem Westen zu ihnen vorgedrungen waren, weil sich von dort aus die Wüste ausbreitete, hatten sie mit größter Selbstverständlichkeit unterwerfen können.
Doch dann trat auf einmal ein Bote aus dem Norden bei ihnen ein und verlangte, dass sie ab morgen die Untertanen eines der zehn Könige von Atlantis seien und ab sofort jährlichen Tribut an diesen König zu leisten hätten.

Was für ein Scherz, was bildete sich dieser Fremde ein, welche Macht sollte sich den Ägyptern denn entgegenstellen können. Der Bote drohte und gab ihnen einen Monat Bedenkzeit, doch die Zeit verstrich und nichts geschah. Khaled hatte allerdings aus Sicherheitsgründen den Per-aa davon überzeugen können, den größten Teil der Armee zu mobilisieren, sodass er in kurzer Zeit 7.000 Mann an Speerträgern mit ihren typischen oben abgerundeten Holzschildern, und 3.000 Mann an Bogenschützen bereitstellen konnte. Sie waren also gerüstet, falls der unwahrscheinliche Grund doch eintreten sollte, …

Doch was dann kam, war unheimlich, schrecklich und für die meisten ägyptischen Krieger tödlich. Was da nach nur einem Monat auf die Ägypter zukam, mit dem konnte niemand rechnen. Ein Heerwurm von über 20.000 voll gepanzerten Kriegern schlängelte sich auf ihre Hauptstadt zu. Alle waren in schillernde Rüstungen gehüllt, die die Pfeile der Bogenschützen einfach an ihren Panzerungen abprallen ließ und sie waren mit Schwertern aus einem unbekannten Metall ausgerüstet, das die Schwerter und Speere der ägyptischen Infanterie bei jedem Schlag zerbrechen ließen. Wie hatte ein so riesiges, unbesiegbares Heer mit so einer Durchschlagskraft so schnell in das ägyptische Reich einfallen können?

Doch das war noch lange nicht alles. Die atlantische Armee besaß eigenartige Gerätschaften, die Feuer, Donner und Tod bringen konnten, noch lange, bevor es überhaupt zum Aufeinandertreffen der Phalangen kam. Kurz nachdem die Ägypter in Formation angetreten waren, fing es zu brodeln und zu donnern an, als ob Osiris persönlich in seinem Sonnenwagen herabfahren würde und diese "Streitwägen des Feuers" fielen auf die ägyptischen Truppen hernieder. Und lange, bevor die atlantischen Streitwagen selbst herandonnerten, war von den ägyptischen Linien nicht mehr viel vorhanden. Dann kamen noch diese unheimlichen Streitwagen heran, diese eigenartigen Dinger, ohne Pferde, die aber viel bösartiges Zischen und viel Rauch ausstießen und die alles niederwalzten, was sich ihnen in den Weg stellte. Auch diese Dinger waren gepanzert und widerstanden jedem Pfeil und jedem Schwerthieb.



"Es wurde ein Desaster sondergleichen, Tod und Vernichtung ging in unseren Reihen um“, erinnerte sich Khaled, „die schwergepanzerten atlantischen Fußtruppen mussten nur mehr kampflos in unsere Hauptstadt Saïs einmarschieren. Widerstand konnten wir ihnen keinen mehr leisten".

Tja und nun waren sie eben unterwegs, nach Norden, zu den Säulen des Herakles, zu den Wundern des Atlantischen Herrschaftsbereiches, zu der Stadt, die sich auf einer Insel befand, die größer als Libyen und Kleinasien zusammen sein sollte, so wurde zumindest berichtet. Da sie eben die Tribute von vier Jahren mit sich trugen, hatte der Per-aa ihn und eine seiner Töchter beauftragt, diesen Tribut abzuliefern.

Um nicht andauernd die neidischen Blicke der begegnenden Völker auf sich zu ziehen, hatten sie beschlossen, nicht durch diese angrenzenden Staaten zu ziehen, die, wie sie mittlerweile wussten, ebenso Vasallenstaaten der Atlanter waren, sondern entlang des schmalen Streifens, zwischen der Küste und des wüstenhaften Gebirges, also entlang des Mittelmeeres zu ziehen, um somit die Ware ungestört abliefern zu können.

Mittelmeer? Woher kannte er nur diesen Begriff? Das Meer da vorne war kein "mittleres Meer", sondern das große Meer, in welches sich der ehrwürdige Nil seit undenklichen Zeiten ergoss. Eigenartig, was ging da in seinen Gedanken vor? Er konnte sie nicht mehr zur Gänze kontrollieren. Er fluchte lautstark. Irgendetwas, das wusste er, war irgendwie falsch, so falsch, dass es falscher nicht sein konnte.

Ja und nun dieses Erlebnis, sie waren trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ausgeraubt worden, wie konnten sie sich nun aus diesem Schlamassel befreien? Sie waren nun allein, mitten in der Wüste!

Dann dachte er nach und fluchte nochmals, wie konnte es sein, dass sie ausgeraubt worden waren und dennoch noch am Leben waren, normalerweise machten Räuber in diesen Zeiten kurzen Prozess.

Timeflash!

Re: Justin's SF Romane und Grafiken

Verfasst: 04.07.2024, 10:01
von wl01
2.012 AD Washington I
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Quelle: Wikipedia, Lizenz: Gemeinfrei

"Mr. President, bitte wachen sie auf!"
Der Präsident schreckte auf. Hatte er sich nicht erst vor kurzem niedergelegt? Und das nach einem Fest für das Weisenhaus in Washington, das mit einem Wohltätigkeitsball im White House geendet hatte. Und es war reichlich spät geworden.
Der Christbaum im Oval Office war bereits geschmückt gewesen und die Kinderaugen waren jedes Mal ein wunderbares Erlebnis, so kurz vor Weihnachten.

Doch er war der amerikanische Präsident und hatte immer bereit zu sein, das war sein Job.
"Nun, was gibt es William?"
"Mr. President, wir mussten soeben DefCon 3 ausrufen! Sie sind hier somit nicht mehr sicher!"
"Ja um Gottes Willen, William, was ist den passiert, hat sich der Konflikt im Nahen Osten so zugespitzt?"
"Nein Mr. President, aber wir haben ein unbekanntes Flugobjekt in unserem Orbit geortet!"

Mühsam richtete er sich auf, was sonst durchaus nicht seine Art war. "Und deswegen wecken sie mich auf, das hatten wir doch schon bereits öfters. Soweit ich weiß, haben wir so ein Ding bereits in der Area 51 geparkt und dann recht gute Verhandlungen mit ihnen geführt! Sollen sich doch die Jungs von dort um dieses UFO der Greys kümmern!"
"Nun leider, um die Greys handelt es sich diesmal nicht, den Schiffstyp kennen wir wirklich nicht und etwas bedrohlicher ist es diesmal auch!"
"Weshalb?"
"Nun das Ding, das da im Orbit schwebt, ist so ca. 60 km lang und hat mittlerweile unsere gesamten Kommunikations-Satelliten außer Gefecht gesetzt. Ich denke nicht, dass dies ein freundlicher Akt ist, aber schnell Mr. President, das White House, ist in solch einem Fall ein Primärziel!"
"Ok, sind die Mitglieder des Kabinetts verständigt worden?"
"Ja Biden, Clinton, Geithner und Gates haben wir erreicht, aber den Rest..." er zuckte mit den Achseln.
"Schön, sind Malia und Sasha schon geweckt worden? Ich nehme an, mein Hubschrauber ist schon bereit! Dann fliegen sie uns in den 'Cheyenne Mountain Complex' zu unserem Sicherheitszentrum!"
"Natürlich sind ihre Kinder bereits geweckt worden, Sir. Und ich will sie ja nicht in Verlegenheit bringen, aber Cheyenne Mountain wurde bereits 2006 aufgelassen und auch das mit dem Hubschrauber ist nur für die Öffentlichkeit bestimmt. Denn auch ein Hubschrauber ist ein äußerst lohnendes Angriffsziel. Wir sind in der Zwischenzeit schon wesentlich weiter. Erinnern sie sich an die Umbauarbeiten vorigen Herbst?"

Der Präsident war in der Zwischenzeit nicht untätig gewesen, auch wenn es vielleicht so anhörte. Aber während des Gespräches hatten sich er und Michelle bereits zur Gänze bekleidet und waren abmarschbereit. Die Kinder, der berühmte schwarze Koffer, als auch die Gerätschaften des Sicherheitsdienstes waren bereit.
"Also gut, wohin?"
"In den Keller Mr. President!"

Durch eine Tapetentür gelangten sie in einen langen, nach unten verlaufenden Gang, in dem, als sie ihn betraten, die an der Decke befindlichen Leuchtstoffröhren angingen. Und wie durch Geisterhand begann sich daraufhin auch der Boden in Längsrichtung zu bewegen. Der Präsident schüttelte leicht den Kopf und musste dazu etwas lächeln. Was seinem Techniker-Stab da alles eingefallen war. Nach ca. 2 km verlangsamte sich das Tempo des Rollweges und hielt plötzlich an. Vor ihnen erstreckte sich der Gang jedoch noch kilometerweit.

War das wirklich geplant? War er etwa entführt worden und war das alles nur ein ruchloser Plan, um ihn zu beseitigen? Unsicher blickte er sich um. Doch dann der erlösende Seufzer. Mit einem fauchenden Geräusch öffnete sich auf der einen Seite der Gang und gab den Blick auf eine größere Halle frei. Doch wenn man genauer hinsah, und das konnte man erst jetzt, da in dieser Halle erst jetzt die Lichter angingen, war es in Wirklichkeit eine Art Bahnsteig, an dem ein futuristischer, aerodynamischer U-Bahnzug stand.

"Mr. President, darf ich bitten", schlug Stabschef William Daley vor. Als sie Platz nahmen, fielen überall Masken aus der Verkleidung. Und als der Präsident ungläubig aufsah, "Das sind Sauerstoffmasken! Um die Geschwindigkeit des Zuges zu erhöhen, wird die Röhre evakuiert und dann könnte es im Notfall hier herinnen zu einem Druckabfall und somit zu einem zu geringen Sauerstoffgehalt kommen."

Der Zug beschleunigte mit atemberaubender Geschwindigkeit, der die Insassen gegen ihre Sitze presste. Im Hauptdisplay konnte man sehen, wie die Geschwindigkeit laufend zunahm. Zuerst kletterte die Anzeige auf 50 dann 70, schließlich 100, 150 Miles per Hour, bis sie schließlich bei ca. 375 MpH verharrte. "Die Geschwindigkeit konnte durch ein Rail-Gun-Prinzip verwirklicht werden.", erklärte Daley stolz.

Diese Geschwindigkeit von 375 MpH, was ca. 600 km/h bedeutete, behielten sie mehr als 4 Stunden bei. Dann verzögerte der Zug und hielt in einem Endbahnhof schließlich an. Mit einem Lift gelangten sie noch weiter in die Tiefe.
"Und wo sind wir hier?"
"Nun, ... doch wieder unter dem Cheyenne Mountain. Offiziell haben wir NORAD auf die Peterson Air Force Base verlegt, aber in Wirklichkeit haben wir den neuen Stützpunkt einfach drei Km unter dem alten errichtet", lächelte Lieutenant-General Marcel Duval verschwörerisch. Der Präsident strafte ihn mit einem missbilligenden Blick. Zu dieser Zeit war Humor das Letzte, was sie brauchen konnten.

"Und wie schauen wir derzeit aus? vier Stunden Anfahrtszeit sind nicht wenig!"
Schlagartig verfinsterte sich Duvals Miene. "Jeder Kontaktversuch wurde bisher ignoriert, aber sonst nichts Neues!"
"Übrigens, Mr. Smith möchte mit ihnen sprechen!"
"Welcher nun von den zahlreichen Smiths in ihrer Organisation?", fragte er seinen CIA-Chef.
"Oder meinen sie DEN Smith?"
"Ja, genau DEN", konnte David H. Petraeus darauf nur mehr seufzend antworten. Nachdem die Kinder und Michelle versorgt waren, gingen sie in einen der zahlreichen Besprechungsräume und setzten sich.

Dann ging eine Türe auf und eine kleine, keine 1,5 Meter große Gestalt betrat den Raum und musterte die Anwesenden interessiert durch seine großen Augen. "Schönen guten Tag Mr. President, schon lange nicht gesehen!"
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Eigenes Werk

Timeflash!

Re: Justin's SF Romane und Grafiken

Verfasst: 04.07.2024, 11:00
von wl01
1982 AD zu Hause II

Bericht Charles Turner:
Keine 3 Monate später, nach meinem Besuch im Haus meines Großvaters, erhielt ich die Nachricht, dass er verstorben war. Ein Jäger hatte es als eigenartig angesehen, dass in der Hütte Licht brannte, aber kein Rauch aufstieg und das Mitten im Winter. Man hatte ihn gefunden, in seinem Sofa sitzend, daneben das heruntergefallene Glas mit seinem geliebten "Bärenfänger". Herzinfarkt sagte der Doktor.

Da die Hütte nur angemietet war, musste ich mich um nicht mehr viel kümmern, nur noch um die wenigen Dinge der Hinterlassenschaft meines Großvaters. Doch was war da noch vorhanden? Die heruntergekommenen Einrichtungsgegenstände? Die Hinterlassenschaften eines jahrzehntelangen Säuferdaseins? Ich ließ alles vor Ort auf einen Haufen kippen und anzünden. Aus, vorbei, niemand kannte ihn, niemand mochte ihn, keiner kam zu seinem anschließenden Begräbnis. Irgendwie konnte ich jedoch meine Sentimentalität nicht unterdrücken und nahm die sechs grauen Kartons mit in meine Wohnung, die für ihn so wichtig waren, ...
... und vergaß sie.

Ich studierte Physik, machte Karriere und belegte auch ein paar Kurse in Archäologie, vielleicht ebenso aus reiner Sentimentalität, oder aber auch, um mich von Großvaters Ideen, oder aber eher von ihrem Gegenteil überzeugen zu lassen. Und ich erfuhr durch das Studium, dass natürlich die gesamte Vorstellung Großvaters über Atlantis, Schliemanns Enkel und vieles mehr, völliger Nonsens und an den Haaren herbeigezogen war. Ich hatte es mir ja so gedacht!

Es gab da lediglich am 20. Oktober 1912, mehr als zwanzig Jahre nach dem Tod des berühmten Archäologen und Troja-Entdeckers Heinrich Schliemann, eine Veröffentlichung in einer US-Amerikanischen Zeitschrift namens 'New York American', in dem von einem erstaunlichen Bericht unter der Überschrift 'How I found Atlantis' ('Wie ich Atlantis entdeckte, den Ursprung jeglicher Kultur') gesprochen wurde. Im Untertitel wurde ein Paul Schliemann genannt, der sich als Enkel Heinrich Schliemanns bezeichnete. Weiter stand hier, Heinrich Schliemann habe wenige Tage vor seinem Tod einem Vertrauten einen versiegelten Umschlag übergeben, auf dem zu lesen war, dass er nur 'von einem Mitglied seiner Familie zu öffnen sei, der ernstlich schwöre, sein ganzes Leben den darin umrissenen Forschungen zu widmen'.

Sonst gab's da nichts. Also nichts anderes als Gerüchte die ein findiger Journalist, nur um Geld zu machen, hervorzauberte.
Was blieb, war ein Paul Schliemann, der nirgendwo aufschien, den es also nie gab, einen Mann, der am Anfang des 20. Jahrhunderts einen Bericht veröffentlichte, der angeblich Schliemanns Vermächtnis darstellte. Es war alles so falsch, wie es falscher nicht sein konnte.

Nein, die Geschichte war einfach zu dünn, als dass man daran glauben konnte. Tja und dabei bleib es, bis ich im Jahre 2012 eine Bergwanderung im Cheyenne Mountain Complex machte.

Timeflash!

Re: Justin's SF Romane und Grafiken

Verfasst: 04.07.2024, 12:22
von wl01
11.632 BP Ägypten II

Nun standen beide mitten in den Ausläufern einer unbekannten Wüste mit nichts in den Händen, außer dem, was sie gerade in ihren Taschen und Gürteln eingesteckt hatten.
Über ihnen erstreckte sich das glitzernde Band der Sterne, das die Unendlichkeit des Lebens und des Universums darstellte. Khaled el Tamer fühlte sich so allein, so hilflos im Angesicht der Unendlichkeit des Universums und auch aufgrund der Aussichtslosigkeit der Situation. Er blickte hinüber zu Tama el Svetla und sah, dass sie offensichtlich genauso dachte wie er. Auch ihr war die Größe ihrer Aufgabe bewusst und gleichzeitig auch die Sinnlosigkeit des Lebens und das Streben nach der Vollkommenheit des Osiris. Er schritt langsam auf sie zu und legte seine Hand um ihre Schulter.

Sie kuschelte sich zärtlich in seinem starken Arm und erzitterte aufgrund der Kälte der Nacht, oder, so hoffte er, weil sie einfach seine Nähe spürte. Gemeinsam blickten sie in die Unendlichkeit, sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und gemeinsam träumten sie auf eine bessere Zukunft hin.
Dann hob sie ihren Kopf und blickte tief in seine Augen und sie küssten sich innig. Gemeinsam sanken sie auf den weichen Sandstrand und vergaßen die Welt um sich.

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Author: Karachi Scuba Diving Center, Lizenz: Creative Commons

Als sie erschöpft, aber doch frohen Mutes am nächsten Tag aufwachten, konnten sie beobachten wie Osiris, in den herrlichen Farben der Wüste strahlend hell im Osten aufzusteigen begann. Er streichelte ihren Kopf und nachdem er die Schwere der Nacht abgestreift hatte, sagte mit klarer und fester Stimme: "Jetzt, wo wir genug Licht haben, müssen wir versuchen den Spuren der Räuber zu folgen und hoffen, dass der Sand ihre Spuren nicht zu schnell vernichtet hat."
"Aber glaubst Du wirklich, dass wir auch nur die Spur einer Chance haben, immerhin haben die Kamele, Pferde und Waffen und wir sind einfach nur mehr wir selbst."
"Ich weiß, aber wir müssen es einfach versuchen, denn die Hoffnung stirbt zuletzt!", wobei er sich urplötzlich bewusstwurde, dass dieser Spruch mit der Hoffnung, nicht der ägyptischen Tradition entsprach und er irgendwo anders diesen in Erfahrung gebracht haben musste. Doch diese Erkenntnis verwirrte ihn bloß. Für solche Spielereien hatte er aber derzeit keine Zeit und auch nicht die Muße, sie weiter zu verfolgen.
Ein leichter Stachel verblieb trotzdem in seinen Gedanken.

Um ihre Chancen besser einschätzen zu können, durchsuchten sie ihrer Taschen und stellten Verblüffendes fest. Sie hatten beide je ein leichtes gebogenes Kampfschwert unbekannter Fertigung, je einen Dolch mit einem eigenartigen hakenartigen Knauf, einer geschwungenen Klinge und einer 'instabilen' Rapierstange. Dann fanden sie Wasser für insgesamt drei Tage und Lebensmittel für eine ebenso lange Zeit. Neben diversen kühlen Baumwollfazes und Kufiyas zur Linderung der unbarmherzigen Sonnenstrahlung fand Tamer in seinen Taschen auch noch ein Papyrusstück mit eigenartigen Schriftzeichen, die sehr geschwungen miteinander verbunden waren, aber absolut nichts mit den Lautsilbenzeichen der ägyptischen Schrift zu tun hatten. Sie schienen ihm aber auch irgendwie vertraut und er schrieb ihnen eine ganz bestimmte Bedeutung zu. Doch sie hatten keine Zeit darüber nachzudenken, die Aufgaben waren dafür einfach zu groß und die Gedanken zu trivial.

Glücklicherweise waren die Spuren der Räuber deutlich in den Sand geschrieben, da es in der Nacht durch die Nähe zum Meer relativ feucht war und der Sand durch den Wind nicht so leicht verfrachtet werden konnte. Am Anfang kamen sie auch recht schnell voran, jedoch je länger sie den Spuren folgten, desto mehr verblassten sie. Als Osiris im Zenit stand, torkelten sie mehr als sie vorwärtsschritten. Sie zwangen sich einen Schritt vor den anderen zu setzen. Zuerst links, dann rechts, dann links, dann rechts, und immer weiter, immer weiter, ... Irgendwann brach sie zusammen. Er konnte sie gerade noch auffangen, doch der Schwung riss auch ihn zu Boden. Beide weinten, es war sinnlos. Mit letzter Kraft entkorkte er den Wassersack und ließ das kostbare Nass über ihre Köpfe rinnen. Nach einigen Minuten kam die Ernüchterung. Der Wasservorrat war bis zu einem Drittel verbraucht, aber zumindest kamen beide damit wieder zur Besinnung. Sie konnten sich nunmehr wieder auf die Beine bringen und gemeinsam weiterschleppen.

Am Abend waren sie physisch völlig fertig, aber auch psychisch ging es ihnen nicht mehr gut, denn sie konnten einfach keine Spuren mehr erkennen. Wenn sie bis zum nächsten Tag dafür keine Lösung gefunden hatten, war es vorbei und jede Hoffnung dahin. Auch als Osiris im Westen im Meer verschwunden war, marschierten sie in die bisherige Richtung einfach weiter, die Spuren waren wegen der langen verstrichenen Zeit ohnedies nun nicht mehr zu erkennen. Immer weiter und weiter. Und irgendwie wussten beide was zu tun war, um sich in der Wüste nicht zu verirren und vor allem nicht im Kreis zu gehen. Thuban, also der Polarstern war in der Nacht eindeutig zu erkennen, einer der wenigen Fixsterne am Himmel. Danach orientierten sie sich.
Und dann auf einmal konnten sie es hören. Ein leises Raunen von Stimmen war in der Luft und verbreitete sich über die Wüstendünen.

Nunmehr verfestigte sich ihr Gang und sie schritten immer schneller aus. Und zu guter Letzt konnten sie auch die Lichter der Lagerfeuer erkennen. Langsam schlichen sie über die Dünen an die Lagerfeuer heran. Die Feuer waren im Kreis angeordnet, und zwar waren sie alle am Rand des Lagers errichtet worden, während die Güter und Zelte der Personen im Inneren des Feuerringes angeordnet waren. Also diese Leute verstanden ihren Job, es war somit unmöglich unerkannt durch diesen Ring aus Feuerstellen zu gelangen. Etwa um den Anführer der Bande in ihre Gewalt zu bringen und die Räuber somit zur Aufgabe zu zwingen. Während sich beide noch berieten, hörten sie auf einmal ein leises Knirschen in ihrem Rücken, dann ein Schlag und dann war da nichts mehr, nur mehr das Dunkel der ewigen Nacht.

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Re: Justin's SF Romane und Grafiken

Verfasst: 04.07.2024, 14:11
von wl01
2.012 AD Cheyenne Mountain Complex I

Es wurde urplötzlich still im gesamten Raum. Verteidigungsminister Leon Edward Panetta, Stabschef William Daley, CIA-Chef David H. Petraeus und Stützpunktkommandant Marcel Duval kannten Smith natürlich, sonst hätten sie ihre Hausaufgaben auch nicht ordentlich gemacht. Außenministerin Hillary Clinton kannte Smith zwar nicht, aber über ihren Gatten, der immerhin ja auch einmal amerikanischer Präsident gewesen war, wusste sie, dass es ihn gab. Im Grunde ihres Herzens leistete sie ihrem Mann etwas Abbitte, es gab also doch eine 'Begegnung der dritten Art' auch außerhalb von Monica Lewinsky und Co.

Die übrigen Mitglieder des Kabinetts, die es bis hierhergeschafft hatten, waren aber alle wie vom Donner gerührt. Man hatte zwar Gerüchte gehört, aber zwischen einem Gerücht und der Realität und dieser auch noch Aug in Aug gegenüberzustehen, war doch ein gewaltiger Unterschied. Smith war von kleiner Statur, lediglich ca. 1,5 Meter groß. Er besaß einen großen Kopf, große, aber intelligent blickende Augen, einen kleinen Mund und eine fast nicht vorhandene Nase, ebenso lange Arme und Beine und zartgliedrige Finger und eine graubraune Schattierung der Haut.

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Eigenes Werk

Der Präsident merkte die schockierten Gesichter der Kabinettsmitglieder und führte aus: "Ja meine Herren, … äh und Dame, äh …, egal. Mr. Smith, oder genauer gesagt Mr. Schmlikkzzt ist ein Grey. Ohne ihn hätten wir im Jahr 1958 den 2. Weltkrieg nicht gewinnen können!"

Jetzt herrschte totale Verwirrung im Raum. "Aber wir haben doch bereits 1945 die Japaner mit der Atombombe besiegt."
"Ja aber nicht die Deutschen, oder besser gesagt nicht die Nazis am Südpol!"
"Südpol, 1958, ...?"

Panetta räusperte sich: "Darf ich, Mr. President?"
Nach einem kurzen Nicken führte er aus: "Hat von euch keiner die Verschwörungstheorie, die unter dem Synonym "Neuschwabenland" gelaufen ist, aufgeschnappt? Nein? Dann wird auch keiner etwas von unseren Militäroperationen "Highjump" und "Argus" gehört haben. Nun, 1945 sind führende Nazigrößen in die Südpolarregion ausgeflogen worden, wo sie einen unterirdischen Stützpunkt hatten. Wir dachten, kein Problem, diesen kleinen Stützpunkt können wir mit links wegpusten. Wir haben also 1947 Konteradmiral Byrd mit einer großen Invasionsarmee hingeschickt. Doch der holte sich eine blutige Nase und wurde unter großen Verlusten zurückgeschlagen. Die Nazis hatten alle ihre Wunderwaffen, insbesondere die Vril- und Haunebu-Scheiben dort untergebracht und offensichtlich ihre vorher noch nicht funktionierenden Kraftstrahlkanonen fertig stellen können. Wenn wir nicht zufällig 1947 in Roswell unseren Freund hier irrtümlich abgeschossen hätten, wer weiß, wie die politische Lage heute wäre! Dieser Abschuss war ein bedauerlicher Irrtum, da sich die deutschen Vril-Flugscheiben und die Abuse-Flugscheiben unserer Freunde hier sehr ähnlichsehen und auch auf einem ähnlichen Prinzip basieren. Und wir waren damals wirklich sehr, sehr nervös."

"Außerdem versagte damals zufälligerweise unser Antiortungssystem", meldete sich Smith zu Wort. "Immerhin hat der damalige Abschuss ein Zeitalter der guten Zusammenarbeit, im technologischen und wissenschaftlichen Sinn eingeläutet."
"Weshalb?" ließ sich Biden vernehmen.
"Nun, die gesamte mit Mikroprozessoren gesteuerte Technologie basiert auf den Erkenntnissen von Smith's Volk. Auch ihre Digitalarmbanduhr und ihr Smartphone!" bemerkte Panetta.
"Und weshalb konnten dies die Deutschen auch und wir nicht?", wandte Biden ein.
Smith erklärte: "Nun, die haben es auch nicht selbst erfunden, sondern das Wissen von den Artusianern erhalten. Aber die haben wir im Griff, wir konnten sie davon überzeugen, dass wir das ältere Recht auf dieses Protektorat, ähhh..., wir vorher auf diesem freien Planeten waren .... Doch genug der Worte, ich wollte zur aktuellen Lage eine Aussage treffen, ...".

Plötzlich ging alles sehr schnell. Eine Sirene begann in stakkattomäßigen Zyklen aufzuheulen, die Tür des Raumes sprang auf und ein Adjutant stürmte herein: "Sir, jetzt ist es so weit. Das Mutterschiff hat soeben mehrere tausend Beiboot gestartet, die sich in der Nähe unserer Großstädte platzieren und ihrerseits Bodentruppen ausschleusen."
"Sofort DefCon 1 veranlassen!", bellte Duval.

Gleichzeitig begann das Telefon im Zimmer zu läuten. Ja wirklich, es war ein ganz normales Telefon mit altertümlichem Hörer und Sprechmuschel aber keiner Wählscheibe und es war rot.

Der Präsident atmete schwer durch und hob ab.
"Ja, wir sehen es auch, wir haben soeben DefCon 1 veranlasst. Doch wir sollten nichts Unüberlegtes tun, das wir nachher nicht wieder gut machen können. Wir haben zwar für diesen Fall unsere Pläne in der Schublade und wir werden die besprochenen Gegenmaßnahmen einleiten, aber wir wissen bisher nichts über ihre technologischen Möglichkeiten. Unsere Experten sind bereits bei uns und wir erörtern gerade alle Optionen, aber, .... Nun das ist wirklich nicht notwendig, Herr Premierminister.... Gut, wenn sie darauf bestehen, sie kann dann bei uns als Verbindungsoffizier tätig werden. Aber wie sollte sie aus Moskau zu uns nach, ... ähh, ... hierher gelangen können, der Luftraum steht derzeit unter der Kontrolle der Fremden. … Wie meinen sie, sie hätte gewisse Fähigkeiten, ...?"

Plötzlich konnte man einen Art Rauch feststellen, der sich aus der Sprechmuschel des Telefons herauskräuselte und dann anschließend Richtung Fußboden floss. Von dort wuchs er langsam aufwärts und man konnte die Umrisse eines Menschen erkennen, der relativ schnell an Gestalt gewann. Als der Prozess abgeschlossen war, stand da eine etwa 30 Jahre junge schwarzhaarige Frau, in der typischen Uniform eines Obersten des russischen Gardebataillons gekleidet vor dem Präsidenten. "Oberst Tamara Svetlana vom russischen Mutantenkorps zur ihrer speziellen Verfügung Herr Präsident!" salutierte sie auf.

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Re: Justin's SF Romane und Grafiken

Verfasst: 04.07.2024, 15:17
von Vivian Vaught
wl01 hat geschrieben: 02.07.2024, 10:58 Ich habe einige SF-Romane geschrieben und auch einige SF-Modelle gebaut, diese fotografiert und grafisch in Szene gesetzt.
Beides möchte ich Euch nicht vorenthalten.
...
Das meine ich aber auch!
Habe Deine Texte gerade einmal überflogen - das genaue Lesen folgt noch.

Mein erster Eindruck: Mach weiter! Es gefällt mir wirklich sehr gut.

Re: Justin's SF Romane und Grafiken

Verfasst: 05.07.2024, 06:16
von wl01
2012 AD Ausflug Cheyenne Mountains I

Der 19. Dezember 2012 war ein wunderschöner Tag. Es hatte dieses Jahr wenig bis gar nicht geschneit und Weihnachtsstimmung wollte absolut nicht aufkommen. Ich beschloss eine weitläufige Wanderung zu unternehmen, einerseits um etwas fit zu werden, die Kilo mussten unbedingt weg und andererseits auch um nach den anstrengenden Seminaren zu entspannen, die ich an der Universität von Denver gemeinsam mit meinem Advisor, Herrn Robert Stencel leitete. Gemeinsam hatten wir in der Universität die wissenschaftliche Forschungsarbeit zu den "Infrarot Beobachtungen des Systems Epsilon Aurige während ihrer Überdeckung" abgeschlossen, die wissenschaftliche Arbeit in einem zertifizierten Magazin inklusive des 'Abstract' veröffentlicht und anschließend umfangreich in der Uni darüber referiert.

Da ich dadurch eben in Denver unterrichtete und dort auch wohnte, war der Ausflug zu den nahen Cheyenne Mountains kein wirkliches Problem. Also Wanderschuhe und Ausrüstung zusammengepackt, in den Van geworfen, kurz über die Route 87 und 85 geglüht, vorbei an Colorado Springs und dann bei Woodland Park hinein in die freie Natur der Berge. Alles in allem etwas über 89 Meilen und innerhalb von eindreiviertel Stunden über den Highway leicht zu schaffen. Für meine Wanderung veranschlagte ich so an die vier bis fünf Tage, sodass ich am 24. wieder zu Hause in Denver Weihnachten feiern konnte.

Vom Woodland Park Center wanderte ich nach Osten, Richtung Rampart Reservoir, einem lieblich romantischen Stausee, an dem man wunderbar fischen und mit dem Boot paddeln konnte. Doch danach war mir diesmal nicht. Um diese Zeit waren die Einrichtungen natürlich gesperrt und man sah es von der Parkverwaltung natürlich auch nicht besonders gerne, dass man dort im Freien campierte, doch es lag fast kein Schnee und wo kein Kläger, dort auch kein Richter, Aufsichtspersonal konnte ich jedenfalls keines entdecken. Also übernachtete ich dort an den Ufern des Sees. Am nächsten Morgen ging die Sonne strahlend auf und ich konnte noch nicht ahnen, welche grundsätzlichen Änderungen für mein Leben da auf mich zukamen.

Frohgemut packte ich meine Ausrüstung zusammen und marschierte weiter Richtung Osten. Nun wurde das Gelände steiler und schwieriger, doch mit meinem GPS-Modul konnte ich jederzeit feststellen wo ich mich befand und die Wege waren klar angeschrieben. Ich durchwanderte die Wälder, fröhlich Lieder summend, aß mein mitgebrachtes Essen und wanderte weiter.

Den nächsten Tag übernachtete ich am Stanley Reservoir, auch ein kleiner, aber feiner Stausee. In dieser Nacht konnte ich jedoch nur schlecht schlafen, warf mich von einer Seite auf die andere, glaubte Lichter durch mein Zelt wandern zu sehen, hörte oft leises Brausen, Rauschen und auch sonstige andere eigenartige Geräusche. Aber ich tat dies alles als Einbildung, als schlechten Traum ab.

Am Morgen des nächsten Tages, war das Wetter nicht das Beste, aber einen Tag lang wollte ich doch noch weiterwandern. Das Panorama war wirklich nur mit den Worten "gigantisch" zu umschreiben. Vor meinem Aufbruch um zirka sechs Uhr konnte ich aber eigenartigerweise mit meinem Radio keine Tages-Nachrichten mehr empfangen, es machte sich nur mehr ein andauerndes Rauschen bemerkbar. Schütteln oder an den nächsten Stein klopfen half aber nichts, das Rauschen im Empfänger blieb.

Kopfschüttelnd ging ich weiter, doch weit kam ich nicht. Denn auf einmal sah ich vier F18 - Hornet Jets zwischen den Bergen im Osten auftauchen und mit großem Getöse im Westen wieder verschwinden. Gut, das war nichts Außergewöhnliches, denn in der Nähe war eine Airbase, die laufend Trainigsflüge unternahm.

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Doch fünf Minuten später konnte ich das Aufheulen der Triebwerke im Nachbrennermodus derselben Jets hören und dann waren sie auch schon da... und hinter ihnen konnte ich zahlreiche kleine, schwarze, flügellose Objekte feststellen, so fünf bis zehn, die ich nicht identifizieren konnte. Eine neue Geheimwaffe der US-Airforce, die hier mit den traditionellen Jets einen Scheinluftkampf durchführten? Mit der Hand über den Augen, versuchte ich die kommenden Details des Dog-Fights besser erkennen zu können, ... als sich auf einmal aus zahlreichen schwarzen Flugkörpern, rotgelbe Strahlenbündeln lösten und in die vier Hornet Jets einschlugen... und diese Jets in lautlosen Explosionen vergingen. Nach ein paar Sekunden kam der Schall der Explosionen bei mir an und es zerriss mir fast mein Trommelfell. Ich keuchte und wurde vom danach kommenden Explosionsdruck zu Boden gerissen und stürzte von meiner erhöhten Position aus über einen mittelsteilen Hang hinab. Als ich nach einigen Metern wieder zur Ruhe kam, war mein erster Gedanke, hoffentlich habe ich mir nichts gebrochen. Denn allein hier mitten in der Wildnis war eine Verletzung normalerweise tödlich. Doch dann zuckte ich mit den Achseln, ich hatte ja mein Mobiltelefon bei mir und somit nichts zu befürchten. Ein kurzer Anruf und man hätte mich abgeholt, sicherlich mit einigen Problemen für mich und mit einem nicht unerheblichen administrativen Aufwand, aber, ...

Höchstens das Handy wäre durch den Sturz jetzt beschädigt worden. Mir ging ein kalter Schauer über den Rücken und blitzschnell griff ich zu meinem Telefon. Nein das Display leuchtete noch auf und zeigte keinerlei Fehler an. Allerdings, da stand eindeutig: 'Kein Netz!' Das war ungewöhnlich, da ich einen Satellitenmast am anderen Berghang erkennen konnte.

...Nein, ... nein, ...nur das nicht, ich sprang auf und versuchte mit zahlreichen Bewegungen hierhin und dorthin ein Netz hereinzubekommen. Doch nichts, kein Netz ...ich, ...ich würde, ...
Doch dann begriff ich! Meine Aktion war völlig sinnlos. Denn wenn ich wie ein Irrer herumlaufen und nach einem Netz suchen konnte, konnte ich mir auch nichts Wesentliches gebrochen haben.

Erschöpft ob meiner eigenwilligen kuriosen Gedanken, setzte ich mich nieder und rekapitulierte meine Erlebnisse. US Airforce-Jets waren von schwarzen Flugkörpern angegriffen und abgeschossen wurden. Ich konnte keine Verbindung mit der Zivilisation aufnehmen. Sowohl mein Mobiltelefon als auch mein Radio funktionierten nicht, auch mein GPS bekam nunmehr keine Signale, wie ich mittlerweile feststellen musste. Ich war somit in der Wildnis allein und verloren, währenddessen die Welt so wie ich sie kannte, vielleicht nicht mehr bestand, ...

Mein Blick streifte in der Gegend umher, vielleicht konnte ich Teile der abgeschossenen Flugzeuge finden oder vielleicht sogar einen der Piloten, obwohl ich mir nach den Explosionen keine so richtige Hoffnung mehr machte, Fallschirme hatte ich keine gesehen.

Doch dann sah ich etwas anderes, einen leichten Einschnitt am gegenüber liegenden Hang und dort glitzerte etwas, das in etwa wie Metall aussah. Ich brach auf und marschierte auf diesen Einschnitt zu. Und wirklich, dort war Metall. Es sah aus wie eine übergroße Bierdose, die zu 90 Prozent im Boden versenkt war und die oben einen verschlossenen Deckel aufwies.

Ich probierte es und tatsächlich der Deckel ließ sich leicht öffnen. Innen konnte ich eine Leiter aus Stahlklammern entdecken, die weit nach unten führte.
Meine Kommunikationsgeräte funktionierten nach wie vor nicht und Irgendetwas, das wusste ich, war irgendwie falsch, so falsch, dass es falscher nicht sein konnte, ...

Meinen Rucksack musste ich heraußen lassen, aber die Taschenlampe, etwas Proviant und mein Mobiltelefon nahm ich mit. Es ging weit nach unten, mindesten 100 Meter, dann stieß ich auf einen langen Gang, der in beide Richtungen führte, wie ich im Schein meiner Taschenlampe erkennen konnte. Ich beschloss nach Osten zu gehen. Nach ca. 50 Meter kam ich an eine Kreuzung, ich verfolgte allerdings unbeeindruckt meinen bisherigen Gang weiter.

Aber weit kam ich nicht und ein eisiger Schreck durchzuckten meine Glieder, denn plötzlich spürte ich einen Metallgegenstand in meiner Leistengegend. "Hände in den Nacken, Beine auseinander und keine weiteren Bewegungen." Ich wurde von oben bis unten durchgeklopft.
"Was wollen sie hier, wo sind ihre Papiere und wer sind sie?"

Erschrocken keuchte ich auf, doch geistesgegenwärtig konnte ich doch noch in der richtigen Reihenfolge antworten: "Bergtour, habe mich verlaufen, in meiner linken Brusttasche, ich bin Professor für Physik an der Universität von Denver und mein Name ist Charles Turner."

Timeflash!

Re: Justin's SF Romane und Grafiken

Verfasst: 05.07.2024, 06:32
von wl01
11.632 BP Ägypten III

Um ihn herum war nur die Dunkelheit des Nichts, das Nichts kokettierte mit ihm, umspielte ihn und er war auch selbst dieses Nichts. Irgendwie fühlte er aber keine Angst vor diesem Zustand, im Gegenteil ein unerhörtes Glücksgefühl durchströmte ihn, alles war leicht, so wunderbar leicht und sorglos, keine Beschwerden, kein Schmerz, kein Verlassensein, kein Gefühl der Ohnmacht, nur Freude, Geborgenheit und Glück. Denn er war das Nichts, die Singularität des Seins.

Blödsinn, das konnte es nicht geben, denn wenn er das Nichts war, wie konnte er dann daran denken, dass er das Nichts sei. Denn das Nichts ist lediglich die Abwesenheit von etwas. Wenn er war, dann war er eben und dann konnte er eben nicht das Nichts sein. "Cogito ergo sum" kam es ihm mit einem Mal in den Sinn. Er wusste nicht, woher er diese Worte hatte und auch nicht was sie bedeuteten, aber sie erschienen ihm in diesem Augenblick sinnvoll. Und das Nichts konnte ihn auch nicht umspielen, denn woher kam diese herrliche Ruhe, das unendliche Glücksgefühl, das ihn durchströmte, auch das musste von außen auf ihn einströmen. Also auch das konnte nicht stimmten.

"Ok," dachte er "ich bin also nicht im Nichts, sondern bin entweder in völliger Dunkelheit, oder aber ich kann nichts durch meine Augen sehen, oder aber...", die Ereignisse der letzten paar Sekunden kamen ihm in den Sinn. Der fürchterliche Schlag und dann, ... "Ach so, dann bin ich also tot! So schaut also das Jenseits aus. Man sieht nichts, hört nichts, ist aber glücklich." Trotzdem machte er sich ob dieser Aussichten aber keine Sorgen, denn das Glücksgefühl überstrahlte alles.

Boiiiiiiiiiing, ........ Boiiiiiiiiiing, ........ Boiiiiiiiiiing, ........

Mehrere Gongschläge ließen ihn erzittern. Auf einmal sah er in weiter Ferne einen hellen, weißen Punkt, der auf ihn zuflog. Ein weißer Punkt? Das aber störte die Ordnung des Schwarz, die Symmetrie des Kosmos! Doch all das war irrelevant, denn er merkte, dass von dort das Glücksgefühl ausgestrahlt wurde. Und noch etwas kam ihm mit einem Mal in seine Gedanken.

Nicht der Punkt kam auf ihn zu, sondern er wurde von diesem Punkt angezogen. Obwohl dies physikalisch völliger Bullshit war. Denn ohne Bezugspunkt konnte man ja gar nicht feststellen, ob man sich selbst auf etwas zubewegt, oder aber ob sich das Ding auf einen zubewegt. Andererseits, woher in aller Welt hatte er dieses Wissen ..., er wusste es nicht.
Er hatte das Gefühl, dass der Sog immer stärker wurde, der Punkt wurde langsam immer größer und überstrahlte alles. Und so konnte er nun feststellen, dass er sich nicht im "dunklen Nichts" fortbewegte, sondern, dass er sich in einem Art Tunnel, dessen Wände wolkig wabbten, in Richtung des Weiß hinbewegte. Und das Glücksgefühl wurde immer stärker, immer unendlicher, obwohl ihm der Verstand sagte, dass es keine Steigerung der Unendlichkeit gab, aber egal, sein Verstand hatte sich auch vorher bei der Einschätzung der Bewegung geirrt, weshalb sollte es also jetzt anders sein. Plötzlich hörte er ein leises Säuseln, das langsam immer deutlicher wurde, sich schließlich zum Wispern von tausenden Stimmen erhob und schließlich auch immer lauter wurde, bis er glaubte, dass ihm die Ohren platzen müssten. Er versuchte sich diese zuzuhalten, als er feststellte, dass er ja keine Arme hatte, um diesen Versuch zu beginnen. "Aus, hört auf, ich halte das nicht aus und ich kann euch auch nicht verstehen, was wollt ihr alle von mir?"

Auf einmal verstummten die Stimmen mit einem Schlag. Deutlich konnte er verstehen: "Hier bin ich!" In der Ferne, mitten im Zentrum des weißen Lichtes schälte sich der Schatten einer schwarzen Gestalt hervor. Sie kam näher und näher. Das muss Anubis, der Beherrscher des Totenreiches sein, dachte er, doch er konnte sehen, dass die Gestalt keinen Schakalkopf besaß, sondern alte, aber ebenmäßige menschliche Züge. Aber auch Osiris konnte es nicht sein, denn der hatte den charakteristischen Kinnbart. Doch diese Gestalt trug einen langen weißen wallenden Bart.

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"Gg..., Gott...???", der Gedanken blitzte durch, doch er zuckte zusammen, so einen Begriff, als den Einzigen und Übermächtigen, den gab es in der ägyptischen Götterwelt nicht. Anubis, Osiris, Seth, Thot, Maat, Sokar, Upuaut, Horus, Amun Re vielleicht, aber all die sahen komplett anders aus und agierten nur in der Gesamtheit, zumindestens hatten man das ihn so gelehrt. War also alles falsch, was man ihn gelehrt, was man ihn als Kind eingetrichtert hatte? War das Amduat, das ägyptische Totenbuch komplett falsch und die darin befindlichen Beschwörungsformeln zur Rettung seiner Seele vor der ewigen Verdammnis, komplett unnötig?

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Er versuchte sich an eine der Strophen zu erinnern und zitierte:

"O Amon, Amon! Vom Himmelsgewölbe
schaust du zur Erde herab.
Wende dein strahlendes Antlitz zur starren,
leblosen Hülle
deines Sohnes, des vielgeliebten!
Mache ihn kräftig und siegesbewusst
In den Unteren Welten!"

Doch es änderte sich nichts an seiner Situation. Er eilte weiter durch diesen Tunnel und die Gestalt mit dem weißen Bart kam langsam auf ihn zu, und zwar unabhängig von seiner Geschwindigkeit im Tunnel selbst. Ein eigenartiger Zustand! Als die Gestalt nur ein paar Längen von ihm entfernt anhielt, sah er, wie sie zu lächeln anfing und den Mund öffnete.

Allerdings kam kein Laut daraus hervor. Der Bartträger lächelte wieder und deutete auf seinen Kopf und dann auf ihn. Er musste sich stark konzentrieren, aber dann konnte er die Stimme hören, die ohne Laut und Hall direkt in sich selbst materialisierte.
"Hallo mein Junge, deine Zeit ist noch nicht gekommen! Kehre zurück und erledige die dir zugeteilten Aufgaben! Es ist wichtig für dich und deine Welt! Und ..., ich liebe dich!" Wenn er in dieser Situation einen Kehlkopf gehabt hätte, hätte er jetzt schlucken müssen.

...Gott..., oder wer auch immer, die Gestalt war ihm sehr vertraut, befahl ihm zurückzukehren und sein Leben fortzuführen. Als nichts anders konnte er diese Worte interpretieren. Da merkte er auf einmal den Gegensog, der ihn wie mit einem Gummiband, ... Gummi???? ... was war das nun wieder? ... aus dem Tunnel herauszog.

Langsam verschwand die Gestalt wieder im Weiß. Irgendwie eigenartig, konnte er doch in der rechten Hand der Gestalt ein Glas erkennen, in dem eine dampfende goldbraune Flüssigkeit schwappte. Auch das kam ihm irgendwie vertraut vor ..., aber egal.
Er wollte aber nicht zurück, zurück in die Welt der Gewalt, der Sorgen, der Schmerzen, in die Welt, wo es dieses unendliche Glücksgefühl einfach nicht gab, aber es half nichts, das Band zog ihn unerbittlich zurück.

Das weiße Licht schrumpfte wieder zu einem Punkt zusammen und dann war da wieder nur diese Schwärze. Doch dann sah er in der Schwärze ein paar Lichter unterhalb seines Ich`s. Dorthin wurde er mit unerbittlicher Gewalt hingezogen. Er wollte aber mehr sehen und kaum hatte er daran gedacht, drehte sich die Welt unter ihm weg und er konnte direkt nach unten zu den Lichtern sehen. Er identifizierte sie als zahlreiche Lagerfeuer, an denen viele Menschen dichtgedrängt saßen. Und genau unter sich, sah er ..., sich selbst. Oder besser gesagt, seinen leblosen Körper.

Doch wo war Tama? Dann konnte er sie sehen. Sie stand aufrecht, hatte die Katana ... Katana???.... gezogen und wütete in den Reihen der Feinde. Sie hielt das leicht gebogene Schwert mit beiden Händen und verteilte schnelle, aber gezielte Hiebe. Eine Parade, ein Zurückweichen, dann ein blitzschneller Gegenstoß, ein weiteres Zurückweichen und schon wieder lag ein Gegner mit durchschnittener Kehle oder aufgeschlitztem Körper am Boden. Ein anderer Gegner versuchte sie von hinten zu attackieren, doch auch diesen Angriff hatte sie offensichtlich vorausgesehen und das Sichelschwert des Angreifers zerbrach unter ihrer Parade, die sie hinter ihrem Rücken, über ihren Kopf geführt hatte. Doch vom Lagerfeuer brachen noch weitere Personen auf und liefen schwerbewaffnet auf sie zu. Es waren einfach zu viele, aber er konnte nichts unternehmen, denn noch schwebte er über seinem leblosen Körper und konnte nur zusehen.

Langsam änderten die Angreifer ihre Taktik. Anstatt sich einzeln gegen sie zu wenden, versuchten sie es nun zu zweit oder zu dritt. Aber auch diese Angriffstaktik brachte ihnen nur weitere Tote. Doch dann erschien ein anderer Vermummter und rief die Angreifer zur Ordnung und Disziplin. "Alle zurückweichen!", befahl er. Auch weitere Attacken von Tama brachten ihr nunmehr nichts, da die Gegner immer dort, wo sie vorstieß, einfach nur zurückwichen, im Gegenteil diese Angriffe kosteten im tiefen Sand nur Kraft, die offensichtlich nun immer mehr nachließ.

Schließlich hatten die nunmehr noch ca. 30 Angreifer sie durch diese Taktik völlig umringt und hatten sie in der Falle, aus der sie nicht mehr herauskommen konnte. Der offensichtliche Anführer der Räuber schnippte mit den Fingern und fünf Bogenschützen machten sich in der einzig verblieben Lücke bereit, erhoben die Bögen, legten die Pfeile an die Sehnen und spannten sie. Hilflos sah Khaled el Tamer bei diesem Tun zu. Noch bevor die Pfeile die Sehnen verlassen konnten, schrie er laut, so laut er dies in seinem körperlosen Zustand tun konnte, "Neiiiiiiiiin!"

Er konnte nicht glauben, was dann geschah. Rund um sich herum sah er auf einmal, wie die Luft zu flimmern und vibrieren begann und eine Welle auf die Angreifer zurollte, die alles niedermähte. Als er wieder klar denken konnte, lagen alle Angreifer im Umkreis von zirka 100 Meter, aber auch Tama leblos am Boden. Auf einmal spürte er, dass all seine Kräfte nachließen und er in Richtung seines leblosen Körpers beschleunigte und sich mit diesem vereinigte. Dann hörte und sah er nichts mehr.

Timeflash!

Re: Justin's SF Romane und Grafiken

Verfasst: 05.07.2024, 19:43
von wl01
2012 AD Cheyenne Mountain Complex II

Nun ging das Stimmengewirr los. Jeder redete durcheinander, machte seinem Erstaunen und mancher seinem Entsetzen Luft.
"Also heute an diesem Tag, in diesen wenigen Stunden, habe ich mehr erlebt als in meinem ganzen bisherigen Leben! Und ich habe erst im November meinen 70er gefeiert", stellte Vizepräsident Biden fest.

Nach einem strengen Blicks des Präsidenten, fügte er hinzu: "Aber ich glaube, ich hätte liebend gerne darauf verzichten können!" Finanzminister Timothy Geithner wandte sich an den ehemaligen Verteidigungsminister Robert Gates, der sich zufällig gerade auch im Weißen Haus aufgehalten hatte, und in diesen Kreis aufgenommen worden war: "Wussten Sie auch von all diesen Dingen?"
Als dieser zustimmend nickte, stieß Geithner weiter nach: "Und wie haben wir die Nazis dann damals 1958 besiegen können?"
"Also von 'wir' kann keine Rede sein, die Greys hatten einfach die besseren Waffensysteme als die anderen. Während die Deutschen ihre 'KsK' einsetzten, also eine Art Rosen-ähhh, ... Tunnel oder so etwas ... dingsda ... Schwerkraft-Kanone...",
"Eine Einstein-Rosen-Brücken-Aufrisskanone, oder einfach gesprochen, eine Wurmlochkanone, die durch verstärkte Gravitationswellen einen Tunnel in die Dimensionen schlägt und das Zielobjekt auf eine Singularität zusammenpresst", half Smith aus.
"Ja, oder was auch immer, jedenfalls konnten dagegen die Greys ihre Plasmawerfer ins Felde führen. Während die KsK's lautlos und rückstandsfrei 'arbeiteten', hatten die Plasmawerfer jedoch beträchtliche Nebenwirkungen und erzeugten in der Atmosphäre gigantische Luftdruckunterschiede, sprich, es wurden Sturmböen von über 1.000 km/h ausgelöst. Und schließlich kam es bei ihrem Einsatz zu beachtlicher Radioaktivität, insbesonders bei den schweren Kalibern der Mutterschiffe."
"Der Plasmawerfer, ist ein Art Bestrahlungs-Gerät, welches jede Materie, welches sich in seinem Wirkungsbereich befindet, in einen Plasmazustand versetzt, bevorzugt in ein Element mit einer Ordnungszahl höher als 230 und die sind leider zumeist alle radioaktiv...", dozierte Smith.
"Ja, sehr 'geschönt' ausgedrückt. Jedenfalls mussten wir daher im Zuge unserer Operation 'Argus' 1958 zur Verdeckung dieser Stürme und der Strahlung drei Atomwaffenexplosionen in der südlichen Hemisphäre auslösen. Immerhin haben die Greys damals ihre gesamte, hier im Sonnensystem stationierte Flotte, inklusive der Zubringer und Mutterschiffe eingesetzt, die aus allen Waffen auf diese Nazibasis feuerten."
Mr. Smith ergänzte: "Ja und man sollte dazu auch noch sagen, dass 'wir' die schweren Verluste hatten, ihr habt lediglich die Atombombenexplosionen beigesteuert. Außerdem waren zwei weitere Punkte für unseren Sieg ausschlaggebend.

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Author: Torsten Bronger, Lizenz: Creative Commons

Die Artusianern, die aus dem Sternensystem, der in euren Sternenkatalogen als Aldebaran bekannt ist, kommen, verwendeten die anfälligere Spulentechnik, die zwar mehr Möglichkeiten und Justage bietet, aber auch fehleranfälliger als unsere Silicium-Kristalltechnik, oh Verzeihung, nach ihrer Diktion als Mikroprozessortechnik bekannt ist.
Und zweitens ist unsere Schutzschirmtechnik besser, oder besser gesagt, haben die Artusianern neben der Schwerkraftabschirmung, die primär dem Antrieb dient, eigentlich gar keine Schutzschirme."
"Aber all diese Geheimhaltungsmaßnahmen mussten doch eine Menge Geld gekostet haben, wieso habe ich davon keine Ausgaben in den Budgets meiner Vorgänger finden können?"
"Tja," meinte Gates, "das war halt die Kunst, die nur Ike (Eisenhauer) blendend verstand!"

Die Aufmerksamkeit des Präsidenten war mehr auf Oberst Tamara Svetlana gerichtet. "Also ich habe so etwas nicht für möglich gehalten, bis ich es mit eigenen Augen gesehen habe, Colonel."
"Tamara Svetlana reicht", erwiderte die hübsche Russin. Sein Blick glitt nun über die zwei roten Streifen und die 3 goldenen Sterne der Schulterklappen, über das keck aufgesetzte Schiffchen auf ihren, nach hinten zu einem Zopf zusammengebundenen schwarzem Haar, dann glitt sein Blick über ihr Gesicht und tiefer zu den ausladenden Rundungen. Schnell blickte er sich um, nein Michelle war ohnedies nicht anwesend und die anderen waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
"Und ... ähh, ... sie sind wirklich real, also ...", stotterte er, "... wirklich physisch hier anwesend, nicht vielleicht nur ein Hologramm oder so etwas?" und als sie wissend lächelnd nickte, "Und wie machen sie das Ganze?"
"Nun ich denke einfach, ich möchte durch diese Leitung und dort oder dort hin und kaum habe ich das gedacht, bin ich auch schon auf dem Weg", erwiderte sie, als sei es das Einfachste auf der Welt.
"Aha, diese Fähigkeit funktioniert also nur durch Aufmodulierung ihrer paramechanischen Egofrequenz auf eine bereits vorhandene elektromagnetische Trägerwelle?", meinte nun Smith, der sich interessiert in das Gespräch hineinreklamierte. Dabei blinzelte er mehrmals mit den Augen und legte seinen Kopf schief. Der Präsident konnte dieses Mienenspiel nicht ganz nachvollziehen, da er die Charakteristika dieser Spezies nicht kannte, noch dazu wo er es bisher nur mit einem einzigen Exemplar zu tun gehabt hatte. Also lächeln hatte er Smith noch nie gesehen und er bezweifelte auch, dass Smith aufgrund seiner Physiognomie überhaupt dazu in der Lage war. Obwohl, eine gewisse sarkastische Humorkompetenz konnte man ihm nicht ganz absprechen.

"Und was halten sie von der aktuellen Lage Mr. Smith, welche Möglichkeiten haben wir noch?"
"Ja, ich wollte schon vorhin ein Statement dazu abgeben."
"Meine Damen und meine Herren, bitte um Ruhe, Mr. Smith möchte die gegebene Situation analysieren!"
"Also das Mutterschiff im Orbit können wir eindeutig zuordnen, es ist ein Schiff der Quorx", meinte Smith und schwieg, als ob damit alles gesagt sei.
"Und weiter?"
"Also während unsere Antriebstechnik auf dem Screening der Tensor-Vektor-Skalar-Gravitation, gemäß ihrer speziellen Metrik basiert, beruht der Antrieb der Quorx auf der Euklidisierung einer mehrdimensionalen, pseudo-riemannschen Mannigfaltigkeit und ..."
"Halt, halt, halt!", fiel ihm der Präsident ins Wort. "Jetzt wird es mir zu technisch. Herr Duval haben wir hier am Stützpunkt nicht einen Techniker oder besser einen Physiker, der sich mit all dem Kram besser auskennt, ich kann damit nämlich absolut nichts anfangen?"
"Es tut mir leid, Mr. President, aber niemand vom technischen Personal, insbesonders unserem Physikerstab, hat es bis zum Verschlusszustand mehr geschafft, bis zu uns vorzudringen!"
"Und da kann man nichts mehr dagegen tun?"
"Naja, wir haben da vor zirka einer halben Stunde eine Person aufgegriffen, die behauptet ein Astrophysiker der Universität von Denver zu sein."
"Und, ... muss man Ihnen alles aus der Nase ziehen Duval, ... ist er vertrauenswürdig?"
"Also, seine Papiere sind echt, aber wir konnten ihn noch nicht richtig abklopfen, denn seit dem Verschlusszustand sind alle Netzwerk-Leitungen nach draußen gekappt worden. Und die eine gesicherte Leitung kann keine Verbindung zum Server des Melderegisters aufbauen."
Da mischte sich Smith ein "Sie sagten, einen Astrophysiker der Universität Denver? Also wenn es wirklich 'der' ist, auf den ich hoffe, dann ist er sicher vertrauenswürdig!"
"Na gut, dann lassen sie ihn also holen!"

Nach ein paar Minuten kamen zwei GI mit den Gewehren im Anschlag mit einem Zivilisten zurück. Es war ein Mann von ca. 45 Jahren, einem mit braunem, bereits leicht ins Grau tendierenden Haar, in einem etwas zerzaustem Zustand, aber mit einem wachen Blick, der da den Raum betrat. Er musterte alle im Raum Anwesenden, zuckte etwas beim Anblick von Smith zusammen und ging dann auf den Präsidenten zu, baute sich vor ihm auf und sagte mit bösem Blick: "Ich darf mich in aller gebührenden Form an höchster Stelle, wegen der Behandlung beschweren, ich bin doch kein Schuljunge Herr President, mein Name ist Prof. Dr. Charles Turner von der Universität in Denver!"

Flash!

Re: Justin's SF Romane und Grafiken

Verfasst: 06.07.2024, 07:50
von wl01
Ich wusste natürlich, mit den Jungs war nicht zu spaßen. Und eine M16 in der Leistengegend zu haben, war auch nicht gerade lustig. Immerhin war die M16 die Standardbewaffnung der US-Army und somit konnte es nicht irgendwer auf mich abgesehen haben, auf alle Fälle keine schleimigen Außerirdischen, die unsere Jets da draußen abgeschossen hatten.
Kaliber 5,56 und 30 Schuss Munition, rekapitulierte ich, also wenn da einem der beiden GI's, die hinter mir standen, die Nerven durchgingen -wie ich sehen konnte, war der Sicherungshebel ihrer Waffen auf Dauerfeuer geschalten- würde von mir nicht mehr viel übrigbleiben, allerdings, bedingt durch diesen engen Gang und die zu erwartenden Querschläger, auch nicht mehr viel von den beiden. So verhielt ich mich auch ruhig, als sie meinen Anorak hochzogen und mich damit fixierten, sich meinen Ausweis krallten und mich danach zu Boden warfen. Ich sage auch nichts weiter, als sie mich an meinem Anorak hochzogen, durch einige Gänge und anderen Räume bis in eine Zelle schleiften und mich dort mit einem Fußtritt hineinwarfen.

Die Zelle war äußerst spartanisch eingerichtet, ein Feldbett, ein Waschtisch und eine Toilette, kein Fenster und nur eine Leuchtstoffröhre erhellte den Raum. Ich setzte mich somit auf das Feldbett, ließ meine Beine hinunterbaumeln und wartete.
Nach ca. einer halben Stunde, holten sie mich wieder.
"Den Anorak wirst' nicht mehr brauchen, na, kommen schon!"
Wieder stießen sie mich recht ungalant durch mehrere Räume und Gänge, verfrachteten mich in einen Aufzug, der mindestens 200 Stockwerke nach unten raste, bis die Ausstattung der Räume langsam 'nobler' wurde und schließlich wurde ich in ein Besprechungszimmer gestoßen, das große Ausmaße besaß und, ...
... und eine äußerst illustre Gesellschaft beherbergte.
Ich konnte meinen Augen fast nicht trauen, was ich da sah. Hohe Militärs, nahezu die gesamte Regierung der USA inklusive der Präsident himself, ein Männchen, nicht größer als 1,5 m und ...
... ein verdammt hübsches, wohlgeformtes Mädchen in russischer Uniform! Ich zwinkerte ihr zu, aber zuerst musste ich mich um das Offizielle kümmern und gegen meine erlittene Schmach protestieren. Also ging ich auf den Präsidenten zu und sagte ihm trotzig meine Meinung:
"Ich darf mich in aller gebührenden Form an höchster Stelle, wegen der Behandlung beschweren, ich bin doch kein Schuljunge Herr Präsident, mein Name ist Prof. Dr. Charles Turner von der Universität in Denver!"

Dann war für einige Momente tatsächlich Stille eingekehrt, alle starrten mich, ob meiner Unverfrorenheit mit offenem Mund an und die beiden GI's wussten nicht so recht, was sie mit ihren Waffen nun anfangen sollten, ... schießen, hier in diesem Raum?

Der Präsident winkte ab, "Tja, falls sie schlecht behandelt wurden, dann möchte ich mich in aller Form dafür entschuldigen, aber soweit ich weiß, haben sie sich Zutritt zu einer streng geheimen Basis der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika verschafft und das ist auch in friedlichen Zeiten keine Lappalie. Und in Zeiten wie diesen, muss man die Sache noch enger sehen!"

Der kleine Gnom kam auf mich zu, sah mich interessiert an, fing wie wild zu blinzeln an und legte seinen Kopf schief, "Ja es ist tatsächlich Mr. Turner, von der Universität Denver!"
Auch der russische Engel kam auf mich zu und sagte, "Ja Mr. President, er ist absolut vertrauenswürdig."
"Und woher, ...?"
„Nun“ meinte mein Engel unschuldig, "wie es Putin bereits sagte, ich habe bestimmte Fähigkeiten!"

Der Präsident nickte den GI's zu und komplimentierte sie damit hinaus. Auch der Gnom meinte eine Begründung vorbringen zu müssen: "Nun ich kenne diesen Herrn, zwar nicht persönlich, aber er hat gemeinsam mit Professor Robert Stencel eine wissenschaftliche Arbeit über das System Epsilon Aurige geschrieben, 'Infrarot Beobachtungen des Systems Epsilon Aurige während ihrer Überdeckung' wenn ich mich nicht irre."
"Und was ist daran so außergewöhnlich?" warf der Präsident ein.
"Nun dieses System, welches wir Klakrrrak nennen, von dort stammt unser Volk her!"

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Quelle: ESA/Hubble, Lizenz: CC BY 4.0

"Also sind sie tatsächlich einer der 'Grauen' und von der Auriga stammen sie auch, hm, aber wie kann eine intelligente Spezies in so einem Doppelsternsystem inklusive Dunkelwolke entstehen und dann in so einer instabilen Umgebung auch noch überleben?!", rief ich erstaunt aus.
"Nun, man nennt mich hier Smith und unser Überleben hat damit zu tun, dass ein Jahr bei uns, umgerechnet 2 Jahre bei euch dauert und somit alle Auswirkungen bei uns auch etwas langsamer, gestreuter erfolgen, unser Planet das Hauptgestirn mit genau der 28,5 fachen Masse eurer Sonne, in einem relativ weiten Radius umkreist und dass die Rotationsachse unseres Planeten senkrecht zur Hauptebene des Sonnensystems steht. Doch ich denke wir sollten uns um unser Hauptproblem kümmern, wir sind hoffentlich nun komplett, ich hatte bereits drei Mal versucht, meine Statements abzugeben!"

Doch auch diesmal hatte er kein Glück.
"Bitte meine Damen und Herrn kommen sie sofort in den Kontrollraum, dort können wir die neuesten Ereignisse in den Städten beobachten!" rief Duval in den Konferenzraum. Ich folgte der illustren Gesellschaft und versuchte, soweit es ging in der Nähe meines Engels zu bleiben und merkte, dass sie es amüsiert zur Kenntnis nahm.

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Author: NASA, Lizenz: Public Domain

Auf den großen Kontrollschirmen waren Bilder der Taktikschirme sowie diverser Überwachungskameras zu sehen, aber das, was man dort zu sehen bekam, ließ einem das Blut in den Adern gefrieren. Denn dort gingen offensichtlich mechanisierte Kampfmaschinen ohne Rücksicht auf Verluste gegen alles und jedes vor. Hier zerquetschte eine solche Maschine einen Autobus, dort stoben schreiende Menschenmassen aus ihren Autos, die im Stau steckengeblieben waren und daneben feuerten andere Maschinen mit roten Strahlen auf Gebäude, die nach Auftreffen des Wirkungsstrahls in einer gigantischen Explosion vergingen.

"Gut", sagte der Präsident, "damit war zu rechnen, sie verbreiten Angst und Terror, damit sie ihren Verhandlungsspielraum verbessern und wir danach um so eher ihren Forderungen nachgeben müssen. Ein allgemein bekanntes taktisches Vorgehen!"
"Nun Sir, ich möchte sie nicht all ihrer Vorstellungen und Hoffnungen berauben, aber ich sagte bereits, das sind die Quorx!"
"???"
"Quorx sind in ihrer Denkungsart so komplett von uns entfernt, wie..., nun das passt recht schön, ... wie Korallen von den Fischen. Fische denken ähnlicher wie wir, also die Menschen, die Klakrrraks und die Artusianer, um nur ein paar zu nennen. Während unsere Spezies ein 'Ich-Bewusstsein', also eine ausgeprägte Individualität besitzen, ist dies den Quorx komplett fremd. Sie können zwar als Individuum einzeln agieren, aber dies ist nicht die Quintessenz ihrer Gesellschaft. Sie besitzen eine Art Schwarmintelligenz, mit der sie technologisch gigantische Probleme lösen können. Allein haben sie in etwa die Intelligenz von, hm, sagen wir mal von Hunden, ... Außerdem haben sie dadurch eine komplett andere Denkungsart im Bereich von Moral und Zielsetzung. Also vereinfacht gesagt, die wollen nicht mit ihnen verhandeln, zumindestens nicht solange sie sich auf der Gewinnerstraße sehen. Ihr Ziel ist es, so wie immer, die Intelligenz auf dem jeweiligen Planeten auszulöschen und danach die Rohstoffe ohne Risiko einzusammeln."
"Das heißt, sie wollen uns gar nicht erobern und sie brauchen uns gar nicht, nicht als Vermittler, oder nicht einmal, vielleicht als Sklavenarbeiter, ... oder so?"
"Genau, ein Sklavenarbeiter benötigt zum Funktionieren Nahrung, Kleidung, Ruhezeiten und zusätzlich auch noch Aufsicht. Dies kann eine Roboteinheit mit geringerem Energieeintrag viel billiger, schneller und rationeller gestalten!", stellte Smith völlig emotionslos fest.
Der Präsident sah auf einmal fast genauso grau wie unser grauer -sarkastischer, oder meinte er dies wirklich ernst- Freund aus, und uns anderen erging es nicht viel besser. Es erschien hoffnungslos.

"Ja, und was raten sie uns jetzt, sie versuchten ja schon die ganze Zeit uns etwas näherzubringen!"
"Genau, ich meinte damit, wenn sie einsehen, dass sie ihre Ziele nicht erreichen bzw. zu viel Aufwand in die Rohstoffgewinnung stecken müssten, dann könnte man sie von ihrer Absicht abhalten."
"Aha, also alles, was wir haben, in den Angriff stecken?!"
"Ja und nein! Wir müssen unsere Aktionen natürlich koordinieren und ihre Schwachpunkte ausnutzen! Darum sprach ich auch am Anfang von unserem und ihrem Antriebskonzept."
"Gut dann sprechen wir."
"Also gut, während also unsere Antriebstechnik auf dem Screening der Tensor-Vektor-Skalar-Gravitation basiert, basiert der Antrieb der Quorx auf der Euklidisierung einer mehrdimensionalen, pseudo-riemannschen Mannigfaltigkeit und, ..."
"Aber das ist doch kompletter physikalischer Bullshit!!", unterbrach ich ihn. "Es gibt keine Tensor-Vektor-Skalar-Gravitation, bzw. wurde diese These, die wieder auf der sogenannten MOND-Theorie, der MOdifizierten Newtonschen Dynamik basiert, schon vor Jahren widerlegt! Es gibt die newtonsche Gravitationstheorie, ergänzt durch die Einsteinsche Relativitätstheorie, in der die Schwerkraft eben die Raumzeit um große Massen herum krümmt, und diese sich mit gleichbleibender Lichtgeschwindigkeit ausbreitende Gravitationsstrahlung, sprich die Gravitonen, erzeugt eben diese Anziehungskräfte, ..., die übrigens nicht abschirmbar sind!!!!"
"Und das sagen sie ausgerechnet mir, der mittlerweile schon über 100.000ende Lichtjahre mit Raumschiffen, die genau auf dieser Technologie basieren, unterwegs war?" Dabei wurde sein ohnehin schon kleiner Mund noch kleiner und stülpte sich dabei schon fast nach außen aus, als ob er mir jetzt ein Küsschen geben wollte, aber offensichtlich war dies für ihn nur ein Zeichen des Missfallens.
Ich keuchte: "Aber das würde ja bedeuten, dass alle physikalischen Vorstellungen der führenden Lehre, ..."
"... in die Mülltonne gekippt gehören! Naja, so tragisch ist es auch wieder nicht. Aber dass es Geschwindigkeiten gibt, die größer als die Lichtgeschwindigkeit sind, habt ihr mittlerweile auch schon begriffen, siehe die Ergebnisse von OPERA bei der Messung von Neutrinoteilchen in Cern und Gran Sasso! Auch wenn das Ergebnis mittlerweile von offizieller Seite und unserem Anraten als Messfehler tituliert wurde, um die Führende Lehre nicht zu desavouieren, stimmen natürlich die dort gefundenen Erkenntnisse. Denn es würden viel zu viele Jobs und Geldmittel dadurch den Bach hinuntergehen, wenn die Gesellschaft da draußen dies mitbekommen würde. Wir hier wissen es allerdings besser. Schwerkraft ist die von außen einströmende Kraft der Tachyonen, oder des von Euch entdeckten Higgsfeldes welche(s) von der Masse der kosmologischen Objekten abgebremst, bzw. abgeschirmt wird. Diese Geschwindigkeitserhöhung der LG in Gran Sasso ergab sich übrigens auch nur mit der Abschirmwirkung der Tachyonen durch die Massen unter dem Gebirge. Also zusammengefasst, die Schwerkraft ergibt sich nicht rein durch die Sonnen- und Planetenmassen, sondern, weil diese Massen die von außen wirkenden Strahlungskräfte der Tachyonen, also superluminarer Teilchen, also einer Art von Skalarkraft, abschirmen. Sprich, die eigentlichen Gravitationskräfte wirken von außen und drücken auf die einzelnen Planeten und Himmelkörper und erzeugen dadurch die gespürte Gravitation."

"Aber dann stimmen die gesamten Formeln von Einstein und Lorentz nicht mehr, obwohl die doch mit den Beobachtungen im gesamten Universum übereinstimmen.", versuchte ich meine Überzeugung einzubringen.
"Nun sie stimmen nur zum Teil, und zwar als Spezialfall der Tensor-Vektor-Skalar-Gravitation, genauso wie man die Newtonsche Gravitationstheorie nur als einen Spezialfall der Einsteinschen Relativitätstheorie ansehen kann. Also auf mittleren Skalen stimmen sie ja auch, beziehungsweise kann man sie als 'gute Näherung' ansehen. Auf großen und ganz kleinen Skalen sind sie hingegen falsch. Auf ganz kleinen Skalen habt ihr die Quantentheorie eingeführt, um beispielsweise die Casimir-Kraft zu erklären, die zwar dann diesen Zustand beschreibt, die aber, wenn man eine zusätzliche Skalarkraft annimmt, unnötig ist. Denken sie einmal logisch, sie kennen doch sicherlich das Energieerhaltungsprinzip? Wenn die Schwerkraft aus der Masse heraus wirken würde, dann müsste die Kraft doch von irgendwo aus dem Inneren kommen, aber genau das tut sie eben nicht! Woher sollte diese zusätzliche Energie kommen, aus ihrem eigenen Massenäquivalent? Der Planet wird dadurch aber nicht kleiner, wenn Gravitation wirkt!"
"Aber die Feldtheorie!" versuchte ich noch eine Rückzugsposition zu behaupten.
"Greift auch nicht wirklich. Wenn man also eine so ähnliche Kraft wie bei einem Magnetfeld, das übrigens auch nur ein Spezialfall des Tachyonendrucks ist, postuliert, würde dieses auch nach einigen Jahrhunderten schwächer, falls nicht zusätzliche Energien zugeführt werden! Nur die Gravitation wird in den Jahrmillionen eben nicht schwächer!"
"Also ganz überzeugt, ... Aber weshalb soll die Theorie auf großen Skalen nicht stimmen, es passiert doch in entfernten Galaxien genau das, was die Relativitätstheorie berechnet hat?"
"Weil ihr davon ausgeht, dass die Information, die ihr von weit draußen durch das Licht bekommt, immer mit derselben Geschwindigkeit, nämlich der sog. Vakuumlichtgeschwindigkeit zu euch gelangt. Aber exakt das ist eben falsch. Die Information wird auf euer Sonnensystem und die hier übliche Lichtgeschwindigkeit hin angepasst. Die Lichtgeschwindigkeit ist von vielen Faktoren abhängig, unter anderem auch von den Abschirmkräften der Gravitation, bzw. der Stärke des Higgsfeldes. Und unterschiedliche Gravitation bedeutet auch unterschiedliche Informationsgeschwindigkeit, bedeutet unterschiedliche Messergebnisse. Außerdem ist das Universum nicht wirklich euklidisch, also flach, sondern von sich aus, ohne Zutun irgendwelcher Kräfte, stark zerklüftet, zerschrundet, gefalten und gekrümmt und besitzt die Konsistenz einer Riemannschen Mannigfaltigkeit. Wenn Sie sich ein Gehirn vorstellen, so ähnlich ist es aufgebaut."

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Author: Jbourjai, Lizenz: Public Domain

"Also streiten könnt ihr euch später, Mr. Smith, bitte fahren sie fort!"
"Also zum Unterschied zu unserem Antriebssystem, das die Gravitationsstrahlung, also eigentlich die überlichtschnelle Tachyonenstrahlung, durch bestimmte rotierende, gepulste Magnetfelder abschirmen kann und dadurch einen Vortex erzeugt, biegen sich die Quorx das Universum mit ihrem Antrieb mehr oder weniger zusammen. Sie können mit ihren Raumschiffen jederzeit einen Miniwurmtunnel erzeugen, und damit den Raum vor sich zusammenziehen. Auch die kleinen Einheiten funktionieren auf diesem Prinzip, sie machen allerdings nur kleine Sprünge, die man von außen gar nicht bemerkt.
Man könnte nun, wenn man einen genügend starken Gegen-Wurmkanal öffnet, sie jedes Mal vom Kurs abbringen und sie beispielsweise in einer Sonne landen lassen. Diese Methode haben wir zumindestens das letzte Mal, als wir ihnen begegnet sind, angewendet."
"Ja, nur sind sie jetzt da und wollen auch nicht so schnell wieder weg!", wandte ich ein. "Diese Methode hat also hier und jetzt gar keinen Sinn."
"Wir müssten sie weglocken!"
"Mit welchem Köder? Ressourcen, Technologie?"
"Exakt, mit einer Technologie, die ihnen unbekannt ist und damit eine Herausforderung für sie darstellt!"
"Und an was dachten sie dabei?"
"Also vor rund 12.000 Jahren gab es auf ihrem Planeten eine hochentwickelte Zivilisation, die sich Atlantis nannte und die Technologien verwendete, die auch für uns noch rätselhaft sind. Allerdings, das Problem dabei ist, dass es heute keinerlei Aufzeichnungen darüber mehr gibt. Ein gewisser Paul Schliemann hatte einmal Aufzeichnungen darüber. Aber soweit ich weiß sind die irgendwo in Verlust geraten, ... also auch keine wirkliche Lösung, ..."
"Also bleibt uns nur mehr der Versuch, den Planeten so teuer wie möglich zu verkaufen und ihnen den Preis des Sieges so teuer wie möglich zu machen. Wie viele Raumschiffe könnten sie zusammenbringen?", fragte der Präsident.

"Moment", ich konnte mich nun fast nicht mehr halten, "ich hätte da einen Vorschlag."

Timeflash!

Re: Justin's SF Romane und Grafiken

Verfasst: 06.07.2024, 07:59
von wl01
11.632 BP Ägypten IV

Als er aufwachte, war es offensichtlich heller Morgen. Die Eingangsplane schlug vom Wind der Wüste bewegt, gegen die Pfosten seines Zeltes und erzeugte ein schnalzendes Geräusch, von dem er letztendlich aufgeweckt worden war.
Er versuchte sich aufzurichten, doch ein fürchterlicher Kopfschmerz ließ ihn zurücksinken und ein lautes Aufstöhnen drang aus seinem Mund.

"Oh Isis, der Beschützerin der Welten sei dank, Khaled el Tamer ist wieder aufgewacht!"
Ein Priester der Isis betrat mit seinem typisch blauen Augenschmuck und dem kahlgeschoren Haupt das Zelt. Er verneigte sich ehrfürchtig: "Oh großer hoher Herr, das Wunder ist geschehen, du hast überlebt."
"Was ist mit mir geschehen", kam es mühsam über seine Lippen, "wie lange bin ich hier so gelegen?"
"Nun du bist, seitdem du mit den Räubern gekämpft und uns alle gerettet hast, fast drei Monde im Wundfieber gelegen. Es war ein Wunder, denn dein Schädel war am Hinterkopf zum Teil völlig eingeschlagen und nur durch die aufopfernde Pflege von Tama el Svetla, der Tochter unseres göttlichen Per-aa hast du überlebt."

Er fühlte, dass er noch einen dicken Verband um seinen Kopf trug, doch dann kam die Erinnerung an einen dunklen Tunnel, einem weißen Licht und den Kampf von Tama mit der Katana. Langsam sickerten Erinnerungen, Gedanken und neue Erkenntnis in seinen Verstand. Eine Katana war das traditionale Kampfschwert der japanischen Samurai, aber wer waren Samurais und was war Japan? Doch was war dann passiert, die eigenartige Welle, die von ihm ausging, und weshalb konnte er seinen eigenen Köper unter sich im Staube sehen? Und was war danach geschehen? Und eine Schädelzertrümmerung, so war er überzeugt, konnte man im Normalfall auch nicht überleben. Es lagen noch zahlreiche Fragen auf seinen Lippen.
"Und weshalb hatten uns die Räuber nicht gleich am Anfang umgebracht?"

Der Priester gab ihm zumindestens auf seine letzte, wie er feststellen musste, laut vorgebrachte Frage, eine Antwort: "Ja, als der Angriff begann, hatte eine Wache offensichtlich nicht richtig aufgepasst und war niedergeschlagen worden. Auch die anderen Mitglieder der Expedition waren dann im Schlaf überrascht worden. Allerdings hatte es sich als vorteilhaft erwiesen, dass du und Tama außerhalb des Lagers geschlafen habt. Als wir dann von den Räubern gezwungen wurden das Lager abzubrechen, hatte ein Mitglied unserer Gruppe geistesgegenwärtig auch euer Zelt abgetragen, ohne euch zu wecken und damit die Aufmerksamkeit der Räuber auf euch zu ziehen." So waren beide später in der Nacht schließlich ohne Zelt aufgewacht, ohne dass dies die Räuber bemerkt hatten.

Wie er allerdings dann die Räuber besiegt hatte, konnte ihm auch der Priester nicht erklären. Als sich die Nachricht, dass er erwacht war, im Lager herumsprach, kam keine fünf Sekunden später Tama hereingestürmt und streichelte ihn liebevoll.
"Sag", so fragte er, "wie konnte ich überleben?"
"Nun", sie lächelte ihn mit all ihrer Schönheit und Fürsorglichkeit an, "ich habe eben gewisse Fähigkeiten!" Auch diese Worte kamen ihm irgendwie vertraut vor, doch gleichzeitig überkam ihm das Gefühl, dass sie noch eine große Aufgabe vor sich hatten und durch diesen Vorfall wertvolle Zeit verloren hatten. Nur war damit auf keinen Fall die Ablieferung der Tribute an die Atlanter verbunden, die Aufgabe war viel größer als er es sich jetzt in dieser Situation vorstellen konnte. Dann legte sie ihre Hände um seinen einbandagierten Kopf, schloss die Augen, und er spürte, wie die Heilung sich beschleunigte, der Kopfschmerz immer geringer wurde, dann schlief er ein.

Nach einem weiteren Mond war er schließlich so weit wieder hergestellt, dass sie wieder Richtung der Säulen des Herkules aufbrechen konnten, und diesmal so schwor er sich, würde sie niemand mehr stoppen und zu einem unfreiwilligen Aufenthalt zwingen können.

Timeflash!

Re: Justin's SF Romane und Grafiken

Verfasst: 06.07.2024, 08:20
von wl01
1976 AD Mond I

"Tüüüüt, ........Tüüüüüt, ......."
"Houston, sorry, Vandenberg Air Base bitte melden, ...... Tüüüüüt, ....... Vandenberg Air Base bitte melden, .... wir haben soeben die vorgesehenen Koordinaten 19°South/117.5°East erreicht, ...wartend... Tüüüüüt, ....... ", danach die üblichen drei Sekunden Pause.

Bild
Author: NASA, Lizenz: Public Domain

"Ok, Apollo 20 wir haben verstanden, schalten sie nun die Kameras ein und gehen sie auf Übertragung."
"Tüüüüüt ....", ...wieder drei Sekunden Pause, die das Signal vom Mond und die Antwort zurück benötigte.
"Ja Vandenberg, haben verstanden, gehen auf Sendung...", bekundete Flight Commander William Rutledge.
"Tüüüüüt, ......."
"Alexei, bitte schalte die Kamera ein!"
"Erledigt“, vermeldete nun Alexei Lenow.

Langsam glitt die Mondoberfläche unter dem Kommandomodul von Apollo 20 dahin. Nichts als graue, leicht ins gelblichbraune getauchte Einöde zog unter dem Zweierverbund von Kommandomodul und Landefähre vorbei. Nach 10 Minuten des trägen Wartens wurde das erwartete Objekt sichtbar. Die gemeinsame amerikanisch russische Mondmission, die nunmehr dritte geheime und an den Augen der Öffentlichkeit vorbeilavierte Mission, strebte dem ersten Höhepunkt zu.

Bild
Author: собственная работа, Lizenz: GNU Free Documentation License

"Tüüüüüt", .......
"Vandenberg zwanzig, setzen die gesamten Einstellungen auf eins Punkt acht, ..."
"Tüüüüüt", .......
"Vandenberg zwanzig, Kamera scheint zu funktionieren, Tiros bringt Ton bei eins fünf! Nun Ton bei zwei fünf. Vandenberg zwanzig, Exosat bringt Ton bei eins fünf", ...
"Tüüüüüt", .......
"Vandenberg zwanzig, ich fixiere die Kamera bei 0,3 bar."
"Tüüüüüt", .......
"Zwanzig Vandenberg, welches Filmmagazin ist auf Punkt acht fixiert?"
"Tüüüüüt", .......

Aus dem Dunkel der Mondberge schälte sich langsam das Bild eines Objektes heraus, das hier absolut nichts zu suchen hatte. Es war von der Farbgebung vom Mondgestein nicht so verschieden, aber die Form konnte absolut nicht natürlich sein. Es war wie eine übermächtige Zigarre, die da aus dem Mondgestein herausrage. Allerdings war das eine Zigarren-Ende, eher wie der Bug eines futuristischen Kampfjets geformt. Und es blickte herausfordernd den Kameras entgegen.

"...zwanzig Vandenberg, Alexei schießt nun mit der Hasselblad einige Photos von dem Objekt, Einstellungsnummer 1019"
"Tüüüüüt", .......
"...zwanzig Vandenberg, wir haben eine fantastische Sicht auf das Schiff und ich hoffe für euch, ihr kommt mit der Sicht durch das Fenster auch klar."
"Tüüüüüt", .......

Die Kamera zoomte an das Objekt heran und man konnte Details des Schiffes erkennen. So sah man, dass sich oberhalb des Buges ein Art Kommandostand befand, ähnlich dem 2. Stock und dem Cockpit einer Boing 747, der somit stark vom normalen Rumpf des Schiffes abstach. Wenn man schnell hinsah, konnte man sich nicht ganz des Eindruckes erwehren, dass hier ein Krokodil saß, dessen Kopf aus dem Mondgestein hervorragte.

"...Vandenberg zwanzig, ich bin jetzt bereit die Markierungen für den CSM DSKY zu übertragen!"
Der Bordrechner des Apolloraumschiffes wurde mit analogen Schaltern für die Vermessung des Raumschiffes online geschalten.
"Tüüüüüt", .......
"...OK, Transmission eingeleitet, Kurs stabil!", gab auch Leona Marietta Snyder ihr OK ab.
"...Vandenberg zwanzig, die Nase ist bei eins sieben Punkt Süd und eins eins Punkt sechs zwei Ost."
"Tüüüüüt", .......
"...das Cockpit ist bei eins sieben Punkt zwei fünf Süd und eins eins sieben Punkt sechs zwei Ost, ..."
"...der Rumpf ist bei eins sieben Punkt zwei null Süd und eins eins sieben Punkt sechs zwei Ost, und wir können sehen, dass der Rumpf im Gestein begraben ist."
"Tüüüüüt", .......

"...wir können Meteoriteneinschläge am Rumpf sehen, die Oberfläche ist verkrustet und mit einigem Staub bedeckt, und verd...., es ist riesig!!!"
"Tüüüüüt", .......
Wenn sich Rutledge so die Koordinaten durch den Kopf gehen ließ und dann die Ergebnisse vom Bordrechner ablas, hatte das Schiff eine sichtbare Länge von vier Kilometer und eine Breite von 500 Metern.
"...im Schatten unter dem Schiff können wir etwas erkennen, so ähnlich wie ein Landefahrwerk, drei Stück, so wie Spiralfederbeine eines Fahrwerks."
"Tüüüüüt", .....
"...auf der Seite mit dem Landefahrwerk gibt es viele nach Metall schimmernde Stücke, es sieht aus wie Gold oder wie eine gelbliche Ummantelung aus einem gitterartigen Metall..."
"Tüüüüüt", .......
"... das Schiff ist in einem schlechten Zustand, es muss schon Milliarden von Jahre hier sein, ..."

"Tüüüüüt", .......
"...Vandenberg zwanzig, das Schiff gelangt nun langsam außer Sichtweite und wird hinter dem Vorbau des Kommandomoduls verschwinden."
"Tüüüüüt", .......

"Apollo 20, haben alle Aufzeichnungen erhalten, wir gratulieren. Nun können alle Vorbereitungen zum Abstieg vorgenommen werden. Bitte Checks bis zwanzig Punkt eins fünf abschließen und auf 'stand by' schalten, die nächsten 20 Minuten seid ihr im Mondschatten, also alles Gute bis in 20 Minuten."
"...Vandenberg zwanzig, haben verstanden, gut dann roger und out!"

Die Besatzung war noch ganz vom Erlebten ergriffen, doch Vandenberg Airbase in Kalifornien gab ihnen keine Ruhepause, was vielleicht auch recht gut war, denn nachdenken durften sie nicht, was da an Umwälzendes vielleicht auf sie zukam.

Timeflash!