Renaturierung von Tagebau-Verwüstungen
Verfasst: 18.03.2024, 03:13
Östlich von Cottbus gibt es eine riesige Tagebaufläche der LEAG, die man mit Spreewasser in den 19km² großen 'Ostsee' verwandeln will. Als ich das erste Mal von den Plänen hörte, in der Lausitz solche Tagebaugruben in Seen zu verwandeln, fand ich das noch eine faszinierende Idee. 2019 kam ich dann dort zufällig vorbei, und habe mir das Flutungsgebiet des Ostsees von einem Aussichtsturm aus angeschaut. Hier findet man davon eine sehr gute dreh- und zoombare Rundumsicht: https://cottbuser-ostsee.de/planung/ (zur 360 Grad-Ansicht ganz herunter scollen)
Wirklich schön sah das damals nicht aus, vom Aussichtsturm aus hatte man eine weite Sicht über die verwüstete und nur zu einem Teil geflutete Landschaft, entweder bis zu den riesigen Kühltürmen der LEAG-Kohlekraftwerke, oder in Richtung eines genauso öden riesigen Windparks. Die Infotafeln verrieten, dass eigentlich fast der gesamte Ufer-Bereich des zukünftigen Sees touristisch verplant war ... für Promenaden, Badestrände, Sportboothäfen, Anlegestellen, bis hin zu ufernahen Wohnungen, Büros, Restaurants usw., ich fand dieses völlige Streben nach kommerzieller oder touristischer Verwertung schon damals gruselig und eher abschreckend. Naturbelassene idyllische Ecken eher Fehlanzeige. Und die Gemeinden investierten bereits schwer in diese Vorhaben.
Schon damals begann allerdings das Problem der abrutschenden Ufer, und auch die Befüllung kam wegen der Dürresommer nicht wie geplant voran. Die Probleme sind seitdem eher größer geworden, hier gibt es eine recht aktuelle Doku dazu:
Wie Deutschlands größter künstlicher See entsteht – Der Cottbuser Ostsee und seine Probleme
Die sandigen Ufer rutschen ab und sind zu großen Teilen wegen Lebensgefahr gesperrt, und die Bebauungspläne der Gemeinden dadurch zumindest in Frage gestellt. Es wird auch viel repariert, aber ob das nachhaltig halten wird, weis man nicht. Dazu hinkt der Befüllungsstand immer noch weit hinter dem Plan, und es wird befürchtet dass das Spreewasser auf Dauer nicht ausreichen wird, den angestrebten Wasserpegel aufgrund der vielleicht viel großen Verdunstungsfläche zu halten - sodass die LEAG nun sogar plant, Elbwasser über die Berge zu pumpen; womit man allerdings auch nicht auf Gegenliebe bei den Elbanrainern stößt, da die Elbe selbst schon oft Niedrigwasserprobleme hat.
Insgesamt also ein ziemliches Umweltdesaster. Nach dem Raubbau des Kohletagebaus und dem Abbaggern von ganzen Ortschaften nun wiederum Vergewaltigung von Natur, diesmal aber aus touristisch-/kommerziellen Gründen, statt wirklich naturbelassene Areale zuzulassen, die sich selbst regulieren. Eine wirklich faszinierende Seenlandschaft, auch mit idyllischen Naturbereichen, ist da absehbar wohl eher nicht zu erwarten.
Wirklich schön sah das damals nicht aus, vom Aussichtsturm aus hatte man eine weite Sicht über die verwüstete und nur zu einem Teil geflutete Landschaft, entweder bis zu den riesigen Kühltürmen der LEAG-Kohlekraftwerke, oder in Richtung eines genauso öden riesigen Windparks. Die Infotafeln verrieten, dass eigentlich fast der gesamte Ufer-Bereich des zukünftigen Sees touristisch verplant war ... für Promenaden, Badestrände, Sportboothäfen, Anlegestellen, bis hin zu ufernahen Wohnungen, Büros, Restaurants usw., ich fand dieses völlige Streben nach kommerzieller oder touristischer Verwertung schon damals gruselig und eher abschreckend. Naturbelassene idyllische Ecken eher Fehlanzeige. Und die Gemeinden investierten bereits schwer in diese Vorhaben.
Schon damals begann allerdings das Problem der abrutschenden Ufer, und auch die Befüllung kam wegen der Dürresommer nicht wie geplant voran. Die Probleme sind seitdem eher größer geworden, hier gibt es eine recht aktuelle Doku dazu:
Wie Deutschlands größter künstlicher See entsteht – Der Cottbuser Ostsee und seine Probleme
Die sandigen Ufer rutschen ab und sind zu großen Teilen wegen Lebensgefahr gesperrt, und die Bebauungspläne der Gemeinden dadurch zumindest in Frage gestellt. Es wird auch viel repariert, aber ob das nachhaltig halten wird, weis man nicht. Dazu hinkt der Befüllungsstand immer noch weit hinter dem Plan, und es wird befürchtet dass das Spreewasser auf Dauer nicht ausreichen wird, den angestrebten Wasserpegel aufgrund der vielleicht viel großen Verdunstungsfläche zu halten - sodass die LEAG nun sogar plant, Elbwasser über die Berge zu pumpen; womit man allerdings auch nicht auf Gegenliebe bei den Elbanrainern stößt, da die Elbe selbst schon oft Niedrigwasserprobleme hat.
Insgesamt also ein ziemliches Umweltdesaster. Nach dem Raubbau des Kohletagebaus und dem Abbaggern von ganzen Ortschaften nun wiederum Vergewaltigung von Natur, diesmal aber aus touristisch-/kommerziellen Gründen, statt wirklich naturbelassene Areale zuzulassen, die sich selbst regulieren. Eine wirklich faszinierende Seenlandschaft, auch mit idyllischen Naturbereichen, ist da absehbar wohl eher nicht zu erwarten.