Nun, nachdem sich Marc hier in die Schlangengrube wagt, sollte er auch eine Rückmeldung zum Roman bekommen - das ist nur fair.
Für mich bestand der Roman aus drei Handlungssträngen, dem Herumirren von Cameron Rioz in Terra, den Erlebnissen auf Luna und der Vergangenheitsebene von Bonnifer. Alle drei brachten Bewegung in der Zyklushandlung.
In Terrania kommt Cameron Rioz nun zum Nachdenken und zur Ruhe - zumindest verglichen mit den bisher hektischen Zuckungen des Jungen. Klar, der ist total durch den Wind bei all den Dingen, die auf ihn eingestürzt sind, aber wir sind ja inzwischen auch schon beim elften Band des Zyklus, da kann er durchaus aus der posttraumatischen Belastung zu etwas überlegterem Handeln zurückfinden. Marc löst das durch ein psychologisches Gespräch. Außerdem lernen wir, was passiert, wenn zwei Nichtse aufeinandertreffen.
In der eingestreuten Vergangenheitshandlung von Bonnifer erfahren wir weitere Details zum Untergang der Heimatwelt der Wyconder. Wir erleben einige Leun in - nicht gerade schöner - Aktion und erfahren, wie Bonnifer zum Conduiten wurde. Wir sehen auch, dass Shrell offenbar nicht über alle Effekte des Brennenden Nichts Bescheid weiß, wird sie doch gerade durch den Conduiten überrascht. Stellt sich auch hier die Frage, woher hat Shrell wohl die Ausrüstung zum Zünden dieser schrecklichen Effekte?
In der Luna-Handlung nutzt Marc die Freiheit des Autors und bringt eine Nebenfigur zum finalen Abschluss, und führt eine andere Nebenfigur aus einer Mini-Serie in die Haupthandlung ein. In einer Art und Weise, die wohl im zweiten Teil des Doppelbandes zu einem offenen Ende für diese eingeführte Figur führen wird. Da ich die Mini-Serien lese, finde ich es durchaus gut, wenn man ab und an versucht, diese Serien mit der Haupthandlung zu verknüpfen. Und alle anderen stören sich an dem nicht vorhandenen Vorwissen sicherlich nicht, wissen sie doch gar nicht, was sie verpasst haben. Wir begegnen den Ylanten wieder, diesmal von Posbis unterstützt, und finden eine merkwürdige Verbindung zwischen einer Gruppe von wiedererwachenden Ylanten und dem Zusammenwachsen zweier Brennender Nichtse. Vielleicht bekommen wir im folgenden Roman dazu bereits weitere Erkenntnisse.
Der Roman las sich flüssig und ich fand alle drei Handlungsebenen gut geschrieben. In diesem Roman bin ich auch nicht über Rechtschreibfehler gefallen. Entweder war ich unaufmerksam oder Marc hat sorgfältig gearbeitet, natürlich nehme ich Letzteres an. Ich freue mich auf den nächsten Band.
