So auch das noch für den Urlaub. Ein absurder Titel.
Burnout, Sucht und Syphilis als Gründe für Geschichte.
Re: Der Literarische Salon
Verfasst: 18.08.2025, 10:20
von Amtranik
Perryoldie hat geschrieben: ↑17.08.2025, 11:31…heute habe ich noch den Zarathustra (den ich immer noch nicht las…
Versuch mal vom Zarathustra den Vierten und letzten Teil zu lesen. Wo Nietzsche in den ersten drei Teilen polternd und alttestamentarisch zornig schreibt, ist er im vierten fast sanft und märchenhaft. Die Hauptfigur lacht viel und spricht mit allerlei Tieren und Wesen.
Nietzsche hatte halt so seine mentalen Probleme…
Perryoldie hat geschrieben: ↑17.08.2025, 11:31…heute habe ich noch den Zarathustra (den ich immer noch nicht las…
Versuch mal vom Zarathustra den Vierten und letzten Teil zu lesen. Wo Nietzsche in den ersten drei Teilen polternd und alttestamentarisch zornig schreibt, ist er im vierten fast sanft und märchenhaft. Die Hauptfigur lacht viel und spricht mit allerlei Tieren und Wesen.
Da sind sozusagen alle anderen drin, für die ich auch gar keinen Platz hätte.
Re: Der Literarische Salon
Verfasst: 19.08.2025, 20:56
von Darmok
„Überlaß es der Zeit“
Erscheint dir etwas unerhört,
Bist du tiefsten Herzens empört,
Bäume nicht auf, versuch′ s nicht mit Streit,
Berühr es nicht, überlaß es der Zeit.
Am ersten Tag wirst du feige dich schelten,
Am zweiten läßt du dein Schweigen schon gelten,
Am dritten hast du′ s überwunden,
Alles ist wichtig nur auf Stunden,
Ärger ist Zehrer und Lebensvergifter,
Zeit ist Balsam und Friedensstifter.
(Theodor Fontane 1819 - 1898)
Re: Der Literarische Salon
Verfasst: 20.08.2025, 10:04
von Oldie BG
Rous2 hat geschrieben: ↑19.08.2025, 19:49
Mir reicht das hier: [...]
Da sind sozusagen alle anderen drin, für die ich auch gar keinen Platz hätte.
Allen Bibliophilen sollte von Staats wegen ein kleines Häuschen zugeteilt werden, dass sie dann in Ruhe mit Büchern füllen können. *seufz*
Als Nachschlagewerke zum Thema Forscher & Entdecker habe ich zwei Magazine (Sonderausgaben von GEO Epoche und NG), sowie zwei wohlfeile Taschenbücher.
Früher hatte ich eine große Lexikasammlung, hpts. zum Thema Literatur, aber auch Naturkunde, Geschichte, Persönlichkeiten der Weltgeschichte usw. Die habe ich aus Platzmangel und auf Grund innerer Einsichten alle aussortiert, aber einige Nachschlagewerke (in einem Band) behielt ich.
„Überlaß es der Zeit“
(Theodor Fontane 1819 - 1898)
Deswegen mag ich Dichter & Dichterinnen und ihre Werke so, sie schaffen es manchmal, einem in wenigen Sätzen tiefe Einsichten zu vermitteln und/oder Worte für etwas zu finden, dass einem selbst zwar durchaus bewusst war, für das man selbst aber noch nicht die passenden Worte fand.
Aus einem Gedichtband kann man manchmal mehr Nutzen ziehen und mehr lernen, als aus einem philosophischen Werk, oder einem Psychologie-Sachbuch.
Re: Der Literarische Salon
Verfasst: 22.08.2025, 15:06
von Oldie BG
***
Rainer Maria Rilke
(1875-1926)
Mitzuwirken
Da dich das geflügelte Entzücken
Über manchen frühen Abgrund trug,
Baue jetzt der unerhörten Brücken
Kühn berechenbaren Bug.
Wunder ist nicht nur im unerklärten
Überstehen der Gefahr;
Erst in einer klaren reingewährten
Leistung wird das Wunder wunderbar.
Mitzuwirken, ist nicht Überhebung
An dem unbeschreiblichen Bezug,
Immer inniger wird die Verwebung,
Nur Getragensein ist nicht genug.
Da dich das geflügelte Entzücken
Über manchen frühen Abgrund trug,
Baue jetzt der unerhörten Brücken
Kühn berechenbaren Bug.
Wunder ist nicht nur im unerklärten
Überstehen der Gefahr;
Erst in einer klaren reingewährten
Leistung wird das Wunder wunderbar.
***
Interessant! War Rilke eigentlich an Technik interessiert? Wenn ich das richtig recherchiert habe, entstand das Gedicht um 1900. Und damals wurde im (Stahl-)Brückenbau der Freivorbau eingeführt, auf den sich die Zeile »Kühn berechenbaren Bug« nach meiner Meinung nur beziehen kann, und wodurch man auf altmodische Lehrgerüste verzichten konnte. Klassische Beispiele wären die Müngstener Brücke (1897) und das Viaduc du Viaur (1902), beides übrigens Eisenbahnbrücken. Ein instruktives Foto vom Bau der ersteren findet man unter https://www.die-muengstener-bruecke.de/ ... ckenbogen/.
Da lacht das Herz des Bauingenieurs!
Re: Der Literarische Salon
Verfasst: 23.08.2025, 18:11
von Amtranik
Rous2 hat geschrieben: ↑23.08.2025, 10:12Klassische Beispiele wären die Müngstener Brücke (1897) und das Viaduc du Viaur (1902), beides übrigens Eisenbahnbrücken.
Rilkes Vater war Bahnbeamter. Vielleicht kommt daher sein Wissen…
Re: Der Literarische Salon
Verfasst: 25.08.2025, 13:13
von Meiner Einer
Etwas aus der heutigen Zeit:
„Dichters Not in Sommerhitze“
Aus Urheberrechtsgründen den Text entfernt - aktuelle Texte (auch Gedichte) unterliegen grundsätzlich dem Urheberrecht und dürfen insofern nicht ohne Genehmigung öffentlich dupliziert werden. MOD Rebecca
Lothar von Seltmann
Gefunden in der
Siegener Zeitung
von heute.
Re: Der Literarische Salon
Verfasst: 25.08.2025, 13:55
von Oldie BG
Meiner Einer hat geschrieben: ↑25.08.2025, 13:13
Etwas aus der heutigen Zeit:
„Dichters Not in Sommerhitze“
[...]
.
Lothar von Seltmann
Gefunden in der Siegener Zeitung von heute.
Vielen Dank , doch müssen wir das Urheberrecht beachten, das erst 70 Jahre nach dem Tod von Dichtern und Dichterinnen endet - und Herr Seltmann lebt ja erfreulicherweise noch. Daher habe ich die Moderation gebeten, den Text des Gedichtes aus Deinem Beitrag herauszunehmen und würde Dich herzlich bitten, den Text zu verlinken - falls er im Netz zu finden ist.
Wegen des Urheberrechtes stellen wir hier ja nur "olle Kamellen" ein, oder verlinken zu Texten, eine Ausnahme ist, wenn moderne Werke in Youtube-Videos vorgelesen werden, die können wir hier einstellen.